Zweithund oder kein Zweithund? Das ist hier die Frage!

  • Ich hab Frodos Einzug noch keine Sekunde bereut, obwohl ich viel gezweifelt habe. Ich zerdenke halt immer alles erstmal. Das ist mir lieber, als es nachher zu bereuen.

  • Ich bedanke mich schonmal für die ganzen Antworten!
    Wie ihr merkt, zerdenke ich auch immer alles und es spielen wohl auch Entscheidungen eine Rolle mit denen ich in der Vergangenheit nicht ganz Glücklich war. (Angst wieder Fehler zu machen.)
    Objektiv gesehen passt es mit dem Zweithund grade gut. Geld, Betreuung, Zeit passt und wenn sich die Lebenssiuation das nächste mal ändert, wäre der Hund aus dem gröbsten raus.
    Ob ich meinen Hund zu sehr vermenschliche, wenn ich befürchte dass sie mich 'teilen muss'. Ich glaube ganz und garnicht. Einem Menschen kann ich klar machen, dass ein zweiter lieber Mensch nicht bedeutet, dass ich ihn weniger lieber. Für einen Hund bin ich eine Ressource, wenn er meine Aufmerksamkeit teilen muss bietet das Konflikpotential.
    Wie es mit Lou und der Kleinen klappen würde, auch wenn sie nicht bei jedem Hund vor Freude in die Luft springt, weiß ich natürlich nicht jetzt. Wobei mir die Berichte von einigen hier wirklich Mut machen.
    Was mir wirklich noch zu denken gibt ist das, was einige hier auch schon gesagt haben:
    Ist es die richtige Entscheidung, wenn ich vorher schon solche Zweifel habe? Meine eigenen Zweifel verunsichern mich am meisten.
    Ich denke allerdings auch, eine wirklich überlegte Entscheidung, bei der man sich im Voraus auch über alles negative Gedanken macht, bewahrt vor bösen Überraschungen.
    Und wie schon gesagt, wäre der Hund einmal da, bräuchte es viel um die Flinte ins Korn zu werfen.
    Vllt liegt das Problem auch eher bei mir, als an er Situation an sich.

  • Dinge gut und mit Vernunft zu überlegen, ist immer hilfreich.
    Was sagt denn Dein Bauch?
    Wie gesagt - mir war aufgefallen, dass das Wort "Angst" für mein Empfinden sehr oft in Deinem Beitrag stand.
    L. G.

  • Als es bei meinem Ersthund, Fenja, spruchreif war, dass wir sie bekommen, konnte ich mich plötzlich überhaupt nicht freuen. Ich hatte ne richtige Sperre im Kopf, hab total gezweifelt, ist es der passende Hund, die passende Rasse, der passende Zeitpunkt, bin ich bereit, schränke ich mich zu sehr ein etc.pp. Jetzt, fünf Jahre später, liegt sie in ihrem Körbchen in ihrem blauen Bademantel, selig schlummernd und vermenschlicht könnte man denken, mit einem Lächeln im Gesicht, und mir geht das Herz auf, wenn ich sie so sehe :herzen1: .
    Abby ist übrigens auch eingezogen, weil ich mit Fenja gewisse Dinge einfach nicht machen konnte/kann, mir ging es da wie @oregano. Sie ist ein absoluter Schatz, aber gemeinsame Arbeit? Naja, wenn sie will, wenn sie gerade Lust hat, nichts anderes in der Nase, aber eigentlich will sie ja lieber buddeln oder schlafen .. ich wollte einen aktiven Hund, der richtig Bock auf gemeinsame Arbeit mit mir hat. Deswegen wurde es ua auch eine andere Rasse. Es hat alles gestimmt, ich hatte auch wirklich keine Zweifel, weniger, als es bei Fenja damals waren.
    ABER auch es als bei Abby feststand, war ich kurz am Zweifeln, ob der Hund passt, ob alles so klappt, wie vorgestellt, ob Abby auch so gut alleine bleiben kann etc.pp. Und es ist fast noch besser gekommen, als ich es mir hätte vorstellen können <3
    Es tat der Beziehung von Fenja und mir übrigens auch unheimlich gut, ich hab nicht mehr das von ihr (unterbewusst) verlangt, was sie mir so aber gar nicht geben konnte. Wir sind ein wunderbar harmonisches Trio geworden, wir ergänzen uns einfach alle ganz wunderbar (hach ja, da könnte man glatt ein Tränchen verdrücken xD |) ).

    Ich glaube, du bist ein totaler Kopfmensch? Mit SIcherheit sogar, wenn ich das so sagen darf. Ich glaube du musst es schaffen, dass dein "Herz" auch in deinen Kopf gelangt. Es gibt Menschen, die zerreden sich alles und kommen in ihren Gedanken vom 100. ins 1000. und finden dann immer mehr negative Dinge, die passieren könnten.
    Gehe für dich objektiv durch, ob ein zweiter Hund passt. Und dann subjektiv mit deinem Gefühl! NICHT mit deinem Kopf, versuche es.

    Fenja geht an fast allen Fremdhunden mit großem Desinteresse vorbei, braucht sie nicht (mehr). Ihre Abby hat sie aber richtig lieb, tobt mit ihr, lässt sich putzen, und freut sich, wenn Abby ne längere Zeit weg war. <3

  • Zweifel zu haben ist, denke ich, nicht ganz unnormal.
    Bei mit waren es z.B. auch die Zweifel, ob das mit Susi und Phelan klappen wird.
    Ich sage mal so, die beiden haben sich arrangiert, sie kennen die Macken des anderen, wissen welche Regeln Frauchen aufgestellt hat und so leben sie ganz gut miteinander.
    Man muss halt wissen, dass Hunde nicht immer zu best friends werden, sondern sich gegebenenfalls auch einfach nur mit dem anderen arrangieren.

    Auch ich hatte so Gefühlsausbrüche, ob das denn alles klappen wird und ob es nicht doch nach Tonis Tod zu früh ist, ob ich die Ausbildung eines BC hin kriege, was wenn er im Stall nur remmidemmi macht etc.pp.

    Aber tief in meinem Herzen wusste ich, dass wir das hin kriegen, egal was kommt und
    wir haben alles hin gekriegt und es ist verdammt gut :)
    Ohne dieses Gefühl wäre hier kein Phelan eingezogen.

    Vllt. solltest du FairytaleFenjas Rat, einfach mal auf dein Herz zu hören, versuchen zu befolgen.
    Man kann wirklich viele Probleme, die noch nicht mal da sind, so zerdenken, dass es einem wie die Hölle auf Erden vor kommt.

    Sich Gedanken zu machen ist gut, Zweifel zu haben natürlich, aber manchmal muss man auch einfach mal tief in sich hinein horchen, was das Herz einem Rät.

    Ach so und man liebt jeden seiner Hunde, jeden anders, keinen gleich.
    Jeder hat seine Besonderheiten, seine Macken, jeder von ihnen kann einen auf die Palme bringen, aber auch Herzhaft zum lachen :)

  • mhm... schwierige Entscheidung...

    Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war genau das Gegenteil. Ich bin völlig blauäugig in die Zweithundhaltung rein, weil ich dachte - klar, jedes Lebenwesen sollte mind. einen Artgenossen an seiner Seite haben und was ist schon dabei - ob man nun mit einem Hund oder mit zwei Hunden rausgeht ... so what.

    Mein Fazit nach 1 1/2 Jahren Zweihundhaltung: Meine beiden hätten überhaupt nichts dagegen Einzelhund zu sein. Sie lieben mich beide abgöttisch, sich gegenseitig aber nicht. Es gibt nie Zoff aber sie spielen auch nicht miteinander oder liegen beisammen. Harmonische Zweckgemeinschaft halt.

    Für mich allerdings ist es schon deutlicher Mehraufwand. Ich kann zwar immer mit beiden zusammen gehen, weil sie sich wie gesagt total akzeptieren, aber jeder Spaziergang ist ein Kompromiss für jeweils einen. Die Kleine will Aufgaben (Tricksen, Dummyarbeit, Fährtenarbeit, Tempo), der Große wie Schnüffeln, Gemütlichkeit, Bälle. Jeder braucht auch anderes Training. Der Fokus ist also immer zweigeteilt, denn bei dem einen muss man so reagieren, bei dem anderen so. Bei dem einen klappt dies besser, bei dam anderen dass. Das ist schon anstrengender, als nur mit einem Hund.

    Ich könnte mich niemals zwischen einen von beiden entscheiden. Aber wenn ich mal nur mit einem unterwegs bin, denke ich jedesmal: Krass, was noch alles an Mensch-Hund-Beziehung drin wäre, wenn ich nur jeweils einen hätte. Es ist eben ein ganz anderes miteinander, wenn man nur zu zweit unterwegs ist und das finde ich eigentlich schon schade.

    Für mich ist klar - in Zukunft wird es nur einen Hund geben. Und ich finde du hast ganz schön viele (auch berechtigte) Zweifel. Man muss es halt total mögen und man muss die richtigen Hunde dafür haben, die es ebenfalls mögen. Weiß nicht, ob das bei euch so der Fall ist ...

  • Ich hatte bei jedem Hund der hier einzog bedenken. Hudson findet Welpen und junghunde ziemlich doof und ich hatte eben auch bedenken. Nein, es lief nicht immer alles glatt. Nein, es war nicht immer alles perfekt. Aber ich habe keinen Hund je bereut. Manchmal verflucht, manchmal gedacht:" warum hast du dir diese arschnase nochmal angeschafft?" Manchmal geflucht, aber nie bereut. Ich genieße alle meine Hunde. Nicht immer und nicht ständig (Reeba hat heute eine Maus gefressen und Hudson in einen klettenbusch gelaufen :motzen: ), aber ich möchte keinen von ihnen missen. Mit Humor, managment, Realismus und Optimismus ist ein zweithund gut machbar.

    Lg

  • Hallo LouMaus,
    als ich gerade die Threaderöffnung und deinen Beitrag Nr. 5 gelesen habe, kam mir eigentlich der gleiche Gedanke wie der Kommentar unter Beitrag Nr. 6 von Rotbunte. Ich persönlich finde es gut und auch absolut richtig sich diese Gedanken vor dem nächsten Familienzuwachs zu machen. Jedoch scheinst du, wie Rotbunte bereits zitierte, eine ganze Reihe von (Selbst-)zweifeln zu haben. Nur weil man gerne die Bindung zu einem Hund oder einem anderen tierischen Bewohner erreichen möchte, würde ich es mir nicht erlauben einem Zweitcharakter ein zu Hause geben zu wollen. Die Betonung liegt übrigens auf Charakter.

    Ich erzähle mal ausführlich von mir/uns. Vor knapp einem Jahr haben wir einen 10 Wochen jungen Cane Corso Rüden aus dem Tierschutz zu uns genommen. Dieser hat sich bei uns eingelebt und ist mit seinen mittlerweile 74cm, 45kg der Prinz in der Familie. Er darf sich sowohl im Haus als auch auf dem Grundstück frei bewegen, dies bewachen, und genießt volle Aufmerksamkeit, welche er ab und an auch einfordert, oder dies versucht. Da wir allerdings die Meinung vetreten, dass Hunde i.d.R. Rudeltiere sind (ich persönlich nehme jetzt mal eine best. Rasse aus) und auch wir mit unserer Zuneigung und Liebe dies nicht ersetzen können, machten wir uns auf die Suche nach einem "Kumpeltyp" für unseren CC (Solo). Die Zeit, Haus und Grund sowie eine ländliche Umgebung lassen es ferner zu. Nun ist Solo nicht mehr allein und muss "seine Menschen" mit der 8 Monate jungen (50cm, 31kg) Rottweilerhündin mit dem Namen Leia teilen. Wir machen keinen Unterschied zwischen den beiden Schnuckis, beide werden gleich behandelt und dürfen auch das Gleiche. Es hat sich allerdings herauskristallisiert, das Solo eine stärkere Bindund zu meiner Frau und Leia zu mir aufweist. Dies ist aber nicht unbedingt ungewöhnlich. Solltest du allein sein, so denke ich, dass der zweite Charakter bei dir ebenfalls eine Bindung entwickelt, jedoch kann die Art und Weise wie es dir gezeigt wird durchaus eine andere sein, als welche du von Lou gewohnt bist.

    Unsere Familien, also die von meiner Frau und mir, haben schon seit ich denken kann Hunde gehalten, diese trainiert und zum Teil auch für den öffentlichen Dienst und die Bundeswehr ausgebildet. Es war nun aber mein erster eigener Versuch einen Zweithund zu finden und nach langer Suche hat es sich auch ausgezahlt. Ich genieße es den beiden "Kleinen" beim Spiel zu zusehen und mit Ihnen gemeinsam Training und Spaß zu teilen.

    Allerdings war es nicht einfach für Solo das passende Gegenstück oder besser gesagt den Deckel für den Topf zu finden. Die Kennenlernphase im Tierheim mit Leia hat gut und gerne 2 Monate betragen, d.h. alle zwei Tage zwischen 3-6 Stunden.

    Kurz um, du musst für dich wissen was du du leisten kannst und ob du wirklich einen Zweithund dazu nehmen kannst und auch definitiv möchtest. Vielleicht reicht dir auch in Zukunft das Sitting des Nachbarhundes aus. Aber die Liebe und Zuneigung musst du Beiden gleichermaßen entgegenbringen können, sonst wird der Traum leider scheitern und du hast mehr Stress als Freude.

    Viele Grüße,
    MCS

  • Ich bedanke mich nochmal für die vielen Antworten!
    Es ist tatsächlich eine Entscheidung gefallen.
    Zum 16.09. zieht die Kleine bei uns ein. :))
    Wir sind übrigens noch auf Namenssuche, falls jemand Vorschläge hat...:D

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