Kooperatives oder selbständiges Wesen- was bevorzugt ihr?

  • Ich mag lieber das kooperative, aber nicht in zu extremen Ausmaß. Mein Hund ist kooperativ und nicht übermäßig selbstständig, aber klebt auch nicht ständig mit dem Blick an mir, damit sie irgendwas ausführen darf. Das würde mir ja auch auf die Nerven gehen. Aber ich mag es sehr, dass sie gerne mit mir zusammenarbeitet, dass sie immer auf mich achtet, dass ich ihre Aufmerksamkeit nicht erbetteln muss, dass sie wenig hinterfragt. Gleichzeitig lässt sie sich aber auch nicht hochpuschen, ist ruhig und ausgeglichen und tut auch mal ihr eigenes Ding und es ist trotzallem nicht ihr Lebensmittelpunkt, mich glücklich zu machen.
    Es gibt ja nicht nur die zwei Extreme von sehr kooperativ/arbeitswillig und total sturköpfig/eigenständig, aber ich tendiere eher in die kooperative Richtung, ohne dabei das Extrem haben zu wollen.

  • "Stur" ist ein Attribut, was Ein-Mann-Hunden gern angehängt wird. Solche Hunde reagieren auf jedes Flüstern ihres "Herrn", aber reagieren null, wenn Dritte daherkommen. Ich liebe es, wenn Fremde daherkommen und Naga mit "Sitz! Sitz!!! SITZ!!!! Ach, der hört ja gar nicht!" vollplärren. Sobald sie das sagen, hebe ich ansatzweise einen Finger, flüstere ein zartes "Ssssitzzz..." und der Plüschpo knallt auf den Boden. Sie ist nicht stur - sie hört einfach nicht auf jeden =)

  • Hallo,


    ich hab da auch so einen Querkopf, auf den ich mich auch nicht zu 100 Prozent darauf verlassen kann, dass er sofort und akkurat gehorcht.
    Er gehorcht ! - aber er zeigt auch oft, dass er es nicht immer toll findet, etwas zu lassen was er gerade mach will oder eben tun zu müssen, was er nicht will.
    Teilweise sehr anstrengend - oder besser: Meine Herausforderung.
    Und dass ist es eigentlich für mich: Immer wieder Acht darauf zu haben, wie und worauf Hund reagiert und im besten Fall schneller zu sein ;).
    Es ist immer und jeden Tag wieder so, dass es mir zur Freude ist, dass mein Hund dann doch mir folgt.
    Der latscht eben nicht nur mir so in der Gegend rum.
    Das ist jeden Tag Arbeit mit meinem Hund und wird es lange so bleiben ( bis er wirklich alt und gemütlich wird ).
    Das so mancher Hund eigenständig ist nicht schlimm, für mich schon besser als die "Schlafmützen" - allerdings sollte Halters des Hundes um einiges ausgeschlafener sein, als sein Hund selbst.


    LG Ramona

  • Die Frage ist schief gestellt, denke ich - Kooperation und Selbständigkeit schliessen sich nicht aus. Und ich will idealerweise beides! :D


    Ich mag Hunde mit einer gewissen Eigenständigkeit, die dennoch Kooperationsbereitschaft mitbringen. Ich denke gerne um die Ecke, aber mit einem totalen Null-Bock-Hund würde ich nicht glücklich.


    Beim Trailen brauchen meine Hunde ein hohes Mass an Selbständigkeit, müssen aber trotzdem auf Standby bleiben. Bei der Dummyarbeit ist in erster Linie Kooperation gefragt, mit eher wenig Raum für selbständiges Problemlösen. Für beide Bereiche gibt es Spezialisten, Hunde die da schneller und einfacher auszubilden sind. Es gibt aber auch fleissigere Hundehalter als ich es bin - ebenso wie faulere. ;)

  • Ich zweifel an, dass es "Sture Rassen" gibt. Ich zweifel auch an, dass jeder sogenannte kooperative Hund ohne Erziehung sogenannte Kommandos ausführt. Ich denek, jeder kauft sich einen Hund, der irgendwie zu ihm passt. Ein Hund ist besser auszubilden als der nächste. Ob man nun sogenannten HUNDE-Sport macht, oder den Hund einfach nur Gassie führt ist dann letztlich wieder jedem überlassen.
    Ob nun ein Malli weniger "sogenannt" sturköpfig ist, als ein Chiwawa, wage ich zu bezweifeln. Ich habe viele Chis im Agi erlebt, die waren sowas von leicht erziehbar. Die Malis, die ich erlebte waren von ekelhaft bis einfach alles dabei.

    Hier schreibt, meine ich, niemand von einer Rasse die stur ist. Vielleicht ist mein Chi einer von 100, der es ist.

  • Ich mag eine Mischung aus beidem, mein Hund ist ein Widerspruch in sich.
    Auf dem Platz Bombe,zwar nicht leichtführig da Triebsau aber wenn man weiß wie echt 1A.
    Draussen ist er dickköpfig ohne Ende, macht zwar was er soll, aber nur wenn man's wirklich ernst meint.Da denkt er gern drüber nach ob er hört oder nicht...


    Es sei denn wir arbeiten grade, da ist er voll dabei.

  • Schließe mich naijra an. Ich würde sagen, ich mag "führerbezogene" Hunde, die selbstständig arbeiten, aber den Kontakt mit mir halten und nicht einfach drauf los stürmen.


    Müsste ich mich aber zwischen zwei Enden der Skala entscheiden, würde es kooperativ sein. Ist unkomplizierter, stressfreier und das Leben ist zu kurz. Vor allem das gemeinsame. Meine letzten beiden Hunde wurden zwei Jahre ausgebildet, dann konnte man 3-4 Jahre unbeschwert genießen und dann kamen die tödlichen Krankheiten. Im Vergleich dazu hab ich jetzt ein devotes Würstchen, dass gar nicht ausgebildet ist, weil es alles toll findet, was Frauchen machen will und auch immer alles möglichst richtig machen will. Das ist zwar irgendwie langweiliger, aber auch deutlich entspannter. Und wenn sie morgen totkrank wird, können wir auf 100% unbeschwerte Spaßquote zurück blicken. :D

  • Für manche Hunde, muß das, was sie tun einfach einen Sinn machen, dann geben sie alles!


    Aber alles, was ihnen sinnlos erscheint, ignorieren sie, machen nicht mit, zeigen keine Motivation....

    Damit ist Henry super beschrieben, ich empfinde es auch ab und an als launisch.
    Wie dem auch sei, ich habe hier einen Terrier sitzen, der auch ignoriert was er als sinnlos empfindet - was aber nicht heisst, dass er es am nächsten Tag noch als genauso sinnlos empfindet... ich kann das grad schlecht umschreiben. Er ist mein zweiter Terrier, seit ich 12 war kenne ich nix anderes als Terrier und irgendwie empfinde ich das Hinterfragen meines Hundes nicht wirklich als "schwer erziehbar". Wenn ich halt merke, er ist an einem Tag nicht ganz bei mir, dann wird nicht geübt. Wenn ich merke, er ist unkonzentriert und wahrscheinlich wenns drauf an kommt nicht abrufbar, bleibt die Leine dran. Deshalb empfinde ich ihn aber nicht als "unerzogen". Wir orientieren uns halt aneinander. Wenn wir beide Bock haben zu üben, dann ist es phantastisch. Wenn Henry nicht will, lassen wir es. Bringt ja nichts. Ich muss einem anderen Lebewesen nicht meinen Willen aufzwingen um mich gut zu fühlen.



    Ich stelle nun eine provokante Frage:
    sind die Besitzer von selbsternannten "eigenständigen" Hunden nur zu faul/unfähig zu erziehen? Wird diese Eigenschaft gerne als Ausrede verwendet?

    Ich glaube, das kommt drauf an - man kann auch grundsätzlich eigenständige Hunde erziehen, aber nicht jeder Hund muss Tricks und irgendwelchen Schnick Schnack können. Ich glaube, man muss seinen Hund einfach gut kennen, um ihn in "selbstständigen" Situationen ggf abholen zu können, zB Thema jagen.



    Es heisst doch auch: "wie der Herr, so s Gescherr".

    Kriege ich Zuhause auch zu hören.
    Auch so Sachen wie "Du bist doch genauso stur!" oder auch "Du machst doch auch was Du willst!"...


    Weil so viele Thesen in den Raum geworfen wurde, werfe ich mal eine hinterher: ich denke, ob man einen Hund mit 150%igem WTP oder einen eher selbstständigen favorisiert, hat viel damit zu tun, was für ein Mensch man selbst ist. Ist man eher ein Kontrollfreak, wird man keinen Hund mit "eigener Meinung" haben wollen. Und hat man durchaus Bock auf etwas Unvorhergesehenes (und ist vllt selbst auch ein sehr abwechselungsreicher Charakter), dann nimmt man es auch gerne mit einem selbstständigerem Hund auf.

  • Es kann ja auch recht subjektiv sein, was nun z.B. als ausgesprochen selbständig oder führerbezogen empfunden wird.


    Ich habe mit dem Cairn irgendwie auch so ein Mittelding - der koopiert schon gern, wenn es ihm Spaß macht und sich für ihn lohnt, fragt halt nur nicht ständig nach, ob er mir noch was Gutes tun kann. Und wenn er eine Idee hat, wie was gemacht werden soll, dann macht er auch das ohne sich noch mal bei mir zu vergewissern. Ich mag das schon sehr!


    Was mir bei solchen Diskussionen nicht so gefällt ist, wenn es wertend wird. (Ist jetzt nicht auf einen der Vorgängerposts bezogen.) Ein Hund ist ja nicht automatisch charakterlos, nur weil er sehr kooperativ ist und auf seinen Menschen achtet.


    Bei den Typen, die dazu neigen, ständig irgendwelche Wünsche erfüllen zu wollen, geht die nötige Erziehungsarbeit dann eben eher in die Richtung, dass es Phasen gibt, in denen das Hundetier sein Ding machen darf und keine größeren Aufgaben vom Menschen zu erwarten sind.


    EDIT: Eben, wie ein Hund nicht automatisch "stur" ist, wenn er nicht ständig alles stehen und liegen lässt, nur weil's Frauchen ihm ein Kommando per Gedankenübertragung hat zukommen lassen.

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