Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil VI

  • Erinnert mich gerade an den Hundeplatz heute, als eine ihre Shelties rauslassen hat *kläffkläffkläffkläff*. Die sind vielleicht abgegangen :ugly:
    Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wie man Dauergekläffe abstellt. Mit ein Grund, warum der Sheltie leider von meiner "will ich mal haben" List runter ist.



    Frodo war heute aber auch total neben sich. Eine halbe Stunde hätten wir Training gehabt und der konnte sich null konzentrieren und ist letztlich davon 20min nur rumgerast wie ein Irrer. Die letzten 10min, okay es waren eher 5 oder noch weniger, hat er dann zumindest mal eine Grundstellung und 2 Schritte Fuß zusammen bekommen. Das war dafür aber wirklich super, kann ich gar nichts sagen.
    Nächste Woche fahr ich dann eine halbe bis ganze Stunde vorher auf den Platz und lass ihn seine Energie abrennen. Die große Runde heute Vormittag hat ja scheinbar nicht gereicht, damit man normal denken kann^^
    Gott sei Dank ist der Welpenplatz da dann schon frei.



    @Hummel
    Ich finde es super, dass du hier immer wieder deine Gedanken einwirfst. Ich finde das sehr hilfreich =)

  • @Hummel
    Ich finde es super, dass du hier immer wieder deine Gedanken einwirfst. Ich finde das sehr hilfreich

    @Hummel geht mir genauso! Bleib uns bloß erhalten! :bindafür:


    Heute Nachmittag hab ich zum ersten Mal mit Hund im Garten Rasen gemäht. :roll: Ähm ja, Rasenmäher ist ja auch nur eine Art Besen, oder? Kann man also jagen! :xface: Nach gefühlten 50 Abbrüchen hatte er zum Glück kapiert, dass sein Bellen und Reinbeißen nicht erwünscht ist. :D Wenn er das bei Karnickeln auch mal kapieren würde... :headbash:


    physioclaudi: ich könnte das auch nicht ignorieren. Ich fürchte echt, da könnte ich auch handgreiflich werden. Da muss man sicher öfter mal durchatmen. Wenn dann noch solche Sprüche kommen.... :flucht:

  • Puh, ja Dauerbellerei kann bestimmt richtig nerven.
    Zoey hat ja viel gefiept - SEHR viel.
    Sie fiept auch noch während des Autofahrens(am Anfang). Aufregung. Selbstberuhigung.
    Ich weiß nicht.


    Wir haben Zoey viel ruhige Übungen gegeben, schnüffeln, runterfahren üben... .
    Und zum Teil natürlich auch ignoriert, wenn z.B. an der Ampel gewartet werden muss - und dann FIEP FIEP FIEP.
    Da habe ich dann öfters mal die Pausen gelobt usw. - hatte aber das Gefühl, dass das nicht wirklich zieht.


    Nun ist es mittlerweile besser geworden, da hat das Alter vermutlich einfach zugearbeitet.


    Kannst Du ihn denn allgemein runterfahren? Also von Action auf - es ist Ende, es passiert nix mehr, Ausruhen ist angesagt?


    Bzw. - übst Du evtl. schon ein Ruhesignal mit ihm?


    Wir haben ja ein Ruhebegriff, den wir immer mal sagen, wenn Zoey pennt und von uns gestreichelt wird/alles entspannt ist - das dauert zwar ewig, den zu prägen - aber für sinnvoll erachte ich das schon.


    Wenn Shelties aber eh gerne rassebedingt laut sind... - hm... - macht er das aus denn aus Aufgeregtheit, da er das eben als Ventil nimmt, oder hast Du das Gefühl, dass er es bewusst einsetzt?


    Vielleicht könntest Du mit ihm "auf Kommando" bellen trainieren - und dann eben auch mit einem Signal zum Aufhören verbinden?


    Ein Trainer schadet aber sicherlich nicht, schätze ich... . :)


    ---


    Mit Zoey ist soweit alles okay... - sie ist wieder viel munterer - ich nehme an, die Scheinträchtigkeit ist vorbei - und auch genügsamer mit anderen Hunden und nicht mehr auf 180, wenn hinten einer schnüffelt.


    Die Wärme macht sie etwas gemütlicher - was aber nicht so schlecht ist... ;-D


    Uuuund - in letzter Zeit möchte sie morgens gar nicht gerne rausgehen - lieber weiterpennen.


    Dabei - gehen wir die letzte Runde zwischen 0 und 1.30 Uhr - und die erste Runde zwischen 9 und teils 13 Uhr - und dennoch - man muss sie doch sehr bitten.


    >_> Wir sind vermutlich Schuld und haben sie zur Langschläferin erzogen... *schnaaarch*...

  • @physioclaudi ich kann meine über räumliche begrenzung gut runterfahren.
    vielleicht hilft euch das ja was. bei meiner hilft in momenten, in denen sie schon hochgefahren ist, nur, wenn ich keine dynamik mehr reinbringe. keinen platzwechsel, keine laute stimme meinerseits, keine aufregung meinerseits. räumliche begrenzung wirkt aber sehr gut.


    heißt im einzelnen, sie bekommt, sind wir drin, immer weniger von dem zimmer, in dem wir sind, zur verfügung. das kann dann schon auch mal heißen, dass sie sich gar nicht mehr bewegen darf, nur noch abliegen soll, bzw. ich sie so sachte es geht, auf eine seite lege. dann kommt unser so lala aufgebautes ruhe-wort - bei uns "ruhig, ganz ruhig" in nem ganz ruhigen tonfall. ich bewege mich nicht, bin selber suuuuper ruhig, als würde ich meditieren, und sie fährt dann auch runter. dauert mal länger, mal kürzer.


    draußen geht das etwas schwieriger, da bekommen wir's leider nicht immer so gut hin.


    sie nimmt das sehr gut an und macht es teilweise auch von selbst schon seit ner weile.


    falls es was für euch ist?

  • Ein Spitz neigt ja auch gern mal dazu viele Dinge mit bellen anzuzeigen. Timi war da zeitweise auch sehr laut, da er nicht wusste was genau er alles mit lautem Gebell kommentieren soll.


    Vom schnurlosen Telefon, Besteckkasten über Abzugshaube usw.. Ich habe es dann auch mit bellen auf Kommando versucht, allerdings hat ihn das eher hochgefahren noch mehr zu bellen,daher hab ich das schnell wieder verworfen.


    Dann hab ich bellen provoziert immer Telefon in die Ladestation und Ruhe gesagt. Musste sehr schnell sein, aber manchmal war er ruhig und es gab nen Keks. Irgendwann blieb er von alleine ruhig und wir haben das nächste Geräusch geübt. Mittlerweile ist er mit 10 Monaten schon viel entspannter die meisten Geräusche interessieren ihn null. Wenn ich selbst etwas höre, sage ich oft im Vorfeld Ruhe und er bleibt dann auch ruhig. Bei einigen Dingen verfällt er trotzdem noch in Dauergebell bspw. Türklingel, bellende Hunde draußen, komisch sprechende Menschen vorm Fenster, aber es ist händelbar. Komische Dinge darf er auch melden, nur bei Dauergebell schick ich ihn auch sehr konsequent auf seinen Platz.


    Vielleicht wär für den Emil wirklich ein konsequent benutztes Ruhe Wort das richtige.

  • Das Ruhewort, so wie @Mejin es beschreibt versuche ich auch zu etablieren. Hat mir schonmal die Hütehundtrainerin, die ich kenne zu geraten. Bislang funktioniert das aber nicht in Aufregung. Momentan versuche ich Ruhe rein zu bringen, indem ich sämtliche Bewegung selbst einstelle, wie @U und M es beschreibt.
    Ich kenne durchaus ruhige Shelties :mute: . Die Züchterin hat ja 7 insgesamt und da wird nicht gekläfft. Allerdings ist die eine Anhängerin von CM und rät mir nun also immer seine Videos bei youtube und seine Bücher zu Rate zu ziehen. Und dann sehe ich, wie er einem Hund im Bereich der oberen Halswirbelsäule die Leine eng zieht und in dem Bereich auch noch ruckt, da dreht sich mir als Ostopathin der Magen um.


    Es ist ja nun nicht so, dass der Emil Tag und Nacht durchbellt. Er macht das in Aufregung. Zugegebenermaßen regt er sich schnell auf. Aber so im alltäglichen Leben bellt er vor dem Gassi, wenn jemand klingelt, die ersten zwei Minuten im Auto und bei sehr aufregenden Hundebegegnungen. Oder eben wie gestern, an einem WE, wo ich ausnahmsweise mal hier bin. Kommt ja eher selten vor und ich denke dieses ungewohnte hat ihn zusätzlich hoch gepusht.


    Habe gestern noch eine Mail ans Hundezentrum Baumann geschickt. Ich eiere so rum und finde den richtigen Weg für uns nicht. Dass mir meine Trainerin jedes Mal sagt, dass sie so einen dünnhäutigen und hütigen Sheltie noch nie erlebt hat, bringt mich tatsächlich nicht wirklich weiter. Aber immerhin bilde ich mir nicht ein, dass er kein einfacher Hund ist.

  • Ich finde das gut, dass du das so angehst. Ich wünsche Dir, dass du dort dann eine schnelle und für dich umsetzbare Hilfe findest, wovon ich jetzt aber erstmal ausgehe. Bin gespannt, was du berichtest.

  • Wie @Hummel und andere bereits völlig richtig festgehalten haben: ignorieren ist bei Bellen die dümmste aller (menschlichen) 'Reaktionen' (bzw. Nicht-Reaktionen), weil der Hund in seinem Tun indirekt nicht nur bestätigt, sondern vor allem mit seiner emotionalen Überforderung (die sich durch das Bellen ausgedrückt) völlige alleine lässt und ihm keine Alternative zum jetzigen Verhalten aufzeigt.


    Das Bellen ist für seine Rasse völlig normal: Shelties wurden ursprünglich dafür gezüchtet, Schafe über Bellen zu kontrollieren, Druck auszuüben und auszugleichen und nicht, wie die Border Collies, über den Blick. Die Bellerei ist also genetisch stark verwurzelt. Im Prinzip zeigt Dir Dein Hund mit seiner ständigen Bellerei also, dass er konstant 'over threshold' - über der Reizschwelle - befindet und zu viel Druck verspürt, auf den er genetisch gar nicht ander reagieren kann. Die Bellerei ist nicht die Ursache eines Problems, sondern das Symptom einer permanenten Überforderung damit, was in seiner Welt passiert.


    Dass er im Haus nicht mehr oder nicht mehr so häufig schreit, kann einerseits damit zusammen hängen, dass er im Haus weniger gestresst ist. Andererseits ist es nicht unmöglich, dass er im Haus für seine Bellerei bestraft wurde und sich nun im Garten tatsächlich diesen Druck, den er im Haus verspürt und nicht loswerden darf, von der Seele schreit. Deine Beobachtung, dass es drinnen besser läuft, draussen aber schlimmer ist, kann durchaus so stimmen.


    Nun gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten, an diesem Verhalten zu arbeiten:


    • man ignoriert es = das sehen wir ja, funktioniert aus oben genannten Gründen nicht
    • man bestraft es = kann man machen, ist aber wenig sinnvoll. Auch das siehst Du oben am Beispiel 'drinnen ruhig, draussen laut.' Man bringt es vielleicht hin, dem Tier klarzumachen, dass es negative Konsequenzen hat, wenn es in einer bestimmten Situation oder an einem bestimmen Ort bellt, der so zusätzlich aufgebaute Stress wird sich aber irgendwie, irgendwann in wahrscheinlich noch lautstarkerer Form zeigen. Schlimmstenfalls dann, wenn der Hund weit genug von Dir weg ist, dass Du keinerlei Einfluss mehr auf ihn hast. Die Zahl der Hunde, denen ich begegnet bin, bei welchen sich das Bellproblem nach allerlei aversiven Methoden (mit Wasser bespritzen, mit Ketten bewerfen, anschreien...) verbessert hat, kann ich an einer Hand abzählen. Die Zahl deren, bei denen sich das Problem verschlimmert hat und schlimmstenfalls nicht nur zur Abgabe des Hundes, sondern mangels Handelsalternativen auch zu Beiss'unfällen' geführt hat, liegt irgendwo weit in den Hunderten...
    • man belohnt, wenn es nicht auftritt: das wäre mein Weg, wobei dieses erst der letzte Schritt wäre. Du möchtest die Beziehung zu Deinem Hund über Strafen nicht noch weiter schwächen, sondern ihm mehr Selbstvertrauen einflössen und ihm zeigen, wie er mit der Welt umgehen kann. So wie Du die Situation schilderst, braucht Dein Hund als Erstes dringendst ein De-Stress Programm, währenddessen er eine Weile lang gar nicht bellen muss, sowie einen strukturierten, nicht-aversiven Aufbau seiner Impulskontrolle. Zusätzlich kannst Du an einem über positive Verstärkung aufgebauten 'Still'-Signal arbeiten indem Du ihm Bellen auf Kommando beibringst und ihn auf 'Still' hin sofort mit etwas grossartigem belohnst, das ein Bellen in dem Moment unmöglich macht (Katzenfutter, Zerrspiel, was immer ihm auf absolut freundliche Art für einen kurzen Moment das Maul stopft...). Drittens - und das ist vielleicht das Schwierigste - musst Du dafür sorgen, dass sich Bellen ab sofort nicht, GAR NICHT, NIEMALS mehr lohnt. Wer bellt kommt NICHT ans Ziel, sondern muss sich erst wieder beruhigen. Dabei helfen kleine Übungen wie 'schau mich an', 'sitz', etc., die der Hund leicht ausführen kann, ihn ablenken und herunterfahren. Hier geht es weniger um Deinen Hund, sondern darum, wie konsequent Du sein und den Hund lesen kannst.


    Ich denke, der bräuchte tatsächlich eine viel engere und strengere Führung, die vor allem auf Erregungskontrolle basiert, damit er eine Chance hat, das für sich zu lernen.

    Enger ja, strenger nur, wenn wir darunter nicht aversiv sondern 'vom Hundeführer absolut konsequent durchgesetzt' verstehen.

  • Aversiv ist eines meiner "Hass Wörter". :D Aversiv ist "als negativ wahrgenommen".


    Ich denke, dass jede Art Korrektur zunächst als negativ wahrgenommen wird (dabei muss sie nicht schmerzhaft sein). Wichtig ist, welche Bedeutung sie bekommt. Und da liegt der Hase im Pfeffer.


    Wenn die Korrektur nämlich die Bedeutung bekommt, dass der Hund in die Ruhe findet, ist sie nicht mehr negativ empfunden. Ist sie konditioniert, reicht das verbale Signal dafür aus. Das ist ein Prozess.


    Ich würde das beidseitig anfangen. Bestätigen (aber nicht mit Futter oder Beute sondern nur sozial), wenn er es selbst schafft, Ruhe zu halten und gleichzeitig aber eben eine Korrektur die für ihn bedeutet, dass er in die Ruhe findet. Darüber kann er dann die Erfahrung machen, dass er sich bei manchen Reizen nicht aufregen muss (die Ruhe kann übrigens auch wieder durch soziale Zuwendung verstärkt und zelebriert werden). Da er dann ruhig ist und den Reiz so wahrnimmt, kann Lernen stattfinden und er wird reizstabiler.


    Darum mag ich auch "Wegsperren" nicht. Wie soll sich der Hund denn in Ruhe mit dem Reiz auseinandersetzen und lernen, dass es ihn nicht aufregen muss, wenn er weggesperrt wird. Für mich (Achtung, nur meine Meinung - wer das anders mag ist super) ist das am Sinn vorbei.


    Näher will ich nicht drauf eingehen, weil ich von "Anleitungen" via Inetnet nix halte. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich sehr viele Leute nicht vorstellen können, dass eine Korrektur nicht böse, gemein und "aversiv" ist bzw dass sie als angenehmen Regulativ empfunden wird, wenn der Hund verstanden hat, was sie bedeutet. Und dann wird es Wortklauberei und irgendwann unschön. Das will ich gar nicht provozieren. Nichtsdestotrotz ist es eine Korrektur. Und damit nicht wattebausch"konform".


    Wer das nicht mag, für den ist es nichts. Wer es sich nicht vorstellen kann, dass es funktioniert, sollte erst urteilen, wenn er es irgendwo mal kennen gelernt hat.


    =)


    Wenn man es streng im Sinne von sehr konsequent positiv hinbekommt ist das für mich genauso gut. Wer heilt hat recht. Ist nur nicht mein Weg.

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