Welpen umwelttauglich machen ...

  • Aber nur Ruhe lernen und wenig rauskommen ist natürlich auch nicht so das Ideal.

    Wobei mir einfällt, dass mir in einer Hundeschule vor Jahren mal geraten wurde, die ersten 6 Monate das Grundstück gar nicht zu verlassen, mit 2 ha wäre meines ja schließlich groß genug, dass die Hunde da toben und spielen können, als Sozialkontakte haben sie sich selbst (da zu der Zeit zu viert) und mich und Hunde in der Welpengruppe, alles andere könnten sie dann später lernen.....

    Unnötig zu sagen, dass ich mich an diesen guten Rat so gar nicht gehalten habe.....

  • Ich trau mich fast nicht antworten..

    Unsere Mischlingshündin Boogie ist jetzt 14 Wochen und läuft seit dem beginn unseen Farmalltag mit, bekommt aber gezielt Pausen oder manchmal gezieltes "Kennenlernern" zb mit meiner Vertrauensstute, Boogie kennt autos, war aber noch nie in der stadt. Wir selbst sind nur zum einkaufen in der stadt.

    Ich glaube das jeder seinen welpen einschätzen muss und genau beobachten, ich kann mittlerweile an boogies augen sehen wenn es ihr zu viel wird.

  • ich versuche noch einmal mit einer anderen Herangehensweise bei der Frage nach dem "Zuviel" " bzw. "Zuwenig" einige Kriterien zu ergänzen: Wer um die dem Menschen weit überlegenen Sinne des Hundes - zumindest, was Hören und Riechen angeht - weiß, für den stellt sich die Frage gar nicht, ob ich den Welpen mit zum Open-Air-Rockkonzert, zum Maschseefest (hier in Hannover), zum Schützenfest oder in die Innenstadt der Großstadt während der Haupteinkaufszeiten mitnehmen soll/kann.
    Dass ein erwachsener Hund dies alles verkraftet, bezweifle ich nicht.
    Kriterium ist doch nicht: Was ist bequem für mich bzw. billiger (Hundesitter kosten Geld), sondern: Kann mein spezifischer Welpe diese Außenreize verarbeiten oder schaden sie ihm sogar?

    Manches muss ein Welpe lernen, weil es Teil meines Alltag ist bzw. aufgrund der Wohnsituation nicht zu ändern ist - so z. B. der Lärm durch Erntefahrzeuge um unser Grundstück herum.

    Manches kann ein Welpe bewältigen, weil ich bei ihm bin und ihm Schutz biete, wenn ein Außenreiz plötzlich auftritt bzw. nicht zu vermeiden ist. So hat sich unser Welpe ziemlich erschrocken, als beim ersten kurzen Stadtgang auf einmal aufgrund von Bauarbeiten ein Presslufthammer losdröhnte in seiner Nähe.

    Manches muss ein verantwortungsbewusster HH einem Welpen nicht zumuten. Dass ein Welpe das eigene Leben verändert und z.T. auch (zeitweiligen) Verzicht mit sich bringt, sollte klar sein.

    LG von Mara

  • Nochmal mein Einwand: Warum muss der Hund das aushalten?Muss der Hund mit auf die Kirmes oder den Weihnachtsmarkt? Was hat er davon?

    Unsere müssen das aushalten. Im Sommer jedes Wochenende, quasi jeden Tag. Der Winter ist ruhiger, da liegen wir bei 2-3 mal im Monat.
    Volksfeste, sehr große Feiern, Märkte usw.
    Die Hunde sehen, nach Veranstaltung zwischen 1000 und 20000 Menschen am Wochenende.

    Warum? Es ist unser Job. Wir Menschen verdienen da das Hundefutter. Dafür sind die Hunde immer mit dabei
    Sie sind, guter Sozialisierung sei Dank, auch super locker. Quetschen durch Menschenmassen? Kein Ding.

    Aber: sie haben es nicht als Welpen gelernt. Sondern langsam, stufenweise. Erst Montags vormittags in die Stadt, dann in der Pause an einer Schule dabei, dann nachmittags in die Stadt, mal ein Menschenknäul aus der Ferne usw.

  • @Rikah wenn die Hunde damit aufwachsen, ist das einfach auch Normalität für sie. Seh ich genauso.
    Da ich ein Schausteller Kind bin, ist Mexx ( genau wie ich ) an den Wochenenden ebenfalls auf Volksfesten groß geworden.
    Der einzige "Schaden", den er davon hat ist, dass die Nase sofort auf Bratwurstsuche umstellt, sobald er ein Fest sieht :lol:

  • Sehe ich auch so.Ein Welpe ist abhängig, hat keine Wahl, ob er vertraut oder nicht. Da ist das Urvertrauen wichtig zum Überleben.


    Sorry, aber so langsam wird es eigenartig. Hier im forum ließt man Haupsächlich von Halterinteressen, wo der Hund nathlos in einer künstlichen abhängigkeit enden wird. Demnach werden die meisten Hunde niemals die wahl haben.

  • Ich verstehe gerade nicht, was daran so kompliziert ist:
    Natürlich lernen Welpen durch die Aufzucht beim Menschen den Menschen erst mal als "feine Sache" kennen. Das bedeutet, dass - habe ich nen Wurf von 8 Welpen und lasse den auf dem Hof toben - die natürlich neugierig zu einem Menschen rennen, wenn sich da einer nähert.
    Das hat aber nicht primär mit dem Vertrauen zu tun, was sich durch längeres Zusammenleben und Durchleben "schwieriger" Situationen entwickelt.
    Erst daraus entsteht das Vertrauen und Bindung.

  • Das hat aber nicht primär mit dem Vertrauen zu tun, was sich durch längeres Zusammenleben und Durchleben "schwieriger" Situationen entwickelt.
    Erst daraus entsteht das Vertrauen und Bindung.

    wiso sollte sich Vertrauen erst durch längeres Zusammenleben und Zusammenmeistern von schwierigen Situationen entwickeln können. Ich denke, daß wird hier mit Bindung verwechselt. Vertrauen kann man sofort zu jemanden haben. Sonst könnte man keine Entscheidungen treffen, wenn man nicht in der Lage ist, Situationen, Menschen sofort zu beurteilen. Wieso sollten Welpen in der Welpenzeit kein Urvertrauen gelernt haben, solange nichts schief gegangen ist bei der Aufzucht?

  • Ich verstehe gerade nicht, was daran so kompliziert ist:
    Natürlich lernen Welpen durch die Aufzucht beim Menschen den Menschen erst mal als "feine Sache" kennen. Das bedeutet, dass - habe ich nen Wurf von 8 Welpen und lasse den auf dem Hof toben - die natürlich neugierig zu einem Menschen rennen, wenn sich da einer nähert.
    Das hat aber nicht primär mit dem Vertrauen zu tun, was sich durch längeres Zusammenleben und Durchleben "schwieriger" Situationen entwickelt.
    Erst daraus entsteht das Vertrauen und Bindung.

    Das was du da beschreibst, ist erlerntes vertrauen.
    Welpen die mit Menschen nichts zu tun hatten, kommen nicht einfach mal aus ihrer Erdmulde geflitzt und empfinden den Menschen Pauschal als "feine Sache".

  • wiso sollte sich Vertrauen erst durch längeres Zusammenleben und Zusammenmeistern von schwierigen Situationen entwickeln können. Ich denke, daß wird hier mit Bindung verwechselt. Vertrauen kann man sofort zu jemanden haben. Sonst könnte man keine Entscheidungen treffen, wenn man nicht in der Lage ist, Situationen, Menschen sofort zu beurteilen. Wieso sollten Welpen in der Welpenzeit kein Urvertrauen gelernt haben, solange nichts schief gegangen ist bei der Aufzucht?

    Ähm - ich schrieb doch: darauf entsteht Vertrauen und Bindung.
    Und ja, ich schrieb ebenfalls, das Welpen in der Welpenzeit normalerweise "Urvertrauen" zum Menschen gelernt haben.
    :???:

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