Animal Hoarding

  • Ich denke Hoarding ist eine wirkliche Krankheit - Tiere sammeln ist aber auch nicht ganz normal.
    Gerade wenn Leute in wenigen Jahren viele Tiere ansammeln kann das alles nicht so klappen.


    Bei dir sind es in diesem Jahr (!): Eine weitere Katze, 12 Vögel, 6 Mäuse, ein weiteres Meerschwein. Geplant ist noch ein Hamster.


    Ich frage mich einfach - wozu? Wie kann man in 5,5 Monaten ein solches Bedürfnis nach so vielen Neuanschaffungen haben?


    Aber nun, man sagt ja immer Leben und leben lassen. Sich wundern ist aber erlaubt. =)

    • Neu

    Hi


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    • Ich kannte mal eine Horderin. Die hatte erste 3 Hunde und 11 Katzen in einer doch recht großen Wohnung (ca. 100qm). 6 der Katzen waren allerdings Kitten und wurden dann nach und nach weggegeben. Sie erzählte, dass sie immer wieder Kitten aufnimmt, weil sie zwei Ammen-Katzen hat, später war ich mir fast sicher, dass ihr einer Kater doch nicht so kastriert war wie sie sagte und sich dadurch eben einen netten Nebenverdienst ermöglichte.
      Irgendwann musste sie raus aus der Wohnung und sie fand beim besten Willen keine halbwegs passende. Ich schätze mal es fehlte dann das Geld - keine Ahnung. Also blieb ihr nix weiter übrig als in eine 1-Zimmer-Wohnung zu ziehen.
      2 Hunde waren da bereits gestorben. Sie waren schon älter und teilweise auch krank. Ich denke aber, dass sie eher selten zum TA ist, weil das Geld fehlte.
      Eine Katze gab sie dann ab, also hatte noch 4 Katzen und 1 Hund.
      Kurze Zeit später hatte sie sich aus dem Tierschutz noch zwei Hunde geholt. Ich hab mich immer gefragt wer ihr immer wieder Hunde gegeben hat???


      Es waren also zwischendrin gar nicht sooo viele Tiere, aber sie war vollkommen überfordert und stellte ihr Wohl (Tieren "helfen", Tiere um sich haben) dann über das Tierwohl. Das eben auch beinhaltet hätte ein paar mal öfter zum TA zu gehen, die Wohnung sauber zu halten, für eine vernünftige Ernährung zu sorgen, wenn die Hunde ständig Durchfall haben usw.
      Sie war auch komplett uneinsichtig.
      Das ist für mich ein Animal-Hording Fall, auch wenn sie nicht viele Tiere hatte.


      Zur Ausgangsfrage: Ein Landwirt der seine Tiere nicht mehr versorgen kann, sie aber nicht abgibt, gehört für mich auch dazu.


      Ansonsten kann ich mich den anderen anschließen, das geht schleichend.


      Der finanzielle Aspekt ist für mich auch ausschlaggebend. Es geht einfach so rasend schnell, dass man da mehrere Hundert Euro zahlen muss, bei nur einem Tier. Jetzt lass mal ein paar Sachen gleichzeitig zusammen kommen.

    • Ich sehe das auch so, der Prozess geht schleichend. Anfangs geht das alles noch, alle sind super verpflegt, alle haben das was sie brauchen.
      Aber irgendwann kommt dann oft eben der Punkt an dem es zu viel wird, es einem über den Kopf wächst, irgendeine Lebensveränderung kommt, evtl. das Geld doch ausgeht usw. und dann steht man da.


      Zumal Animalhoarder niemals sagen würden das sie welche sind, die selber sehen es ja auch nicht so, außerdem merken die meisten auch nicht, dass da schon was schief läuft.
      Für die ist alles in Ordnung (und das ist jetzt nicht speziell auf dich bezogen Lisa).

    • Animalhorading wird es erst wenn es aus dem Ruder läuft. Wenn sich die Tiere ungehindert vermehren..oder in viel zu kleine Gehege/Zwinger etc gesperrt werden. Wenn man mit dem Putzen nicht mehr hinterherkommt und die Tiere in ihren eigenen Dreck sitzen müssen und dann trotzdem noch weiter Tiere dazu holt...DANN ist das KRANK und PROBLEMATISCH.


      Solange man die Tiere vernünftig hält, allen gerecht wird und nicht wahllos sammelt was einem gerade gefällt, sondern man überlegt was man sich noch erlauben kann..joa dann ist das okay.


      Wo was vorliegt kann man nie beurteilen bevor man sich die Verhältnisse vor Ort angeschaut hat.
      Grundsätzlich bin ich persönlich immer skeptisch, wenn jemand sehr viele verschieden Tierarten jeweils in größerer Menge anschafft...da sehe ich persönlich immer die Gefahr dass es kippt.


      Ich habe immer wieder mit Animalhorading zutun in meiner Tierschutzarbeit. Das hat dann nichts mehr mit einer normalen liebevollen Haltung zutun, sondern wirklich mit dem bloßen Sammeln zu Befriedigung einer Gier nach immer mehr oder falsch verstandener Tierliebe. Die meistens meinen das noch nichtmal böse und sind sicher, sie tun den Tieren was gutes. Es ist eine psychische Störung...daher merken die Leute selbst gar nicht oder viel zu spät was sie da tun

    • Ich finde es vor allem problematisch, sich viele Tiere in kurzer Zeit anzuschaffen. Man hatte noch gar nicht Zeit abzuschätzen, ob das wirklich so läuft. Ein paar Wochen geht alles gut aber dann kommt der Tiefpunkt. Hat man in der Zwischenzeit noch mehr aufgenommen wirds schnell problematisch.


      Ich frag mich dann auch immer wo das hinführen soll, wenn weiter in der Geschwindigkeit Tiere dazukommen. So schnell "versterben" die ja nicht und ist die Impulskontrolle wirklich da, sich dann mal 5-10 Jahre zurückzuhalten?

    • Ich frage mich auch wie man die finanziellen Mittel abschätzen will. Ich zb. mit "nur" drei Hunden kann ja auch nicht 100% abschätzen wie teuer mich das werden wird.
      Das kann einen schnell mal in den Ruin treiben.
      Ich hatte vor 2 Jahren innerhalb von 3 Monaten Tierarztrechnungen von 800 Euro. Klar das ist je nach Problem und Anzahl der Hunde "wenig". Aber rechne man das mal auf mehr Tiere hoch...
      Ich denke wenn da mal was großes passiert, muss man im Lotto gewonnen haben.

    • Interessant wäre dabei noch die Frage, wieso eigentlich zwischen privater "Vergnügungshaltung" und Haltung aus wirtschaftlichen Gründen unterschieden wird?


      Bei uns in der Ecke gibt es einige konventionelle Schweinemastbetriebe, da sind 1000 - 2500 (!!) Schweine im Stall völlig normal.
      Oder der Schäfer mit seinen 800 Mutterschafen....der schnippelt denen garantiert nicht im acht-Wochen-Zyklus die Füsse....einmal im Jahr, evtl. zweimal und bei Bedarf...Schafe sind zäh, man glaubt gar nicht, mit was für verfaulten/verwachsenen Klauen die noch lahmfrei laufen können.


      Natürlich verdienen die LW ihren Lebensunterhalt (wird daraus eine bessere Haltung?)und machen dies nicht alleine, Hilfskräfte und feste Mitarbeiter gibt es meistens, was sicher einiges "auffängt", in dem extrem großen Stil hält "Privatmensch" aber nun ja auch selten Tiere, selbst die echten AH schaffen das nicht.


      Wir halten ja nun auch einige Tiere, fünf Hunde, drei Katzen, 24 Schafe, fünf Ponys und zwei Aquarien, eins mit Guppys und eins mit vier Axolotls.
      Dazu vier Kinder von 17 bis 4 Jahren, sind auch manchmal wie Tiere. :lol: Oder die Tiere wie Kinder. :D


      Alles ne Sache der Organisation und ich bin eher verblüfft, wie manche das als viel Arbeit bezeichnen können. :ka:
      Hausarbeit wie Bad/Küche, aufräumen, Wäsche waschen (dafür gibts ja Maschinen :D ) und zweimal Staubsaugen ist täglicher Standard, aber sowas wie bügeln mache nicht mal ich mit unserem Sechs-Personen-Haushalt täglich und ich habe sogar noch ne Bügelmacke...ich erzähle besser nicht, was ich alles bügel. |)


      Habe das schon mal erzählt, wir sind sicher sowas wie ne Art "Gesamtkunstwerk" und eher nicht die Norm, streite ich nicht mal ab :p ...wir sind beide immer zuhause, sind selbstständig, Firma im Haus, wirft zuverlässig genügend ab, damit alles am laufen bleibt und auch plötzliche hohe Rechnungen entspannt aufgefangen werden, von vorhanden Reserven noch mal abgesehen.
      Einer alleine könnte das nicht so gut schaffen, das ist klar, wir erledigen praktisch alles gemeinsam, angefangen von den Kindern, bis hin zur Arbeit in der Firma und natürlich die Versorgung/Beschäftigung der Tiere.


      Unser Haus übrigens ist zu jeder Tageszeit betretbar, ich habe nen Ordentlich/Sauberkeitstick. |)


      Potential für mehr ist hier sogar noch vorhanden, aber so finde ich das gerade schön...artet nicht in harter Arbeit aus, ist überwiegend entspannt...von doofen Einzeltagen mal abgesehen....da würde ich selbst die Kids manchmal gern aus dem Fenster werfen....denken darf man das, solange man es nicht macht. :lol:



      Rutscht vielleicht ins dezent philosophische ab, manchmal habe ich eher
      stark den Eindruck, als wüsste kaum noch einer, was echte Arbeit
      ist....es wird teils schon oft gejammert und gestöhnt wg. Kleinigkeiten
      und das auf sehr hohem Niveau.

    • Dieser schleichende Prozess ist genau der Grund, warum ich mich mit dem Thema beschäftige...
      Denn natürlich ist mir klar, das es kippen kann, genauso wie es mir klar, ist das ein solches "Verhalten" ungewöhnlich ist.


      Geld ist natürlich immer ein springender Punkt. Die tägliche Versorgung ist das eine, Tierarztkosten das andere....

    • Animalhorading wird es erst wenn es aus dem Ruder läuft


      Und genau den Ansatz finde ich kritisch...


      Hinterfragen darf man also erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. So lange es gerade noch tierschutzgemäß läuft, ist in den augen vieler alles in Ordnung.


      Die Grenze zwischen "viele Tiere halten" und beginnendes Animal Hoarding ist für mich fließend. In meinen Augen ist da der Beweggrund der Anschaffung auch sehr wichtig.
      Was ich in letzter Zeit häufig beobachte ist die (ich nenne es einfach mal so) Sucht nach dem Kindchenschema. Es wird ein Tier angeschafft und sobald es erwachsen wird, muss ein weiteres her und so läuft es immer weiter. Meist schieb irgendwann die Familie einen Riegel vor und stoppt dadurch die Sammelei.
      Empfinde ich persönlich als zwanghaft und bedenklich.


      Natürlich variieren die persönlichen Kapazitäten in Sachen Finanzen, Raum und Zeit stark, aber irgendwo ist immer ein Limit erreicht und nicht umsonst gibt es bei gewerblichen und gewerbeähnlichen Betrieben rechtliche Vorschriften, wie viele Tiere von einem einzelnen Pfleger betreut werden dürfen, um eine angemessene Verpflegung zu gewährleisten.


      Ansonsten sehe ich es wie bordy, dass mir die Definition von "es geht den Tieren gut" oftmals etwas zu kurzsichtig gefasst ist.

    • Ich hatte vor 2 Jahren innerhalb von 3 Monaten Tierarztrechnungen von 800 Euro. Klar das ist je nach Problem und Anzahl der Hunde "wenig". Aber rechne man das mal auf mehr Tiere hoch...

      Ich picke das mal raus...


      Man kann sich auch mit einem Hund ruinieren.


      Mein Dalmi musste vor kuzem für drei Tage stationär in die TK, waren über 1000 Euro,natürlich zahlbar bei Abholung, für popelige drei Tage, aber er lebt noch...unbezahlbar.
      Das plötzlich alle fünf Hunde gleichzeitig umfallen ist extrem unwahrscheinlich und man muss bei jedem Tier differenzieren, nach Zustand, Erkrankung....meine Omihündin lasse ich z.B. ganz sicher nicht mehr wild-wüst großartig operieren, was keine finanziellen Gründe hat.


      Man sollte bei einer größeren Anzahl von Tieren sicher einen größeren Puffer haben, sonst wird es sehr schnell unschön, das ist auf jeden Fall richtig.


      Richtig eklig teure, plötzliche Katatrophen hatte ich noch nie so richtig, das ist kein Glück, sondern schlicht eine gute Vorsorge, gute Versorgung und ein guter Blick fürs Tier....eigentlich ganz simpel.

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