Animal Hoarding

  • Ich selber habe ja nur 2 Hunde, für beide habe ich einen Platz falls mir etwas passieren sollte, genug finanzielle Rücklagen wenn es nötig ist und auch die nötige Zeit.


    Die Züchterin von Touli hat 10 eigene Hunde.
    Sie lebt allein, verdient allein und macht alles allein aber es funktioniert.
    Für jeden Hund gibt es einen Paten, der den Hund im Falle des Falles in Pflege oder Übernehmen würde, es gibt einiges an finanziellen Rücklagen und aufgrund des Berufs ist auch die nötige Zeit da.
    Das sind viele Tiere aber da allen die nötige Versorgung zukommt, alle gepflegt und gut drauf sind, Auslauf und Betreuung haben, ist das für mich kein Fall von Animal Hoarding.
    Die Ansicht war bei mir mal anders. Nun wo ich mehrmals die Woche dort bin und alles hautnah mitbekomme, hat sich das geändert.
    So muss man eben immer persönlich schauen und kann da von außen oft eher weniger sagen.
    Abgesehen von Fällen die auf der Hand liegen, wo die Hunde verdreckt und abgemagert sind aber das ist hier im Forum wohl eher bei keinem der Fall und persönlich kenne ich auch niemanden.

    • Neu

    Hi


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    • Und zusätzlich hat auch ein jeder unterschiedliche Ansprüche an die Haltung. Mindestmaße bei Kleintieren, sind eben keine Idealmaße, es ist einfach die unterste Grenze dessen, was zur Verfügung stehen MUSS, darunter gibt es keine "Verhandlungsbasis".

      Das kann ich als ehemalige PS nur unterschreiben. Wenn ich von "kann" spreche, dann rede ich nicht von "könnte alle auf Mindestmaß unterbringen". Nein, dann rede ich von "großen" Gehegen. So unterschiedlich wird da allein schon das "können" anders und individuell ausgelegt - für die "Belastungsgrenze" trifft das dann erst recht zu.

    • Für mich ist Animal Hoarding nicht an eine bestimmte Menge von Tieren gekoppelt. Sondern an die Umstände, unter denen oder wegen denen sie angeschafft werden.


      Auch jemand, der seine Tier noch (?) versorgen kann, ist für mich ein Animal Hoarder, wenn er die Tiere anschafft, weil er schon fast nicht anders kann. Wenn jemand immer wieder einen Welpen holt - weil er so was "Süßes" braucht (aus welchen psychologischen Gründen auch immer, zB Kompensation), oder, oder, oder.


      Es ist einer einzelnen Person auch ohne Job ab einer gewissen Menge Tiere (und die Menge hängt an der Person) nicht mehr möglich, sie wirklich ausreichend und sorgsam zu versorgen und zu beschäftigen.


      Nicht erst die Verwahrlosung der Tiere macht einen Menschen für mich zum Hoarder. Auch jemand, der sie "zwanghaft" holt und bei Bedarf dann wieder abgibt.

    • Ich gehöre zu den Menschen, die auch mehr Tiere als der Durchschnitt haben. Hier leben 2 Hunde, 20 Nymphensittiche und 2 Papageien und im Teich im Garten leben noch Kois.


      Animal Hording fängt für mich da an, wenn man nicht mehr in der Lage ist die Tiere artgerecht zu halten und wenn der Wohnraum kein Wohnraum mehr ist. 20 Nymphensittiche im Wohnzimmer wäre für mich ein No go. Man ist ja als Hundehalter erstmal grundsätzlich nicht pingelig (meine Hunde schlafen auch im Bett), aber wenn alle Vögel im Wohnraum leben würden, würde ich mich nicht mehr wohl fühlen. Meine Vögel haben ein eigenes Zimmer, wo auch demnächst noch eine Aussenvoliere angebaut wird. Die Vögel haben natürlich alle Namen (Papageien und Nymphies streng getrennt) und ein jeder wird als eigenständiges Lebewesen betrachtet. Wenn einer krank wird, dann wird sofort ein Vogeltierarzt (normale TA´s kann man bei Vögeln vergessen) aufgesucht und der liegt auch nicht um die Ecke. Und da übersteigen die TA-Kosten auch mal schnell einen Wert, wo so manch einer den Kopf schüttelt nach dem Motto, dafür kriegst Du doch mehrere neue. Ich habe schon für eine Henne mit Not-Op und 3 Tage stationärem Aufenthalt knapp 400,- Euro beim TA gelassen und als vor 2 Jahren mal mehrere Vögel krank waren kam ich innerhalb von 6 Wochen auch schnell auf 800,- € TA-Kosten. Geplant ist aber auch den Bestand langsam runter zu fahren sprich, wenn ein Vogel verstirbt dafür dann nicht wieder einen neuen aufzunehmen.


      Wenn ich ausfallen würde, würde mein Mann die Versorgung der Tiere übernehmen. Und auch für den Fall, daß er auch ausfällt oder wir mit den Hunden in Urlaub sind, habe ich mehrere Leute, die die Tiere versorgen würden. Reines versorgen wäre mir aber zu wenig, da z.b. Vögel Meister im verstecken von Krankheiten sind und vieles den meisten Leuten nicht auffallen würde. Also greife ich lieber auf eine Freundin zurück, die selber Kakadus hält, auf die ich im Gegenzug auch aufpasse, wenn sie mal mit ihrem Mann weg ist. Bei ihr weiss ich sicher, daß sie einen Notfall erkennt und auch in der Lage ist einen Vogel einzufangen und zum TA zu bringen, was eben nicht jeder kann, der ansonsten bereit wäre zu füttern.


      Würde ich das alles nicht sicherstellen können hätte ich nicht so viele Tiere. Ich habe mich vor 11 Jahren nach der Trennung von meinem ersten Mann sehr schweren Herzen von meiner Stute getrennt, weil ich damals erstmal so klamm war, daß ich eben nicht in einem Notfall hätte z.b. eine nötige Kolik-OP hätte zahlen können. Das ist mir damals sehr, sehr schwer gefallen, aber ich hätte mir nie verzeihen können, wenn ich eine nötige OP hätte ausschlagen müssen, weil sie nicht bezahlbar wäre.

    • ich war da mit 3 Arten ja harmlos :D


      2 Hunde, 3 Degus, 10-35 Wellensittiche :D


      aber ich denke, es kommt halt immer drauf an, wie man die Tiere versorgt - warum man sie hält, ist für mich nebensächlich

    • Ich bin alleinstehend, Vollzeit berufstätig und habe vier (kleine bis winzige) Hunde. Dazu Haus, großes Grundstück und ein paar Hühner. Bis Januar waren es 5 Hunde von 0-16. Dann verstarb die älteste Hündin, und nun habe ich mich beim Tierschutz um eine alte Hündin beworben. Warum? Weil ich v.a.dem Hund helfen will und das auch kann.


      Meine Hunde sind einfache Begleithunde, brauchen weder Sport noch Hundeschule noch sonstwas für Aktivitäten außer regelmäßige abwechslungsreiche Spaziergänge. Ab und an Clickern und auf den Garten aufpassen, gutes Essen und S Schlaf, viel mehr müssen wir hier nicht haben. 2 von ihnen haben Handicaps, 2 sind dann über 14 Jahre alt. Ich will das alles so und finde das gut. Mehr Gründe brauche ich nicht. Es ist toll, wie die Mädels miteinander agieren. Ich glaube, es ist ihnen ziemlich recht, dass ich nicht die ganze Zeit um eine alleine rumturne. Alle meine Hunde sind gut gepflegt, top ernährt und medizinisch sehr gut betreut, da lege ich allergrößten Wert drauf. Viele denke dennoch, dass ich zumindest ne Macke hab ;)


      Nein, man "braucht" so viele Hunde nicht, aber ich mache das gerne und habe nicht das Gefühl, dass irgendjemand hier leidet oder nicht zum Zuge kommt, nur weil ich jetzt z.B. nicht einzeln spazieren gehe. Es muss halt passen, 5 Malinois sind was anderes als 5 Zwergspitze.


      Mehr Tiere will ich nicht haben. Das liegt vor allem daran, dass mir andere Tierarten nicht so viel sagen und ich lieber Prioritäten setze.

    • Hi,


      ich finde auch, dass es immer nochmal ein Unterschied ist, ob ich 10 Farbmäuse oder 1 Chihuahua, 1 Malinois, 3 Ratten, 3 Wellis und 2 Kaninchen habe. Die Anzahl der Tiere alleine ist für mich nicht entscheidend. Dazu kommen einfach unterschiedliche Lebensumstände (Berufstätigkeit, finanzieller Rahmen, Unterstützung von außen im Notfall, zur Verfügung stehende Räumlichkeiten, ...).


      Ich habe eine Bekannte, die über ca. 35 Ratten hat, dazu zwei Meeris, 2 Renner und Vogelspinnen (keine Ahnung, ob eine oder mehrere :???: ) und 1 Hamster. Sie ist nicht berufstätig, ihr Mann trägt die "Sammelwut" mit, die Wohnung ist sauber, die Tiere werden gut versorgt, haben auch täglichen Auslauf und werden mehrmals pro Woche gereinigt. Ich würde niemals sagen, dass die Tiere es dort schlecht haben und dennoch ist für mich längst der Punkt überschritten, wo ich von einer normalen Tierhaltung sprechen würde. Sie hilft vielen Tieren, die sonst keine Chance mehr bekämen und das ist toll, aber ein gesunder Rahmen ist das in meinen Augen nicht mehr...

    • Ich habe Hund, Papageien, mehrere Aquarien (süß und salzig), ca 20 Terrarien von teils mehreren Kubikmetern Größe...Echsen (von Anolis bis Waran) , Kröten (die größte wiegt fast 1,5kg) , Krabben, Krebse, Myriapoden, Phasmiden, Gartenteich, Gartenterrarium....


      Alle Tiere sind fit, vermehren sich (wenn ich es will) und sind langlebig- mein ältester noch lebender Fisch zB wurde 1981 von mir erworben.
      Die Terrarien und Aquarien sind naturnah, attraktiv und bieten reichlich Platz. Die Vogelvolieren sind groß und sauber.
      Und ich kenne noch weitere Leute mit erheblich größerem Bestand, die auch keine Hoarder sind.


      Animal Hoarder sammeln Tiere, bringen die nicht artgerecht unter und kommen mit der Versorgung nicht nach, schaffen sich aber dennoch immer weitere an.
      Man kann schon mit 5 Haustieren ein Hoarder sein, muss es mit hundert aber noch lange nicht sein.


      Viele Grüße
      Ingo

    • Animal Hoarder sammeln Tiere, bringen die nicht artgerecht unter und kommen mit der Versorgung nicht nach, schaffen sich aber dennoch immer weitere an.

      Durch meine frühere Tierschutztätigkeit, habe ich ja auch einige solcher Fälle mitbekommen (insbesondere bei Kleintieren). Oftmals geht es mit einer geringen Anzahl an Tieren los (z.B. Zooladenkauf von drei Ratten) und eine hat das falsche Geschlecht oder kommt bereits trächtig. Dann werden aus drei Ratten schnell 15. Aus Unwissenheit wird zu spät getrennt. So entstehen aus 15 Ratten schnell knapp 100 - das geht locker in drei Monaten... Spätestens da ist man nicht mehr Herr der Lage. Es benötigt gar keine weiteren Anschaffungen von Tieren und gar keine ursprünglich schlechte Unterbringung. Ein psychisch völlig gesunder Mensch würde sich schnellstmöglich Hilfe von außen holen. Ein Mensch, der bei Überforderung dicht macht und versucht, den Umstand, dass er 100 Ratten daheim hat und weitere schnell nachkommen, einfach zu ignorieren (was ich nicht sehe, ist nicht da), hat innerhalb kürzester Zeit eben keine drei Ratten mehr, sondern 500...


      Auch bei Tierschützerin ist Animal Hoarding nicht so selten. Man möchte Tieren helfen, nimmt Tiere in Pflege, schafft es nicht mehr, diese abzugeben, ... Ich habe Animal Hoarding auch schon bei einer Tierheimleiterin erlebt. Sie hatte zwei komplette Höfe voll mit Getier (Hunde, Katzen, Pferde, Schafe, Kühe, diverse Kleintiere), hat aber viele Tiere nicht zur Vermittlung freigegeben, weil sie in dem Irrglauben gelebt hat, viele Menschen wären schlecht und nirgendwo hätten die Tiere es so gut wie dort. Wie die Realität aussah? Die Frau war schon lange finanziell ruiniert, konnte die medizinische Betreuung der Tiere nicht mehr gewährleisten. Es gab komplett nackte Katzen (Pilz), total verwahrloste Hundet etc.

    • Ich finde diesen Punkt auch sehr wichtig: die Leute GLAUBEN FEST daran, sie würden den Tieren HELFEN.


      Ich denke, dass Herausholen (und Wegnehmen) von Tieren aus den Unterbringungen durch Polizei, TS und Amt ist für diese Menschen weit schlimmer als die "nicht artgerechte Haltung" (die sie ja evtl sowieso schon nicht mehr sehen).

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