Hündin verhält sich plötzlich seltsam
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Hallo
meine Hündin Sue (3,5 Jahre, aus Spanien, Tierschutz) lebt seit Februar bei mir und wir kommen mit unserem Alltagstraining im Großen und Ganzen gut voran, wenn auch in langsamen Tempo, da sie recht verhaltensoriginell ist ;-) darum geht es mir aber auch gar nicht. Sondern:
Seit 3 Tagen gräbt sie auf ihrem Platz/Sofa/Bett ganz hektisch, und macht schnelle "ch"-Laute (anders kann ich es nicht beschreiben, es sind Geräusche die ich von ihr sonst noch nie gehört habe) und beißt auch rein. Sie ist gar nicht ansprechbar währenddessen, wie in einem Rausch... Irgendwann hört sie auf, rast zu einem anderen Liegeplatz und beginnt dort wieder. Dann schaut sie irgendwann unbefriedigt aus als hätte sie das Ziel (welches auch immer das ist) nicht erreicht, läuft gestresst zum Wassernapf, trinkt wie verrückt und dann pinkelt sie wenig später natürlich in die Wohnung
Was ist denn nur los? Das einzige, was ich geändert habe, dass sie vorm schlafengehen am Abend noch eine Kleinigkeit zu fressen bekommt, weil sie nachts oft aufstößt und der Tierarzt geraten hat, mal zu versuchen, ob es daran liegt, dass sie mit einem leeren Magen nicht gut zurecht kommt. Am ersten Abend als ich das gemacht habe, hat auch das Graben kurz danach im Bett angefangen. Mittlerweile macht sie das aber auch mal tagsüber und an verschiedenen Liegeplätzen. Was bedeutet dieses Graben? Kann das auch "nur" ein Stresssymptom sein wie hecheln, Pfoten knabbern, was sie auch ab und zu zeigt, wenn sie mehr Ruhe braucht? Könnte ich vorübergehend den Wassernapf vor dem Schlafengehen weg stellen oder wenigstens nur so weit befüllen, dass sie davon nachts nicht in die Wohnung pinkelt? Sie trinkt ja nicht aus Durst...Grüße, Saskia
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Hallo,
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Ich würde vermuten, dass es sich um eine Art Flashback handelt, irgendwas aus ihrem früheren Leben (Nestbau?). Ich vermute, dass sie kastriert ist, oder?
Eine meiner Tierschutzhündin zeigte 7 Jahre später auch wieder Verhalten, was ich von ihr nur im ersten Jahr kannte.Ansonsten eine Form des Stressabbaus? War der Tag zu voll mit Reizen, zu aufregend?
Zeigt sie das Verhalten kontinuierlich? Sieht sie gestresst dabei aus?
Könnte auch sein, dass sie voll im Übermut ein ausgedehntes Komfortverhalten zeigt und sich den besten Liegeplatz schaffen will.
Du könntest versuchen, sie insgesamt ruhiger zu halten, räumlich etwas zu begrenzen, so dass sie die Möglichkeit nicht hat, so aufdrehen zu müssen. Ins Körbchen oder in die Box schicken und was zu Kauen anbieten (Kauen beruhigt).
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Schwer zu sagen, es könnte ganz viele Ursachen haben ... da müsste man im Prinzip eine komplette Anamnese machen, um dahinter zu kommen.
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Moin,
ich denk noch ein bisschen über die Symptome nach, aber wenn Du weißt, das sie nach dem trinken pieseln muss - dann geh doch einfach mit ihr raus.
Ich halte nicht viel davon, einem Hund das trinken zu verbieten....
Das Graben könnte Stress sein, könnte auf Läufigkeit hinweisen, könnte eine Übersprungshandlung sein - da kommt einiges in Frage, was es genau ist, kann man eventuell durch beobachten eingrenzen.
Könnt auch sein, dass Du zuviel von ihr forderst und verlangst? Sie ist ja noch nicht lang bei Dir und es kann bei Hunden aus dem Tierschutz durchaus ein gutes halbes Jahr dauern, bis sie bei einem angekommen sind. Jedenfalls war das bei meinen durchaus so.
Was passiert, wenn Du sie beim "graben" berührst?
Sundri
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Ui so schnell schon so viele Antworten!
Sue ist kastriert genau, also keine Läufigkeit.
Ich wüsste auch nicht, was anders war als die sonstigen Tage. Ich bemühe mich um ganz viel Routine, weil Sue das unbedingt braucht. Ich lasse sie auch grundsätzlich in Ruhe, wenn sie auf ihrem Platz liegt und lasse ihr die Wahl ob sie meine Nähe möchte.
Nach Nestbau schaut es wirklich nicht aus, weil sie wie gesagt total im Rausch ist, wenn ich sie anfasse, registriert sie das ebenfalls nicht. Sie wirkt extrem gestresst dabei.
Ich bin mir auch unsicher ob es eine gute Idee ist, das Trinken weg zu nehmen, aber in der speziellen Situation ist es vielleicht vertretbar? Das scheint ja schon eine Verhaltenskette zu sein...
Graben, Platz wechseln, graben, trinken, pinkeln, entspannen.
Ich kann mit ihr dann auch nicht sofort raus gehen, weil sie noch unter Strom steht. Da will ich sie nicht ins Geschirr stopfen, während sie noch angespannt ist. Und wenn es nachts passiert, bekomme ich es gar nicht mit. -
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Das Trinken wird wahrscheinlich aus der Anstrengung des Grabens erfolgen.
Demnach müsstest du das Graben verhindern, anstatt das Wasser weg zu stellen.
Ich würde sie mehrfach am Tag einfach mal bewusst in ihr Körbchen oder in den Kennel schicken.
Kann ja sein, dass im Laufe des Tages der Cortisolspiegel immer weiter ansteigt und das Verhalten am Ende des Tages dann das Ergebnis ist. Daher macht es Sinn, den Hund immer mal wieder zum Entspannen "zu zwingen", damit der Cortisolspiegel immer mal wieder runter fahren kann. Und das geht nur über räumliche Begrenzung plus vielleicht was zu Kauen.
Also handeln, BEVOR der Hund das Verhalten zeigt, so dass er es nicht mehr zeigen muss.
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Hm, sie liegt zwar schon die meiste Zeit in ihrem Korb, aber nicht immer ist sie dabei entspannt. Sie liegt zwar, starrt aber auch häufig unentspannt auf den Boden.
Zum Kauen bekommt sie recht häufig, aber nicht im Korb, dafür hat sie eine Matte, die ich besser sauber machen kann, wenn sie alles besabbert hat. Um sie im Korb zu entspannen, ist was zum kauen vielleicht gar nicht so gut, weil sie danach ja aufsteht um zu trinken (also normales trinken). Durch das Aufstehen kommt ja auch wieder Bewegung rein. Müsste ich mal ausprobieren, was sie macht, wenn ich sie danach direkt wieder zum Korb bringe. -
Ich habe auch so ein Tierschutzhund, der wohl einiges erlebt haben muss und ein paar seelische Strategien entwickelt hat, sein Leid zu kompensieren. Dazu gehört bei ihm das Pfotenknabbern. Wenn ich es bei ihm bemerke, versuche ich es zu unterbrechen durch Ansprache oder Leckerlie. Meist muss er sich dann nach der Unterbrechung einen Augenblick "finden" und dann kommt er meist zur Ruhe. Es ist aber mit der Zeit immer besser sprich weniger geworden, es braucht einfach seine Zeit, bis die Tiere verinnerlichen, dass alles ok ist. Ich würde mit einem Trainer, der sich mit Tierschutzhunden auskennt, mal reden und einen Plan aufstellen, was Du in der nächsten Zeit mit der Hündin machen kannst und wo Du ihr Zeit geben solltest. Die Tierschutzhunde müssen neben dem, was sie bei uns lernen auch noch ihre Vergangenheit bewältigen, das macht es nicht unbedingt leichter. Bei einem Welpen hast Du ein unbeschriebenes Blatt, ein etwas älterer TSH hat u.U. schon erlebt, was man mit berücksichtigen muss.
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Ich hab auch nicht so wirklich eine Idee warum sie es macht aber, wie meine Vorgänger schließe ich mich an und denke es ist Streßabbau und das graben sollte verhindert werden bevor der Hund ncoh mehr gestresst wird.
Kannst du die Matte nicht ins Körbchen packen und den Kauknochen dann dort geben? Der Hund sollte wirklich einen Platz haben an dem er absolut in Ruhe fressen kann, sich entspannen kann, nicht gestreichelt wird und nciht - da musst du kauen und da darfst du nur dumm rumliegen.
Kannst du ihr eine kleine Hausleine ummachen, wenn sie anfängt zu graben vorsichtig zu dir holen? Lasst sie sich in der Situation gefahrlos anfassen? Wenn ja hol sie zu dir, berühre sie vorschtig und sprich mit ihr, lauf ein paar Schritte mit ihr.
Der Hund meiner Eltern hatte nachts furchtbare Alpträume (anders kann ich es nicht beschreiben) er hat gezitter, gejault, ist auf gestanden und hat geknurrt (er sah aus wie ein Werwolf) hat gestrampelt wie blöde und war nicht ansprechbar. Da hat es geholfen, ihn kurz zu berühren, mit ihm zu reden. Meistens hab ich ihn dann gerufen: "feiner Junge, komm her mein Schatz du schafst es ja, noch ein Stück super..." und ich konnte sehen wie er rennt, seine Beine sind geflogen (er hat auch im Körbchen gekratzt ab und an in solchen Momenten) wenn ich dann gemerkt habe seine Beine bewegen sich langsamer dann hab ich ihn aufgefangen. Einfach gestreichelt und gelobt wie toll er es gemacht hat.
Tagsüber hab ich das mit ihm geübt also- abrufen mit den gleichen Worten, umarmen usw.
Und er hatte wirklich oft solche Träume, manchmal waren die Augen auf, manchmal zu. -
Moin,
nachdem was Du schilderst, kann es aber auch einfach sein, dass sie Dinge aus der Vergangenheit abarbeitet. Und noch einmal, sie istr noch nicht lang bei Dir..... es kann gut sein, dass sie, wenn sie ankommt, einiges auspackt, das sie mitgebracht hat. Das sie langsam auftaut und Dir anzeigt, das sie überfordert ist.
Bisschen weniger Programm, mehr Ruhe, sie machen lassen, auch eventuell sie ihren Liegeplatz auswählen lassen - könnte helfen.
Wenn Lucas seine Lieblingskaustange bekommt, muss ich hinterher nichts putzen
- der frisst auch die Krümelchen auf....Es kann gut sein, dass das Graben eine Übersprungshandlung ist, dann müsste man mal genau beobachten, wie es dazu kommt und vielleicht auch Tagebuch führen, ob man Zusammenhänge erkennen kann?
Sundri
- Vor einem Moment
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