Wie "all you can eat" einführen?!

  • @corrier : Rinderkopfhaut und Kauknochen stehen augenscheinlich nicht auf deren Speiseplan. Wenn es fettige Schweineohren wären, würde es vermutlich anders aussehen.
    Sie gehen auch nicht an Obst oder Süßspeisen.
    Die Biester fliegen auf Fett...
    Alles, was fettig ist (Ziemer und Schweineohren) wird hier schnell verzehrt.
    Kauknochen und Kopfhaut bleiben liegen.

  • So, nachdem mein Dackel gestern abend nach der letzten Runde tatsächlich noch das restliche TroFu aufgefressen hat, dachte ich es sei hoffnungslos. Doch heute früh hat er tatsächlich nur seine NaFu-Ration gefressen und das TroFu sowie den getrockneten Putenhals und das Stück Pferdestrossen nichtmal beachtet. Ich glaube er hat es schon kapiert, dass mehr als genug da ist und er sich jederzeit daran bedienen kann. Es freut mich, dass wir scheinbar diese Art der Fütterung doch machen können. Hoffentlich bleibt das auch so :bindafür:

  • Ich bin jetzt vermutlich auch ein Spielverderber, Philister, Beckmesser und Korinthenkacker - aber was Kenisha bereits angemerkt hat, möchte ich noch mal dick unterstreichen:


    AYCE ist KEIN Futter-permanent-zur-Verfügung-stellen.


    AYCE hat einen komplett anderen Sinn, wird mit anderem Futter durchgeführt, vollständig anders gehandhabt. Mit AYCE soll dem Magen ein gewisses Training verpaßt werden, große Mengen Futter auf ein Mal zu verarbeiten und im Anschluß eine längere Ruhephase zu erleben, von sehr großer Ausdehnung hin zu minimaler Ausdehnung. Damit sollen der Magen und die Magenbänder gestärkt werden, was die Gefahr von Magendrehungen senkt. Daneben soll die Futterfixiertheit von manchen Hunden verringert werden, die sich eben manchmal vollhauen dürfen, um dann ohne Futtergejacher mehrere Tage ohne Futter aushalten zu können. Diese Fütterung, die von Mogens Eliasen vertreten wird, basiert auf BARF, häufig wird ein ganzes Beutetier verwendet.


    zum Magen


    Es geht dabei eben NICHT darum, Hunden ihre TROFU-Ration (oder anderes Futter) zur freien Verfügung hinzustellen und ihnen damit die Möglichkeit zu geben, ihren Magen permanent mit kleinen oder größeren Mengen zu füllen, damit ist der Trainingsgedanke und der (auch psychische) Entlastungszweck, der AYCE zugrundeliegt, natürlich völlig konterkariert. Diese Methode ist eine komplett andere, und hat genauso ihre Berechtigung bei Hunden, die sie vertragen und brauchen.


    Es geht mir wirklich um die Definition, ich werte beide Methoden nicht und würde meine Hunde auch nicht danach füttern. AYCE - ALL YOU CAN EAT - ist nun aber die etablierte Bezeichnung für eine bestimmte Fütterungsmethode, und sollte zur Unterscheidung von anderen Methoden auch definitionsgemäß verwendet werden, alles andere stiftet nur sinnlos Verwirrung.


    Es wäre so, als würde jemand Abhandlungen über BARF schreiben, und am Schluß erfährt man, daß der Schreiber darunter getrocknetes, mit Getreidemehlen, Fetten und Nahrungsergänzungen zu Pelletts verpreßtes Fleischmehl versteht, das er zur Fütterung mit Wasser angießt. Überspitzt gesagt.


    Korinthenkackerei Ende :D

  • Futer ad libitum zur Verfügung zu lassen, kann zur Entspannung in Sachen Verfressenheit und Futtermanie auf jeden Fall helfen.


    Bei Mager-Modellen würde ich es nicht machen - habe ich vor rund 15 Jahren schon mal - bewirkt das Gegenteil. Da ist es besser - meiner Erfahrung nach - sogar nur 1x am Tag zu füttern, damit das bisschen, was den Hund noch der Apptetit treibt, wenigstens geballt ist. Wenn man irgendwas im Überfluss hat, will man es noch weniger. Das Prinzip funktioniert gut, hilft aber eben nicht dazu, mehr zu wollen. (Zumindest wird das vermutlich auf die meisten Vertreter der Art passen.)


    Bei mega-gierigen Hunden glaub ich nicht, dass es hilft, sie das Doppelte fressen zu lassen und es also trotzdem nur mit mehr zu rationieren. Der Punkt ist doch, dass nur die eigene Erkenntnis und Entscheidung, nicht weiterzufressen den gewünschten Effekt bringt. Wenn der Hund nach der doppelten Menge also immer noch der Meinung ist da geht noch was rein und er würde noch, dann hat er wieder eine Limitation - er wird nur vermutlich fett.


    Verwehren steigert Begehren - so ist das nun mal überall ;-)


    Bei meinen futtergierigen Hunden mach ich das nicht, weil ich den guten Dauer-Hunger für den Sport gebrauchen kann und der Senior ist mir zu alt für solche Experimente. Damals hab ich ihn aber auch gerne mit Futter bestätigt - ich kann hungrige Fressmaschinen einfach gut brauchen :-)


  • Bei Mager-Modellen würde ich es nicht machen - habe ich vor rund 15 Jahren schon mal - bewirkt das Gegenteil. Da ist es besser - meiner Erfahrung nach - sogar nur 1x am Tag zu füttern, damit das bisschen, was den Hund noch der Apptetit treibt, wenigstens geballt ist. Wenn man irgendwas im Überfluss hat, will man es noch weniger. Das Prinzip funktioniert gut, hilft aber eben nicht dazu, mehr zu wollen. (Zumindest wird das vermutlich auf die meisten Vertreter der Art passen.)

    Das ist ein ganz interessanter Aspekt, der mir auch schon durch den Kopf geschossen ist. In der Tiermast früher, als eine möglichst hohe Futteraufnahme sehr erwünscht war, wurde bereits festgestellt, daß bei Dauervorlage (ad libitum) die Futteraufnahme geringer und viel mäkeliger war, als bei begrenzten Futterzeiten. Auch der Aspekt des Futterverderbs wurde als negativ angesehen, die Tiere fraßen bedeutend besser, wenn sie mehrfach frisches Futter vorgelegt bekamen.

  • Futer ad libitum zur Verfügung zu lassen, kann zur Entspannung in Sachen Verfressenheit und Futtermanie auf jeden Fall helfen.

    Das wäre auch mein Ziel bei der Klamotte, da ich einen Stresshund dabei habe. Ich merke da schon, dass er nochmal deutlich aufgedrehter ist, wenn er Hunger hat...also theoretisch Hunger haben könnte. Er hört und sieht nix und jeder Reiz ist dann doppelt so schlimm. Auch Training mit Leckerchen gestaltet sich dann schwieriger, weil viel zu hibbelich und unkonzentriert. Natürlich spielen da noch ganz ganz viele andere Sachen mit rein, die ich auch auf dem Schirm habe, hier jetzt aber nichts mit dem Thema zu tun haben. Aber wenn ich ihm dadurch evtl. eine Last nehmen könnte, wäre das doch auch schon mal ganz nett. Könnte auch nach hinten losgehen, weil er dann meint, er müsse den vollen Napf ständig bewachen, auch wenn er satt ist. Aber dann würde er es doch auch mit dem Wasser machen?! Ist auch ne Ressource...nur halt eh immer da...nicht wert, es zu verteidigen...


    Meine Überlegung entsteht daraus, dass ich in der Kundschaft einen Hund aus megaschlechter Haltung habe. Dieser scheint auch wirklich das Wasser nur sehr rationiert bekommen zu haben. Als er in sein neues Zuhause kam, kam er überhaupt nicht damit klar, dass an jeder Ecke ein Wassernapf stand und hatte den Zwang ständig alles leer zu saufen. Bis er dann irgendwann gecheckt hatte, dass wirklich IMMER mehr als genug Wasser für jeden Hund da ist.


    Nja ...vielleicht jetzt kein wirklich produktiver Beitrag, aber bisl Brainstorming schad ja auch nix :roll:

  • @Quarus : ich habe BARF an den Wänden- Besonders Angenehme RauhFaser - wird die Fütterung jetzt umbenannt? :D
    Es ist doch totaler Quatsch, sich daran aufzuhängen, da bereits im Eingangspost klipp und klar geschrieben wird, worum es geht.
    In dem Sinne- ein schönes Wochenende! ;)

  • Wieso kommen denn hier immer wieder die "Spielverderber, Philister, Beckmesser und Korinthenkacker" rein :muede: :lepra:


    Lest doch, was im Eingangspost steht, und dann ist gut. Weiß doch jeder, worum es geht, da dann "spielzuverderben, philistieren, beckmessern und korinthenkacken" ist doch nur vergebene Liebesmüh.



    Nur, weil "Ihr" den Begriff aus einem anderen Bereich kennt, wo er anders definiert ist, ist das doch nicht er Weisheit letzter Schluss.


    Oder seid wenigstens konsequent und benennt alle anderen Begriffe mit Doppelbedeutung auch um. Das Spiel haben wir schon im Kindergarten gespielt, Wörter zu beschreiben, die 2 unterschiedliche Bedeutungen haben. So lernt man ganz früh, dass es sowas gibt, dass man den Kontext wahrnimmt, versteht und akzeptiert, und dass man dann entsprechend auf DIESE Bedeutung eingeht, oder eben nicht.


    Fangt doch schon mal beim Geschirr an. Das ist total verwirrend, wenn ich das googeln will, und Google bietet mit Essgeschirr und Brustgeschirre an. Nervig. Kümmert Euch!


    Mehr Beispiele?
    Kastanie (Kastanien von Bäumen, und die Kastanie vom Pferd), Schale (Servierschale und Schale um Obst und Gemüse), Schuppen (Fischschuppen und Haarschuppen)...
    Mehr Beispiele hier:
    GDiv19lDoppelbed.pdf



    Wird aber auch wirklich Zeit, dass sich da mal jemand drum kümmert :dafuer: Danke!



    Und bis es so weit ist, wird hier weiter über AYCE geschrieben, und All you can eat.
    Und wenn ich in ein Restaurant "all you can eat" esse, dann mache ich auch nicht die restliche Woche Pause. Alles gut. Meine Güte ey.

  • Ich könnte jeden Tag AYCE machen und bräuchte keine Pausen :lol:


    @Hummel


    Das find ich spannend und das beobachte ich bei meinem alten Pferd ein bisschen so. Je weniger er GLAUBT zu kriegen (er kriegt reichlich, keine Sorge :roll: ), desto mehr frisst er letztendlich und hält sein Gewicht dadurch besser.


    Wann seid ihr auf besser schmeckendes Futter umgestiegen? Oder erstmal gar nicht?

  • AYCE ist AYCE und AD LIBITUM ist AD LIBITUM.


    Wir können aber uns auch gern auf die babylonische Sprachverwirrung einigen und Schwarz zu Weiß erklären. Ist halt schade für die Leute, die nach dem Begriff suchen und dann völlig verwirrt werden, weil jeder es anders verstanden haben will.

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