Was versteht Ihr unter "Artgerechter Haltung"?
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Artgerecht ist glaube ich nur ein schwieriger Begriff in diesem Themenzusammenhang, vielleicht ist es schlüssiger herauszufinden, wie man einem Hund so gerecht werden kann, dass er sich wohlfühlt in der menschlichen Gemeinschaft.
Dass man ihm seinen Anlagen entsprechend Aufgaben anbietet ( ohne zu übertreiben), freie Bewegung, ein zuverlässiges Zuhause, Verständnis, Zuneigung, Wärme, verantwortungsvolle Fütterung, Halt und ein Regelwerk als Orientierungshilfe im täglichen Leben.Wenn ich mir einen Hund anschaffe, dann weiß ich im Voraus, dass ein hochsoziales Lebewesen, das die Gemeinschaft zwingend benötigt, bei mir einzieht.
Nicht artgerecht ist es, wenn das dann im Laufe der "Partnerschaft" vergessen wird, und das meist aus egoistischen Gründen.
Einen Hund zu halten bedeutet Verzicht in vielen Bereichen, und dazu muss man bereit sein und dafür gemeinsam die Freizeit gestalten, oder aber eben für adäquaten zumutbaren Ersatz sorgen.Ganz aktuell ein Fall, wo der Hund für einen Monat von jetzt auf gleich 9 Stunden am Tag dahindümpeln muss, weil die Besitzer eine Fernreise antreten, und der Hundesitter selber ganztägig berufstätig ist.
In dieser Situation wird sich der Hund niemals wohlfühlen, er wird leiden und man wird seiner Art und Neigung ( Bewegungsdrang, Geselligkeit etc.pp....) nicht mehr gerecht werden können. - Vor einem Moment
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Hallo,
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Ich hab lange überlegt, was und ob ich überhaupt die Frage beantworten kann.

Artgerecht bedeutet für mich, dass ich auf die Bedürfnisse meines Hundes eingehen kann und will. Und ich mich ausreichend informiere und kümmere, wenn mein Hund Probleme bekommt, ob gesundheitlich, ernährungstechnisch, im Verhalten, etc., damit das Wohl des Tieres immer gewährleistet ist.
Und die Befriedigung der Grundbedürfnisse sollte dabei an erster Stelle stehen:
Artgerechte Haltung würde für mich erst einmal die individuellen Grundbedürfnisse eines Hundes darstellen. Darüber hinaus darf es gerne mehr sein.
Und unter Grundbedürfnisse fallen bei mir: artgerechte und regelmässige Fütterung, Auslauf/Bewegung, Unterkunft.
Wobei ich da wohl noch die geistige Auslastung und soziale Beziehungen mit Artgenossen hinzufügen würde.

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@CrazyHazy geistige Auslastung? Nur für deinen eigenen Anspruch oder fiele das auch mit in deine (vielleicht heimliche) Bewertung der Haltung fremder Hunde?
Also, dass man halt mal so vor sich hermurmelt "meine Güte, das ist aber nicht artgerecht", würdest du das sagen/denken, wenn jemand nur Spaziergänge von 1,5 Stunden macht, aber keine geistige Auslastung? -
@Grenouille
Ja, für mich zählt zur artgerechten Haltung auch die geistige Auslastung.Dabei würde ich je nach Rasse und Züchtung entscheiden, wie viel nötig ist. Bei einer früheren Arbeitsrasse wird diese wahrscheinlich mehr benötigt, wobei es immer auf das Individuum ankommt. Wie die geistige Beschäftigung aussehen könnte, hänge dann auch von Rasse, genetischen Faktoren, etc. ab.
Um auf die Frage mit dem 1,5 h langen Spaziergang zurückzukommen. Ich glaube, geistige Auslastung findet dort bereits automatisch statt. Es gibt neue Wege zu erkunden, viel zu schnüffeln, meist ein wenig UO, leinenführig laufen, sich am Halter orientieren, ansprechbar sein, ein Leckerli im Gras finden, Impulse kontrollieren etc.
Ich meinte mit meinem Post nicht, dass man zusätzlich noch ein riesiges Programm auffahren muss, da viele HH sicherlich schon im Alltag unbewusst geistige Auslastung mit einbauen. Ich wollte einfach nur anmerken, dass man auch an diese denken sollte.
Es mag sicher Hunde geben, denen wenig Kopfarbeit reicht. Aber wie ich vorher schon schrieb, unter artgerecht verstehe ich, dass man die Bedürfnisse seines Hundes wahrnimmt und darauf eingeht. Wenn der Hund durch geistige Unterforderung stereotypische Verhaltensweisen aufzeigt oder sich die Unterforderung in unerwünschtem Verhalten kanalisiert, ist das für mich nicht mehr artgerecht.
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Was artgerechte Haltung beim Hund ist wird glaube ich oft von unseren Meinungen und Ansichten durchdrungen die tatsächlich nichts mit den "Wünschen" des Vierbeiners bzw. seinen Bedürfnissen zu tun hat.
Ein Beispiel wäre die Abwechslung bei den Spaziergängen. Viele haben geschrieben immer die gleichen Runden wäre nicht artgerecht der Hund braucht Abwechslung. Aber stimmt das wirklich oder finden wir es einfach nur langweilig die selbe Runde zu laufen und sind daher der Meinung der Hund müsse das auch langweilig finden?
Von der Natur aus leben Hunde im Rudel in einem bestimmten Bereich/Revier das sie als Rudel ablaufen und markieren und gegen Eindringlinge verteidigen. Sie verlassen es auch nicht und wenn nur kurz. Das kann man ja wunderbar bei Straßenhunden beobachten. Sie durchstreifen auf bestimmten Runden das Revier nach Wasser/Futter/Kontakten zu anderen Rudelmitgliedern etc.
Wahrscheinlich würde ein Hund daher eher sagen jeden Tag die selbe Runde am besten mehrmals dann kann ich mein Revier kontrollieren/markieren und bewachen, als immer wieder in die Reviere anderer zu müssen.
Ich gehe aber trotzdem auch woanders spazieren!! Sonst langweile ich mich zu Tode HAHAHA!Daher ist vielleicht die besten Ansichten hier, trotzdem nicht "artgerecht" da der Hund uns einen Vogel zeigen würde wenn der könnte, und sagen würde das ist aber auch nur deine Ansicht.
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Wenn ich so an unsere Spaziergänge denke, die ja mehrheitlich in unserem Wald bzw. in dem darin befindlichen Hundeauslaufgebiet stattfinden, gebe ich dir Recht.
Oft habe ich meinen Hunden die Führung überlassen und siehe da, sie laufen die Strecke, die sie am Vortag auch gegangen sind. Es wird an den selben Stellen geschnüffelt, es werden die selben Bäume, Sträucher markiert.
Biege ich in andere, wenig belaufene Wege ein, waren sie sichtlich irritiert.
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Hmm.. also bei uns gibt es täglich beides..
Die Morgenrunde ist immer dieselbe.. Seit Welpenalter an..kleines Ründchen von ca 20 Min. Dort gehen viele HH ,die ebenfalls in der Nähe wohnen, spazieren. Man kennt alle Hunde und alle Hunde kennen Lio von klein auf, weswegen er als unkastrierter Rüde trotzdem von allen "angenommen" wird und sich mit jedem versteht.Die große Runde am Nachmittag versuche ich abwechslungsreich zu gestalten bzw. laufe jeden Tag einen anderen Weg. In wie weit das jetzt für den Hund ein "Muss " ist weiß ich gar nicht, jedoch gibt es z.B. einen Weg (bin ihn gestern nach langer Zeit mal wieder gelaufen und da wurde mir das wieder bewusst) der durch ein kleines NAturschutzgebiet geht. Es gibt nur diesen einen Trampelpfad..Links Wiese -Rechts Wald. Dort sieht alles sehr verwildert und verwachsen aus. Und ich liebe es dort
Was mir dann auffällt- der Hund scheinbar auch. Der hüpft durch die Gegend und hat Spaß durch die hohen Gräser zu springen und sieht einfach dermaßen glücklich aus - man merkt das einfach.. So verhält der sich auf keiner anderen Strecke.. Und es gibt auch andere Strecken die ich sehr liebe, weil der Wald dort so unfassbar schön ist - also wird der Hund meine Gefühle nicht widerspiegeln, denke ich, da er es wirklich nur dort macht.
Also da kann ich doch dann annehmen, dass diese Stückchen Erde meinem Hund ganz besonders gut gefällt, auch wenn es nicht in seinem " Revier" liegt?!? -
Oder aber es liegt an dir. Du nimmst die Strecke vielleicht immer dann wenn du Zeit hast, freust dich darauf durch die schöne Umgebung zu gehen, bist entspannt etc.
Daher benimmst du dich anders, eben nicht wie sonst. Beschwingterer Schritt, kein Stress, ruhiger und gelassener, forderst deinen Hund zu spielen auf. Das läuft oft ganz unbemerkt von einem selbst und ohne direkten Wunsch /Heute bin ich mal gut drauf/ ab. -
Ich habe eher den Eindruck, dass meine erwachsene Hündin sich langweilt, wenn ich immer die gleiche Strecke gehe.
Sobald ich mal woanders gehe wo wir schon lang nicht mehr waren, taut sie richtig auf und freut sich, wenn wir aber dort eine zeitlang gehen
wird es ihr auch dort fad und sie dümpelt nur noch langsam hinter mir her. -
Aber auch das kann von dir aus gehen. Am Anfang läufst du begeistert die neue Strecke, willst neues entdecken, hast Spaß. Dann wird die Strecke für die langweilig und du trottest nur noch die Strecke ab.
Hunde sind sehr empfindsam was Körpersprache und alles was damit zu tun hat angeht. Sie merken schnell was wir aussenden ohne das wir überhaupt merken das wir diese Signale geben. - Vor einem Moment
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