Aussies gehen aufeinander los
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Bonjour! Vielleicht kennt mich hier noch jemand von den alten Hasen, ich hab vor gefühlt drölfzigtausend Jahren bei den Aussie Klönschnackern mitgeschrieben, damals hatte ich "nur" einen Aussie, meinen Rüden Titus (mittlerweile sechs Jahre alt)
Naja leben und so, wir sind aufs Land gezogen, großer Garten, zweiter Hund und haben uns an menschlichen Nachwuchs gewagt.
Nun hat's heute früh zwischen den Aussies gekracht und ich stehe etwas ratlos da und weiß nicht wie ich weiter machen soll. Ich bin mir sicher ihr habt aber ne Idee, also hier kurz die Rahmenbedingungen, die eventuell wichtig sind:
Zwei Australian Shepherds, leben draußen und drinnen, immer mit uns zusammen. Ich bin den ganzen Tag zuhause zwecks Elternzeit. Mein Kind ist sieben Monate alt und es klappt m. E. sehr gut mit den Hunden.
Titus ist knapp sechs Jahre alt, Keks gerade zwei Jahre. Beide sind gut sozialisiert, werden regelmäßig bewegt, von mir wie meinem Mann und meinem Schwiegervater betreut, bespielt, bespaßt. Der Große wird langsam etwas gemütlicher und ist recht happy mit einer großen Runde am Tag und möchte ansonsten einfach dabei sein. Der Kleine hat Hummeln im Arsch, mag vor allem ordentlich rennen - aber auch das kriegt er. Mit ihm gehe ich meistens am Nachmittag auch noch ne Runde alleine. Die zwei sind beide nicht kastriert. Bis heute meinte ich eigentlich die würden sich echt lieben, klar gab es immer mal ne Auseinandersetzung, auch mal ruppiger - aber nie tragisch. So nun mal endlich dazu was passiert ist (ich schwafel, entschuldigt. Ich möchte nur klar stellen das dies kein "oh mein Aussie ist kein Schoßhündchen, ist ja komisch was kann ich nur tun." Post ist)Ich kam mit meiner Tochter auf dem Arm raus und sah Keks, den jüngeren, angespannt neben einem Eimer liegen. Ich sprach ihn an, er lößte seine Verkrampfung ein wenig. Aber sah noch nicht glücklich aus. Den Großen, Titus, hab ich da noch gar nicht gesehen. In dem Eimer lagen ein paar Brocken Futter die mein Mann wohl gestern beim füttern ausversehn hat rein fallen lassen. Ich ging also mit meiner Tochter zum Auto, da hör ich wie es hinter mir los geht. (Ich hab keine Ahnung wer angefangen hat) Gab wohl einen Disput wem die drei Krümel da jetzt noch gehören. Ist nicht super ungewöhnlich, normalerweise Giften sie sich kurz an und gut isses. Ich das Baby also erstmal ins Auto gesetzt, dachte bis ich wieder im Hof bin haben die sich beruhigt aber nix, sie prügelten sich im Hof rum. Verbal haben sie gar nix mehr wahr genommen, also hab ich nen Besen geholt und versucht die zwei zu trennen. Hat nicht geklappt: also nen Eimer Wasser. Nach dem dritten Eimer haben sie endlich voneinander abgelassen und ich hab Titus ins Haus gelassen.
Nun zum traurigen Resümee: Titus hat die Pfote gebrochen und drei große Fleischwunden die getackert werden mussten. Die Wunden verteilen sich auf dem rechten Vorderbein, bei linken ist die Pfote hin. Er kann also kaum laufen. Könnte er ohnehin nicht, sein Kreislauf war total hinüber nach dem Gebeiße. Keks hat einen Riss im Ohr, mehrere blutige, große Schrammen. Die Schanuze ist angeschwollen. Ganz du schweigen von den vielen kleinen Verletzungen die beide haben.Wir haben vorhin versucht die zwei wieder zueinander zu lassen. Beide hatten eine retrieverleine als Sicherheit um, wir haben versucht es entspannt anzugehen, keinen Druck aufzubauen. Keks ist sofort wieder auf Titus los und wir mussten sie wieder trennen.
So und nun bin ich etwas sehr ratlos und vor allem sehr traurig. Und ein bisschen ängstlich, das in der Beziehung der beiden jetzt irgendwas hinüber ist. Der Vertrauen ist angeknackst, auch meins.
Ich bin nicht der Freund von Kastration, einen Hund abzugeben kommt auch nicht in Frage. Ich will gern trainieren, aber ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Mir war klar das Keks irgendwann in ein Alter kommt wo er die Rangfolge mit Titus neu ausdiskutieren möchte. Aber nicht das er ihn dabei halb zerpflückt.Meine Güte, was für ein Wall of Text. Oh danke jedem der sich bis hierher durch gekämpft hat. Ich hoffe so sehr jemand hat eine Idee oder einen guten Rat für uns.
Ganz liebe Grüße,
Franzi alias Puderzucker - Vor einem Moment
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Hi,
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Ich bin kein Experte, aber das war kein hamloses Gerangel. Die Hunde sind beide deutlich verletzt und wollten auch im Anschluss wieder aufeinander los. Du hast ein kleines Kind und bist vermutlich oft mit Kind und Hund alleine. Wie willst du die beiden Hunde managen? Das ist schon ohne, dass du erst das Kind sichern und aus der Schusslinie bringen musst eine Herausforderung. Die Kleine wird mobiler werden und noch lange kein Bewusstsein für Gefahren haben. Kannst du Sicherstellen, dass diese immer gesichert sind, dass dein Kind z.B. nie mal eine Tür vergisst?
Auch wenn ich sonst kein Freund davon bin, aber bitte schliesse eine Abgabe nicht von vornherein aus.
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ich würde da ohne Hilfe gar nichts rumdoktorn. Such dir einen wirklich guten Trainer der zu euch kommt und sich die Umstände ansieht und der die Hunde wirklich kennenlernen will.
Gute Besserung an beide Jungs!!
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Phew. Das sind ehrlich gesagt nicht ganz die Antworten die ich dachte zu hören zu bekommen. Aber gut. Nun krieg ich doch etwas Angst das die Situation nicht so easy zu kitten ist. Wenn überhaupt.
Tannoz hat schon recht, leider. Natürlich ist es für mich nicht dauerhaft möglich die Hunde zu trennen, nur unter Beobachtung zueinander zu lassen und dabei noch das Baby zu sichern. Das geht nicht.
Trainer, ja. Habe ich jemanden im Kopf und werde sie morgen mal kontaktieren. Wobei ich ehrlich gedacht / gehofft hatte das intern zu lösen. -
Das klingt nach ordentlich Ärger,es ist wirklich sehr schwierig und das du keinen abgeben möchtest kann ich 100%ig verstehen ich könnte das auch nicht.Ich hätte aber auch Angst,pure Angst das so etwas wieder passiert und diesmal noch schlimmer ausgeht,obwohl es schon sehr heftig ausgegangen ist.

Die beiden zu trennen ist keine Dauerlösung,ihr wollt doch friedlich miteinander leben können,ohne Anspannung und Angst,das sie es wieder tun.
Ich lese aus deinem Text heraus,das Keks damit anfängt?Vielleicht versucht ihr es bei ihm mit einem Maulkorb?Ist zwar auch keine dauerhafte Lösung,aber ihr hättet erst einmal Sicherheit,das er Titus nicht noch einmal so schwer verletzt?Blöd ist dann nur,wenn Titus anfängt,es ist schwierig
Räumlich trennen ist auch nichts auf Dauer,es muss nur einer vergessen die Tür zu schließen und die 2 Streithälse hängen wieder aufeinander.Vielleicht allen beiden den Maulkorb drauf?Es wird dauern,ja es kann viel Zeit kosten,aber ich denke ihr bekommt das wieder gebacken und das Vertrauen kann neu aufgebaut werden.Ich würde mit beiden Gassi gehen,du hast den einen,dein Mann den anderen Hund an der Leine,so können sie gesichert Zeit miteinander verbringen und sich langsam wieder annähren,ohne Beisserei.Ein Trainer ist vielleicht auch keine schlechte Idee,wenn ihr merkt es klappt nicht.Würde nichts mehr rumliegen lassen,Spielzeug,Futter e.t.c. das ist zu riskant.
Wir haben 2 Hündinnen,die auch schon heftig aneinander geraten sind,laut schreien reicht hier aus,aber aufpassen müssen wir trotzdem höllisch
Das ist nicht schön.Ich drücke dir und deiner Familie alle Daumen,das ihr wieder in Frieden leben könnt

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Au weia, wenn die beiden sich dabei so arg verletzt haben, war es wirklich keine Kleinigkeit...

Du sagtest, dass es schon öfter mal harmlosere Auseinandersetzungen gab. Kann es vllt sein, dass sich da was hochgeschaukelt hat, das jetzt eskaliert ist?
Ich würde die beiden evtl erstmal 24/7 trennen bis ein kompetenter Trainer draufschauen kann, der sich mit Mehrhundehaltung auskennt.
Ich würde eine Abgabe auch nicht von vornherein ausschließen, glaube ich. Ich möchte über kurz oder lang auch einen männlichen Zweithund zu meinem Rüden, aber wenn es zu Lasten der Hunde geht, würde ich diesen Wunsch evtl. überdenken.
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Puh, also da ist vermutlich unterschwellig vorher schon viel gelaufen.
Meine Erfahrung angesichts der Konstellation, Rasse, Alter etc. ...meist ist so ein Vorfall der Anfang vom Ende. Da schreibe ich nicht, weil ich es Dir wünsche, sondern weil ich schon einige solche Fälle, bei denen Aussies involviert waren, begleitet habe.
Einige leben unter viel Management im alten Zuhause, andere Besitzer konnten das nicht leisten und haben ein neues Zuhause gesucht.Sorry, war vermutlich nicht das, was Du gerne lesen möchtest. Lass jemanden draufschauen. Aber der sollte auch wissen wie Aussies ticken.
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Klar, dass die Antworten nicht das sind, was du erwartet hast, aber bei so massiven Verletzungen bei beiden Hunden wäre es mehr als fahrlässig, per Ferndiagnose Tips zu geben. Da muss ein guter Trainer ran, der die Situation vor Ort anschaut. Sicher können hier auch einige User weiterhelfen, wenn es darum geht, den richtigen Trainer zu finden, aber das Problem mal eben so lösen, das geht nicht :/
Ich würd die Hunde auch nicht mehr zusammenlassen - grad Titus ist ziemlich schwer verletzt und es klingt nicht so, als könnte er einer weiteren Attacke stand halten. Zur Not könnte man beiden Hunden Maulkörbe aufsetzen, dass man wenigstens schneller (und risikoärmer) trennen kann, wenn die Hunde doch versehentlich zusammenkommen.Gute Besserung den beiden und ich drücke alle Daumen, dass ein guter Trainer den Haussegen wieder richten kann.
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Hallo,
sehr unschön, was passiert ist.
Ich sage es ungerne, weil ich weiß, wie schmerzlich so ein Gedanke ist, aber setze dich damit auseinander, einen Hund dauerhaft abzugeben.
Es hat schon vorher Auseinandersetzungen gegeben, warum?
Was hast du unternommen?Hier handelt es sich offensichtlich um eine Ressourcenaggression, die im eigentliche Sinne nichts mit dem Austragen einer "neuen Rangordnung" zu tun hat.
Eine Kastration wird das Problem auch nicht lösen.Eine Ressourcenaggression, die mit solchen Verletzungen endete sowie der gescheiterte Versuch, sie wieder zueinanderzulassen, sprechen leider für kein zukünftiges entspanntes Miteinander.
Im Grunde könnte es Stress pur für beide Hunde sein.Beide Hunde müssten 100%ig geführt werden, du müsstest quasi jeden Schritt überwachen, jeden Krümel, der heruntergefallen ist, unmittelbar entfernen, heute ist es das Leckerchen, morgen ist es ein Spielzeug, übermorgen ein Stock, der auf dem Weg liegt, der eine Aggression mit Klopperei auslösen kann.
Dazwischen ein Baby, ein Kleinstkind , Jahre späte ein Kind...Ein Trainer wird dir auch "nur" zeigen, wie du sie führen und die Ressourcen streng "überwachen" musst, passiert dir nur ein Fehler, kann die nächste Auseinandersetzung noch schlimmer ausgehen.
Das Ganze war m.E. keine "harmlose" Rüdenklopperei.
Tut mir sehr leid, ich weiß, wie du dich fühlst, aber ich kann dir nur raten, einen Hund abzugeben (den jüngeren).
LG Themis
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Das ist ein ganz mieses Gefühl
Auch wenn ich selbst zu den Aussiebesitzern gehöre, die sagen, das Aussies süchtig machen, muss ich gestehen, dass das von dir Beschriebene nicht soooooo untypisch unter Aussies ist. Gerade die Sache mit den Pfoten und wo die Bisse sind, klingt als hätte einer den anderen auf den Rücken gedreht und sie dann jeweils mit den Pfoten gegen den anderen gedrückt und der oben in die Pfoten gebissen, die vor dem Hals kamen.Es gibt Vertreter, die das Hobby Ressourcenverteidigung sehr ernst nehmen und das kann alles Mögliche sein - Frauchen, Futter, Türdurchgang u.s.w. Wenn es bei den Aussies knallt, dann nicht selten so heftig, wie bei anderen Rassen nicht inkl. Nachsetzen. Wenn beide dann noch denselben Anspruch an Kontrollrechte ihrer Umgebung gegenüber stellen, kann auch ein Auszug die richtige Wahl sein.
Als Sofortmaßnahme würde ich jedes noch so minimal begehrliche Teil bei beiden streichen und wenn es geht einen rassekundigen Trainer drauf schauen lassen und zwar bevor ihr zur Kastration schreitet. Vor allem würde ich Situationen versuchen zu managen, bevor sie entstehen können, also z.B. nicht so durch eine Tür gehen, dass einer frontal vor dem anderen rauskommt, wenn die Tür sich öffnet. Ne Halterung am Hund wäre momentan sicher auch praktisch, damit ihr zugreifen könnt.
Aussies können wunderbar miteinander auskommen, aber bei denen, die es nicht tun,würde ich den Gedanken an eine Abgabe nicht ausschließen. Es gibt nicht so wenige, die im Grunde als Einzelhunde besser dran wären.
Ich drücke Euch ganz fest die Daumen!
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