Neuer Hund vom Tierschutz verhält sich vollkommen entgegen seiner Beschreibung

  • Meine persönliche Meinung und Erfahrung aus meinem Umfeld:
    Einem Hund, der auf der Straße gelebt hat und sich sein Essen schon selbst erjagen musste, würde ich auch nach Eingewöhnung niemals soweit trauen, ihn mit einem potentiellen Beutetier alleine zu lassen. Das kann böse ausgehen für die Katze.
    Ansonsten bist du da wohl an die schlechtere Variante im Tierschutz geraten, bei einem Verein, bei dem wahrscheinlich mal wieder alle Hunde arme Seelchen und ohne jede Macke sind.
    Gib dem Hund Zeit sich einzugewöhnen, trainiere Grundgehorsam und stell klare Regeln auf im Umgang mit der Katze. Wenn keiner da ist, würde ich dauerhaft strikt trennen.
    Erwarte trotzdem keine Wunder. Wenn du damit nicht klar kommst, gib den Hund zurück.

  • Da wurde ein Hund, der 4 Jahre auf der Straße zurecht kam und unter seinesgleichen lebte aus seinem Umfeld gerissen, in ein Flugzeug gesetzt und soll nun in einem Haus unter Menschen und Katzen (mit denen er eventuell(!) vorher nix groß am Hut hatte) leben. (Ich werde nie verstehen, was das mit Tierschutz zu tun haben soll.)

    Ja, und genau das ist das Problem im ausländischen Tierschutz.

    Welche Überlebenschance hätte denn der Hund würde er auf der Strasse verbleiben?

    Ich fände eine "Vor-Ort-Hilfe" auch viel besser. Aber, es sind einfach zu viele Hunde. Wohin damit? Und das in einem Land, wo Hunde keinen Stellenwert haben.

    Die Pflegestelle hat unter Umständen den Hund falsch beschrieben. Jetzt hat der Hundehalter ein Problem. Weggeben möchte er den Hund nicht mehr - kann ich verstehen!

    Jetzt ist Hilfe in Form von Management angesagt! Und wenn es nicht funktioniert, vielleicht findet sich im Bekanntenkreis ein katzenfreier, hundefreundlicher Haushalt.

  • Wie hat die Frau euch das denn erklärt, dass er eigentlich so ruhig und unproblematisch sein soll und bei eurem Besuch aber völlig aufgedreht war?

    Ich denke, es gibt da zwei Möglichkeiten: Entweder, der Hund ist vom Wesen her so, wie er sich bei euch gibt, dann ist er wohl nicht der richtige Hund für euch, es sei denn, ihr wollte euch professionelle Hilfe ins Boot holen und viel Arbeit und Management in Kauf nehmen. Oder das sind alles nur Übersprungshandlungen, weil der Hund mit den vielen Umstellungen nicht klar kommt (wie lange war er eigentlich auf der Pflegestelle?)
    Du könntest vielleicht noch mal bei der PS nachbohren, wie der Hund sich dort denn nun wirklich verhalten hat?

    (Mit Trennen meinte ich wirklich nur die paar Stunden, wenn mal niemand aufpassen kann, ansonsten wäre für mich auch das Ziel, dass alle zusammen im Wohnzimmer sitzen können. Da würde für mich der Kater auch vorgehen, weil er schon länger da ist.)

    Edit: Wenn die Kinder Jugendlichen viel "Leben in die Bude bringen" dann ist das für den Hund eventuell das falsche Umfeld oder mal mindestens eine schwierige Umstellung. Bei einer alten Dame ist normalerweise viel weniger Trubel im Haus (ja, okay, Vorurteil :D ) und dass viele Hunde dort waren will nichts heißen, denn Hunde sind für einen Straßenhund was ganz anderes als Menschen.

  • (uff, zitieren vergessen)

    ***unser Ziel ist es, Hund und Katze im Wohnzimmer bzw. generell bei uns zu haben***


    Später, vielleicht viel später, wird das auch so werden aber jetzt musst Du MANAGEN!

    Der Hund bewegt sich eben nicht frei in der Wohnung sondern ist mit Hausleine an Deinen Gürtel angebunden oder er ist in einem Laufstall oder in einem Raum mit Türgitter!

    Der Kater muss sich an den Hund gewöhnen und wieder Vertrauen fassen und der Hund muss erstmal "ankommen" und lernen.

    Richte Dich auf Monate ein - 10 Tage sind da nix - und noch mal der Trost:

    das wird werden, wirklich, meine Katzen sind unterschiedlich "Gut Freund" mit meinen Hunden aber es klappt gut!

    Ruhe! muss da 'rein...

  • Ich würde dem Hund mehr Zeit geben. Wenn er seit ca. 10 Tagen bei euch ist das nichts. Er muss sich an seine Familie gewöhnen, an andere Hunde. Vielleicht war die Katze dort anders (ruhiger, zurückhaltender?)als eure.
    Da kann es immer mal passieren, dass sich ein Hund anders als auf der Pflegestelle verhält.

    Nach 10 Tagen würde ich noch nicht an Abgabe denken.

    Ich finde es ehrlich gesagt schade, dass es ein Hund mit Vergangenheit sein muss der aber keine Probleme mitbringen darf. Sorry, ist meine Meinung.

    Ich würde Hund und Katze während deiner Abwesenheit trennen und eine Zusammenführung versuchen. Also Hund ist an der Leine und die Katze läuft frei und kann Kontakt mit dem Hund aufnehmen. Die Katze sollte Rückzugsorte haben an die der Hund nicht hinkommt.

    Das wird schon. Mein Balou hat als Welpe lange die Katze gejagt.

  • Ein Hund aus dem Ausland der kein Zusammenleben mit Menschen kennt (und wenn dann bedeutet für die Hunde der Menschenkontakt oft Schmerzen) ist eine große Herausforderung.
    Man kann von einem solchen Hund nicht erwarten, dass er innerhalb weniger Tage sofort "funktioniert" wie gewünscht.

    Bei Straßenhunden gibt es grundsätzlich 2 Varianten: Die einen ernähren sich von Müll (das sind dann die die zu Hause die Mülleimer auseinander nehmen als hinge ihr Leben davon ab) und die anderen jagen Kleintiere.

    Grundsätzlich brauchst du klares Management und deutliche Regeln für das Zusammenleben. Dies aber ohne Gewalt und Druck.

    Straßenhunde sind anderen Hunden gegenüber schonmal etwas "prollig"... nur der Stärkere überlebt und jeder andere Hund ist ein Konkurrent auf das eh schon oft knappe Nahrungsangebot. Da muss man so ein Tierchen auch erst ranführen...

    Zeit, Geduld und wenn man selbst keine große Erfahrung hat einen erfahrenen Trainer an der Seite.

    "Wegschmeißen und Welpen dafür holen" finde ich nach so kurzer Zeit den absolut falschen Weg...das ist ein Lebewesen und kein Wanderpokal..klar wenn es auch mit Zeit und Hilfe nicht geht muss man über eine Abgabe nachdenken...aber erstmal würde ich versuchen den Hund zu verstehen und an den Problemen zu arbeiten

  • Ich gehe morgens mit dem Hund raus, füttere ihn danach und lasse ihn dann in seiner Box Platz nehmen, die ich dann schließe, um mich um Haushalt und Kater zu kümmern. Dieses Prinzip versteht er auch ohne Einschränkung und schläft dann. Nachdem vorerst alles erledigt ist kommt er dann mit zu mir ins Wohnzimmer, wo ich arbeiten und er weiter ruhen kann. Die Wohnzimmertür hat allerdings eine Glasscheibe, durch die er dem Kater sehen kann und wenn er das tut, dann dreht er vollkommen durch, ganz egal wie ruhig er vorher war. Er hat seit gestern auch angefangen sämtliche Geräusche von draußen anzubellen, wir machen uns langsam etwas Sorgen, wollen aber auch zeitnah eine Hundetraunerin um Rat bitten. Aber er ist leider nicht der beschriebene super Ersthund. Mich ärgert unsere Blauäugigkeit. :fear:

  • Vielleicht ist gerade diese Glasscheibe das Problem. Hund sieht, kann keine Kontaktaufnahme tätigen, wird "böse". Oftmals verläuft direkter Kontakt, wie in der Hundewelt üblich, viel gelassener ab.

    Ersetze die Glastür durch ein Kinderschutzgitter und beide Tier können Nähe aufbauen. Negatives Verhalten, wie Bellen, ins Gitter beißen oder sonst was, wird sofort bestraft.

  • Er hat seit gestern auch angefangen sämtliche Geräusche von draußen anzubellen, wir machen uns langsam etwas Sorgen, wollen aber auch zeitnah eine Hundetraunerin um Rat bitten. Aber er ist leider nicht der beschriebene super Ersthund. Mich ärgert unsere Blauäugigkeit. :fear:

    Eine Hundetrainerin ist auf jeden Fall eine gute Idee.

    In der Hundeschule wurde immer gesagt, dass mein Balou kein Anfängerhund ist. Jetzt lebt er bald seit 5 Jahren bei mir und wir haben bestimmt zwei Jahre gebraucht um ein Team zu werden. Ich finde man wächst an seinen Aufgaben.

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