Welche Rasse passt zu uns? Jagdhund vs. ... ?

  • Ich würde auch eher die rassegerechte Auslastung als Herausforderung sehen, je nachdem, wie speziell eine Jagdhundrasse ist.
    Sicher sind es sportliche Hunde, aber da sind viele andere ja auch, aber es ist ja nicht so, dass ein Jagdhund nur rennen muss.


    Radfahren, stramme Spaziergänge durch die Natur sind auch ok. Freilauf und Hundekontakt ist für jeden Hund eine feine Sache. Und wenn man einen in sich ruhenden, stabilen Hund hat, wird der auch mit Stadt zurecht kommen. Das alles ist aber erst mal etwas, das ein Hund ableisten kann oder eher nicht. Darüber hinaus ist es recht unterschiedlich, wie ernsthaft ein Jagdhund arbeiten möchte oder nicht.
    Viele moderne Jagdhundrassen wie der Vizsla sind heutzutage sicher auch gut als Familienhunde zu halten, allerdings gibt es da inzwischen auch sehr hibbelige Vertreter, gerade weil diese Rasse zurzeit sehr in Mode ist. Da kommt es dann auf den Züchter an und letztendlich, was man selbst raus macht. Für einen Anfänger oft gar nicht so einfach.


    Aber gerade bei speziellen Jagdhundrassen ist es nicht zu umgehen, dass die allermeisten auch einen kleinen Job brauchen. Muss ja nicht Jagd sein, Möglichkeiten, einen Jagdhund alternativ zu beschäftigen gibt es viele. Dummy, ZOS, Rettungshundearbeit, Mantrailing, Fährte. Muss ja nicht immer auf hohem Niveau sein, man sollte lediglich dem Talent dieser Hunde auch durch entsprechende Aufgaben entgegen kommen (wollen).


    An die französischen, speziellen Jagdhundrassen wird man hier sicher ganz schlecht ran kommen, da wird es kaum oder gar keine Züchter geben. Im Tierschutz bekommt man so was wie einen Porcelaine aber schon und auch gar nicht so selten.


    Ich finde, das, was ihr zu bieten habt, als Grundvoraussetzung für einen Tierschutzhund gar nicht so schlecht. Und da würde man auch entsprechend passende Rassen oder passende Hunde finden können, wenn man einen guten Verein hat, der einen ordentlich beraten kann.


    Wenn ihr es gerne ruhig und einen überschaubaren Hund haben wollt und der Hund auch sofort mit in euer Leben einsteigen soll, mal mit ins Büro usw. wäre ein erwachsener Tierschutzhund sicher eine gute Wahl. Am besten einer, der schon auf einer Pflegestelle in Deutschland ist und wo man den Hund schon gut einschätzen kann (z.B. in Bezug auf Stadttauglichkeit).


    Macht euch doch vielleicht mal bei entsprechenden Notvereinen wie Krambambulli, Jägerhunde, Jagdgefährten, Vizsla in Not, Hundepfoten in Not usw. schlau. Die können einen auf jeden Fall gut beraten und vielleicht darf es ja wirklich ein älterer Hund aus dem Tierschutz sein, damit ihr euch an die (Jagd)hundehaltung erst mal ran tasten könnt.
    Ich denke, da gibt es einige, die für eure Ansprüche reichen, mit denen man was arbeiten kann, aber nicht dringend muss,


    Ich selbst hatte immer schon Jagdhunde, angefangen mit einem Deutsch Kurzhaar aus jagdlicher Leistungszucht, gefolgt von einem Spinone Italiano (übrigens auch eine recht einfache Jagdhundrasse) und einigen Hunden aus dem Tierschutz (Setter, Segugio, Griffon Nivernais, Dackel). Aktuell halte ich 6 Jagdhunde.
    Meine Jagdhunde sind alle sehr einfach zu handhaben, die MÜSSEN nicht ständig was machen, wenn man was anbietet, machen sie aber gerne mit. Die gehen aber auch einfach gerne spazieren. Klar, steckt in jedem auch Arbeit drin, um das Jagdinteresse in gezielte Bahnen zu lenken und um die Hunde auch ableinen zu können, aber letztendlich waren vor allem die "ferigen" Hunde aus dem Tierschutz da eher einfach, ehrlich gesagt.


    Viele meiner Freunde und Bekannten haben auch Jagdhunde, sei es vom Züchter oder aus dem Tierschutz. Das sind auch ganz normale Hunde, die man zwar entsprechend verantwortungsvoll führen und anleiten muss, für ambitionierte Hundehalter aber ein schönes Hobby, mit dem Hund gemeinsam zu lernen, zu wachsen, Aufgaben zu lösen.


    Wenn man sich die Aufgabe zutraut, finde ich viele Jagdhunde nicht anstrengender als Hütehundtypen oder andere Rassen, sofern es denn kooperative Rassen sind.


    Die Denkweise eines Jagdhundes muss einem halt liegen, man muss Lust drauf haben und sich gut beraten lassen.

  • Ich könnte mir auch einen Windhund an deiner Seite vorstellen, allerdings keinen Chart Polski. Ich würde bei den Hunden der FCI-Gruppe 10 nicht alleine nach der Optik gehen. Um dir konkret eine bestimmte Rasse unter ihnen empfehlen zu können, bräuchte man mehr Infos.
    Wie viel Selbständigkeit ist erwünscht? Eher verträgliches, hundeauslauftaugliches Wesen? Habt ihr wildarme Freilaufmöglichkeiten? Wenn ein Greyhound oder was auch immer jagt, dann jagt der. Legst du Wert auf Sitz, Platz und Co.? Willst du tricksen? Mein Galgo E. würde dir z.B. den Mittelfinger zeigen.
    Auszulasten sind die meisten relativ easy.

  • Ich gebe mal eine Buchempfehlung:
    Sabine Middelhaufe: Jagdhund ohne Jagdschein


    Auch ihre Webseite wird euch weiterhelfen:
    Sabine Middelhaufe - Hund & Natur Startseite
    Das Problem bei Jagdhunden und anderen Arbeitspezialisten, die als reine Begleithunde gehalten werden sollen, ist einfach, daß du -womöglich lebenslang - gegen die Begabungen und Neigungen deines Hundes antrainieren must. Es macht unendlich mehr Freude, die Anlagen des Hundes zu stärken, zu förden und zu entwickeln als sie ab- und umzulenken und zu unterdrücken.


    Wenn die verständliche Faszination sich in erster Linie auf das Äußere bezieht, würde ich doch eher davon absehen und mir eine Rasse suchen, die auch tatsächlich in euer Leben passt.


    Dagmar & Cara

  • Gerade, wenn man im Grunde nur einen netten Begleiter sucht und keine speziellen Ansprüche hat: wieso nicht einfach mal ein paar Tierheime abklappern und schauen, ob ihr einen passenden Hund findet? Bei einem erwachsenen Hund kann man so Sachen wie Jagdtrieb, Temperament und Bewegungsdrang gut abschätzen. Man kann mit in Frage kommenden Hunden Gassi gehen und schauen, ob die Chemie. Das finde ich persönlich sinnvoller, als jetzt willkürlich Rassen in den Raum zu werfen.

  • Um dir konkret eine bestimmte Rasse unter ihnen empfehlen zu können, bräuchte man mehr Infos.
    Wie viel Selbständigkeit ist erwünscht? Eher verträgliches, hundeauslauftaugliches Wesen? Habt ihr wildarme Freilaufmöglichkeiten? Wenn ein Greyhound oder was auch immer jagt, dann jagt der. Legst du Wert auf Sitz, Platz und Co.? Willst du tricksen? Mein Galgo E. würde dir z.B. den Mittelfinger zeigen.
    Auszulasten sind die meisten relativ easy.

    Erziehung, Sitz, Platz - ja bitte! Durch Ringe hüpfen muss er allerdings nicht! Generell suchen wir eben einen ausgeglichenen, ruhig auch selbstständigen Hund mit Charakter.


    Wir wohnen in NRW und hier gibt es sogar einige Hundrennbahnen. Und auch wildarme Freilaufmoglichkeiten.

  • Wie man bei ruhig und zurückhaltend ausgerechnet an einen Jagdhund denkt, ist mir ein Rätsel. :D Ich kenn die nur hyperaktiv pausenlos rücksichtslos herumsausend. Auch die vom Förster. :p

  • bei Platz wirds bei den Windigen meist schon schwierig.. und Sitz bitte auch nur, wenn der boden nicht nass/kalt ist ;)


    Also wenn du aus NRW kommst.
    In Gelsenkirchen am Sonntag ist immer offenes Windhundtraining auf der Windhundrennbahn ;)
    Wir wären diesen Sonntag mit unseren 2 Whippets dort


    Ansonsten ist hier in Wuppertal auch gern mal Windhundspatziergang


    Ich hab zwei Whippets - die ja um einiges einfacher sind, als z.b. die Orientalen.
    Aber auch diese sind unglaublich selbstständig und eigensinnig.

  • Erziehen lassen sie sich alle m. M. n. recht gut. Meine beiden sind durchaus kooperativ, aber keine Sitz, Platz, Fuß-Hunde. Der Greyhound ließe sich dazu überreden, aber mir sind solche Dinge nicht wichtig. Das sind selbständige Jagdhunde, mit positiver Verstärkung und Konsequenz erreicht man dennoch viel.
    Hast du dir schon mal den Whippet od. Silken Windsprite angesehen?


    Und auch wildarme Freilaufmoglichkeiten.

    Das ist auf jeden Fall von Vorteil.
    Befindet sich mein Galgo E. im Freilauf, hört der iwo ein verdächtiges Knacksen im Wald oder glaubt, Wild zu sehen, ist er WEG.
    Beute würde bis ans Ende der Welt verfolgt werden und die wissen genau, was zu tun ist, wenn man sein Zeil erreicht hat. Das muss dir bewusst sein. Der Rückruf wird während der Hatz nicht registriert, bzw. würde nicht befolgt werden.

    bei Platz wirds bei den Windigen meist schon schwierig.. und Sitz bitte auch nur, wenn der boden nicht nass/kalt ist

    Das triffts ziemlich gut, aber...


    Aber auch diese sind unglaublich selbstständig und eigensinnig.

    das finde ich gar nicht.

  • Das triffts ziemlich gut, aber...

    das finde ich gar nicht.

    kann nur von meiner erfahrung reden.
    und gerade, dass was du beschreibt mit 'weg sein' und hunde 'überreden' müssen zeigt doch ihren eigensinn und selbstständigkeit.


    Vor allem Hettie scheint hier alles zu hinterfragen und auszuloten.
    Lohnt es sich? Lohnt es sich nicht?
    Bei Bedarf wird man einfach ignoriert, weil wenn man keine Reize hat, die ihr hochwertig genug erscheinen, dann ist man halt grad langweilig.
    Und das bei nem reinen Showwhippet.
    Klar ist sie teilweise auch ganz begeistert bei der Sache - aber eben nur, wenn IHR grad der Wind danach weht

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