"Zu mir nicht mehr" - wie sag ich´s einer Freundin?

  • @blauewolke
    Mit Tipps in die Richtung bin ich vorsichtig und auch etwas ratlos. Nach meinem Empfinden (und das hab ich ihr auch gesagt) ist er ein "Frustklumpen", wenn man so will. Ich würde auch sagen, dass er keine Verlassensängste beim Alleinbleiben hat sondern richtig viel Frust. Und dass man das Problem dann nicht losgelöst angehen sollte, sondern wirklich durchgängig. Er macht das ja nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen und bei ihr. Vielleicht eine Hausleine, die er hinter sich herzieht? Unbewusst belohnt sie ihn auch, indem sie ihm dann Aufmerksamkeit/Futter/Ball usw. schenkt. Ich hab ihr das auch schon gesagt, aber erreicht nicht. Und dieses Verhalten kippt teils auch bei anderen Hunden, denn er unterscheidet da nicht.

  • hm, das ist wirklich schon viel auf einmal :)
    Die Idee, nicht bei Dir sondern bei ihr zuhause aufzupassen fände ich gut - könnte ihm auch helfen..

    Ansonsten kann ich eben nur von mir schließen - von Freunden akzeptiere ich "Wahrheiten" eher als von Fremden oder Personen, die mir nicht so nahe stehen.
    Und würde eine Freundin heute zu mir sagen "hör mal - Dein Training bisher war ja nun eher für die Tonne, oder? Vielleicht solltest Du mal drüber nachdenken, einen anderen Ansatz oder einen anderen Trainer auszuprobieren?" Dann WÜRDE ich ernsthaft drüber nachdenken und mir das zu Herzen nehmen.

    ... und grundsätzlich sind alle Probleme die Du schilderst zwar keine "Kleinigkeiten" aber durchaus Dinge, die man mit Konsequenz und guter Anleitung in den Griff bekommen kann ...

  • Das ist ein Arbeitspaket ...

    Ich würde ihr auch klipp und klar sagen, dass dieser Hund dich an deine Grenzen bringt und Du so nicht bereit bist, ihn zu betreuen. Bei dem Programm, das er so fährt, würde ich mich auch fragen, ob mein Vermieter das mitmacht. Wenn ich es richtig sehe, kann man ihn ja weder allein lassen, noch maßregeln oder räumlich beschränken, weil dann das Wohnungsinnere leidet.

    Pubertät hin oder her - ist er denn medizinisch gesehen in Ordnung?

  • Ich würde ganz klipp und klar sagen, dass ich nicht einsehe mir meine Wohnung kaputt beißen zu lassen. Egal ob das jetzt Stress, Pubertät, Hunger, Angst oder sonst was zum Grund hat.

    Wenn du die Tür nicht ganz zuschlagen willst, biete an den Hund in ihrer Wohnung zu beaufsichtigen. Auf alles andere würde ich mich nicht einlassen.

  • An eine Betreuung bei ihr hab ich noch gar nicht gedacht! Wäre abzuklären, ob das für sie und/oder ihren Freund in Ordnung wäre. Und natürlich auch, wie der Hund reagiert, wenn sie ihn betreut "zurücklässt".

    Die Variante fände ich vom Prinzip her gut - ich wäre da für mich schonmal gelassener, weil es nicht mein Inventar ist, was im Fall der Fälle vor die Hunde geht. Wenn sie das nächste Mal fragt, dann kann ich ihr das ja vorschlagen. Bestenfalls an einem Tag, wo ich nicht arbeiten muss (und dann u.U. alles so blöd läuft, dass ich zu nichts komme).

    Und irgendwie will ich nochmal versuchen, mit ihr zu reden. Für mich ist das schwierig, weil ich nicht "Oberlehrer"-mäßig rüberkommen will, zumal das bei mir auch mehr Bauchgefühl und Ausprobieren wäre.

  • Es haben sich ja schon Perspektiven aufgetan!

    Warum solltest du oberlehrerhaft rüberkommen, wenn du mit deiner Freundin sprichst?
    Du musst ihr keine Erziehungsratschläge erteilen, sondern deinen Standpunkt, so wie du dich fühlst, mitteilen.
    Sie muss es nicht verstehen. Akzeptieren wäre schön, aber du kannst auch ohne das.
    Du bist für dich verantwortlich und sie für ihren Hund und für sich selbst natürlich auch.
    Wirst sehen, das befreit.

    LG, Friederike

  • Zitat

    @Anju&co und @A-dale

    Am liebsten würde ich mich davor wirklich ganz drücken. Das letzte Mal war halt wirklich nicht "durch die Blume". Dann ist sie eine Freundin und sie tut mir auch unendlich leid mit/in der Situation. Sie versucht daran zu arbeiten, hat auch einen Hundetrainer, der schon mehrere hunderte Euro gekostet hat, aber an den Problemen ändert sich halt nichts. Ihr Freund, der treibende Kraft für den Hund war, lässt sie damin im Regen stehen und würde ihn am liebsten einfach wieder los werden.

    klar sind solche Dinge unangenehm.
    Aber sie ist deine Freundin und da ist es immer gut,wenn man die Karten auf den Tisch legt.

    Das Verhalten Ihres Freundes finde ich mehr als daneben und würde,falls du einigermaßen mit ihm
    klar kommst,ihn in das Gespräch mit einbeziehen.
    Kann ja eigentlich nicht sein,daß er seine Partnerin mit diesen Problemen so komplett alleine lässt.
    Zumal er ja die treibende Kraft war,in Sachen Hund.
    Für mich gehört er eindeutig in die Pflicht genommen!

  • Ich habe vor einer ähnlichen Situation gestanden und habe klare Worte gewählt. Das muss eine Freundin abkönnen.
    Sie hat einen kleinen Terrier-Mix. Ein nettes Kerlchen und sehr lieb.
    Einzige Macke: Er bepinkelt alles. Selbst in der eigenen Wohnung hat er schon markiert, zwar nicht oft, aber das wird hingenommen. Es heißt es liegt an den Katzen.
    Ist mir ja egal, aber beim ersten Besuch hier hob er gleich am ersten Türrahmen das Bein.
    Irgendwann fragte sie dann ob er mal ein paar Tage bei mir unterkommen könnte da sie ein Dienstreise antreten wollte. Meine Frage nach dem Pinkelproblem wurde nur ausweichend beantwortet und da klingelten die Alarmglocken. Ich habe ihr gesagt das ich ihn gerne hier betreue, aber beim ersten Markieren rufe ich an und sie kann ihn abholen, fertig.
    Das Beste war noch das ihr Mann daheim gewesen wäre, aber das habe ich erst später erfahren.
    Es kam wie es kommen musste und sie hat ihn nach einer Stunde wieder abgeholt.
    Wir sind immer noch befreundet, nur ihr Mann ist mir noch ein wenig böse. Der musste sich dann nämlich kümmern.
    Ich bin nicht nachtragend und habe das Ganze schon längst abgehakt. Das muss so sein bei Freundschaften, aber ich hätte wohl niemandem so einen Hund zugemutet.

    LG Terrortöle

  • Es ist völlig in Ordnung, wenn Du auf den Hund nicht aufpassen möchtest, vor allem, wenn er sich nicht angemessen benimmt.

    Du musst keine Worte über den Hund oder dessen mangelnde Erziehung verlieren - es reicht, wenn Du Deiner Freundin erklärst, dass Du ihn in Zukunft nicht mehr nehmen kannst, weil Du mit ihm überfordert bist.

  • Wenn ihr offene Probleme nicht mal direkt ansprechen könnt habt ihr eine äußerst seltsame "Freundschaft".

    Ist der Hund regelmäßig bei dir? Wenn ja würde ich an deiner Stelle mit ihm arbeiten auch wenn das ihre und nicht deine Baustelle ist. Das erfordert zwar etwas Geduld aber man kann damit definitiv Erfolge erzielen.

    Wir hatten nämlich auch eine zeitlang eine Gasthünding bevor wir unseren bekamen. Die war auch unsicher und unerzogen. Nicht daß wir diesen Hund perfekt hinbekommen hätten aber das Verhalten bei uns und in seiner richtigen Heimstätte war ein Unterschied wie Tag und Nacht.

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