zu schnell entschieden?

  • Weißt Du, @arya82 , Du bist bestimmt kein schlechter Hundehalter, weil Du aufgibst (oder "frei gibst"!?) und noch viel weniger ein "schlechter Mensch!!!

    Du mußt Dich nicht schuldig fühlen!

    Es ist einfach nicht die richtige Zeit und nicht der richtige Hund!

    Gib Deinem Kind noch 2 oder 3 Jahre und finde dann in aller Ruhe einen netten 3 oder 4 jährigen Hund ("in Not-Seiten" im Netz helfen da oft, weil dort oft Hunde sind, die aus Krankheitsgrüden, wegen Scheidung etc. abgegeben werden müssen, nicht, weil sie "schwierig" sind).

    Dann, in 2 oder 3 Jahren sprich und plane mit Deiner Familie gemeinsam!

    Lass Deine Tochter bis dahin möglichst viele nette Hunde-Erfahrungen machen, damit sie dieses Trauma hinter sich lassen kann.

    Du bist ganz sicher nicht generell ungeeignet zur Hundehaltung, es passt nur gerade nicht....

  • "Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende" - das gilt für alle Beteiligten!

    So ein junger Hund findet sicherlich noch ein passendes Zuhause.

    Alles Gute!

  • Ich verstehe deine Sorgen und deine Zweifel. Aber eines will ich doch dazu sagen: Die guten Dinge im Leben passieren nie einfach so, man erarbeitet sie sich. Harmonie entsteht durch erfolgreiches Lösen von Konflikten, nicht durch das Vermeiden von Konflikten.

    Ein Hund ist von Haus aus kein Kuscheltier, für eine gute Bindung mit ihm muss man arbeiten wie für eine Menschenbeziehung. Dazu gehören Liebe und Einfühlungsvermögen, aber auch Grenzsetzung und Durchhaltevermögen. Aber dann bekommt man auch die Belohnung: eine wunderbare echte Beziehung zu einem Tier, aus der man übrigens jede Menge über die eigenen Schwächen lernt und wachsen kann.

    Wenn ihr das alles überhaupt nicht wollt und -ganz wertneutral- im Hund einen konfliktfreien Harmonieträger (Kuscheltier) seht- , dann lasst es. Das funktioniert nie.

    Oder ihr seht eine wunderbare Möglichkeit zu wachsen und deiner Tochter zu zeigen: Problemen und Ängsten weichen wir nicht aus. Wir lösen sie. Auch wenn wir erst nicht weiterwissen.

    Ich vermute übrigens, dass du der Schlüssel zu den Ängsten deiner Tochter bist, sie spürt deine Unsicherheit. Wie kann sie entspannen, wenn du Angst hast? Wenn du dem Hund gegenüber sicherer auftreten kannst, wird sie ihre Angst ablegen.

    Vielleicht würde es helfen, wenn ihr euch mal einen guten Trainer oder erfahrenen Hundehalter ins Haus holt, der euch ein paar Dinge zeigt und euch beruhigt?

  • Bei allem Verständnis für deine Traurigkeit, dass der Traum vom eigenen Hund geplatzt ist, gilt es jetzt, auf den Verstand zu hören und nicht auf Emotionen.
    Das Verhalten deiner Tochter zeigt dir den Weg und ihr Wohl hat Priorität.
    Das Projekt Hund ist nicht gescheitert, sondern wird vertagt, bis alle beteiligten Menschen dafür bereit sind.
    Enttäuschung bedeutet das Ende einer Täuschung. Dieser alte Satz ist erst einmal vernunftgeprägt.
    Bitte hör auf, dich als Versagerin zu fühlen - denn das bist du nicht. Und gib das Tier frei, wenn es dir etwas bedeutet.

    Ich wünsche dir Mut und Kraft in den nächsten Tagen!
    Und: :streichel:

    LG
    Angelique

  • Hallo arya82!

    Ich fühle mich absolut schuldig, zurecht.

    Überhaupt nicht. Ihr habts versucht, es hat nicht geklappt. Daraus muss man nun kein Drama machen. Hundehaltung ist ein bisschen wie eine Beziehung - bei manchen passts, bei andern nicht. Deshalb halte ich es für eine Gnade für beide, wenn für einen Hund ein passendes Zuhause gefunden wird. Das einzige Fazit, was ihr hier wirklich ziehen könnt, ist dass es mit diesem Hund in diesem Moment nicht geklappt hat. Das muss nicht, aber kann heissen, dass die Hundehaltung für Euch überhaupt nicht in Frage kommt. Gut möglich aber, dass ihr mit einem anderen Hund wirklich glücklich würdet.

    Nicht jeder Mensch kann mit jedem Hund - auch die tollsten Experten nicht. Und nicht jeder Hund kann mit viel Liebe und Fachwissen passend gemacht werden oder ist gar zu retten.

    Das bedeutet nicht, dass ihr versagt habt. Ich halte nichts davon, wochen-, monate- oder gar jahrelang auszuprobieren, denn meist werden so weder die Hunde, noch die Menschen dabei glücklich und der Hund wird schlussendlich dann doch abgegeben. Obwohl es allen Beteiligten bei einer früheren Abgabe besser gegangen wäre. Deshalb bin ich lieber für ein Ende mit Schrecken als einem Schrecken ohne Ende.

    Das soll nun kein Plädoyer dafür sein, einen Hund einfach abzuschieben, wenn man seiner überdrüssig geworden ist. Aber das habt ihr auch nicht getan.

    Lasst Euch nicht einreden, ihr hättet etwas falsch gemacht. Ihr habts versucht und es hat nicht geklappt. Mit diesem einen Hund in dieser einen Situation. Jetzt zu sagen, ihr hättet versagt und die Hundehaltung sei nichts für Euch, ist wie zu behaupten, man sei beziehungsunfähig, weil ein erster, vielleicht zaghaft pubertärer Versuch in die Hose gegangen ist. Bleiben wir realistisch.

  • Möglicherweise ist es nicht nur für eure Familie erleichternd, wenn für den Hund ein neuer Platz gesucht wird.

    Vielleicht gehört der Hund auch gar nicht in eine Familie mit Kindern...

    Alles Gute für euch

  • Darf ich dennoch mein Unverständnis äussern, wie es sein kann, dass der Hund sich in der gesamten Wohnung frei bewegen kann und die Menschen nicht?

    Ich verstehs nicht.

    Aber ja, gib den Hund zurück, das ist besser als behalten unter diesen Umständen.

    Und hat nichts mit Schwäche zu tun, sondern ist Stärke!
    Weils für den Hund einfach gut ist. Das zeigt an, dass du sehr verantwortungsvoll bist.

    SEHR GUT!

  • Ich denke auch, dass es besser ist, sich einen Fehler einzugestehen, als ewig herumzudoktorn und es funktioniert dann doch nicht - das geht zu Lasten von Mensch und Hund.

    Gerade, wenn man nur aus der Kindheit Erinnerungen an einen Hund hat, dann sind diese ja doch recht oft verklaert - man erinnert sich nur an die schoenen Momente und hat keinerlei Erinnerung daran, wie nervenzerreibend und arbeitsintensiv das vielleicht fuer die Eltern war. Wie lang und steinig der Weg dahin.
    (ist aehnlich wie Erinnerungen an Weihnachten als Kind, waehrend man als Erwachsener vielleicht dem ganzen Stress auch gut und gerne aus dem Weg gehen wuerde)

    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Gassi-Geher fuer Tierheimhunde fuer euch eine gute Loesung fuer die naechste Zeit sein koennte. So lernen die Kinder den Umgang mit dem Hund, und dass dieser ggf. auch mal rempelt etc. und vielleicht ist dann irgendwann der Traumhund dabei, moeglicherweise schon aelter und ruhiger, in den ihr euch verliebt.

    Alles Gute fuer die Zukunft!

    Das Leben mit einem Hund ist wundervoll, aber es ist auch harte Arbeit :)

  • Ich denke es ist ein Teufelkreis. Die Kinder merken dass die Eltern die Situation in keinster Weise regeln können und dadurch haben sie natürlich Angst. Ihr seht die Angst eurer Kinder und dadurch werdet ihr noch unsicherer. Dazwischen sitzt der kleine Knopf der nichts will als jemanden der ihm die Welt erklärt.
    Nicht alle Menschen sind für die Hundehaltung geschaffen. Daher gesteht euch ein, dass ihr dafür nicht gemacht seid und gebt den Hund jemandem der wirklich Spaß und Freude an dem Knirps hatl

    Alles andere macht hier meiner Meinung nach keinen Sinn. Unter dem "Behalten um jeden Preis" leiden alle Beteiligten nur unnötig

  • Ich denke auch, dass es besser ist, sich einen Fehler einzugestehen,

    Das ist ja genau mein Punkt - ich sehe hier keinen Fehler, wirklich nicht.

    Das Leben mit einem Hund ist wundervoll, aber es ist auch harte Arbeit :)

    Auch das: wo ist denn die Rede davon, dass man sich vor harter Arbeit scheut? Das lese ich nirgends. Im Gegenteil: man hat sich Mühe gegeben und es versucht - und es hat einfach nicht gepasst. Ein 6 Monate alter Hund aus dem Tierschutz ist ja nun häufig auch nicht gerade das, was man als vernünftig gezüchtet, solide sozialisiert und verantwortungsvoll auf seine Aufgabe als Familienhund vorbereitet bezeichnen kann.

    Ich sehe wirklich nicht ein, weshalb man Menschen, die nicht einfach stillschweigend vor sich hinleiden, sondern die Situation für sich und den Hund verbessern wollen, auch noch vorwurfsvoll und von oben herab tadeln sollte. Zumal es nicht gerade danach klingt, als ob man sich die Entscheidung leicht gemacht hätte.

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