die Intelligenz verschiedener Rassen

  • Ich glaube beim Collie gibts da extreme Schwankungen und es hängt auch damit zusammen wie man das ganze fördert. Casanova ist manchmal echt gerissen, er kann gut manipulieren und hat mich nicht nur einmal als Welpe ver*rscht. Er kann Verhaltensketten super schnell bilden um so mehr Kekse abzustauben und lernt auch viel durch reines beobachten. Er ist intelligent, ein bisschen stur und tut das, was sich für ihn lohnt. Ob das Frauchen passt ist da zweitrangig.


    Und Livi... xD Ist ehrlich gesagt nicht grade intelligent. Sie lernt natürlich schon schnell, sie ist ja leicht zu motivieren - aber manche Alltagsdinge wird sie glaube ich nie verstehen. Zum Beispiel wie man korrekt ein Leckerli aus 2 Fingern nimmt, ohne es jedes 2. mal fallen zu lassen. Oder auf welche Seite man ausweicht, wenn Frauchen des Weges kommt.


    Ehrlich gesagt liegt mir der manipulative A*sch in der Erziehung mehr. Das dusselige Träumerchen ist echt eine Geduldsprobe für mich, auch wenn sie es natürlich nicht absichtlich macht.
    Und achja, ich finde grade das sehr liebenswürdig an ihr :D Sie passt sehr gut zu meinem Freund.

  • Meine Cattlechens sind ja eh die schlausten ( ;) ) , aber absolut unterschiedlich.


    Die Mutter der beiden roten manipuliert, umgarnt und findet in eigentlich jeder Situation eine Lösung, lernt und begreift unglaublich schnell, etwas, was sie mal gelernt hat, geht ihr NIE wieder aus dem Kopf. Im Guten wie im Schlechten ;)
    Beispiel: ich habe auf dem Hundeplatz, der durch Dauerregen ziemlich geflutet war, meine Autoschlüssel verloren.
    Mein anderer Hund saß im Auto, der Ersatzschlüssel zu Hause und das Auto abgeschlossen.
    über eine Stunde bin ich jeden Meter, den ich gegangen bin wieder und wieder abgeschritten, Meine Maus ist derweil munter um mich rum getobt. Gerade, als ich aufgeben wollte, kam sie von irgendwo angelaufen und legte mir was vor die Füße: Meine Autoschlüssel!!! (Sie hat NIE aktiv Sucharbeit gelernt!)


    Absolut begeistert habe ich sie natürlich überschwänglich belohnt, geknuddelt, Leckerlies reingeschoben.....


    Seitdem muß sie jedes Mal, wenn ich ins Auto steige, am Schlüsselanhänger zergeln (sie sitzt auf der Beifahrerbank). Seit inzwischen 6,5 Jahren ;)


    Ihre Tochter ist blitzgescheit: Superschnell im Denken, im Kombinieren, in Problemlösungen......


    Entsprechend wenig Zeit nimmt sie sich, etwas zu überdenken, sie handelt sofort. Manchmal hat sie dabei auch einen Fehler in den blitzschnellen Gedankengängen und fällt auf sie Schnautze.....
    Was sie nicht kümmert: Schütteln, Krönchen geraderücken, kurz das Problem neu überdenken und anderen Lösungsweg finden.
    Sie ist unglaublich gut erziehbar aber auch sehr selbstständig, sie hasst nichts mehr, als ständig "gegängelt" zu werden. :herzen1:
    Das macht sie absolut perfekt für die Flächensuche.


    Sie ist einzigartig!!!


    Ihr Bruder ist komplett anders!
    Sicher nicht ganz so schlau wie sie und von absolut bedächtiger Art: Er überlegt, kaut einen Gedanken gründlich durch, erörtert mit sich Alternativmöglichkeiten, kommt zu einem Schluss und führt eine Aufgabe dann zielstrebig und fehlerlos aus.
    Er findet es fantastisch, wenn er sich nach mir und meinen "Kommandos" richten darf, was beim Mantrailen mitunter ein Problem war, wenn ich unsicher war, was er anzeigte und ihn falsch gelesen habe, hat er die Schultern gezuckt und ist dann falsch gelaufen, so nach dem Motto: Wenn Du da längs willst gehen wir dahin, kein Thema, der Spur können wir ja später noch folgen.....
    während seine Schwester eigensinnig auf IHRE Richtung bestand .


    Alles 3 sehr verschiedene Hunde, auch wenn eng verwandt und jeder auf seine Art der absolut allerbeste :cuinlove: :herzen1: :cuinlove: :herzen1:

  • ... für mich wäre ein Windhund so gar nichts aber sie sind deshalb ja nicht dumm, nein sie haben nur andere Prioritäten und die enge Zusammenarbeit mit dem Menschen gehört eben nicht dazu.

    Danke dafür!


    Genau so ist es auch. Abby zum apportieren zu bringen war für mich ein kleiner Kampf, während es bei Asra ruckizucki ging.


    Sie ist einfach eher für die Arbeit alleine bzw. mit einem anderen Hund gemacht. Das merkt man auch wenn sie z.B. alleine über das Feld rennt oder ein anderer Galgo dabei ist.
    Allerdings kann sie auch Sitz,Platz,Gib Pfote,Bleib, und hier. Das gehört für mich aber zu einer soliden Grundausbildung dazu xD um das zu erlernen muss der Hund nicht sonderlich begabt sein.


    Daran kann ich aber keine Intelligenz dran festmachen oder sagen, dass sie jetzt dumm ist nur weil es schwieriger ist sie zu motivieren.

  • Die Frage nach "Intelligenz" scheint mir etwas unglücklich gewählt, weil dieser Begriff nicht eindeutig definiert ist. In der Medizin ist es wohl noch immer einfach "das, was der Intelligenztest misst".


    Natürlich haben wir bei umgangssprachlicher Benutzung des Worts eine andere Vorstellung als diese, und sicher haben nicht alle Menschen die gleiche.


    Dass ein leicht dressierbares Tier nur deshalb besonders intelligent sei, halten wohl schon viele von uns für falsch. Für mich ist der Hund besonders intelligent, wenn er aus eigener Kraft Problemlösungen findet, z.B. klugen Zugang zu begehrten Dingen oder geschickte Manipulation des Menschenverhaltens.


    Ein Vergleich zwischen verschiedenen Hunden würde wohl die selben Ausgangsbedingungen voraussetzen, und um Rassenmerkmale von individuellen Besonderheiten zu unterscheiden, bräuchte man eine große Zahl von Probanden.
    Wenn nun jemand sein Hündchen besonders schlau findet, obgleich die Rasse als dämlich gilt, kann er m.E. durchaus recht haben.


    sea u in denmark

  • Ich finde es kommt auch immer drauf an wie der Hund gefördert wurde, ob er gelernt hat zu lernen und etwas anbietet, kreativ ist. Das hat für mich zwar auch nicht direkt etwas mit Intelligenz zu tun, aber kommt eben erst mal dümmer rüber, wenn nichts zu holen ist :roll:

    Das würde ich auf jeden Fall so unterschreiben.
    Ich hab ja gut reden, als ich mir einen Welpen geholt habe, hab ich vom ersten Tag an mit ihm was gemacht und so springt mein Hund natürlich bis heute schnell auf ein Lernangebot an.
    Ich kenne aber so einige Hunde, die erst mit 4, 5, 6 Jahren in ein Zuhause kamen, wo auch wirklich mal was mit dem Hund gemacht wurde. Anfangs standen die da echt auf der Leitung, die wurden ja noch nie gefordert und hatten keine Möglichkeit sich auszutesten und zu durchdenken. Solche Prozesse dauern dann teilweise viele Jahre lang.


    Unser früherer Kuvasz-Mix stand sich immer selbst im Weg. Der hatte zu viele schlechte Erfahrungen abgespeichert, um noch viel aufnehmen zu können (so war immer mein Eindruck). Und so ein hoch spezialisierter Hund soll ja nicht viel denken, sondern halt bewachen und beschützen - und das tat er. Auf lustige Denkspiele hatte der nie Lust.


    Mein Terriermix hat wie gesagt von Beginn an gelernt, wie man lernt. Auf den Kopf gefallen ist die Kleine nicht, aber bei Problemen bin ich immer die erste Ansprechpartnerin. Um die Ecke wird da nicht gedacht, WTP ist auch null vorhanden und Bock auf Knobeln hat sie auch nicht. Dazu noch das Terriergemüt, das gern den Nutzen für sich selbst sehen möchte und auch zum überdrehen neigt und andere versucht zu manipulieren - schwierig. Es gibt keine Konstante. Theoretisch kann sie ganz viel und wenn sie es durchzieht, ist sie echt bombe. Wenn Madame was nicht passt, wird es manchmal sehr schwierig.
    Ob sie also klug ist? Kann ich nicht so genau sagen, aber Charakter hat sie. Da würde ich nämlich nochmal sehr genau unterscheiden.. Nicht jeder sturer Bock ist ein heimlicher Einstein.

  • Intelligenz ist ja im Grunde nur eine Basis, die gefordert und gefördert werden muss. Und egal wie Intelligent eine Hunderasse ist, wenn der Trainer zu blöd ist, lernt der Hund auch nichts. xD
    Nein, im Ernst. Ob ein Hund nun als Intelligent bezeichnet werden kann, hängt meines Erachtens davon ab ob er das verlangte auch dann noch versteht, wenn ich mich deppsch anstelle, ob er komplexe Zusammenhänge selbstständig begreift und verknüpfen kann oder ob er eigene Lösungen finden kann. Alles andere ist Dressur.
    Bestes Beispiel ist für mich immer der berühmte Border der die 100undwievielauchimmer Plüschtiere auseinanderhalten kann. Finde ich persönlich nicht übermässig Intelligent nur gut trainiert.
    Klar gibt es Rassespezifische Eigenschaften, die das Lernen erschweren oder vereinfachen können. Aber ist jeder Hund der schnell lernt, gleich intelligenter? Oder ist jeder Hund, der langsamer Kommandos ausführt gleich dümmer? Kann man in jede Richtung betrachten. ;)

  • Ah, bezüglich problemlöseverhalten:


    Wenn Nils vor einer Aufgabe steht, z.B.: der Ball ist unter das Sofa gerollt.


    Natürlich versucht er zunächst da ran zu kommen. Nach einer Weile merkt er dann aber, dass ers nicht schaffen wird.
    Er bittet mich dann um Hilfe.
    Ich finde, das zeugt auch von Intelligenz.
    Der Hund merkt, dass er an eine (körperliche) Grenze kommt und benutzt dann den Menschen als "Werkzeug".
    Ich kenne auch Hunde, die bis zur Erschöpfung versuchen würden, unters Sofa zu krabbeln. (wie eine Fliege, die vor eine Glasscheibe knallt)


    Für mich ist auch leichte Erziehbarkeit kein Indikator für hohe Intelligenz.


    Sehr intelligente Hunde wägen ja evtl. noch ab, was ihnen mehr Nutzen bringt: Hühner jagen oder Keks bei Frauchen abholen.
    Nils hört im Freilauf zu nahezu 100%, sofern ich Leckerlies dabei habe.
    Steh ich mit leeren Händen da, kommt er vielleicht zu 80%...


    Ich halte meinen Hund für sehr intelligent.
    Er kann sich wirklich lange auf eine Übung konzentrieren und lernt sehr schnell.
    Er versteht auch viele Floskeln im Alltag, ohne dass ich sie im beigebracht hätte.
    Zum Beispiel "steh mal auf" oder "geh schon mal vor".


    Aber: wenn Nils eine Aufgabe zu doof ist, macht er sie nicht.


    Generell ist er aber mit Eifer dabei, wenn er merkt dass wir was neues machen.
    Er brennt dann förmlich darauf, es zu üben, bis er es kann. Das Köpfchen raucht dann richtig.
    Wobei er sich aber geweigert hat, die Drehung um sich selbst zu machen.
    Ich bin mir sicher, dass er verstanden hat, was ich meine. Aber er hatte einfach keinen Bock drauf. Der Trick hat ihm einfach nicht gefallen.


    Die Rolle auf dem Boden hingegen klappte nach 15 min. fast fehlerfrei. Jedoch wird auch diese nur auf weichem Untergrund ausgeführt. Die Fliesen sind ihm zu hart xD

  • Hunde sind allesamt ja auch nicht dafür gemacht komplett allein zu denken. Die sind an die Zusammenarbeit mit dem Menschen selektiert. "Komplexe Probleme also selbstständig zu durchdenken", das find ich zu weit gedacht und zu viel hineininterpretiert.
    Zu Intelligenz grad im Vergleich zum Wolf wurden ja recht viele wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen. Die kurze Zusammenfassung von all diesen Experimenten ist eigentlich: der Wolf denkt und löst auch wirklich selbstständig einfachere Probleme. Der Hund wendet erlerntes Verhalten an, orientiert sich am Herrchen/Frauchen und versucht über seine Unterstützung eine Aufgabe zu erfüllen.


    Teilweise ist bei den Experimenten noch unklar, ob der Hund es sogar schafft die Perspektive des Menschen mitzudenken. Also quasi seinen Standpunkt mitzudenken. Dafür gibt es zumindest Hinweise.

  • "Komplexe Probleme also selbstständig zu durchdenken", das find ich zu weit gedacht und zu viel hineininterpretiert.

    Naja, der ACD wurde genau dazu gezüchtet (wie viele andere Rassen z.B. für jagdlichen Gebrauch auch), selbstständig zu arbeiten.


    Wenn ein Trupp von 10 Menschen mit 7 oder 8 Hunden eine mehrere 100 Kopf große halbwilde Rinderherde durchs Outback treibt, dann kann der Hund nicht jedes Mal auf einen Befehl des Menschen warten um einen Ausreißer zurück zu holen, einen Nachzügler etwas "Beine machen" oder in Streit geratene Rinder zu trennen. Da mußten sie diese Entscheidungen: Was ist wann wie zu machen selber treffen. (Nachdem sie eine entsprechende Grundausbildung hatten, natürlich).
    Dabei sind diese Anforderungen schon etwas komplexer als auf ein Handzeichen hin "Sitz" zu machen.

  • Vorangestellt: Bertha ist die Klügste und Beste Riesenschnauzerin auf der ganzen Welt :cuinlove: !


    Bei mir hat sich die Sicht auf, was ich an meinem Hund "intelligent" finde, mit den Jahren geändert. Am Anfang zur Welpenzeit war ich unheimlich stolz darauf, wie schnell sie gelernt hat, sei es Grundgehorsam, Stubenreinheit, Sitz, Platz, also Prinzip: Mutti auf der Hundewiese: mein "Kind" ist das Schlauste...


    Später hat sich meine Freude darüber hinzugesellt, dass sie ein großes eigenständiges Problemlöseverhalten besitzt - ganz Solitärjäger eben, und kein blinder Kadavergehorsam, das finde ich einfach toll. Ich bin jedes mal erstaunt, wie sensibel sie auf die "Aura" von Menschen reagiert - wenn sich Bertha querstellt, stimmt meistens etwas mit den Leuten nicht.


    Jetzt, wo sie bald sechs Jahre ist, hat sie meine tiefe Anerkennung, wenn sie bei Menschen- Katzen-, Wild- und Hundekontakt cool reagiert und ihre "Gefühle" auch mal im Zaum halten kann. Ich finde es auch Klasse, wenn sie nicht nur mit mir, sondern auch mit unseren Katzen kommuniziert oder sich von einem ärgerlichen Eichhörnchen anmeckern und provozieren lässt, es zeigt, wie weit und groß ihre Wahrnehmungswelt ist.


    Also eine klasse Mischung aus Lernfähigkeit und -freude, Neugierde, selbstständigem Problemlöseverhalten und sozialer/emotionaler kommunikativer "Intelligenz". Das ist meine Bertha! :D


    Und wenn dieses Idealbild in einigen Situationen nicht mit der Realität übereinstimmt, liegt es zu 99% an mir, weil ich zu langsam, zu ängstlich, zu wenig konsequent, empathisch oder einfach zu blöd war. :hust:

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