Hundekontakt am Gartenzaun - ja oder nein?
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Hallo zusammen,
mein Freund und ich hatten gestern ein Gespräch zu obigem Thema und können uns nicht ganz einig werden. Darum würde ich gern einfach mal andere Meinungen hören. Kurz zum Hintergrund: Mein Freund hat einen Deutschen Jagdterrier namens Freddie, 8 Jahre alt. Freddie hat Probleme mit anderen Hunden. Die Artgenossen, die er wirklich mag kann man an einer Hand abzählen, und er tut sich sehr schwer damit, angemessen zu kommunizieren. Wenn er sich in irgendeiner Weise bedrängt fühlt, droht er kurz und geht dann nach vorn.
Nun kennt man das ja, dass Hunde im Garten alleine sind und dann bellend zum Zaun rennen. Wenn ich sowas sehe, lasse ich meinen Hund da nicht hin, sondern gehe weiter. Mein Freund hingegen lässt Freddie Kontakt aufnehmen, wenn der den anderen Hund nicht offensichtlich total blöd findet. Seiner Meinung nach dient das Freddies Sozialisierung und hilft ihm dabei, seine Unsicherheit vor anderen Hunden abzubauen.
Ich sehe das eben ein bisschen anders, weil ich da keinen Lerneffekt erkennen kann. Getrennt durch einen Zaun kann ja logischerweise keine normale Interaktion stattfinden. Freddie lernt da meiner Meinung nach höchstens, dass der andere Hund ohnehin nicht an ihn rankommen kann, und ich denke, dass die Situation für beide Hunde eher stressig und frustrierend ist, und nicht positiv. Ich bin der Meinung, dass Freddie kontrollierte Begegnungen mit Artgenossen (ohne Zaun dazwischen) wesentlich mehr helfen würden und glaube nicht, dass diese Aktionen am Gartenzaun irgendetwas verbessern.
Wie seht ihr das? Bin ich da mit meiner Denkweise auf dem Holzweg?
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Hi
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Ganz klar: Nein, kein Hundekontakt am Gartenzaun.
Wie du schreibst... Was soll das bringen? Die Hunde können sich nicht beschnüffeln.
Eventuell sieht der Hund hinter dem Zaun Freddie als Eindringling und dreht richtig auf wenn es zu einem Kontakt kommt.Ich habe noch nie eine freundliche Begegnung mit Zaunhunden erlebt und würde nie auf die Idee kommen meine dort hinzulassen.
Selbst als ein Hundehalter mal eine Hündin die meine Jungs mögen und beim Gassigehen immer kurz begrüßen zu meinem Zaun gelassen hat hatte Hermann den Zaun auf seiner Seite markiert. Begegnungen unterwegs also scheinbar immer gern, aber der Garten gehört ihm.
Ich würde mir einen Trainer ins Boot holen um an Freddies Problem mit anderen Hunden zu arbeiten.
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Meine Hündin darf zu jedem Hund hinter einem Zaun Kontakt haben, wenn es ersichtlich ist, dass der Hund freundlich ist. Zu kläffenden Hunden geht sie eh nicht freiwillig hin, da möchte sie lieber schnell vorbei.
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Ich hab mir da bisher auch keine großen Gedanken gemacht. Ist der Hund freundlich, darf geschnuppert werden. Sonst gehen wir halt weiter.
Zu "Trainingszwecken" würde ich diese Situation aber auch nicht verwenden.
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Ich finde deine Gedanken und Einschätzung genau richtig.
Mit einem Gartenzaun hat sich sicherlich noch nie ein Hund nachträglich "sozialisiert".
Das ist ja auch keine echter Kontakt, wo die Hunde frei entscheiden und miteinander "sprechen" können. Meistens geht es da ja viel mehr um Territoriumsgrenzen und wenn der Jagdterrier eh schon so eine kurze Zündschnur hat, wird die Tendenz eher sein, sich am Zaun mit dem Gegenüber noch unnötig hoch zu kochen.Bringen wird das also nichts, sondern wenn überhaupt, eher nachteilige Verhaltensweisen etablieren.
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Hallo Manu,
ich lasse bei meinem Hund keinen Kontakt am Gartenzaun zu. Wenn dort ein Hund bellend an den Zaun läuft, heißt das: Hau ab! Zumindest ist da ein Energielevel auf 180. Warum sollte ich also meinen Hund da hin lassen? Um sie zu stressen? Da mein Hund ebenfalls territorial ist und ich die andere Seite des Zaunes sehr gut verstehen kann, würde ich es dem anderen Hund auch nicht "antun" wollen, da direkt an der Grundstücksgrenze herumzulungern und vielleicht noch meine imponierende Hündin da vorbeistolzieren, markieren oder scharren zu lassen.
Noch einige Gedanken. Für mich gehören Deutsche Jagdterrier eher zu der Sorte Hund, die sich selbst genügen und nicht mehr brauchen außer Herrchen und ein paar ordentliche Wildtiere im Bauten, die man stellen und auch töten kann. Wenn euer Freddie als gestandener Hund mit 8 Jahren einige Hundekumpels hat, auch wenn es wenige sind, und dann sogar noch droht bevor er nach Vorne geht, und dies auch nur bei bedrängt werden - ist an seinem Sozialverhalten meiner Meinung nach gar nichts auszusetzen! Er kommuniziert sogar sehr angemessen, wenn das stimmt, was du schreibst.
Einen DJT kann man nun mal nicht zum Goldie umerziehen - ist auch gar nicht nötig, denke ich. Ich mag solche kernigen Gesellen, obwohl ich mir keinen zutrauen würde.
Wenn Dein Freund trotzdem weiter an dem Thema arbeiten möchte, dann würde ich wirklich ein paar Stunden bei einem Trainer buchen (auch da wird es vielleicht Kontakte am Zaun geben, aber das ist dann ein Trainingsgelände, also ganz anderer Schnack).
Viel Spaß mit dem rauhaarigen Zausel!
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Auf keinen Fall Kontakt am Gartenzaun, aber generell sowieso kein Kontakt an der Leine.
Wir sind im Sommer gelegentlich bei meinen Eltern im Garten und Paco gehört da leider auch zu den Zaunkläffern trotz Sichtschutz. Es ist jedes Mal frustrierend, wenn die Leute nicht einfach weiter gehen (ist ja ihr gutes Recht, frustrierend ist es für mich trotzdem) und am besten noch in Säuselstimme auf meinen Hund einreden während ihr Hund mal Hallo sagen darf. Das bestärkt meinen Hund jedes Mal aufs neue. Weil wir zu selten da sind um das wirklich zu trainieren ist er so jetzt meist an der Leine.
Ich finde am Gartenzaun gelten die gleichen Regeln wie auch draußen, Kontakt nur nach Absprache
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@Kamille , danke für deine Antwort (und allen anderen natürlich auch) .
Dass ein DJT nicht gerade ein Goldie ist, weiß ich natürlich. Klar, der ist kernig und nicht gerade ein "Jedermann-Hund". Es geht auch nicht darum, ihm zwanghaft irgendwelche Freunde andrehen zu wollen. Vielleicht sollte ich die Situation ein bisschen näher erklären. Bei Freddie ist "bedrängt werden" ein ziemlich weites Feld. Es hat fast ein Jahr gedauert, bis er es ertragen konnte, mit meiner Hündin im selben Raum zu sein, trotz vorhandener Ausweichmöglichkeiten. Vorher reichte schon ihre pure Anwesenheit, dass er hinrannte und reintackerte. Luna versuchte dann wegzugehen, die wehrte sich nicht. Freddie rannte hinterher und fasste noch mal nach.
Das ist eben das Hauptproblem. Wenn er erst mal im Angriffsmodus ist, dann reagiert er nicht mehr auf deeskalierendes Verhalten der anderen Hunde, sondern hat quasi einen "Tunnelblick".
Gerade deshalb finde ich solche Aktionen am Gartenzaun ziemlich sinnfrei und kontraproduktiv. Klar, der muss nicht jeden Hund mögen, der Anspruch wäre absurd. Aber ich sehe eben nicht, wie er auf diese Art lernen könnte, besser mit anderen Hunden umzugehen.
Einen Trainer habe ich auch schon mehrfach vorgeschlagen, weil ich das für eine gute Lösung halte. Mein Freund sperrt sich dagegen, aber vielleicht kann ich ihn ja doch irgendwann überzeugen...
PS: Freddie ist nicht rauhaarig.
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Hängt von den Hunden ab. Wenn beide friedlich sind, sehe ich da kein Problem drin.
Inzwischen nutze ich es gerne zum Training von Satoo. Ich freue mich über jeden kläffenden Hund hinterm Zaun. Da kann ich nämlich in aller Ruhe unseren Dicken fürs Ruhigbleiben belohnen und korrigieren falls notwendig. Was der Halter vom anderen Hund denkt, ist mir da mittlerweile egal. Wenn es ihn stört, dass sein Hund randaliert ... soll er was dagegen tun. Nicht mein Hund, nicht meine Baustelle. Ich wohne aber in einer Gegend, wo kläffende Hunde wohl sein müssen bzw. wo es Haltern egal ist, dass ihre Hunde randalieren.
Ich hab nix gegen melden, darf unserer auch ... aber dieses Dauergekläffe sobald man 10m vom Grundstück weg ist, hat mMn nix mehr mit melden zu tun.
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Freddie ist nicht rauhaarig.
Schade, ich liebe die Rauen mit den kleinen zornigen Barthaaren - aber Glatthaar ist auch ok!
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