Welche Rasse passt zu uns? Jagdhund vs. ... ?
-
-
Meine Erfahrungen entsprechen denen von gorgeous2000.
[Vorweg: Bei allem, was ich schreibe, bitte beachten, dass es natürlich auch Exemplare gibt auf die all das nicht zutrifft. Ich schreibe von denen, auf die es zutrifft, und davon gibt es reichlich]
Ich lebe in der Stadt und habe und hatte immer Jagdhunde: Einen English Setter, einen Großen-Münsterländermix, einen Spinone-Italiano(evtl. DD)-Mix, einen undefinierbaren Jagdhund-Mix und derzeit einen Griffon Nivernais und einen Rauhhaardackelmix, evtl mit Jagdterrier (schlägt in der Reihe etwas aus der Art, ist aber ein irre lieber Hund).
Alles Mädels.
Ich liebe Jagdhunde, ich finde sie auch sehr schön und mag es, dass sie den Menschen gegenüber meist sanft und freundlich sind und im Haus ruhig.Es funktioniert super! Klar können Jagdhunde gut in der Stadt zurechtkommen. Es hängt aber natürlich davon ab, welche Auslaufmöglichkeiten ihr habt und vor allem: welchen Hund ihr wählt.
Ich selbst liebe ausgedehnte Spaziergänge in der Natur, bin aber nicht der Typ für sportliche Ambitionen, perfekte Erziehung oder diverse Kurse in der Hundeschule.
Ich habe diese scheinbare Diskrepanz so gelöst: Ich nehme ältere Tiere. Das ist perfekt! Ältere Jagdhunde bringen alle Vorteile eines Jagdhundes mit - sie sind sanftmütig und müssen nicht übermäßig ausgelastet werden, sind auch nicht böse, wenn die Runde mal ein bisschen kleiner ausfällt (z. B. bei Regen), sind aber trotzdem noch bis ins hohe Alter agil und keine Couchpotatoes!
Zudem kann man einen Hund wählen, der einem nicht nur optisch zusagt, sondern dessen Wesen zu einem passt.
Wirklich, es gibt in meinen Augen kaum etwas Angenehmeres als einen älteren Jagdhund an seiner Seite zu haben. Ich selbst bevorzuge Hündinnen, ich hatte noch nicht ein Problem mit Konflikten oder Unverträglichkeiten oder dergleichen.
Groß erziehen musste ich auch noch nie einen, Stress habe ich kaum! Nur mein Reserl war gesundheitlich nicht gut beisammen, aber das war mir vorher klar. Und Feli (mein Rauhhaardackel-Mix) hat ein Angstproblem, aber auch das wusste ich vorher.
Wir gehen insgesamt 2-3 Stunden spazieren, die Hälfte davon im Wald. Ich fahre also jeden Tag für 1-1,5 Stunden in den Wald, oder aber in den Park (der ist aber auch groß) und lass die mal ein paar Leckerlis suchen.
Das reicht denen!
Meine Setterhündin wollte allerdings etwas mehr laufen als die anderen, aber Setter sind auch speziell.Der Preis, den man zahlt, ist die kürzere gemeinsame Zeit, aber glaub mir: Was sie an Zeit nicht mehr haben, machen sie mit Intensität wieder wett! Hundertfach!
Und man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Wahrscheinlichkeit für gesundheitliche Probleme etwas größer ist. Aber es muss auch nicht so sein.Auch unter den mittelalten findet man vergleichsweise einfache Exemplare. Mein Griffon Nivernais-Mädel war 6, als ich sie bekam, und die ist auch eher einfach.
Der allereinfachste Hund war Alma, der Hund von meinem Avater.Nehmt einen älteren Hund aus dem Tierschutz und lasst euch da beraten (nicht nur nach Schönheit aussuchen!).
Ihr werdet ihn/sie lieben! -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich finde, das, was ihr zu bieten habt, als Grundvoraussetzung für einen Tierschutzhund gar nicht so schlecht. Und da würde man auch entsprechend passende Rassen oder passende Hunde finden können, wenn man einen guten Verein hat, der einen ordentlich beraten kann.
Wenn ihr es gerne ruhig und einen überschaubaren Hund haben wollt und der Hund auch sofort mit in euer Leben einsteigen soll, mal mit ins Büro usw. wäre ein erwachsener Tierschutzhund sicher eine gute Wahl. Am besten einer, der schon auf einer Pflegestelle in Deutschland ist und wo man den Hund schon gut einschätzen kann (z.B. in Bezug auf Stadttauglichkeit).
Solche Hunde sind aber seeehr dünn gesät. Und die Empfehlung, einen womöglich angejagten, eventuell auch mangelhaft sozialisierten Tierschutzhund einer NUR zu Jagdzwecken gezüchteten Rasse zu nehmen, kann ganz böse ins Auge gehen. Oftmals sind solche Hunde Herkules-Aufgaben, die neben sehr viel Zeit und Verständnis auch gehörig viel Fachkenntnis erfordern. Da tut man sich mit einem nicht ausschliesslich auf Leistung gezogenen Welpen von ausgeglichenem Wesen doch deutlich leichter.
-
Was? Nein, die sind überhaupt nicht dünn gesät, im Gegenteil! Wie erklärst du dir meine Erfahrungen?
Und das waren nicht mal Hunde, die ich vorher kennengelernt habe. Ich habe mir die Hälfte davon nicht mal so richtig selbst ausgesucht. Wenn man das tut, ist man ja nochmal um einiges sicherer.Also tut mir leid, aber da kann ich dir wirklich nicht beipflichten, und ich kenne ja nicht nur meine Hunde, sondern auch noch zahlreiche andere, die auch in diese Kategorie fallen.
Ich überlege gerade angestrengt, wie viele davon schwierig waren... nicht viele! -
Seid ihr euch sicher, dass ihr nen Welpen wollt? Wenn ihr nicht so ein Übermaß an Bespaßung und Auslauf bieten könnt, wäre ein nicht ganz so junger Hund vielleicht ne Alternative. Ein Dalmatiner, der hier ja schon genannt wurde, ist mit einer Stunde Gassi am Tag sicher nicht zufrieden. Und als ruhig würde ich den Durchschnittsdalmi auch nicht beschreiben- ich hab da n Ausnahmemodell
Zu Jagdhundrassen kann ich nicht viel sagen. Die Jagdhunde die ich kenne, wären in der Stadt eher fehl am Platz.
ich bezog mich auf den Jagdtrieb und schrieb "könnte" passen, weil sie was kurzhaariges sucht.
-
Ich würde auch zu einem älteren Jagdhund aus dem Tierschutz raten. Dann könnte das supergut passen. Schaut auf das Wesen, nicht auf die Optik, bitte. Für mich käme auch nichts anderes als Jagdhunde infrage. (Wobei ich nicht nur die ruhigen Vorsteher toll finde, sondern auch die kleinen verrückten wie Dackel und Terrier).
-
-
Also tut mir leid, aber da kann ich dir wirklich nicht beipflichten, und ich kenne ja nicht nur meine Hunde, sondern auch noch zahlreiche andere, die auch in diese Kategorie fallen.
Ich überlege gerade angestrengt, wie viele davon schwierig waren... nicht viele!Ich weiss ja nun nicht, welche Hunde genau in deine Kategorie fallen, was du als "alt" bezeichnest - da sind sicherlich auch resignierte dabei, die keine Ansprüche mehr stellen. Meine Antwort bezog sich aber nicht auf deine Oldtimer, sondern auf erwachsene Jagdhunde aus dem Tierschutz generell, wie weiter oben empfohlen - und da kenne ich leider sehr viele Beispiele von Hunden, die alles andere als "draussen-nebenher-laufen"-Hunde sind. Die unzählige Ängste haben, weil sie ausser Jagen nix kennen, die aber durchaus ausleben möchten, wofür sie gezüchtet wurden - was oft erst richtig auffällt, nachdem sie "angekommen" sind.
Ich kann die Auffassung nicht teilen, dass ein gesunder Hund aus jagdlicher Leistungszucht in bestem Alter keinerlei Auslastung braucht, bloss weil er aus dem Tierschutz ist. Das Tierschutzlabel bläst seine Bedürfnisse ja nicht weg! Auch diese Hunde wurden mal zu einem bestimmten Zweck gezüchtet, warum sollten sie also anspruchsloser sein als Jagdhunde vom Züchter? Insbesondere, da sie oft noch ein Päckchen von nicht optimaler Aufzucht/prägenden Erlebnissen mit sich rumschleppen....
-
Meine Hunde waren zwischen 5 und 10, als sie zu mir kamen.
"Keine Auslastung" stimmt natürlich auch nicht, aber ich denke, darum geht es auch nicht.Ich würde mich nach einem Hund so ab 7 Jahre umschauen und mich wie gesagt auch beraten lassen.
-
Ich denke, es kommt immer stark auf den Verein an, der Jagdhunde aus dem Tierschutz vermittelt. Genauso wie es hier bei uns auf den Züchter ankommt. Hier kann man ja auch reichlich durchgeknallte Weimaraner, Vizslas oder DKs kaufen, man kann aber auch einen ordentlichen Hund bekommen.
Wenn man da gut beraten wird, weiß man, was man bekommt. Wenn man an einen Verein gerät, der seine Hunde falsch einschätzt oder der Meinung ist, dass aussortierte Jagdhunde nicht jagen oder nicht jagen wollen/können oder dass die armen, armen Hunde froh sind, wenn sie nicht mehr jagen müssen, dann hat das mit Tierschutz oft nicht mehr viel zu tun und da ist man einfach dann auch nicht gut beraten. Das Problem ist ja, dass viele Tierschützer gar nicht drauf gucken, ob der zukünftige Halter auch bereit ist, mit dem Talent des Hundes umgehen zu können und zu wollen. Viele wollen einfach einen Verwöhnsofaplatz für ihre Hunde.
Sicherlich gibt es auch im Tierschutz starkt traumatisierte Hunde, Hunde, die jahrelang jagen sollten oder gejagt haben, aber es gibt eben auch die vielen, vielen anderen, die sehr einfach sind, die deutlich klarer und ausgeglichener sind als manch ein hochgezüchteter "Höherschnellerweiterhund".
Ich persönlich kenne mehr durchgeknallte und schwierige Jagdhunde von deutschen Züchtern oder von Jägern als welche aus dem Tierschutz. Viele Menschen übernehmen sich ja gerade mit einem Welpen, weil sie einfach zu wenig Wissen haben und sich selbst überschätzt haben.
Bei den Vereinen, die ich genannt habe, läuft die gesamte Vermittlung deutlich sorgfältiger ab als bei manchen Züchtern. Da wird genau geschaut, dass der eine Hund in genau die richtigen Hände kommt. Oder es wird sogar an entsprechende Jäger oder andere ambitionierte Jagdhundhalter vermittelt.
Aus meiner Sicht, ist es deutlich einfacher, da den passenden Hund zu finden, als sich einen Welpen zu kaufen und dann der Herausforderung nicht gewachsen zu sein und sich das Jagdproblem selbst zu machen.
Anders als Kerstin, habe ich auch schon junge Jagdhunde aus dem Tierschutz übernommen und auch schon öft diverse Jagdhunde selbst (über "meinen" Verein) vermittelt, junge wie alte. Da gab es eher selten Probleme, weil die Interessenten den Hund vorher besucht haben, es lange Gespräche gab, die neuen Halter auf Herz und Nieren geprüft wurden.
Da ich beruflich mit Hunden (Hundepension) arbeite, sehe ich eine ganze Menge. Hauptsächlich Jagdhunde. Da gibt es dann z.B. zwei Weimaraner-Rüden aus jagdlicher Leistungszucht, mit denen genau NICHTS gemacht wird und die total easy sind. Es gibt die nette Familie mit Kindern, die sich einen Vizsla-Welpen gekauft hat und wo der Hund mit 4 Monaten schon so drüber war, dass die Familie heillos überfordert ist. Es gibt Terrier oder DD von Jägern, die einfach schlecht erzogen sind, nichts können und Null Grundbenimmt haben, ebenso wie schwierige Hunde aus dem TS, aber auch viele sehr einfache.
Kommt halt immer drauf an, wie gut man sich selbst einschätzen kann und sich nicht auf Glück oder Pech verlässt, sondern vor dem Hundekauf genau hinschaut und sich ggf. beraten lässt von Menschen mit Erfahrung.
-
Wie man bei ruhig und zurückhaltend ausgerechnet an einen Jagdhund denkt, ist mir ein Rätsel.
Ich kenn die nur hyperaktiv pausenlos rücksichtslos herumsausend. Auch die vom Förster.
Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Meine Hunde sind draußen Kanonen, drinnen absolut unsichtbar.
Was du beschreibst, kenne ich eher von Hütehunden. Immer aufmerksam, immer arbeitswillig, immer am Schauen, wo der Mensch ist und was er macht und ob er vielleicht doch noch mal was sagt, wenn man nur pausenlos in seiner Nähe ist.
Ist ja auch irgendwie logisch.
Hütehunde mussten (müssen?) ja in der Lage und willens sein, den ganzen Tag über mit ihrem Menschen zu arbeiten.
Jagdhunde sparen sich ihre Energie für ihre zeitlich eng umgrenzte Arbeit (so sie denn eine haben). -
Das kommt halt einfach echt auf die Haltung an. Ich kenne sehr viele Jagdhunde, die sehr gut Ruhe halten können, weil sie es gelernt haben. Im Haus einfach sehr angenehm. Aufgedrehte Hunde macht man sich meistens selbst und da ist es ja egal, was für eine Rasse.
Der obligatorische Jäger oder Förster muss ja nicht dringend als gutes Vorbild dienen. Viele drehen ihre Hunde einfach sehr früh auch schon hoch.
Genau wie bei vielen anderen Hunderassen und vor allem bei Welpen ist das Ruheverhalten, dass man frühzeitig beibringt, einfach auch ausschlaggebend.
Leider drehen die meisten Leute ihre Hunde im ersten Jahr schon deutlich zu hoch und sprechen viele Bereiche (unbewusst) an, die später die Probleme bringen. Viele schalten durch unreflektiertes Bällchen und Stöckchen werfen das Jagdverhalten und das Reagieren auf bewegte Reize ja erst an, BEVOR der Hund überhaupt die Chance hatte, diesen Reizen erst mal nicht zu entsprechen.
Und da bleibt es sich am Ende gleich, ob Hüte- oder Jagdhund.
Wie viele Menschen halten sich Hütetypen ohne mit Sinn und Verstand an die Rasse ran zu gehen oder ohne die entsprechend ihres Talentes zu fördern.
Ich finde es deutlich einfacher, einem Jagdhund alternativ zu beschäftigen und zu arbeiten als einen Hütehund.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!