Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil VI

  • Mit unserem Terrierrüden (11 Monate) ist der Hormonschub/Pubertät bisher fast unbemerkt an uns vorbei gegangen. Und bei den "kleinen" sagt man ja sie seien früh. Unser Hundetrainer meint eigtl müsste er "durch" sein. D.h. Natürlich noch nicht, dass die Junghundflausen etc. Nicht da sind, bzw. auch wieder verstärkt kommen können etc...
    Auch unser Tierarzt sagt der müsse mit der Pubertät (im Sinne des Hormonchaos, Körperl. Umstellung) fertig sein. Terrier sind ja die typischen Frühentwickler.

    Wie seht ihr das den bei euren kleineren Rassen (insb. Terrier)?

  • Hmm also bei Rex - zwar kein Terrier, sondern ein Riesenchi^^ - habe ich selbst jetzt noch manchmal das Gefühl, dass er noch nicht zu 100% "erwachsen" ist, also kopfmäßig. mit 11 Monaten war er zwar schon ziemlich pubertär teils, aber danach kamen auch noch so "Phasen" :lol: Allerdings ist er in ein paar Verhaltensaspekten natürlich erwachsener geworden mittlerweile.


    Ich denke gerade übrigens ernsthaft über den Kastra-Chip nach, obwohl ich ja nun wirklich kein "Kastra-Fan" bin, sondern das Thema eher kritisch sehe :verzweifelt: Im Großen und Ganzen ist er ja nun kein Junghund mehr und ich dachte, seine "Besessenheit" von läufigen Hündinnen würde mit dem Alter und abnehmenden Hormonchaos auch nachlassen. Leider ist das bei ihm nicht der Fall - hab sogar das Gefühl, es wird im Gegenteil noch schlimmer. In der Wohnung oder wenn keine läufige Hündin irgendwo in der Nähe ist, dann ist alles gut. Aber wehe, eine läufige Hündin ist draußen unterwegs... er muss es nur riechen und wird völlig unansprechbar. Da bringt wirklich nix was. Er ist ja nicht schlecht erzogen, aber läufige Hündinnen sind hier echt die eine Sache, wo einfach nix mehr geht, wo sich sein Hirn komplett ausschaltet.

    Er ist mir heute gleich zwei Mal abgehauen wegen einer läufigen Staff-Hündin. beim ersten Mal blieb er in Sichtweite und ich konnte ihn einsammeln und hab ihn natürlich erstmal angeleint. Wir waren dann wirklich ein ganze Stück weiter, als ich ihn wieder abgeleint habe - und sofort flitzte er wieder los, Nase am Boden, ignorierte jedes Rufen und auch Pfeifen. Dabei habe ich den Pfiff ja extra mit meiner Trainerin aufgebaut und sonst funktioniert der schon sehr gut. Ich dachte, der wird mir gleich überfahren, weil zwischen Wiese mit Staffhündin und mir eine Straße lag... hatte ihn ca 30 Sekunden, maxmimal 40, nicht im blickfeld, dann tauchte er wieder auf, als sei nix gewesen.
    Es war echt ein Alptraum, ich dachte, das geht nicht gut aus :/
    Und ja, ich glaube mittlerweile, dass bei ihm Training da nicht viel bringt. Unter normalen Umständen kommen wir ja im Großen und Ganzen gut klar und er ist ein unkomplizierter Kerl.
    Aber läufige Hündinnen sind ihm wichtiger als alles andere und ich habe einfach Angst, dass er wirklich mal überfahren wird oder so, wenn ihn die Hormone "überrollen".

  • Baxter ist ja ein Terrier und der steckt voll in der Pubertät :roll:

    und das zeigt sich vor allem durch sein großes Interesse an anderen Hunden?

    Also unserer ist auch interessiert. Sehr. Das äben wir zur Zeit auch gerade an 1. Stelle, dass er auch mal ruhig an anderen Hunden vorbei kann und nach Hundebegegnung auch wieder gelassen mit uns weitergeht.

    Ich habe aber manchmal das Gefühl, dass durch Welpenstunde, Junghundgruppe, "möglichst viele poisitive Hundekontakte im 1. Jahr mitnehmen" etc. (Was man halt so macht bzw. von vielen Seiten gesagt bekommt) Die Erwartungshaltung einfach so hoch ist, dass er hin kann, dass er nun eher frustriert ist wenn er nicht hin kann. Wisst ihr was ich meine?

    Also ich glaube dieses hohe Interesse an anderen Hunden kommt nicht durch die Pubertät sondern eher durch das bisher Erlebte.

    Evtl. Würde ich sogar mit einem nächsten Welpen gar nicht so viel Hundekontaktprogramm in Welpenstunde etc. machen sondern nur vereinzelt, gut dosiert und von Anfang an viel mehr lernen andere Hunde auch mal zu ignorieren.

    Wie seht ihr das?

  • Nein ich denke nicht das es daran liegt, sondern einfach, weil wir sicher sowas immer zugelassen haben. Du ja bestimmt auch oder?
    Dein Hund hat ja an sich nicht gelernt, normal an anderen Hunden vorbeizugehen ohne hinzu dürfen oder? Und wenn hat er sicher auch protestiert.
    Ja er wird gefrustet sein und da heißt es nun ansetzen und ändern. Muss ich auch machen und da soll ich jeden Tag trainieren. Aber nicht auf einer belebten Hundewiese, sondern wenn dann an Tagen wo weniger los ist oder eben an Orten wo weniger Hunde vorbei kommen.
    Dann einfach mit ihm auf einer Bank sitze oder auch auf dem Boden, ihn an die Seite nehmen (z.b. Rechts) dann die Rechte Hand an seiner rechten Seite und die Linke Hand an die Brust und langsam streicheln. Auch kein Wort verlieren im Sinne "Oh alles gut...Ist ja gut". Sondern wenn dann nur mal sowas wie "Du machst das toll". Ja und dann schaut ihr euch Hunde an *hihi* hört sich blöd an und ist im ersten Moment doof, aber es bringt was. Baxter hat es gestern 3x zum ersten Mal gemacht und das wirklich gut. Klar er war anfangs hibbelig und wollte unbedingt zu den Hunden, aber er konnte ja nicht und wurde dann immer ruhiger.

    Verbieten sollte man gar nicht, das ist eben wie bei den Kindern, dass ist dann erst recht interessant :) Er soll also lernen, dass Hunde okay sind, aber nicht immer muss man Kontakt haben. Sondern eben nur dann, wenn wir es möchten. Das ist und wird schwer, aber ich bleibe dran, damit auch ich mal normal an andere Hunde vorbeigehen kann ohne das er zieht usw.

    Das hätte ich so nie gemacht und gesehen, bis die Trainerin uns zum erstenn Mal unterrichtete. Und wie zu erwarten, liegen die meisten Fehler bei mir...

  • Ich habe aber manchmal das Gefühl, dass durch Welpenstunde, Junghundgruppe, "möglichst viele poisitive Hundekontakte im 1. Jahr mitnehmen" etc. (Was man halt so macht bzw. von vielen Seiten gesagt bekommt) Die Erwartungshaltung einfach so hoch ist, dass er hin kann, dass er nun eher frustriert ist wenn er nicht hin kann. Wisst ihr was ich meine?

    Den Eindruck hatte ich auch manchmal. In der Welpen- bzw Junghundestunde durften die Zwerge erstmal "spielen". Da war Charlie dann schon komplett drüber und hat alle Löffelchen den andren hinterher geworfen. In der zweiten HuSchu gabs keinen direkten Kontakt zu den anderen Hunden, das artete dann in ein ständiges Gezerre und Gebell aus, weil er nicht verstanden hat, dass er nicht zu den anderen Hunden durfte.
    Er zieht immer noch zu jedem Hund, bellt auch meist vor lauter Frust. Ganz schön nervig, aber wir arbeiten dran. Bellende Hunde hinterm Zaun interessieren Charlie übrigens überhaupt nicht, aber wehe, sie sind an der Leine oder laufen frei.
    Die Methode von @Dogs-with-Soul würde bei uns nicht funktionieren....wenn 40kg los donnern..... :hilfe: !!!

  • Auch unser Tierarzt sagt der müsse mit der Pubertät (im Sinne des Hormonchaos, Körperl. Umstellung) fertig sein.

    Ich würd' sagen: Pubertät im Sinne von Geschlechtsreife und körperlicher Entwicklung dürfte in dem Alter bei einer kleinen Rasse größtenteils durch sein. Vom Kopf her ist da bestimmt noch Potenzial, bis die Umbaumaßnahmen da auch durch sind.

    Evtl. Würde ich sogar mit einem nächsten Welpen gar nicht so viel Hundekontaktprogramm in Welpenstunde etc. machen sondern nur vereinzelt, gut dosiert und von Anfang an viel mehr lernen andere Hunde auch mal zu ignorieren.

    Wie seht ihr das?

    Ich hab hier fast zwei Extreme: Mein Rüde, schon immer hohes Interesse an anderen Hunden und recht viel unterschiedlichen Hundekontakt (Welpen-/Junghundestunde, HuTa) im ersten Jahr. Erst jetzt - er wird Ende des Monats 3 - lässt das Interesse langsam nach und er möchte nicht mehr zu jedem Hund am Horizont durchstarten. Ich habe bei ihm eigentlich von Anfang an daran gearbeitet, dass nicht jeder Hund interessant sein muss, dass man nicht zu jedem Hund hin kann. Hat das Tier halt anders gesehen. ;) Dafür ist er für einen Terrierrüden nun recht verträglich mit den meisten Hunden.

    Das andere Extrem: Meine bei meinen Eltern aufgewachsene, jetzt bei mir lebende Hündin. Von Haus aus schon eher schüchtern-zurückhaltend, nach drei Mal Welpenschule mochten meine Eltern nicht mehr hingehen und haben ansonsten Hundekontakt eher vermieden und waren selber sehr ängstlich. Also das klassische Rezept für: Fremde Hunde sind scheiße. Bei ihr ärgert es mich echt, dass ich nicht einfach die Welpenschule & Co. dann übernommen hab. Für die Bolonkette wäre es so wichtig gewesen, zumindest zu lernen, dass die bloße Anwesenheit anderer Hunde kein Ding ist. Und da dort in der Welpengruppe die Hunde zum Spielen in Zweierteams getrennt worden wären, bzw. sie auch nicht hätte spielen "müssen", hat sie da aus meiner Sicht eine wichtige Erfahrung verpasst. Heute sind alle Hunde erstmal per se doof und selbst mit Hunden, die wir öfter treffen, braucht sie lange um aufzutauen.

    Beim nächsten Hund wird es eine gute Mischung geben aus: Viele kontrollierte Sozialkontakte (im Sinne von: in guter Hundeschule und mit bekannten Hunden), keine Hundemobbingveranstaltungen (Hundewiese, etc.), Fremundhundekontakte à la "Hallo sagen" und Leinenkontakte werden nicht forciert, wenn's aber passiert wird kein Drama draus gemacht.

  • Nein ich denke nicht das es daran liegt, sondern einfach, weil wir sicher sowas immer zugelassen haben. Du ja bestimmt auch oder?
    Dein Hund hat ja an sich nicht gelernt, normal an anderen Hunden vorbeizugehen ohne hinzu dürfen oder? Und wenn hat er sicher auch protestiert.
    Ja er wird gefrustet sein und da heißt es nun ansetzen und ändern. Muss ich auch machen und da soll ich jeden Tag trainieren. Aber nicht auf einer belebten Hundewiese, sondern wenn dann an Tagen wo weniger los ist oder eben an Orten wo weniger Hunde vorbei kommen.
    Dann einfach mit ihm auf einer Bank sitze oder auch auf dem Boden, ihn an die Seite nehmen (z.b. Rechts) dann die Rechte Hand an seiner rechten Seite und die Linke Hand an die Brust und langsam streicheln. Auch kein Wort verlieren im Sinne "Oh alles gut...Ist ja gut". Sondern wenn dann nur mal sowas wie "Du machst das toll". Ja und dann schaut ihr euch Hunde an *hihi* hört sich blöd an und ist im ersten Moment doof, aber es bringt was. Baxter hat es gestern 3x zum ersten Mal gemacht und das wirklich gut. Klar er war anfangs hibbelig und wollte unbedingt zu den Hunden, aber er konnte ja nicht und wurde dann immer ruhiger.

    Verbieten sollte man gar nicht, das ist eben wie bei den Kindern, dass ist dann erst recht interessant :) Er soll also lernen, dass Hunde okay sind, aber nicht immer muss man Kontakt haben. Sondern eben nur dann, wenn wir es möchten. Das ist und wird schwer, aber ich bleibe dran, damit auch ich mal normal an andere Hunde vorbeigehen kann ohne das er zieht usw.

    Das hätte ich so nie gemacht und gesehen, bis die Trainerin uns zum erstenn Mal unterrichtete. Und wie zu erwarten, liegen die meisten Fehler bei mir...

    Oh, lass mal hören, was ihr so für Fortschritte macht.

    Mit Emil funktioniert sowas nicht gut, er braucht Bewegung um Stress ab zu bauen. Nicht indem er dann zu dem anderen Hund hinrennen darf xD , sondern er muss zu mir kommen und neben mir bleiben. Das war für uns der gangbare Weg. Hier im Auslaufgebiet läuft alles ohne Leine rum, man trifft gerne im Zweiminutentakt neue Hunde, wenn ich irgendwo säße mit dem Plüsch, dann stünde binnen zehn Minuten ein Rudel Hunde um uns herum, was wir da machen, während die dazu gehörigen Frauchen irgendwo stehen und quatschen. Und Emil vor lauter Stress vermutlich einen Herzkasper erleidet und ich einen Tinnitus.
    Inzwischen lasse ich auch Leinenkontakt zu. Emil ist extrem freundlich, auch wenn er an der Leine ist, Chica bleibt meist eh bei mir. Und den anderen HH erklären, dass man das eigentlich nicht will, ist ein sinnloses Unterfangen. Emil verbieten den, an seinem Hintern hängenden Hund zu begrüßen endet in lautstarkem prostest und das kann ich sogar verstehen.

  • ich glaube, Ares wird so ganz langsam doch ein ganz kleines bisschen rebellisch :roll:
    Als ich ihn heute morgen gefüttert habe und danach in der Küche war, hat er mal kurzerhand die Anti-Rutsch-Schicht an seinem Napf gekillt.
    Und später hat er es sich in meinem Bett gemütlich gemacht - als wärs das Normalste der Welt :ugly:
    Klassiches: das hat er ja noch nie gemacht.

    Aber: dafür war er heute in seiner ersten BH-Stunde absolut genial: sehr aufmerksam und motiviert, immer voll konzentriert auf mich trotz anderem Hund und anderer Menschen, immer soo bemüht, alles richtig zu machen und dabei nie überdreht oder hibbelig. Er macht soo einen riesen Spaß im Training. :herzen1:

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