Ersthalter Rassefrage

  • Das vermutlich größte Problem bei den Terrierrassen die auf der Liste stehen und auch den Molossern die auf der Liste stehen ist wohl, dass sie oft leider an Personen geraten die nix anderes wollen als eine Schw*nzvergrößerung.
    Wenn der Hund dann solange auf Beute gehetzt und so verzogen wurde, das er auch seinen Besitzer angeht, oder wenn die Hunde ganz einfach in die Pubertät kommen, ist es auf einmal zu anstrengend und die Hunde werden abgegeben.
    Oder aber direkt eingezogen, weil sie aus schlechter Haltung kommen oder der Halter die Auflagen nicht erfüllen konnte um einen Listi zu halten (je nach Bundesland eben) oder aber die Steuern sind schlicht und ergreifend zu hoch. Auch in Niedersachsen variiert die Listenhundesteuer. Hannover zum Beispiel 600 Euro Jährlich und Goslar über 800 Euro Jährlich.
    Bei Molossern und auch Terriern gibt es Rassen die nicht auf Verträglichkeit gezüchtet werden, es sind ja auch keine Meutehunde. Da kann es vorkommen das sie mit anderen Hunden nicht oder nur bedingt verträglich sind, das liegt also nicht unbedingt an mangelnder Sozialisierung, sondern einfach am Individuum selbst.


    Ich persönlich mag da keine Rasseempfehlung geben. Ich finde jeder soll selber raus finden ob ein Molosser das richtige ist oder nicht. Entweder man kann mit diesen Rassen oder man wird nicht glücklich mit ihnen.
    Ich würde auch nicht in einfacher und schwerer unterteilen, jedem liegt ein anderer Hund am besten, für mich gibt es keinen Anfängerhund und selbst wenn finde ich es ziemlich daneben sich so einen anzuschaffen, nur weil man für seine Traumrasse "üben" möchte.


    Unterhalt dich mit Züchtern, triff dich mit Haltern deiner favorisierten Rassen und lern die Hunde selber kennen. Ihr werdet schon das richtige für euch finden wenn ihr euch entscheiden solltet, das ihr wirklich einen Hund wollt. =) Viel Glück!

    • Neu

    Hi


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    • Vielleicht noch die Anmerkung, dass ruhige Abende auf dem Sofa für die allermeisten Hunde nichts besonderes sind...


      Die niedrigere Lebenserwartung hast du eigentlich bei allen Großhunden. Natürlich werden einige älter. Das sind dann aber eher die Ausnahmen als die Regel.


      Kleinere Hunde bleiben öfter auch im Alter fit und tun sich nicht so schwer.
      Umgekehrt musst du bei den Riesenrassen auch beim Heranwachsen aufpassen, dass sie sich nicht überlasten. Also Einschränkungen an beiden "Enden".


      Bei sehr großen Hunden musst du auch bedenken:
      Transport - großes Auto vorhanden?
      höhere Kosten (Futter, Ausrüstung)
      Treppen?
      steht noch mal ne Wohnungssuche an?


      solche Dinge halt.


    • Er darf gerne ein wenig Schutz/Wachhund sein,

      Hoffentlich definiert der Hund dann "ein wenig" genau so wie du, sonst wird das...

      Zitat von DerMatze1972


      Er sollte nicht jeden Besucher gleich als Erzfeind ansehen ;-)

      unter Umständen ein Problem werden... ;)

    • Ich würde auf jeden Fall auch Kontakt zu anderen Haltern der gewünschten Rasse aufnehmen (wenn's konkreter wird).


      Was ich stets als heftig empfinde, sind die Reaktionen der Außenwelt. Schon ein großer schwarzer Hund reicht, dass die Menschen nahezu panisch die Straßenseite wechseln und man in Cafés nicht immer gern gesehen ist. Das wird heftiger bei den von dir genannten Rassen.


      Das ist ein Faktor, der sicherlich stressen kann. Da solltest du ganz ehrlich zu dir selbst sein und nicht einfach sagen: "Was andere von mir denken, war mir schon immer egal" - ist eben meist ein wenig komplizierter.

    • Ich finde es toll, was ihr euch für Gedanken macht! Wobei man auch ein wenig schauen muss, selbst wenn ein Hund nicht auf einer Rasseliste steht, wie er wahrgenommen wird. Ein Rottweiler mit etwas Wachtrieb wird sehr schnell als bedrohlich wahrgenommen, ein Sheltie mit Massen an Wachtrieb eher nicht... Das ist auf dem eigenen Grundstück mit Einbrechern auf Ausschau gut, sonst eher nicht. Ein großer Hund mit entsprechender Optik darf ungefähr nichts falsch machen, um Anfeindungen zu vermeiden.


      Was wäre denn mit einem Großen Schweizer Sennenhund oder Leonberger...?

    • Falls du dich ernsthaft für den Boerboel interessierst (eine Rasse, die ich wahnsinnig toll finde - aber nicht geschenkt haben möchte), kann ich dir nur ans Herz legen, mit Rudolf Kainer von Bavarian Boerboel Kontakt aufzunehmen. Sein Buch ("Der Farmhund aus Südafrika. Ein kritisches Rasseporträt über den Boerboel") hat mich tief beeindruckt.
      Er beschreibt "seine" Hunde schonungslos ehrlich.
      Ich würde es dir wärmstens empfehlen.


      Und wenn dich das nicht abschreckt, kannst du bei ihm garantiert fundierte Infos und Tipps erhalten.
      Ich hatte nur kurzen E-Mailkontakt, aber dafür sehr netten. ;)

    • Trifft genau auf meinen Hund zu, aber der ist ein Spitz. :lol:
      Wach- und Schutztrieb klingt immer toll, aber wenn auf der Straße dich niemand mehr ansprechen darf und wenn es deine Großeltern sind, ist es kein Spaß mehr. Mein Henry hat ja nun wirklich leicht händelbaren Schutztrieb und trotzdem muss ich genau sein und ihm klar machen das ich denjenigen für ok befinde. Tu ich das nicht hab ich ein großes Problem.

    • Falls du dich ernsthaft für den Boerboel interessierst (eine Rasse, die ich wahnsinnig toll finde - aber nicht geschenkt haben möchte), kann ich dir nur ans Herz legen, mit Rudolf Kainer von Bavarian Boerboel Kontakt aufzunehmen. Sein Buch ("Der Farmhund aus Südafrika. Ein kritisches Rasseporträt über den Boerboel") hat mich tief beeindruckt.
      Er beschreibt "seine" Hunde schonungslos ehrlich.
      Ich würde es dir wärmstens empfehlen.


      Und wenn dich das nicht abschreckt, kannst du bei ihm garantiert fundierte Infos und Tipps erhalten.
      Ich hatte nur kurzen E-Mailkontakt, aber dafür sehr netten. ;)

      Ich seh grad, er hat seine Seite aus dem Netz genommen und ist überhaupt nicht mehr erreichbar.
      Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert.
      Das macht mir jetzt ehrlich gesagt schon ein bisschen Sorgen...

    • Ich habe zwei Bordeauxdoggen kennen gelernt und muss sagen, dass ich mir zumindest diese beiden Expemplare ziemlich gut für dich vorstellen könnte...freundlich zu jedermann, die Ruhe selbst, Kinder sind das Größte, nicht zu extrem sportlich...

    • Also zuerst mal: der AmStaff ist kein Molosser, sondern gehört zu den Bull & Terrier Rassen und ist auch charakterlich ganz anders.


      Molosser sind Teil der FCI Gruppe 2 (Pinscher, Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde).
      Unter den Molossern gibt es sowohl vom Aussehen als auch charakterlich grosse Unterschiede, in erster Linie abhängig vom ursprünglichen Verwendungszweck. Herdenschutzhunde (z.B. Ovcharkas, Pyrenäen-Berghund) gehören zu den Molossern, aber auch klassische Hof- und Lagerhunde (wie z.B. Berner Sennenhund, Leonberger), Gebrauchshunde mit mehr Schutztrieb (z.B. Rottweiler), Jagdhunde (Dogo Argentino) und Hunde mit ganz anderem Verwendungszweck wie Neufundländer oder Bernhardiner (Wasser- bzw. Bergrettung).
      Wenn man sich die Kategorie "klassischer Hofhund" mal näher anschaut, dann ist es je nach Herkunft sehr unterschiedlich, was vom Hund verlangt wird. In Südafrika (Boerboel) oder Amerika (Am Bulldog) z.B., wo Höfe sehr gross sind und Hofhunde öfter mal Kontakt zu wilden Raubtieren haben, sind die Anforderungen an einen Allrounder-Hofhund einfach ganz anders als im dicht besidelten Europa. Drum sind diese Hunde auch anders als ein Berner Sennenhund.


      Meiner Meinung nach haben die Rasselisten nicht nur den Hunden vom Pit Bull Typ, sondern auch den Molossern einen Bärendienst erwiesen. Es ist ja kein Geheimnis, dass Hunde vom Pit Bull Typ auch nicht so seriöse Interessenten anziehen. Nach Einführen der Rasselisten wurde dann oft auf (Molosser) Rassen ausgewichen, weil die nicht ganz so stark reglementiert sind. Die sind aber leider z.T. wesensmässig komplett anders als AmStaff / Pit Bull.


      AmStaff / Pit Bull haben eigentlich rassetypisch praktisch keinen Wach-/Schutztrieb und eine sehr, sehr hohe Toleranz gegenüber Menschen und Kindern. Was vorkommen kann ist Unverträglichkeit mit Artgenossen und Jagdtrieb. Molosser haben je nach Rasse/Verwendungszweck ein mehr- oder weniger ausgeprägtes Territorialverhalten, Wach- und Schutztrieb und können auch mistrauisch sein gegenüber Menschen, die nicht zur Familie gehören.
      Ich halte z.B. einen sch****e gehaltenen und geführten Presa Canario oder Cane Corso für deutlich gefährlicher als einen AmStaff unter den selben Bedingungen.


      Warum so viele dieser Hunde in Tierheimen einsitzen hat meiner Meinung nach mehrere Gründe. Zum Einen ganz einfach praktische: illegale Einfuhr, illegale Haltung, illegale Vermehrung, Beissvorfälle führen alle dazu, dass die Veterinärämter solche Hunde einziehen. Zum Anderen haben es grade solche Hunde mit Verhaltensauffällgkeiten unglaublich schwer, aus den Tierheimen wieder raus zu kommen, weil in den meisten Bundesländern Auflagen und Wesenstests gefordert werden.
      Und natürlich ziehen solche Hunde auf beiden Enden des Spektrums die falschen Menschen an. Zum Einen die Assis, aber auch die total Verklärten.


      Wie sich das anhört sucht Ihr ja eher nach einem Typ "gemütlicher Bär". Ich würde mich an Eurer Stelle erst mal am Verwendungszweck orientieren und mich unter den europäischen Rassen umschauen. Leonberger, Berner Sennenhund oder als kurzhaarige Alternativen Bordeauxdogge oder Broholmer könnten passen. Herdenschutzhunde und seltenere Gebrauchshunderassen (z.B. Boerboel, Fila, Presa, Dogo Argentino) würde ich ganz schnell vergessen.

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