Rituale beim Alleinsein

  • Hallöchen ihr Lieben,


    ich feile gerade am Alleinsein meiner seit 3 Wochen eingezogenen Hündin.


    Sie bleibt in der Schlafstube. Wenn wir gehen, schließen wir die Tür, damit sie im Schlafzimmer ihren Ruheraum hat. Sie ist auch viel ruhiger, wenn sie nicht die Haustür sieht und diese auf dem Teppichflur bewachen kann.


    Allerdings ist das wie mit der Jacke, dem Schlüssel und den Schuhen. Normal ist dir Tür nämlich offen und liegt sie in dem Raum und wir schließen die Tür, weiß sie sofort "Ah.. die gehen!" Ist das gut? Im sinne eines Rituals, dass sie weiß was nun passiert. Wir sagen beim schließen der Tür dann auch "Bis später". Oder solle das wie mit der Kleidung und dem Schlüssel gehandhabt werden, die auch so mal rascheln und klimpern, ohne das jemand geht? Also soll sie auch einfach mal so allein in dem Raum bleiben, obwohl wir noch da bleiben?

  • Kommt ein bisschen auf den Hund und vor allem auf das Alter an.


    Anfangen würde ich immer in folgenden Schritten:
    1. Komfortzone schaffen (Körbchen/Box mit allem, was der Hund braucht)
    dort würde ich den Hund mehrfach am Tag hin schicken (Mensch ist zwar körperlich anwesend, aber nicht ansprechbar) und er soll auch da bleiben; erst wenn das klappt und der Hund entspannt bleibt, dann weiter machen, dass man den Raum verlässt, aber noch in der Wohnung bleibt
    2. erst wenn der Hund es gut toleriert, dass der Mensch körperlich nicht anwesend ist, kann man das Haus verlassen. Hund in die Komfortzone schicken und ggf. gewisse Rituale nutzen, die man vorher mit aufgebaut hat (Radio an, Hund bekommt einen Kong)
    3. die Zeitdauer variieren und nicht linear einfach steigern; der Hund soll nur lernen, dass der Mensch immer wieder kommt und sich nicht auf erlernte Zeiten verlassen


    Je nach Alter des Hundes die Zeiten anpassen und sich am Hund orientieren, wie viel er leisten kann in der jeweiligen Situation.

  • Ich glaube, da scheiden sich die Geister.
    Wir haben auch Rituale. (Ich mag Rituale, auch für mich selber.)
    Ich lege die Hunde ab (so sie nicht sowieso schon liegen), nehme ihnen die Halsbänder ab, gebe ihnen ein Bussi aufs Kopfi ( :ops: ) und manchmal ein kleines Lecker (wenn sie was zu kauen bekommen, bleibe ich noch in der Tür stehen, bis sie fertig sind, damit keiner dran erstickt), sage "Bis bald, meine Mäuse." und gehe.
    Ich habe das Gefühl, dass sie dann (noch) entspannter alleine bleiben.
    Wenn ich sie nicht verabschiede, kommt es schon mal vor, dass sie hinter der Haustüre auf mich warten. So nach dem Motto "Wo ist sie nur? Die wird doch nicht gegangen sein?"
    Wenn ich mich verabschiede, wissen sie wohl, dass ich eine Weile weg bin, aber irgendwann wiederkomme und es sich gar nicht rentiert, mich zu suchen.

  • 1.) Klappt bereits super.
    2.) Sie bekommt ein getragenes Kleidungsstück und das Radio läuft mit klassischer Musik.
    3.) Ok, daran wird noch gefeilt. Momentan beginnt das Winseln, sobald der Schlüssel sich im Schlüsselloch dreht... dann kommen wir erst rein, wenn sie pausiert. Allemein ist sie der Typ: Heulen wie ein Wolf, kein Bellen.


    Sie ist wohl 2 bis 3 Jahre alt und stubenrein. Wurde aber erst im Sommer von der Straße aufgelesen. Dann kam sie nach einer Weile zu einer Pfegestelle und dann zu uns. Also schon viele Wechsel in den paar Monaten.



    Es hieß ja immer: Nicht so viel TamTam beim Gehen. Aber ich habe jetzt oft gelesen, dass Hunde mit solchen Abschiedsritualen irgendwie besser zurechtkommen. Momentan geben wir ihr vorm Gehen auch ein Leckerchen im Hundebett. Dann "Bis später" und dann Tür zu.

  • Ich mach es auch ritualisiert, die Hunde gehen auf ihren Platz, bekommen ein Leckerchen und im Gehen sage ich "Bleibt schön".
    Dann mach ich auch die Tür zu, die sonst immer offen steht. Hier funktioniert es so gut, aber es ist halt für jedes Mensch-Hund-Team ein anderer Weg möglich. :ka:

  • Ich finde so kleine Rituale auch nett, aber es kommt natürlich auf den Hund an.


    Rex bekommt fast immer was, entweder etwas - für ihn ungefährliches - zu kauen oder ein Leckerchen. Lieber gebe ich ihm was zu kauen, da ist er länger beschäftigt. Dann, bevor ich die Tür zum Zimmer zumache (ihm steht beim Alleinebleiben nur ein Raum zur Verfügung) sage ich: "Wir sehen uns später wieder". Er guckt dann meist nur mäßig interessiert, weil er mit dem Knabberzeug oder Leckerli beschäftigt ist :lol:

  • Hier gibt es überhaupt kein Ritual, ich oder wir ziehen uns einfach an und gehen, ohne Tamy irgendwie zu beachten. Sie weiß dann automatisch, dass sie nicht mit darf und bleibt auf der Couch liegen oder wo sie halt gerade liegt.
    Wenn sie mit darf, dann sag ich ihr das und dann kommt sie in den Flur und wartet bis wir angezogen sind.

  • Ich hab das bei meinem Pudel auch so aufgebaut, allerdings bin ich nicht immer gegangen, wenn ich ihn ins Schlafzimmer gebracht habe. Manchmal bin ich auch einfach 1h im Wohnzimmer geblieben und hab ihn nachher wieder raus gelassen oder ich habe ihn beim Zurückkommen nicht gleich geholt.


    Meinen Hunden lasse ich immer den Radio an und sag jedes Mal "Bis später, ich bin gleich wieder da." Außerdem lasse ich immer Licht an (außer es ist sowohl beim Gehen, als auch Wiederkommen, hell).



    Kauzeug gibt es hier keines, wenn ich weg bin. Meine Hündin ist schon 2x fast an einem Stück davon fast erstickt, das ich ihr dann aus dem Hals ziehen durfte - also nein, das ist mir zu gefährlich.

  • Wir haben auch ein Ritual.... ich persönlich finde das auch wichtig, gerade wenn man eben "länger" weg ist. Man geht ja auch nicht einfach und würde seinen z.B. Partner "im Regen stehen lassen" ohne etwas zu sagen... ;) ....



    Dass ein Hund auch mal einfach so allein in einem Zimmer bleiben soll / kann, das ist für mich etwas anderes und kann auch getrennt geübt werden. Eben so kleine Dinge wie: ich bringe mal eben schnell den Müll raus, gehe kurz zum Auto etwas holen oder mal eben 5 Minuten zum Nachbarn...


    Wenn wir aber "richtig" gehen, also weit länger wie 1 Stunde außer Haus sind, dann sage ich zu Sam "Decke", er bekommt ein Leckerli und dann sagen wir einfach "warten".


    Ich muss jedoch dazu sagen, dass ich es wichtig finde, dass der Hund zuvor gelernt hat, dass ein "kurzes" allein bleiben kein Drama ist und dass Frauchen / Herrchen immer wieder kommen. Nur wenn das klappt, kann man das ausbauen und eben ein Ritual einführen.


    Bei uns hat das super geklappt und Sam konnte innerhalb weniger Wochen alleine bleiben.

  • Wir haben eigentlich nur einen Satz der immer gleich bleibt und den ich sage bevor ich zur Tür rausgehe: "Passt schön auf, ich bin gleich wieder da" Das haben meine Eltern mit ihren Hunden auch schon immer so gemacht.
    Manchen sagen ja sogar man soll keine Rituale einführen damit man dem Alleinsein keine zu große Bedeutung gibt..aber hier gab es noch keinen Hund der nicht alleine bleiben konnte.
    Licht lasse ich je nach gusto an wenn wir mal nur kurz weg sind..aber nicht zwingend. Ansonsten machen wir auch keine große Sache daraus

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