Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil VI

  • da springt vor ihm ein echt riesiger Keiler auf. Der ließ sich natürlich nicht jagen, sonder rannte hinter Emil her, ich dachte ich kriege nen Herzinfarkt. Emil rannte schreiend in meine Richtung, das Schwein drehte nach ein paar Metern ab.

    Weia, das ist auch mein persönlicher Horror :shocked: . Ich lauf ja völlig entspannt mitten in der Nacht durch finstersten Fichtenforst, aber wehe ich sehe in 200 Meter Entfernung ein Wildschein :fear: . Wir haben dieses Jahr schon 3x Wildschweine gesehen, 2x recht nahe, brauch ich nicht... Und wenn mir so was wie euch passieren würde, würde ich mich vermutlich für den Rest des Tages irgendwo zitternd verkriechen :tropf:

    Wir hatten heute einen Hasen! Bislang hat Joey die nie so recht wahrgenommen, heute ist einer 20 Meter vor uns in der Wiese aufgesprungen. Da war ich echt gespannt, wie sie reagiert. Aber unser bisheriges Antijagdtraining hat auch beim Hasen funktioniert :hurra: , Joey schaut ihm ein paar Sekunden hinterher (ich hab nichts gesagt oder gemacht, nur abgewartet und versucht zu vertrauen...) und ja, dann kam sie zu mir gewetzt :D !! Heißt natürlich nicht, dass da nicht noch mehr kommen kann, sie ist ja noch jung. Aber so oft, wie wir hier Wild sehen (und damit üben können) und da sie die Entscheidung ja mittlerweile wirklich selbst trifft, bin ich ganz guter Hoffnung :smile:

    Dafür muss sie bei Fremdhunden echt noch souveräner werden :roll: . Neigt sehr zum Fiddlen, rumhampeln, ist oft hin und her gerissen und bekommt so natürlich erst recht immer mal wieder einen auf den Deckel... Heute war ich mit Smilla und ihr (nach langer Zeit hab ich mich mal wieder getraut) um die Talsperre unterwegs. Wir haben viele Hunde getroffen, aber ich habe gemerkt, wenn ich Smilla dabei habe, führe ich eh anders (zur Zeit) und das hat auch Joey gut getan. Ich reguliere mehr und lasse deutlich weniger laufen. Ich denke, Joey will im Moment viel mehr Anleitung und auch Schutz, war mir gar nicht so bewusst :ops: , dabei sollte ich es doch besser wissen...
    Smilla war toll (sie fällt ja auch noch ein wenig unter Junghund =) ), total entspannt, recht ignorant und einfach nett. Vielleicht hat auch das Joey gut getan. Fällt mir ja recht schwer im Moment, Smilla nicht komplett in Watte zu packen. War also für uns alle ein guter, erkenntnisreicher Spaziergang :smile:

  • Ich habe auch wahnsinnigen Respekt vor Wildschweinen und der Keiler war echt riiiiesig. Mir haben den Rest des Gassis die Beine gewackelt. Ich traf dann eine HH und hab sie gewarnt, die erzählte mir fröhlich, sie kennt den Keiler. Der pennt da immer im Unterholz. Ihrer rennt auch immer mal hin und stöbert den auf, flüchtet dann aber auch flott. Manche Leute sind ja echt tiefenentspannt :shocked:

    Meine Trainerin hat mir geraten Emils Schilddrüse kontrollieren zu lassen, sie wunderte sich gestern in der Huschu, da war er nämlich nicht wirklich zu gebrauchen. Holterdipolter auf 180 und nimmt dann im Bell-/Hüterausch auch nix mehr wahr. Was ihn da raus holt ist das Longieren, da bin ich auch froh drüber. Erst muss er auf die Decke, bis er durch schnauft und dann ab zum Longieren, nach zwei Runden habe ich ein entspannt trabendes Plüsch. Eine Sache hat ganz gut geklappt, ich hab ihn bellend und kreiselnd eingesammelt und angeleint und wollte zu seiner Decke gehen, da preschte er erst voll in die Leine und auf mein stehen bleiben und "Emil" sagen hat er sich tatsächlich selbst korrigiert und kam zu mir. So deutlich hat er das noch nie gemacht, was mich hoffen läßt, er versteht langsam was ich von ihm will und das auch, wenn er total drüber ist.
    Ich habe, als er klein war seine Schilddrüse schonmal checken lassen, aber der TA meinte damals auch man muss nochmal gucken, wenn er älter ist.

    Achja, da steht man dann auf dem Hupla und sieht andere Hundis, die ruhig und konzentriert Frauchen anhimmeln und hat selbst ein durchgeknalltes Etwas an der Leine.....bisschen einfacher wäre auch mal schön.
    Zum Schluß kam der Sheltie wieder, der im Kurs nach uns ist und Emil durfte mit dem toben. Und die beiden sind schon begeistert, wenn sie sich von weitem sehen. Endlich seine Olle und die Leine los flog der Emil über den Platz und alle Trainer, die noch versammelt waren, lachten und waren auch erstaunt über so viel Power und Bewegungsdrang. Sein Kumpel hat ihn dann eher gelegentlich abgepasst, keinen Bock so viel zu rennen. Und dann stehen sie auf den Hinterbeinen und spielen sich mit den Vorderfüßen an, zweimal Tricolor, total toll die beiden.

    Nachher haben wir einen Sheltie-Spaziergang, da kommt er dann auch nochmal auf seine Kosten.

  • Oh je, vor Wildschweinen hab ich auch echt Angst - gut, dass nichts passiert ist!

    Schilddrüse steht bei meinem Hibbel auch noch im Raum...unser TA, den ich eigentlich echt toll finde, hält das mit der subklinischen Unterfunktion als Hibbelursache aber für Quatsch, deswegen hab ich das noch nicht weiter verfolgt.

    Ansonsten hat Willi gerade eine gute Phase, er ist sehr arbeitswillig, für seine Verhältnisse ruhig und konzentriert :dafuer: was mich total freut, ist, nachdem Leinenführigkeit ja immer eine Riesenbaustelle war, dass die nicht nur langsam besser wird, sondern er an der Leine auch total gut runterfährt im Moment :hurra: Kann morgen wieder anders sein, aber ich genieße es mal! Ich glaub, das langsamere Tempo und die vielen Pausen draußen wegen meinem kaputten Knie haben ihm echt gut getan.

    Mejin: Etwas spät, aber zu dem Thema "Hund den man braucht usw.": Ich glaube das auch nicht, dass das quasi vom Schicksal alles richtig zugeteilt wird oder so (zumal es ja sehr viele Hunde gibt, die eindeutig nicht den Halter haben, den SIE brauchen). Ich tue aber so als wäre der Spruch wahr, sprich versuche unsere Baustellen als Lerngelegenheit zu sehen - kommt auf's selbe raus.
    Ich hab zB gelernt, meinen sonstigen Perfektionismus deutlich einzuschränken xD

  • Uns haben letzte Woche Montag 5 Sauen attackiert. Kamen aus einem Gerstenfeld.
    Mein Runtastic sagte mir nacher, dass ich 600 Meter mit 14km/h gerannt bin. Der Senior war zum Glück an der Flexi, weil er eh nix hört - den habe ich mitgeschleift. Der Mali ist zum Glück sehr gehorsam. War nicht witzig von einer Rotte getrieben zu werden. Zum Glück wollten sie uns nur vertreiben und nicht platt machen. Wäre problemlos möglich gewesen.

  • @physioclaudi: Oh, das mit dem Keiler lese ich jetzt erst - ja, das ist heftig. Ich habe zum Glück noch nie einen 'live' draußen gesehen - nur evtl. mal gehört - aber die vielen Warnungen - da habe ich dann schon ein sehr mulmiges Gefühl - gerade wenn Nachwuchszeit ist... . ...

    Schilddrüsenfunktion war bei uns früher auch mal eine Frage - habe ich allerdings nie kontrollieren lassen, da sie im Haus ja total ruhig ist. So lange da nicht gerade Besuch kommt und Action ist. ;-)
    (Aber auch da fährt sie dann irgendwann runter und liegt rum)
    Ich denke, gäbe es da ein Problem - müsste sich das ja generell durchziehen.

    In der HuSchu ist Zoey auch die, die lautstark rumfiept und lieber alles nach runtergefallenen Leckerlies abgrast - statt zu spielen, wenn gerade Spielzeit ist.

    Dazu kommt, dass sie es auch oft schafft, DANN die Übungen richtig auszuführen, wenn keiner außer uns hinguckt. ;-)

    @Hempel: Ja, stimmt, es gibt tatsächlich viele Hunde, die vermutlich keine Halter haben, die sie brauchen. ;-)
    Ich denke mir auch, dass es schon alles okay so ist - ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht, ob so ein braver lieber Hund, der im Optimalfall auch noch überall ohne Leien laufen kann sooo gut zu uns gepasst hätte.
    Ich denke, angenehm wäre es gewesen - aber evtl. hätte man dann eher nach einem Zweithund Ausschau gehalten, da das mit dem 1. ja so gut geklappt hätte - und da ist es ja dann eher unwahrscheinlich, dass der auch so total unkompliziert ist.

    Im Gegensatz vieler anderer habe ich genau 1,5 Bücher vor der Hundeanschaffung gelesen - und viel im Internet quergelesen - aber letztendlich einfach alles auf mich zukommen lassen - und hatte tatsächlich nur die Erwartung, öfter rauszukommen. X-)

    Und ich wollte auch zu denen gehörten, die sagen können. "XYZ war dies und das und jenes." - Denn mein Opa+meine Eltern hatten jeweils mal einen Hund, bzw. war ein Hund in ihrem Leben präsent - und da hörte ich oft immer Stories - das fand' ich immer schön.
    Komischerweise hatte ich bis ca. 1 Jahr bevor Zoey kam überhaupt kein weiteres Interesse an Hunden.

    Vermutlich hatte es einfach nicht gepasst.

    Aber wenn ich dann irgendwann im Altersheim dahinvegetiere, finde ich den Gedanken traurig und schön zugleich, wenn dann hin und wieder Zoey in meinem Gedächtnis hervorblitzt. Auch wenn ich mit dem Herumfaseln darüber dann alle nerve. Haha.
    (Natürlich hoffe ich nicht, dass ich dahinvegetiere, aber man weiß es eben nicht)

    Grüße!

  • :shocked: Wah, was habt ihr denn alles für Storys - da lob ich mir ja den Stadtwald mit seinen drei Millionen Fußgängern und Hunden und Fahrradfahrern, etc. Nee Quatsch, "richtige" Natur ist schon toller, aber so 'ne Wildschweinbegegenung braucht man natürlich trotzdem nicht.

    Hab ich gestern noch den Hund gelobt? Heute war er etwas assi drauf - zwar 1A auf den Rückruf gehört, dafür musste er wohl mal ein bisschen aufgestaute Energie loswerden und war ziemlich grob mit seinem beiden Mädels.

  • Heute hat Sookie gejagt - Pferde :ugly: Ich habe das zuerst gar nicht mitbekommen. Bin noch schön am Loben, wie toll die Hunde an den Pferden vorbei gehen. Bisher hat Sookie sich kaum für Pferde interessiert. Irgendwann galoppieren die Pferde los. Ich hab mir erst nichts dabei gedacht. Bis ich irgendwas kleines hinterher flitzen sehe. Ich schaue zu meinen Hunden, nur noch 2 da :mute: Da hab ich gerufen. 3 x musste ich rufen, dann kam sie zum Glück zu mir. Endlich habe ich mal was zu tun mit Sookie xD War ja auch viel zu leicht mit ihr bisher.

  • Ich hab mal eine kleine Frage: wie übt ihr beim sehr jungen Hund am Jagdverhalten? Bei Joey läuft es grad prima, aber eigentlich wollte ich nicht zwingend noch mal den Weg wie bei Grisu gehen... Ich weiß, jeder Hund ist anders. Aber sagen wir mal, ein Hund, der hetzen spaßig findet oder Fährte folgen gut findet, der auf Bewegung anspringt, auch Kleintiere fressen würde, also so der "ich probier mal aus mit durchschnittlich Jagdtrieb"-Hund (so ist Joey), kein Hardcore-Jäger, aber auch kein "hat Jagdtrieb wie ein Toastbrot".

    So quasi, die "Vorübungen", bevor der Jagdtrieb wirklich durchkommt, die Grundlagen, um das erste Durchstarten schon im Vorhinein sehr unwahrscheinlich zu machen. Wir üben fleißig, aber bin mir nicht sicher bezüglich des Weges.

  • @Lucy_Lou
    Ich habe es zwar verpasst, das frühzeitig zu üben und daher musste Django eine Zeit an die Schleppleine (in der Hand gehalten), aber bei uns war es sehr effektiv das Vorstehen zu markern. Das würde ich im Nachhinein von Anfang an machen.

    'Raus da' ist auch wichtig, das kann man ja auch so schon üben.

    Und halt Stoppsignal und/oder Rückruf, aber da werdet ihr bestimmt eh üben.

    Edit: Django ist so ein Spaß-Jäger.

  • Also ich hab bei Casanova (und mein Freund auch bei Livi, allerdings weniger konsequent |) ) immer das Anzeigen geübt. Er entdeckt was, ich sprech ihn an, reagiert er gibts einen Keks. Irgendwann geht der Blick schon von ganz allein zu mir und das wird natürlich erst recht belohnt =) Anfangs ggf. erst mal an der Leine, je nach dem wie der Hund so drauf ist. Vorstehen auch immer toll belohnen.

    Dadurch hat er bei Wild eine super Impulskontrolle, war immer ansprechbar und ich konnte in Ruhe anleinen, da er zum Keks abholen ja sowieso herkommt. Er hat aber allgemein nicht viel Jagdtrieb entwickelt. Ich finds auch praktisch wenn er vor Wild "warnt", grade weil Livi in der Hinsicht nicht ganz so zuverlässig ist.

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