Aussies gehen aufeinander los

  • mh, bei der ersten Hälfte des Textes wollte ich eigentlich noch schreiben "das hatten meine auch mal", aber nach den Verletzungen kann ich das nun nicht mehr schreiben, zu mal sie ja anschließend immer noch gerne aufeinander los gehen würden...

    Ein Ressourcen verteidigender Hund ist schon nervig, aber zwei sind glaube ich die Hölle. Ich habe das wahnsinnig große Glück, dass ich nur einen Hund habe, der Ressourcen verteidigt und der andere Kloppe einfach aussitzt, auch wenn er keine Ahnung hat worum es geht.

    Ich kann mir vorstellen, dass die Situation für Dich wirklich mies ist!
    Ist jetzt halt die Frage was schlauer ist, die Hunde erst mal trennen zum runter kommen, oder so viel wie Möglich zusammen lassen...
    Eins ist sicher, meine erste Investition wären wohl zwei Maulis, so fühlst du dich wenigstens schon mal sicherer und das verschafft bei der nächsten Prügelei etwas Zeit das Kind aus der Schussbahn zu nehmen und man kann auch eingreifen ohne selbst eine zu kassieren...

  • Nein auf keinen Fall lasse ich sie zusammen ohne Trainer. Während mein Mann heute früh mit dem Humpelchen im Garten gelaufen ist zum lösen, stand der kleine am Bodentiefem Fenster und hat geknurrt was das Zeug hält... Ich bin echt erschüttert was hier plötzlich los ist.

  • Oh gott das klingt ja ultra schlimm was bei Euch los ist. EIn echter Alptraum :(


    Ich weiß nicht wirklich einen Rat, aber ich hoffe und drücke die Daumen, dass Ihr das im Sinne aller lösen könnt.


    So wie sich das anhört, denke ich, ist da schon einiges im Vorhinein gelaufen an Kommunikation und "Antesten", sooooowas kommt idR nicht von jetzt auf gleich (außer mindestens einer der Hund ist sehr schwer krank, aber auch danach "klingt" es nicht, für mich).

  • Das hört sich bei euch leider wirklich krass an :verzweifelt:

    Also ich denke es liegt an dir und deiner Familie wie ihr weiter machen wollt. Ich würde davon ausgehen, dass die sich evtl. die nächsten 10 Jahre nicht mehr ganz grün werden und man immer aufpassen muss. Vielleicht irgendwann etwas weniger, weil es sich eingependelt hat, aber unachtsam darf man nicht sein.
    24/7 aufpassen ist trotzdem etwas übertrieben. Es gibt sowas wie Boxen oder getrennte Zimmer, womit man auch mal nicht aufpassen muss. Aber wenn sie die Möglichkeit haben zusammen zu kommen, dann natürlich schon.

    Es gibt ein gutes Buch von Mirjam Cordt - Hundereich


    Da gehts um die Zusammenführung von Kangals die sich vorher auch mit Beschädigungsabsicht angehen wollten. Da bekommt man auch ein klareres Bild wie das aussehen kann und wie viel Aufwand dahinter steckt und hilft vielleicht zu klären ob man das leisten kann.

    Womit eine Freundin von mir gute Erfahrung gemacht hat ist, jegliche Interaktion mit dem anderen Hund (auch schon Blicke) zu clickern, solange die noch friedlich sind. Da ist aber auch viel Fingerspitzengefühl gefragt, so dass ein Trainer da gut wäre.

  • Ojeh.... :verzweifelt: - eine miese Situation... :dead:

    Spontan hätte ich auch erstmal gesagt: das wird arg, arg schwierig, anderseits würde ich auch so schnell die Flinte nicht ins Korn werfen. Zumindest eine Chance solltest du ihnen (und euch) geben.

    Ich bin mir nur nicht sicher ob das konsequente Trennen jetzt wirklich zielführend ist. MMn festigt ohne ziemlich schnell hinterher erlebtes, positiveres Miteinander mit dem Gegenüber das "Feindbild" nur noch mehr.

    Ist irgendwie so ähnlich, wie beim Sturz vom Pferd, wo man schnell wieder drauf soll oder bei sonstigen Schock-/Schrecksituationen. Wenn man da nicht schnell gegensteuert mit zumindest etwas besseren Erlebnissen mit dem "Auslöser" verpasst man die Chance das Erlebte zu überschreiben und sich gar nicht erst manifestieren zu lassen.

    Klar kannst und sollst du sie jetzt nicht einfach aufeinander loslassen - aber hast du zumindest die Möglichkeit sie so zu trennen, dass sie sich dennoch sehen können, aber nicht aneinander ran kommen?
    Z.B. auf dem Grundstück mit Doppelzaun, im Haus mit zwei Kindergittern etc.pp.?
    Oder auch ziemlich schnell wieder gemeinsame Spaziergänge (natürlich an der Leine und mit genügend Abstand).
    Alles natürlich mit entsprechendem Management (also Belohnen für ruhiges Verhalten, Korrigieren bei Pöbeleien - aber das weißt du ja eh).

    Ich denke wirklich es ist wichtig, da schnell wieder etwas "Normalität" einkehren zu lassen.

    Mein (Aussie-)Rüde ist z.B. ein Schaf, absolut verträglich, provoziert nie, würde sich nie von sich aus prügeln (bis er es dann tat hätte ich nicht mal für möglich gehalten, dass er weiß was das ist und wie es geht =) ) und hat seit einem hinterrücksem Angriff von einer Eurasier-Hündin echt ein "Feindbild".
    Obwohl er sonst der Schissertyp ist, hat er im Kampf mit ihr gegengehalten wie ein Stier und war nicht wiederzuerkennen.

    Da die Hündin (und Halter) eher nicht so trainingsinteressiert waren, habe ich jetzt einen Hund, der schon knurrt wenn er sie nur riecht bzw. den Trekker des Halters hört und Allem was wie diese Hündin aussieht mit gesträubtem Fell begegnet (vorher habe ich in 9 Jahren NIE eine Bürste bei ihm gesehen).
    Könnte sogar sein, dass er jetzt eher nach "Angriff ist die beste Verteidigung" agiert (ich lass es nicht drauf ankommen).

    Was ich damit sagen will: ich glaub das hätte man schnell nach dem Ereignis und mit gezieltem Training vielleicht noch hinbekommen, jetzt hat es sich aber so verselbstständigt, dass ich ohne mein Management da nicht mehr die Hand für ihn ins Feuer legen würde (das hätte ich vorher 99 % getan).

    Insofern denke ich auch, dass es auch so bei euch einiges an Training und Zeit kosten wird - kannst du das investieren..??
    Eine dauerhafte Trennung bei euch und Schwiegereltern hört sich zwar erstmal gut an - aber man will ja doch entspannt aus dem Haus gehen können, ohne immer erst Rücksprache halten zu müssen, ob der andere momentan gerade im Feld unterwegs ist oder am Gartenzaun randalieren kann...

    Ich denke, ihr werdet, wenn ihr sie jetzt schon dosiert zusammen lasst, sehr schnell sehen (und spüren) ob das wieder was werden kann oder nicht.
    Das ist mE aber genauso individuell wie unsere Hunde (und wir) Individuen sind, da kann man nicht von "bei anderen geht das auch oder die haben das auch wieder hinbekommen" auf eure, ganz eigene Situation schließen - zumal ihr durch das Kind ja noch andere Rücksichten nehmen müsst.

    Ich wünsche euch viel Glück - und berichte mal weiter....

  • Ich wollte es jetzt mal selbst sehen und war mit dem Humpelchen im Garten, während der Kleine hinterm Zaun vor der Scheune stand. Da hat er jetzt kein Verhalten gezeigt wie von meinem Mann heute früh beschrieben. Er stand ganz locker, entspannt da und fiepte ein bisschen vor sich hin alá "Ich steh hier HINTERM Zaun, was soll das?" Habs aber dann gleich wieder abgebrochen, wills ja mit Trainer machen. Mhm. Von Mann und Tierarzt gibt's auch noch nix neues. Ich hoffe ja das er die Nachbehandlung (wie sonst auch) zuhause bei uns macht und sich dann gleich den Kleinen auch nochmal ansieht. Als Landtierarzt hat der sicher auch ne Meinung dazu. Und die würde ich gern hören.

  • puh...erstmal gute besserung an die 2...

    also harmlos hört sich das für mich leider auch nicht an. um wirklich mehr dazu sagen zu können, müsste man die 2 vor der klopperei mal gesehen haben...

    ich bin ja vor kurzem auch eine ähnliche konstellation eingegangen und arbeite von anfang an so gut es geht, dagegen, dass sowas nicht passiert...obs funktioniert, wird sich zeigen :D

    aber das hilft dir nicht weiter.

    kann dir nur auch zum trainer raten. tu dir selber einen gefallen und wähle jemaden, der sich damit auskennt...und ich meine wirklich auskennt. ahnung hat von hütehunden, ahnung von aussies im speziellen, ahnung von aggression, vor allem auch im selben haushalt, jmd der fit ist in körpersprache und der es auch versteht menschen zu lesen, dich fit in körpersprache zu machen (sowohl die deiner hunde zu deuten, als auch deine eigene "anzupassen") und auch fit darin, dich emotional bissl zu coachen und anzuleiten.

    ich finds nicht hoffnungslos, aber es sollte jetzt definitiv nicht rumgedoktort werden von wem, der sich das schon irgendwie zutraun würde...

    kannst auch vll mal bei fb schaun, da gibts einige trainergruppen, da kann man dir bestimmt jmd empfehlen.

    ansonsten kann ich dir nur den tipp geben, lass die beiden nur so kurz getrennt, wie irgendwie möglich. wir hatten schon öfter mal solche geschichten und erfahrungsgemäß wirds immer schwieriger, je länger die beiden kontrahenten ihr "single-leben" genießen konnten...

    zur not jeder einen an die leine und im garten oder so nebeneinander bissl arbeiten, dass sie sich zumindest sehen und riechen...
    oder wenn ihr euch das zutraut, maulkörbe drauf(einer von beiden hatte die schnauze geschwollen, oder? musst natürlich schaun, wie weit das geht. wenn keine verletzungen oder schmerzen sind, würde ich...also..ich empfehle das nicht, dass ist nur das was ich tun würde...die maulis auch nicht großartig auftrainieren. für den anfang KANN es nämlich manchmal ganz hilfreich sein, wenn die 2 dann erstmal mit sich selber und ihren maulis beschäftigt sind und die gefahr, dass sie sich wegen den maulis blöd finden, halte ich für eher gering, weil viel blöder finden als momentan der fall ist,können sie sich wohl kaum), mit mindestens 2 personen (wegen nachwuchs, weiß ich nicht wie viele ihr braucht...aber 1 person muss mit der aufmerksamkeit zu 100% beim von ihr geführten hund sein) gemeinsam spazieren gehen, mit genügend abstand dazwischen...genügend heißt, dass es möglich ist, ohne gegenseitiges fixieren gemeinsam zu gehen.

    geht das auch mit viel abstand (10m+) nicht, zusätzliche sicherungsleine dran und einfach mal hinsetzen...also ihr, nicht die hunde und einfach mal ne halbe stunde miteinander langweilen. ruheübungen...hunde runterfahren...erfahrung sammeln lassen, dass sie nicht gleich wieder auf 180 sein müssen, wenn der andere die bühne betritt...

    seid euch bewusst drüber, dass wahrscheinlich viele, viele stunden an training vor euch liegen und es trotz alledem sein kann, dass ein ungesichertes zusammenleben der beiden immer management erfordern wird. und macht euch bewusst, ob ihr das dauerhaft leisten könnt und wollt...

    wünsche euch alles gute :)

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