Hund aus schlechter Haltung freikaufen, bitte Hilfe

  • Hallo zusammen,


    nach jahrelanger Inaktivität wende ich mich mit einem für mich dringenden Thema an euch.


    Mein Engel Benji starb vor 2 Jahren. Ich wollte lange keinen Hund mehr. Zu tief die Wunde.


    Gestern war ich zu Besuch bei der Oma meiner Tochter. Im Hausgarten waren einige Leute mit Welpen. Wir gingen raus um uns die anzugucken.
    Zwischen den Welpen lief ein winziger Yorkshire-Terrier. Etwa halb so groß wie meine Katzen, 1.5 kg, höchstens. Abgemagert, ein Matschauge mit Ausfluss und extrem fettiges schuppiges Fell. Er roch ganz extrem nach fettigem Hundefell. Er zitterte die ganze Zeit und lief verunsichert von Mensch zu Mensch um zu deren Füßen Schutz zu finden.
    Ich erfuhr, dass der Besitzer, ein Slowake mit einer Schar Kinder und diversen anderen Tieren, ihn loswerden will. Die Verständigung war schwer, da der Mann kaum deutsch sprach, er wollte aber 400 Euro für das Tier haben, dessen Geburtsjahr noch nicht mal bekannt war; ein Impfpass inkl einer Eintragung war aber vorhanden.
    Ich konnte ihn nun schlussendlich auf 260 Euro runterhandeln. Ich weiß gar nicht, was mich da geritten hat, ich hatte doch gar nicht vor, wieder einen Hund anzuschaffen, und erstrecht nicht einen offensichtlich kranken! Aber ich war angesichts dieses hilflosen Wesens wohl völlig verblendet und war doch tatsächlich drauf und dran, ihn direkt mitzunehmen.
    Wir sind nun so verblieben, dass ich den Hund Freitag abhole und zum Tierarzt bringe. Ich muss wissen, was genau er hat. Er war auch völlig apathisch und ließ (von den ganzen Kindern) quasi alles mit sich machen. Ich hab null Erfahrung mit Yorkies, aber ich hab gelesen, dass diese quirlig sind und dieses Tierchen war das Gegenteil davon. Es wirkte als würde es aufgegeben haben.


    Das Problem: Eigentlich ist es finanziell kein Stück drin. Ich weiß nicht, was ich noch beim Tierarzt lassen müsste. Ich will mir hier auch keine Krankheiten reinholen, wir haben zwei Katzen und meine Tochter ist 3...


    Was meint ihr... muss ich da jetzt wegsehen, weil es vielen Hunden so geht und ich nicht jedem Hund helfen kann...? Oder Arsch zusammenkneifen, Geld zusammenkratzen und das Tier retten?


    Helft mir mal denken..... Danke!!!

  • Oh man das ist ja schlimm :( Ich finde es schon mal toll, dass du versuchst etwas zu tun. Ich denke es gäbe aber auch die Möglichkeit, das Ordnungsamt/ Veterinäramt zu verständigen. Ist der Zustand so schlimm, sollte der Hund in ein Tierheim kommen und würde dort sicherlich medizinisch versorgt werden. Ob das nun wirklich so einfach ist, wie ich mir das vorstelle/erhoffe, weiß ich nicht :ka:


    Ich drücke auf jeden Fall die Daumen!

  • Schwierige Entscheidung. Einerseits kann man natürlich nicht alle Hunde retten aber den einen könntest du retten.


    Vielleicht hat er auch "nur" Probleme mit dem Auge aufgrund von schlechter Fütterung oder eine Bindehautentzündung und die Tierarztkosten "explodieren" nicht und der Hund ist nach einer Fütterungsumstellung und nachdem er sich bei dir eingelebt hat ein fröhliches, kleines Kerlchen.


    Ich denke ein bisschen Geld solltest du aber nach dem Hundekauf noch zur Verfügung haben um den Hund beim Tierarzt versorgen lassen zu können. Vermutlich wird er auch Flöhe/Würmer haben.


    Mein Hermann hatte bei seinem Einzug generell wenig Fell und das was er hatte war auch fettig und gestunken hat er auch. Er hat einfach auf seiner Pflegestelle schlecht gefressen und vermutlich auch zu wenig. Nach Umstellung auf eines gutes Futter und nachdem das fettige Fell geschoren wurde hat er sich toll entwickelt.


    Wenn du also Geld für den Tierarztbesuch hast und die Geduld, dass der Hund ein paar Wochen/Monate braucht bis er ein ein fröhlicher Hund wird würde ich ihn da rauskaufen.

  • Nicht kaufen, würde ich sagen und schon mal gar nicht für so viel Geld. Solche Menschen sollte man nicht noch unterstützen.
    Du kannst dich ja mal beim Vet.amt erkundigen, ob die einschreiten.

  • Danke euch schonmal :)


    Eben wegen der Tierarztkosten war mein Plan, zunächst mit dem Hund einen TA aufzusuchen und ihn durchchecken zu lassen um dann zu entscheiden, ob ich ihn aufnehme. Bindehautentzündung, Würmer etc. sind nicht das Problem. Aber wer weiß.
    Laut Impfpass war sie zuletzt am 2.9.16 zum Impfen beim Tierarzt vorstellig. Scheinbar war sie da noch in einem besseren Zustand!?


    Und wie groß und schwer werden eigentlich Mini-Yorkies? Sie war wirklich winzig.

  • @Paulamal2
    Bei 400 Euro habe ich ihm auch den Vogel gezeigt, aber da der Hund reinrassig ist, sind 260 Euro im Prinzip nicht viel. Klar, für ein krankes Tier schon...
    Er hat die Kleine angeblich vor drei Monaten aus der Slowakei gekauft für 280 Euro. Geschätzt wird sie auf 2 Jahre.

  • Was die Fütterung angeht: Der Mann meinte, sie würde weder Nass- noch Trockenfutter nehmen, sondern nur Frikadellen aus der Hand. :fear:

  • Ich kann Dich schon verstehen, dass Du diesem Tierchen helfen möchtest.


    Aber Du solltest dabei bedenken, dass der jetzige Halter feststellen kann, dass das ein prima Nebenverdienst ist: Billig Hunde irgendwo her holen und teuer verhökern.
    Letztendlich würdest Du dann diesem Tier zwar geholfen haben (wobei die TA-Kosten wirklich eine Schwachstelle in Deiner Geschichte sind, da kann nämlich einiges zusammen kommen), aber im Großen und Ganzen unterstützt Du damit dann nur weiteres Tierelend.


    In diesem Fall wäre ein Gang zum Vetamt sinnvoller.

  • Bei 400 Euro habe ich ihm auch den Vogel gezeigt, aber da der Hund reinrassig ist, sind 260 Euro im Prinzip nicht viel.

    Wenn er keine Papiere hat, ist er auch nicht "reinrassig".
    Abgesehen davon wäre es immer noch zu viel für ein krankes Tier, dass man loswerden möchte. Egal, ob mit Papier oder ohne.

  • Da hast du Recht, Cattlefan!
    Was ich aber machen könnte, wäre, nach dem Tierarztbesuch aufgrund festgestellter Erkrankungen den Preis nochmal zu drücken.


    Ich muss das alles mal durchrechnen. Nächsten Monat wäre es eher drin. Aktuell brauche ich vier neue Winterreifen.

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