Was muss ein Hund alles tolerieren können?

  • Ich frage mich manchmal, wo ihr die Infos immer her habt, dass man so schlecht dran ist, sollte der Hund mal beissen.

    Zum Beispiel aus dem Hundegesetz für Schleswig Holstein. Danach reicht es nämlich schon, wenn ein Hund "wiederholt in gefahrdrohender Weise Menschen angesprungen" hat, um als gefährlicher Hund eingestuft zu werden.

    Mag sein, dass das in der Realität nicht häufig durchgesetzt wird, schön wäre das ja – aber die rechtliche Grundlage dafür gibt es, und ich habe z.B. keine Lust auf die Diskussionen mit Ämtern, also bin ich lieber extra vorsichtig, dass ich in so eine Situation bloß nie komme.

  • nun, ich würde behaupten, wenn man einen mix hat der auch nur ansatzweise nach listenhund aussieht (siehe meiner), hat man definitiv die arschkarte gezogen.
    und das liegt ganz sicher nicht an meiner übertriebenen wahrnehmung.

    und rein auf gesetzeslage betrachtet muss ein hundehalter in manchen bundesländern nunmal mit der roten karte rechnen, wenn sein junghund andere menschen auch nur spielerisch anspringt. da gibts nichts zu beschönigen - ist so!

  • Nachtrag, weil's zu spät zum Editieren ist: Ich denke mal, dass man im Gespräch mit anderen HH oder in seinem Umfeld eher selten Hunde treffen wird, die nach Beißvorfällen tatsächlich Konsequenzen zu spüren bekommen haben.

    Bei uns in der Ecke sitzen dafür aber eine ganze Menge solche Hunde im Tierheim... Behalten werden wohl tatsächlich eher die, die "noch mal davongekommen sind" – sobald ein Hund Auflagen hat oder erhöhte Steuern fällig werden, "verschwinden" die ja meist, so zumindest die Tendenz hier.

    Insofern finde ich die Beobachtung, dass da manchmal gar nix passiert, verständlich, aber wenig repräsentativ.

  • Wie verhaltet ihr euch den Kundern gegenüber?
    Ich hatte so eine Situation mal mit Kleo damals im Zug und nachdem ich das Kind geblockt habe und auf meinen freundlichen Hinweis, dass man fremde Hunde nicht streicheln darf ohne zu fragen, besonders von der dämlichen Mutter nur Unverständnis kam, 'man habe ja schließlich selbst einen Hund'; seitdem bin ich dazu übergegangen die Kinder direkt kurz und knackig auszuschimpfen, einfach damit sie sich das merken.
    Es geht hier eindeutig um den Schutz aller Beteiligten und die Kinder können nichts für ihre Unwissenheit oder inkompetente Eltern. Auf Diskussionen ob ich jetzt das Recht habe ein fremdes Kind zu erziehen lass ich mich dann auch gar nicht ein. Für die Erklärung warum wieso weshalb bin ich auch nicht zuständig, fremde Hunde begrabbelt man nicht und fertig.
    Ich persönlich glaube, dass ein scharfes "pfui ist das!" so einem übergriffigen Kind am besten hilft.
    Und vor allem allen zukünftigen Opfern...

  • Für mich gibt es da eine ganz klare Antwort: "Nur das, was ich selber will und meinem Hund zumuten kann".

    Sehr treffend, sehe ich genauso. Meine Hündin ist, auch auf Grund ihres Alters, noch sehr ungestüm, d.h. ein Kind wäre zum Umklammern gar nicht gekommen, dass hätte ich gemerkt.

    Ich bin nicht der "Einkaufszone mit Hund"-Fan, einfach, weil mir alleine schon diese Menschenmassen Stress bereiten, also erspare ich es mir und meinem Hund (wobei der vermutlich weniger Probleme damit hätte). Ich finde, der Hund der TE hat vorbildlich reagiert, insbesondere in der Umklammerung. Ist nicht selbstverständlich. Die Mutter hätte ich mir allerdings zu einem klärenden Gespräch gepackt, der nächste Hund kann anders reagieren.

  • Hut ab vor deinem Hund!

    Ich mag mir nicht annähernd vorstellen, was dem Kind passiert wäre, hättest du meinen Hund an der Leine gehabt. Allerdings hätte die ihren Unmut schon beim Näherkommen des Kindes lautstark geäußert. Aber wir arbeiten dran....

  • Ich mach um fremde Kinder einen großen Bogen aus dem Grund. Hardy würde zwar wohl ruhig bleiben, aber ich will ihn nicht eventuell solchen Situationen aussetzen.
    Wenn sie Anstalten machen, trotzdem auf uns zu zugehn und aufdringlich werden schick ich sie weg, zur Not sehr unfreundlich.
    Grundsätzlich laß ich meinen Hund nicht zu Fremden Leuten hin, er interessiert sich von sich aus zwar nicht dafür, trotzdem nehm ich ihn zu mir wenn Leute kommen. Man weiß einfach nie, was denen einfällt, und als HH mit großem Hund ist man dann immer der Depp wenn was ist.

    Wir sind aber auch nicht in extrem stark frequentierten Umgebungen wie City unterwegs. Hab ich mit Gisi nie gebraucht. Da geh ich lieber alleine, bin flexibler (läden usw) und dafür 1 Std kürzer.
    Unser Ärger hat sich so in den Jahren sehr in Grenzen gehalten.

  • Hunde haben heutzutage unsichtbar zu sein und alles über sich ergehen zu lassen...

    Ich hatte auch schon einige Situationen wo ich froh war, dass ich einen wesensfesten Labrador habe, der einigermaßen erzogen ist.

    Neulich aß ich meine erste Kugel Eis der Saison und saß auf der Bank vor der Eisdiele. Newton saß neben mir und da ich die Kugel im Becher genommen hatte, brauchte ich beide Hände, d.h. die Leine habe ich nicht ernsthaft festgehalten.

    Da kam ein kleiner Bub mit seinem Vater daher und streckt im Vorbeigehen Newton seine Eistüte entgegen. Nun ist Newton ja Schulhund und hat daher gelernt, dass er mich zu fragen hat, bevor er von Kindern etwas annimmt... Das Kind hat von mir trotzdem die Leviten gelesen bekommen... Fand der Vater zwar nur mäßig gut, aber war mir egal.

    Einmal, das war ganz geil... Filmabend. Mitten im Film steht Newton auf, läuft zum Napf und säuft und säuft und säuft. Kumpel von mir: "Sag mal, muss das sein?! Ich versteh kein Wort!" Ich hab ihn dann gefragt, ob er noch alle Nadeln an der Tanne hat...

    Ich weiß noch früher, wo man als Kind eins drüber bekommen hat, wenn man in Gegenwart eines Hundes gerannt ist oder sonst welches Verhalten gezeigt hat, das den Hund provozieren könnte. Ich streichel heute noch keine Fremden Hunde... Kinder heutzutage lernen solche Grundregeln im Umgang mit Hunden wohl leider nicht mehr...

  • Hi,

    bin ich froh dass ich in diesem Zusammenhang auch einen absoluten Tutnix Hund hab. Wir wollten ein Straßenfest nur durchqueren, nur 10 Meter und eigentlich war freie Bahn. Ich guck noch kurz nach rechts weil da in einigem Abstand ein Hund saß, schaue zu Sino und er hat ne süße ca. 3 jährige Maus am Hals. Sino kuschelt aber gerne und hielt ganz still, war auch ganz ruhig dabei. Die Mutter kam dann und fragte ob dies überhaupt in Ordnung sei. Ich sagte dann klar, wir müssen aber leider weiter. Das Kind wurde dann gelöst und wir gingen. Ich nach 10 Minuten mit einem Ruhepuls von 210 und war einfach nur froh. Wär ich unruhig geworden oder hätte emotionale Vorhaltungen gemacht hätte der Hund das sicherlich mitgekriegt.
    Ich weiss nicht ob er dann auch noch völlig ruhig geblieben wäre.

    Im Nachhinein hab ich mich dolle über mich selbst geärgert. Auch wenn ich Sino vertraue, in eine soche Situation bringe ich uns nie nie wieder.

    LG

    Mikkki

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