Bewertung Tagesablauf und bisheriges Verhalten gegenüber Welpen

  • Oh je ..... werft das Programm weg . Lernt Euch kennen und habt Spaß. In dem Alter muss der Hund noch nichts können.

    Jeder Hund ist verschieden und deshalb kann es kein Programm geben. Insgesamt hört sich das nach sehr viel an. Wie lang sind Eure Spaziergänge ? Wie lange schläft sie ?

    Lasst den Schnauzengriff, das sind veraltete Methoden und bringen nichts, außer das der Hund vielleicht Handscheu wird.

    Rufen würde ich nur wenn ich zu 100 % sicher bin das sie kommt. Sonst lieber nicht rufen , sondern Hund abholen. Es sei denn es reicht Euch auch später wenn sie erst nach dem dritten rufen kommt.

    Seit einfach gelassen und genießt die Welpenzeit.

  • @Robert F. Puhhhhhhhhhhh, für nicht mal eine Woche schon ziemlich viel gemacht... ;) ... das würde ich definitiv etwas zurück drehen, denn der Hund muss ja nicht innerhalb von 4 Wochen perfekt sein... vielleicht liest es sich aber auch "schlimmer", als es tatsächlich war.

    Nun denn, bei einem Beagle würde auch sowieso darauf achten, dass dieser u.a. lernt was RUHE ist, ich glaube sonst erzieht ihr euch einen Junkie ran, der dann auch draußen bei Hase und Co. nicht innehalten kann.

    "Sitz" und "Komm" sind doch Kommandos, die man wunderbar üben kann, wenn die junge Dame ihr Fressen bekommt. "Komm" in Verbindung mit dem Futternapf und bevor dieser auf den Boden gestellt wird, muss sie Sitz machen. Wirst sehen, das geht ruck zuck... ;) ...

    Die Übung Decke finde ich auch nicht verkehrt und schadet sicherlich nichts, das recht früh zu üben.

    Was die Sozialisierung betrifft, so würde ich persönlich nicht mehr als 1 oder 2 verschiedene Ort pro Woche aufsuchen.
    Alleine bleiben würde ich die ersten 4 Wochen nur so üben, dass einfach jemand aus dem Zimmer geht, die Tür kurz schließt und sofort wieder aufgeht. Evtl. über die Wochen dann immer etwas steigern, aber mehr auch nicht. Danach gar nicht so ein großes Drama draus machen. Wenn die Hündin den Kong gut annimmt, kann man sich das auch zu nutze machen. Meist merken die Hunde gar nicht, dass Frauchen oder Herrchen mal kurz weg sind, wenn sie etwas anders "wichtiges" zu tun haben...

  • Ich kann auch nur empfehlen ein wenig auf die Bremse zu treten.
    Die erste Woche habe wir hier außer "Nein" und stubenrein werden absolut nichts geübt mit unseren Hunden. Erstmal ankommen lassen und sich gegenseitig kennenlernen.

    Alles andere kommt später. Wenn ihr jetzt zB schon beibringt: Nach 2-3mal rufen kommt der Hund werdet ihr später Problem bekommen. Der Hund soll eigentlich lernen aufs ERSTE Kommando zu reagieren und möglichst keine/wenig Wiederholungen brauchen.
    Ideal: Ihr hockt euch auf den Boden und der Welpe (wie ihr schon schreibt) kommt sofort auf euch zu. Also: Wepe schaut euch an, "Komm" und ihr geht in die Hocke..wenn der Welpe dann bei euch ist PARTY
    Schnauzgriff nach Rütter (allerdings wussten wir von seiner Empfehlung erst viel später) haben wir in Ansätzen auch gemacht, allerdings wird man hier im Forum gesteinigt dafür. Wir haben bei uns das "aus" geben von Gegenständen so geübt und damit absolut zuverlässig und super Ergebnisse erzielt. Handscheu ist Zera ganz und gar nicht. Mogli schon..allerdings da er nichts ins Maul nimmt wurde bei ihm niemals etwas derartiges geübt..sondern es liegt an seiner früheren Misshandlung die er erleben musst.
    Es kommt immer drauf an was man selbst machen möchte und womit man gute Ergebnisse erzielt.

    Ansonsten denke ich ihr macht das schon ganz gut...euch fehlt ein wenig Ruhe und Geduld..Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Klar soll ein Welpe in der wichtigen Prägephase möglichst viel kennenlernen, aber hier bezog sich das zb rein auf Umwelteinflüsse. Man sieht andere Tiere, fährt mal Bus oder besucht einen Bahnhof, Aufzug fahren, mal eine ruhigere Einkaufsstraße (bei uns viel Jahrenszeiten mäßig Silverster in diese Phase wofür ich heute noch dankbar bin). Das alles aber langsam, Stück für Stück. Das war unser Pensum bis Zera knapp 6 Monate alt war.

    Kommandos: Richtet euch drauf ein das irgendwann der große Resetknopf namens Pubertät kommt....dann fangt ihr vieles eh wieder neu an, von daher: Hetzt euch nicht...lieber langsam und so dass es sich einprägt als Hoppla hopp möglichst viel in den Hund rein"prügeln"

  • Hi erstmal und herzlichen Glückwunsch zum Beaglekind :winken:
    Also ich finde, dass das alles gar nicht so schlecht klingt - klar hört sich das so aufgeschrieben und aufgedröselt durchgetakteter und systematischer an als es wahrscheinlich ist.
    Ich schreibe in Rot mal ins Zitat rein. =)

  • @Robert F.
    Ich meinte nicht die Lebensfreude für den Welpen, sondern die eure. :smile:
    Einfach machen lassen, meine ich natürlich nicht.
    Man sollte sich schon im Klaren sein, ob der Hund bei Tisch betteln darf, ins Bett/auf die Couch... darf, Leute anspringen, Tiere hetzen darf, um mal ein paar Beispiele zu nennen.
    Mit 9 Wochen haben sich noch nicht so furchtbar viele Dinge im Gehirn des Welpen festgesetzt und er ist gut beeinflußbar durch sanfte Konsequenz was Körpersprache und Stimme betrifft.
    Diese Sicherheit wird er als Führung gerne annehmen. Selbst hat er keinen Plan.

    LG, Friederike

  • @Ninma: Habe ich dann nicht später Probleme, wenn ich jetzt die Zügel zu stark schleifen lasse. Ich dachte bisher, dass der Welpe anfangs am leichtesten lernt und war/bin der Einstellung dass ich lieber jetzt ein bisschen strenger bin und dafür die restlichen "hoffentlich" 15 Jahre das Zusammenleben um einiges angenehmer ist.
    @Ulixes: Alles klar.Danke :-)
    @Chatterbox: Alles klar... Danke für die sehr detaillierten Antworten.

    Noch eine Frage: Aktuell ist es so, dass Lotti extrem stark fiept wenn sie keine Aufmerksamkeit bekommt und dauernd versucht auf die Couch zu springen (zum Glück kommt sie noch nicht hoch). Heute habe ich sie bestimmt 30 Minuten ignoriert solange sie gefiept hat. Sobald sie kurz im Körbchen war, habe ich sie gelobt, bin aber nicht aufgestanden. Als sie sich dann komplett beruhigt hat, hat sie stark gezittert :-( Verhalten richtig oder falsch von mir?

    Cheers,
    Robert

  • 30 Minuten fiepen finde ich aber sehr lange, da würde ich ihr helfen zur Ruhe zu kommen. Welpen können sich noch nicht immer so gut selbst regulieren.

    Django zum Beispiel hat als Welpe nur mit Körperkontakt schlafen können. Das haben wir dann auch eine zeitlang so gemacht und dann in kleinen Schritten abgebaut, so hatte er dann beispielsweise, wenn ich am Schreibtisch saß, ein Körbchen direkt neben meinem Bein zur Verfügung, durfte aber nicht mehr auf meinen Schoß.
    Irgendwann konnte er dann immer besser ohne Körperkontakt schlafen und mittlerweile ist es gar kein Problem mehr.

  • 30 Minuten fiepen finde ich aber sehr lange, da würde ich ihr helfen zur Ruhe zu kommen. Welpen können sich noch nicht immer so gut selbst regulieren.

    Django zum Beispiel hat als Welpe nur mit Körperkontakt schlafen können. Das haben wir dann auch eine zeitlang so gemacht und dann in kleinen Schritten abgebaut, so hatte er dann beispielsweise, wenn ich am Schreibtisch saß, ein Körbchen direkt neben meinem Bein zur Verfügung, durfte aber nicht mehr auf meinen Schoß.
    Irgendwann konnte er dann immer besser ohne Körperkontakt schlafen und mittlerweile ist es gar kein Problem mehr.

    Ah ok... Hm, ich glaube es ist eine Mischung aus "Schenk mir Aufmerksamkeit" und "Ich will bei dir sein". Sitze jetzt am Schreibtisch. Nach anfänglich kurzen fiepen, schläft sie jetzt bei meinen Füßen und grunzt vor sich hin :applaus:

  • Eigentlich müsst ihr gar nicht so viel machen.

    Tagesstruktur vermitteln durch Vorleben, viel Schlaf/viel Ruhe, Stubenreinheit - also immer wieder zum Lösen raus gehen.

    Mehr würde ich in den ersten ca. 2 Wochen noch gar nicht machen. Viele Welpen werden durch ein zu straffes Programm einfach auch überdreht. Ihr müsst keine Checkliste abarbeiten und ich würde auch noch gar nicht draußen ständig mit dem Welpen an verschiedene Orte gehen. Das kann man alles noch machen, jetzt geht es erst mal darum, öfter am Tag den Löseplatz auf

    Der Hund ist mit 9 Wochen noch sehr jung, der muss jetzt ja erst mal schauen, wo er gelandet ist. Klar sollte es auch Regeln geben, die ergeben sich ja automatisch aus dem Tagesablauf. Zum Beispiel, nicht einfach durch offene Türen quetschen, sondern abwarten, bis man das ok bekommt. Das kann man auch schon ganz jungen Hunden vermitteln.

    Beim Ignorieren würde ich immer aufpassen, dass ich, wenn überhaupt, nur Verhalten ignoriere, was für den Hund nicht selbstbelohnend ist und wo er durchs Ignorieren keinen Schaden nehmen kann (z.B. etwas anfressen).

    Ansonsten ist Ignorieren auch ganz schnell eine stumme Zustimmung. Nicht erwünschtes Verhalten kann ich nur ignorieren, wenn es direkt mit mir was zu tun hat und wenn das Verhalten nicht selbstbelohnend ist.

    Ignorieren würde ich eher grundsätzlich mehr und mich nicht den ganzen Tag um den Hund drehen, mich selbst auch mal ganz klar abgrenzen, nicht ansprechbar für den Hund sein usw. Ihr habt euer Leben, der Hund soll sich da einfinden. Du sagst, er läuft dir viel hinterher. Da könnte man z.B. ansetzen, auch mal kurz die Tür vor der Hundenase zuzumachen, z.B. wenn man mal kurz ins Bad geht. Auch mal kurz nicht beim Menschen sein zu können, wenn der mal aus dem Blickfeld verschwindet, wäre die erste Übung zum späteren Alleinsein.

    Wenn der Welpe erst winselt, wenn ihr weg geht, ist es noch zu schwer und zu früh.

    Sitz würde ich noch gar nicht üben, "ab auf die Decke" kann man früh, spielerisch anfangen, da würde ich vielleicht aber auch noch ein bisschen die Eingewöhnungszeit abwarten.

    Das Abbruchsignal (bei euch Tabu) ist nicht ein Wort, was man einfach nur sagt, sondern das müsste auch erst mal aufgebaut und geübt werden, bevor ich es im Alltag benutzen kann. Der Hund muss ja erst mal ein Verhalten mit dem Wort verknüpfen. Einfach nur das Wort sagen, ginge nur, wenn danach für den Hund auch eine Konsequenz erfolgt und er daraufhin Meideverhalten zeigt. Würde ich aber gar nicht so machen, sondern lieber nett aufbauen.

    Das Abbruchsignal soll für den Hund am Ende heißen: hör auf, was du gerade tust oder denk gar nicht daran, dass zu tun, was du gerade vor hast - und wenn er sich dann selber hemmt, lohnt es sich für ihn auch, weil es dafür eine Belohnung gibt.

    Das Abbruchsignal wäre auch mit das erste, was ich mit einem Welpen schon anfangen würde, einzustudieren. Immer erst in leicht und dann immer schwerer werdend. Bis man es im Alltag aber benutzen kann (Hund knabbert am Stuhlbein), muss erst der Aufbau sitzen. In der Zeit, wo ich noch übe, würde ich immer erst den einfachen Weg wählen und verhindern, dass der Welpe überhaupt Blödsinn machen kann und ihn z.B. ablenken. Das geht bei Welpen ja noch total einfach.

    Welpe kaut am Stuhlbein. Ich nehme mir ein Spielzeug, beschäftige mich selbst damit und mache sogar vielleicht ein paar Töne und vermutlich wird jeder Welpe ganz schnell das Stuhlbein sausen lassen und gucken kommen, was ihr da so Spannendes macht. Und dann kann man mit ihm ja ein bisschen spielen und ihm dann das Spielzeug überlassen.
    So hab ich die Situation erst mal umschifft und muss nicht in einen Konflikt mit dem Hund eintreten und verbaue mir auch noch kein Abbruchwort, was der Hund nicht beherrst.

    Macht einfach langsam und mit Ruhe und hört auf euer Bauchgefühlt. Ihr habt den Hund noch viele Jahre, der kann auch noch viele Jahre lernen, von daher würde ich jetzt erst mal Ruhe walten lassen und nur das Wichtigste zeitnah anfangen aufzubauen (Rückruf und Abbruchsignal).

  • Klingt so ein bischen wie Eltern, die im ersten Lebensjahr von Pekipp über Babyschwimmen und englisch für Babys alles mitnehmen wollen ;)

    Im Ernst, vertraut eher eurem Bauchgefühl. Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, erstmal Vertrauen aufbauen und dann geht es weiter. Schaut euch euren Hund draußen gut an. Wenn er signalisiert das es reicht müsst ihr ihn einsammeln und gehen.

    Ich bin auch nicht für ignorieren. Wenn meiner zu doll mit uns gespielt hat habe ich immer gequitscht und aufgehört zu spielen. Es gibt immer feedback, ob positiv oder negativ. So wie bei Kindern. Nein ist nein und ja ist ja.

    Ich würde den Hund erstmal ankommen lassen.

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