Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Ja, das find ich auch nicht übel. Wie hast Du denn erreicht, dass Frodo das als Entspannungsübung erkennt?

    Das weiß ich nicht :lol:


    Ich denke mal, dass er nach einigen Übungseinheiten verknüpft hat "Kopf ablegen" = "Entspannen".
    Bei ihm erkennt man die Entspannung ja gut daran, dass die Rute runter geht. Wenn er die absenkt und sie auch bei Ansprache nicht sofort wieder hochschnellt und er mal tief durch atmet, ist er entspannt. Wenn man das oft genug wiederholt, speichert der Hund das einfach ab und zeigt dieses Entspannen in dieser Position immer schneller, aber es muss halt immer wieder mal aufgeladen werden.
    Ähnliche Entspannungsübungen gibts für Menschen ja auch (auch wenn wir unseren Kopf nicht auf den Boden legen :ugly: ). Das Prinzip wird wohl das gleiche sein.

  • Ich kann gerade etwas sehr interessantes beobachteten:
    Ich hatte eine OP am Mittwoch und bin seit Samstag wieder zu Hause. Mein Grobmotoriker und Hibbel ist erstaunlich behutsam mit mir und auch auf unseren (zugegebenermaßen eher langweiligen kürzeren Leinen-) Runden gut händelbar. Gestern war er abends an sich kurz vorm Ausklinken, aber er hat es geschafft, sich zurück zu nehmen und sich wie ein normaler aufgeregter Hund zu benehmen. Zwischenzeitlich läuft er sogar perfekt an der Leine :ka: Wirklich schön.

    Ich kenne das noch von meiner letzten Grippe. Ich war vollkommen fertig, die 500m-Runde ging nur mit Pausen. Und meine Krawallschachtel war das reinste Lämmchen, frei nach dem Motto "Das Team ist nicht kampfbereit, machen wir lieber keine Beule unterm Teppich."

  • @Juliaundbalou aber die morgenrunde war doch eh immer entspannt, oder? Ist die nachmittagsrunde weggefallen, oder gleich viel auslauf? Schön, dass es gut klappt, was auch immer die ursache ist.


    @physioclaudi
    Dabei gehts darum, dass jedes entspannungssignal vom hund eingefangen und belohnt wird.
    Im buch ist es v.a. auf eine decke bezogen und fängt in reizarmer umgebung an.


    Ich habe, als milla welpe war immer belohnt, wenn Ich wo wartete und sie sitz oder platz angeboten hat.


    Und ähnlich mache ich es hier im neuen garten. Ich belohne jedes körperliche zeichen von entspannung. Sich setzen, sich legen, kopf senken, rute senken, popo kippen, kopf ablegen etc....
    Zu Anfang spult sie das ein bisschen ab wie einen trick. Keine Handlung wird öfter als 3 mal belohnt. Mittlerweile gehe ich raus. Sie legt sichsich sofort. Kippt popo. Legt kopf ab.
    Letztes mal hat sie sogar die augen zu gemacht. Dann bellte ein nachbahund. Sie hat kurz gewufft einmal richtung hund gerannt. Dann kam sie sofort wieder, hat sich gelegt.


    Das schöne: sie ist dann vieeeel gelassener. Schnuppert gemächlich.


    Und: es ist nicht wirklich undankbar zu üben. Weil man nix durchsetzen muss, nix klappen muss. Nur einfangen, was so kommt.

  • @Srinele Ah ok, das mache ich aus dem Bauch heraus auch schon immer. Auch auf dem Hupla. Aber wahrscheinlich erwische ich nicht jeden entspannten Moment.

    Es geht hierbei weniger um entspannte Momente. Sondern quasi um gezielte Zeiteinheiten, in denen man jedes noch so kleine Signal der körperlichen Entspannung belohnt. Wenn man das in bestimmten Situationen macht, dann bietet das der Hund auch an.


    Also es geht weniger um Entspanntheit, sondern auch die kleinsten Schritte auf dem Weg zu Entspannung.


    Bspw. könntest du solche Einheiten an eurem Fahrradschuppen machen, bevor ihr losgeht. Oder, wenn ihr frisch am Wald angekommen seid. Oder oder oder. Wenn der Hund quasi dann diese körperlichen Entspannungszeichen extra zeigt, dann entspannt er auch dabei.


    Falls du das so meintest: super !

  • @Srinele
    Die Runden waren gestern minimal kürzer und heute wieder wie immer.
    Ich gebe mir am Anfang der Runde durch Klicker und kleinschrittiges Belohnen viel Mühe, das Nichthochspulen zu belohnen. Das tu ich sonst nicht so intensiv.
    Ansonsten scheint er einfach Rücksicht zu nehmen. Heute Nachmittag war Balou so ein Herz, ich konnte es kaum glauben. Er ist die meiste Zeit perfekt an der Leine gelaufen, die paar Menschen waren kein Problem, echt super. Ich weiß nicht, was es ist, aber es kann gerne so bleiben =)

  • Bei uns läuft es seit dem richtig blöden Tag auch richtig super. ich bin grad jeden Tag überrascht wie entspannt er draußen ist. Wir haben ja als Alternativverhalten für Autos nachjagen, Leute anbellen usw. ein schau eingeführt. Wir sind heute ne viertel Stunde lang an einer wenig befahrenen Straße entlang, die Leine war permanent locker und wenn eine gruselige Person oder ein Auto kam, hat er ohne Ansprache geschaut und Lob abgeholt. Vor einem Jahr noch wäre das ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Da war das noch mein "walk of shame" --> ab und zu Autos, viele Leute mit walking-Stöcken oder Hunden auf dem Weg zum Wald und dazu keine einzige Möglichkeit zum ausweichen oder abkürzen --> kläffender und in die Leine hüpfender Chaco. Heute komplett das Gegenteil, ich bin sehr stolz.

  • Ich hatte heute ein witziges Gassi mit Emil. Wer uns gesehen hat, der dachte auch, Emil muss eine gespaltene Persönlichkeit haben. Dr Jeckyll und Mr Hyde, quasi.
    Ich habe ein Gassi ohne Chica gemacht, denn der Herr vom Glimmersee ist der Meinung sich Chicas Leinenpöbelei abgucken zu müssen, wenn sie an der kurzen Doppelleine sind. Daher habe ich jetzt beschlossen, die Nachmittagsrunde wird einzeln gemacht. Logistisch zwar schwierig, kriegen wir aber schon hin.


    Emil war seeeeehr aufgeregt, dass ich nur ihn angezogen habe und das auch immer nur, wenn er ruhig war. Seine Impulskontrolle war also quasi schon komplett ausgeschöpft, bevor die Haustür offen war.
    Ich gebe ihn also an der Tür frei und er schießt mit lautem "Haha, hier bin ich", in die Welt hinaus (so weit es die Leine zuläßt).
    Dann sind wir zum Wald und mein eigentlich wirklich wunderbar leinenführiger Emil knallte in die Leine, sprang wieder zurück, knallte in die Leine, Sprang....so ging das bis zum Wald, von gelegentlich nervösem Wuffen unterbrochen. Er war echt irrsinnig gestresst, einfach weil das Ömchen nicht dabei war.
    Im Wald angekommen zwar nicht gebellt, aber wie angestochen hin und her gerannt. Ich habe zusätzlich zum Z&B bei jeder Menschenbegegnung angeleint, da ich dem Braten nicht getraut habe, wenn er so aufgedreht ist, er hats aber immer gut gemacht.
    Und am Ende des Gassis, wieder angeleint an der Strasse, hatte ich dann Dr Jeckyll an der Leine. An lockerer Leine an meinem Bein, immer mal mit Blick zu mir (Keks?) und freundlich/aufmerksam sind wir total manierlich nachhause getrabt.


    Also wer das aus seinem Fenster beobachtet hat, wird vermutet haben, dass ich unterwegs den Hund ausgetauscht habe.

  • @physioclaudi ich denke, das kennen aber so einige, dass der Hund sich auf dem Nachhauseweg benimmt wie ein Lämmchen :lol:
    Ist bei uns auch manchmal so. Als Lou jünger war, hatten wir das immer, so als müsste die Energie erst mal raus und dann ging es irgendwann. :ka:

  • Ja, wir haben das auch öfter. Aber in der Ausprägung hatte ich es noch nie. Vermutlich lag es an Chicas Abwesenheit, das hat ihn anfangs noch mehr gestresst. Der komische Vogel.

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