HerzHunde - wenn die Pumpe spinnt

  • Fragen über Fragen, ich lese auch öfters, dass kleine Hunde generell immer anfällig für diese Krankheit sind. Ist das dann nicht unbedingt immer eine genetische Sache, sondern einfach auch Pech mit der Motorik?

    Es tut mir sehr leid, dass Ihr gleich zweimal diese traurige Erfahrung machen musstet. Ich selber habe das auch erlebt, allerdings bei einem Tierschutz-Hund aus Spanien, die ich erst mit geschätzten 8 Jahren übernahm (Yorkie-Windspiel-irgendwas). Auch bei ihr verlief die Verschlechterung des Zustandes rasant schnell... von der Entdeckung durch die Haustierärztin bis zu ihrem Tod waren es nur grad 1 3/4 Jahre.

    Es stimmt, dass diese Mitralklappen-Insuffizienz häufiger bei Kleinhunden vorkommt, aber soviel ich weiss, hängt das vor allem mit einer Bindegewebe-Schwäche zusammen. Ob genetisch beeinflussbar oder nicht, weiss ich nicht. Das ist wohl auch zu wenig oder gar nicht erforscht.

    Einige dieser Hunde können mit Medikamenten noch gut einige Jahre leben, bei andern (zu spät erkannt) verläuft die Verschlechterung rasant.


    Hier ist das sehr gut erklärt.


    Ich weiss nicht, was ich in Deinem Fall entscheiden würde... ein Risiko ist halt immer vorhanden bei den kleinen Hunden. :frowning_face: Du bist aber durch Deine Erfahrungen jetzt vorgewarnt und wirst bestimmt rechtzeitig vorsorgen, falls der Tierarzt bei einem neuen Hund ein Herzgeräusch feststellen würde.

    Alles Gute!

  • Danke euch für eure Antworten!

    Hört sich so an, als hätten wir einfach bei beiden Hunden ziemlich Pech gehabt ... :(


    Du bist aber durch Deine Erfahrungen jetzt vorgewarnt und wirst bestimmt rechtzeitig vorsorgen, falls der Tierarzt bei einem neuen Hund ein Herzgeräusch feststellen würde.

    Was meinst du genau mit vorsorgen?


    Im Juni 2022 hatte die 2. Hündin eine Zahn-OP, bei den Kontrollen danach ist dem Tierarzt nichts aufgefallen. Sie war auch wie immer, aktiv und wollte viel laufen. Danach hatte ich den Hund übernommen, da meine Mutter gesundheitliche Probleme bekommen hatte. Ende November 2022 beim jährlichen Impfen wurde dann das Herzgeräusch entdeckt, Anfang Dezember Röntgen und das "Mitraldreieck" war zu sehen. Zu dem Zeitpunkt war die Hündin 6 3/4 Jahre alt.


    Nach Anraten dann zur Tierklinik und Herzultraschall beim Kardiologen, da wurde die Mitralklappenendokardiose im Stadium B2 Ende Januar 2023 festgestellt. Das Herz war vergrößert, aber noch kein Lungenödem. Seitdem bekam sie Vetmedin nach Vorgabe des Arztes. Im Oktober 2023 kam das Lungenödem, dass dann kurzeitig mit Medikamenten in den Griff zu bekommen war, aber am Ende kam immer mehr Wasser in die Lunge, trotz Erhöhung der Medikamente. Aber ihr Herz hat sich innerhalb von Monaten auch schon so sehr vergrößert, dass es auf die Luftröhre gedrückt hatte und diese verschoben war.


    So wirklich viel konnte ich leider nicht tun :( Wenn es da ist, ist es da. Ich überlege auch oft, ob ich irgendwas falsch gemacht hab, aber ich hab ihr alles so gegeben, wie vorgegeben. Hab die Ruheatemfrequenz täglich gemessen, sie nicht überanstrengt, bin zum Arzt, wenn es etwas war, usw. Es ist echt so unfair :(((



    Tidou hatte die ersten Anzeichen mit ungefähr 7 1/2 Jahren. Er war damals anfangs Stadium B2. Jetzt mit über 15 ist er Ende Stadium B2. Er bekommt Vetmedin seit etwas mehr als 7 Jahren.

    Meine Hündin war im Januar 2023 auch bei Stadium B2. Der Kardiologe war auch zuversichtlich, da dass Vetmedin erfahrungsgemäß gut hilft und wir sollten jährlich zur Kontrolle kommen. Wieso es bei meiner Hündin dann doch so schnell ging mit dem Herzen, weiß niemand. Das hat den Arzt auch ziemlich verwundert und so einen Verlauf hatte er auch noch nie. Dann war das einfach Pech ...

  • Zur Vererbung etc. kann ich gar nichts sagen.

    Aber mich erinnert der Verlauf ganz stark an meine Dackelhündin. Da ging es plötzlich auch rasant, und sie verstarb drei Monate nach Verschlechterung, trotz Vetmedin, Entwässerung etc.. Mit dem schnellen Verlauf haben die Tierärzte ebenfalls nicht gerechnet...

  • Was meinst du genau mit vorsorgen?

    Ich meinte damit, regelmässig zum Herz-Ultraschall gehen (falls verdächtiges Herzgeräusch) und rechtzeitig mit den Medikamenten anfangen. Rückgängig machen kann man nichts.


    Meine Kardiologin war auch überrascht von der rasanten Verschlechterung bei meiner Hündin, aber sie konnte mir die Bilder und die "flatternde" Klappe sehr gut erklären und zeigen im US. Es rissen immer mehr der Chordae ab, der Fäden, welche die Klappe eigentlich an ihrem Platz halten sollten.

    Bei der letzten US-Untersuchung (während Corona, deshalb sah ich es nicht selbst) erklärte sie mir, dass die Klappe unterdessen nur noch ca. zu einem Drittel befestigt sei und somit nur noch "hin- und herflattere." :see_no_evil_monkey: Je mehr dieser Fäden abreissen, desto undichter ist die Klappe, das Herz schafft diese Mehrarbeit bei der Pumpleistung nicht mehr.
    Ich liess Vicky daher 2 Tage später gehen, denn laut Kardiologin könnte ein kompletter Abriss der Sehnenfäden/Chordae jederzeit innert Sekunden erfolgen, was dann ein qualvolles Ersticken durch ein Lungen-Ödem (sozusagen ein Ertrinken) zur Folge hätte. :loudly_crying_face:

  • Wir waren heute das zweite Mal beim Herzultraschall. Alles unverändert, geringgradige Mitralklappenendokardiose, er braucht noch keine Medikamente.

    Ich hoffe, es bleibt noch ganz lange so.

  • Meine Hündin war im Januar 2023 auch bei Stadium B2. Der Kardiologe war auch zuversichtlich, da dass Vetmedin erfahrungsgemäß gut hilft und wir sollten jährlich zur Kontrolle kommen. Wieso es bei meiner Hündin dann doch so schnell ging mit dem Herzen, weiß niemand. Das hat den Arzt auch ziemlich verwundert und so einen Verlauf hatte er auch noch nie. Dann war das einfach Pech ...

    Ich denke es ist wie bei allen Krankheiten, bei manchen schreiten sie langsam voran, bei anderen leider sehr schnell.


    Bei Vetmedin ist es wichtig, dass es auf nüchternen Magen verabreicht wird und ungefähr eine Stunde vor der Mahlzeit. Aber ich nehme an, dass du's so gemacht hast.


    Du darfst dir keine Vorwürfe machen, man kann leider nicht viel dagegen tun, ausser die Medikamente zu verabreichen.

  • Hallo,


    Wie habt ihr eine Verschlechterung der Herzinsuffizienz bei euren Hunden bemerkt?


    Wir sind gerade mal wieder ein wenig unsicher (Speedy hat morgen Termin bei unserer Tierärztin).

    Für sein Alter (min. 15 Jahre) ist er sehr gut drauf, er frisst ziemlich gut ( verfressen war er noch nie) und läuft immer noch sehr gerne. 1,5 Stunden läuft er immer noch flott und ohne Pause, sowohl alleine mit mir als auch mit Hundekumpels.

    Aber: Seit einigen Tagen hustet er vermehrt, insbesondere morgens und spuckt dann auch Galle und Schleim. Wenn er richtig zur Ruhe gekommen ist, höre ich Atemgeräusche, kein Schnarchen, eher ein Quitschen/Rasseln aus dem Brustkorb. Ich befürchte, dass sich wieder ein Lungenödem bildet. Herzfrequenz in Ruhe liegt bei ca 50-60 Atemzüge.

    Medikamente bekommt er schon seit 2 Jahren, Fortekor, Furosemid und Karsivan. Pimobendan hat er leider nicht vertragen.


    Liebe Grüße


    Chrissi mit Speedy

  • Ach Mensch, das klingt nicht gut. Die Atemfrequenz ist echt zu hoch und das Rasseln in der Lunge - wenn man Hufe trappeln hört, nicht an Zebras denken - würde ich jetzt auch als Lugenödem interpretieren.

    Ist er denn mit dem Furosemid schon am Limit?

    Elsa bekam ja Torasemid (UpCard) aber soweit ich weiß, geht man inzwischen davon aus, dass die Wirkstoffe gleichwertig sind.

    Ich musste es zum Schluss etwas überdosieren, ich hatte ja keine andere Wahl, als zu gucken, ob das noch mal hilft oder ob sie dann dehydriert. Wir haben dann ein Schema gefunden, das uns noch ein wenig Zeit geschenkt hat.

    Viel Glück euch, dass ihr einen guten Weg findet.

  • Ich reihe mich hier auch ein. Bei meinem Carlo wurden letztes Jahr beim Impfen Herzgeräusche festgestellt. Die Untersuchung bei Kardiologen ergab dann eine Mitralklappen-Insuffizienz, die allerdings noch nicht behandelt werden musste.

    Jetzt waren wir wieder da: Leichte Verschlechterung, jetzt bekommt er Vetmedin. Ich hoffe damit lässt sich seine Herzfunktion stabilisieren.

    Zum Glück hat er bisher noch keine Beschwerden. Erst vor zwei Wochen sind wir noch fast 20 km gelaufen. Er spielt mit seinen 13 1/2 immer noch gerne, ist verfressen und fröhlich. Trotzdem hat mich die Verschlechterung ganz schön aus der Bahn geworfen, ich hatte gehofft, das es deutlich langsamer geht. Ich habe jetzt angefangen auch seine Atemfrequenz zu dokumentieren, damit ich eine Vergleichswert habe und bei Verschlechterung schnell reagieren kann.

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