Tierische Hochwasseropfer

  • Was passiert eigentlich bei so einem Hochwasser mit den Tieren?
    Ich verfolge mehr oder minder die Nachrichten und frage mich immer mal wieder, was eigentlich mit den ganzen Katzen und Hunden und Pferden und Kleinvieh passiert bei so einem Notfall? Werden die zurückgelassen? Und wenn nicht, wohin geht man dann mit seinem "Viehzeugs"? Wie bringt man sie in Sicherheit? Und wo bringt man sie anschließend unter?

    Ich finde leider auch nicht wirklich im Netz eine Stelle, an die man Sachspenden schicken kann, denn sicherlich wird auch hier einiges benötigt...

  • Naja...wir mussten als wir in eine turnhalle evakuiert wurden die Hunde ins Tierheim geben...weil sie dort verboten waren...

    Natürlich haben wir das nicht getan und haben uns noch zu Bekannten gerettet...

    Wenn man per Hubschrauber gerettet werden muss gibt es kaum möglichkeit die tiere mitzuevakuieren...

    Im boot wird das auch nicht gerne gesehen aber geduldet solange es nicht überhand nimmt...muss man halt beim notruf sagen dass man Tiere hat...da wird dann alles mögliche getan!

  • Ich frag mich das auch immer...

    Ich kann mich erinnern an einen Beitrag in einer Nachrichtensendung zur Überflutung von New Orleans damals. Es war ein neutraler Beitrag, eine Frau erzählte aufgelöst, ihre zwei Hunde in einer Box in ihrer Wohnung zurück lassen zu müssen, die sind darin ertrunken. Das wurde in der Nachrichtensendung nicht kritisiert, nur als "wie tragisch für die Menschen" dargestellt. Das verfolgt mich irgendwie bis heute.

    Niemals (gut, ich habe keine Kinder, da mag man im Extremfall anders entscheiden), aber nie, niemals in meiner aktuellen Lage würde ich meine Hunde (vor allem ohne eine Möglichkeit sich selbst zu helfen, aber selbst dann nicht) zurück lassen. Würde ich mir nie verzeihen. Neben den Hunden muss ich für niemand "Schutzbefohlenen" sorgen und die Hunde könnte ich nicht zum sterben zurück lassen. Wir leben in Deutschland, ich habe Minimalhoffnung, dass man mich nicht ertrinken lässt, nur weil ich mich am Schornstein festklammere, um nicht ohne die Hunde zu flüchten oder da eben ein hundeliebender Feuerwehrmann auftaucht, der es möglich macht. Und dann schlaf ich halt zur Not im Freien. Ich könnte es anders nicht.

    Was die Schafe angeht wäre es wohl schwieriger: ich würde im absoluten Extremfall den Zaun öffnen und hoffen. Vorher befreundete Schafhalter fragen, wer sicheres Gelände hat, bzw. im Notfall einfach hoch gelegenes Wiesengelände per mobilem Schafzaun annektieren.

  • Was evtl noch wichtig ist zu wissen: Wir wussten DASS es höchst wahrscheinlich zu Überflutungen kommen wird...und dass Min. Einen Tag vorher...d.h. Es wäre genug Zeit gewesen auf normalen Wegen zu "fliehen" bzw Vorbereitungen zu treffen...

    Natürlich kann man im vornhinein nicht sicher sagen wie hoch es letztendlich wird oder wo genau das Wasser austritt ...es lässt sich zwar ungefähr einschätzen aber wie es dann am ende wirklich ist...naja...

    In der Presse wird allerdings nur berichtet wenn es dann schon zu spät ist...

  • Bei uns in der Nähe wären viele Kühe und Schweine fast ertrunken , man hat sie zum Glück woanders untergebracht.
    Ich frage mich auch immer was mit den Leuten passiert die Hunde haben ich hoffe das es auch Not Unterkünfte gibt wo Hunde erlaubt sind.
    Ich sehe es auf jeden Fall wie Lucy Lou niemals würde ich meinen Hund zurück lassen.

  • Die Pferde aus dem Reitstall wurden einfach aus den Boxen gejagt, mehr Zeit war nicht mehr, bevor die Stallung geflutet wurde.

    Ich weiß von einem Fall bei dem Hochwasser vor drei Jahren, in dem der komplette Viehbestand erschossen wurde, weil fest stand, dass der Hochwasserpegel nicht vorher halten würde und eine Evakuierung unmöglich war.

    Es gab einige Bilder aus Simbach in denen Leute ihre Katze oder Ihren Hund mit im Rettungsboot hatten.

  • Ich erinnere mich an die Überflutung der Elbmarschen (1998 oder ´99 oder so...) wo Halter und Feuerwehren tagelang beschäftigt waren, Pferde von den "Inseln" per Boot (über die eigentlichen Koppeln) ins sichere Trockene zu führen.

  • Möchte mitlesen ..
    Kann mir nicht vorstellen, jemals ein Tier zurück zu lassen

  • War in New Orleans so, dass anfangs nur Menschen gerettet wurden.
    Die Rettungskräfte haben halt Prioritäten.
    Erst später haben sie dann die Hunde von den Dächern geholt.

    Ist für Tierhalter eine verteufelte Situation: Den eigenen Arsch retten und die Tiere zurücklassen.
    In die Notunterkünfte dürfen die Tiere nicht.

    Habe gerade letztens eine bewegende Geschichte im TV gesehen über eine Flüchtlichgsfamilie, die ihren Hund unterwegs verloren hatte.

    Wir können uns nur wünschen, niemals in die Situation zu kommen, entscheiden zu müssen.

  • Bei uns war das auch gerade aktuell, im Norden Albertas gab es grosse Waldbrände und die Stadt Fort McMurray (ca. 90.000 Einwohner) wurde komplett evakuiert.
    Viele haben mit dem Auto die Stadt verlassen, aber es gab auch einige, die zum Zeitpunkt der Evakuierung nicht zu Hause waren und auch gar nicht mehr nach Hause konnten.

    Die Rettungskräfte haben ihr Bestes versucht, z.B. konnten Leute, die mit Flugzeugen evakuiert wurden, ihre Hunde im Passagierraum mitnehmen. Die Feuerwehrleute und Rettungskräfte, die noch in der Stadt waren sind nach und nach die Häuser abgegangen und haben die Tiere evakuiert. Natürlich war das aber erst Tage nachdem die Menschen weg waren - am Ende gingen für die Rettungskräfte natürlich Menschenleben vor.
    In Massennotunterkünfte (Turnhallen etc) durften keine Tiere mitgebracht werden, aber es wurden z.B. auch Studentenwohnheime bereit gestellt, da durften Hunde und Katzen mit. Der Tierschutzverein der nächsten Grossstadt (Edmonton) hat dann auch Pflegestellen organisiert und alle Tiere vorübergehend untergebracht, die Hilfe brauchten.

    Bei uns bekommt auch jeder Haushalt von der Gemeinde einen Aufkleber für die Haustür, auf dem man ankreuzen kann, wie viele Hunde/Katzen sich im Haus befinden. Im Notfall gehrn die Rettungskräfte zuerst in die Haushalte mit Aufklebern.

    Mit Pferden und Vieh ist das natürlich noch mal ein anderes Thema. Viele Besitzer mussten einfach das Tor zur Weide aufmachen und auf das Beste hoffen. Es gab aber auch Bilder wie dieses von einer Frau, die ihre Pferde aus der Stadt schaffte:

    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.


    Es gibt meines Wissens keine Zahlen, wie viele Tiere das Feuer nicht überlebt haben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!