die Intelligenz verschiedener Rassen

  • Fly ist, mMn, auch sehr intelligent.
    Sie versteht vieles innerhalb von kürzester Zeit, findet auch ganz ohne Hilfe eigene Wege, um an das Ziel zu kommen; sie ist allgemein ein Hund der viel mitdenkt und oft auch erst nachdenkt, bevor sie handelt.
    Trotzdem ist sie sehr motiviert, mir zu gefallen und auch das zu tun, was ich von ihr möchte. Sie weiß ja, dass es irgendeine Belohnung gibt, wenn sie etwas richtig macht, also nutzt sie die Situation, in denen ich mit ihr arbeite, auch für ihren Vorteil aus.
    Sie weiß auch genau, wie sie Menschen manipulieren kann.


    Ich finde, bei ihr kann man auch oft genug ihre Intelligenz merken.


    Ob das bei anderen Herdern auch so ist, weiß ich nicht.

  • Super spannend !
    Unser Grosser ist eine Hütehundmix - vermutlich mit irgendwas schäferhundartigem dabei.


    Ihn empfinde ich als klug, intelligent, wie man das nennen will. Ich würde sagen, er hat einfach den Überblick. Nie hektisch, nicht übermotiviert, aber er begreift extrem schnell. Und entscheidet dann, was für ihn gerade den grössten Vorteil hat.


    Beim Lernen von Tricks ist er sehr schnell - wenn es ihm Spass macht. Apportieren von einem Futterbeutel fand er immer total überflüssig. Er hat es schon verstanden, aber er wollte immer lieber in Ruhe nachschauen, ob er auch selber an das Futter kommt. Jetzt apportiert er den Beutel 1a. Damit er möglichst schneller als die kleine Junghündin ist, und vor ihr seine Belohnung bekommt...


    Einfacher war das zum Führen als er jung war so garnicht , aber nie langweilig :D Jetzt, wo er älter ist, ist es super toll. Er vergisst niemals, in welcher Situation welches Verhalten am besten war - bei anderen Hunden, Menschen, kleinen Kindern, Fussballspielen etc.. Wenn er einmal etwas abgespeichert hat, dass es so klappt und gut für ihn war, ruft er es von selber wieder ab. So können wir ihn wirklich überall mit hinnehmen und ich muss eigentlich nicht mal was sagen.


    Bei unserer Kleinen, Bretonin, 1,5 Jahre, bin ich mir noch nicht ganz sicher. Sie hat ganz bestimmt eine schnelle Auffassungsgabe - aber sie steht sich vor lauter Aufregung oft selbst im Wege. Tricks lernen klappt im Moment noch sehr schwer, weil sie so aufdreht, dass sie sich dann in einen hüpfenden hirnlosen Flummi verwandelt. Sie ist auch eher einfacher zu führen, weil sie nicht "hinterfragt" - Rückruf sitzt super, sie kommt mit fliegenden Ohren ohne zu zögern.... sie hat mich auch im Blick, lernt sowas wie "Bleib"gut - aber immer nur, wenn es einfache Abfolgen sind.


    Was habt ihr denn so für Erfahrungen mit Jagdhunden?


    Lg, Elzbeth

  • Ich finde ja die im Eingangspost genannten persönlichen Klischees super interessant, weil es ja wohl etwas zeigt, was sich im traditionellen Hundesport so tummelt, und was eher nicht. Speziell die Abwesenden auf der Liste finde ich aufschlussreich: manche Gebrauchshunde sind wohl total aus der Mode gekommen. Und dass man mit Sighthounds und Scenthounds kaum herkömmlichen Hundesport macht, ist ja nachvollziebar und sinnvoll, und auch, dass die klassischen Gundogs selbst im Breitensport eher Exoten bleiben. Aber die totale Abwesenheit der doch sehr breitgefächerten Terriergruppe erstaunt mich doch. Sieht man die nicht auch im Agi zum Beispiel?


    Aber ganz abgesehen davon würde ich mich hüten, die Intelligenz der Hunde mit der Trainierbarkeit in bestimmten Disziplinen gleichzusetzen, da hat man einfach einen gigantischen Bias drin. Auch wenn es gross publizierte Intelligenzskalas gibt, die die verschiedenen Rassen genau danach einordnen. Intelligenz und Lernfähigkeit kann der Hund auch beim ganz selbständigen Problemlösen ohne den Menschen zeigen.

  • Ich habe ja vom Typus zwei sehr unterschiedliche Hunde.


    Und es kommt halt wirklich drauf an, was man von einem Hund erwartet. Und wenn Hund die Erwartungen erfüllt, dann nennt man ihn intelligent. Aber eigentlich spult er nur sein genetisch reingezüchtetes Verhalten ab.


    Ich persönlich finde meinen Terrier viel "intelligenter", weil er seine Bedürfnisse ausdrücken kann, eine eigene Meinung hat und trotzdem viel wtp.


    Meine Borderliese ist dagegen strunzdumm. Was aber eben an meinen Präferenzen liegt, wie ein Hund sein sollte.

  • Ich finde einen Hund intelligent, wenn er in der Lage ist, komplexe Handlungen auszuüben und zu verstehen, wenn er ferner eigenständig Lösungen erarbeiten kann und dabei ein hohes Maß an Effizienz beweist.
    Intelligenz hat für mich nichts damit zu tun, wie ausgeprägt der Gehorsam ist oder wie hoch ein Hund im Sport geführt wird, sondern eher damit, ob er in der Lage ist, Konflikte zu bewältigen, eigene Interessen durchzusetzen und Aufgabenstellungen umzusetzen.

  • Ich kann jetzt aus eigener Erfahrung nur DSH und Dackel vergleichen und da finde ich den Dackel eindeutig intelligenter als den DSH, denn der DSH macht einfach das, was ihm "befohlen" wird, weil er das halt so gelernt hat. Unsere DSH wurden im IPO-Sport geführt, trotzdem finde ich persönlich, dass sie deswegen nicht intelligent waren, sondern einfach unter Kommandos einen Ablauf ausgeführt haben.
    Der Dackel überlegt sich erstmal, ob er das jetzt machen soll, was ihm "befohlen" wird, denn es muss für ihn in diesem Augenblick Sinn machen - und das nenne ich Intelligenz.
    Der DSH denkt nicht, der macht einfach, der Dackel denkt immer und macht dann oder eben nicht. :D

  • Hüties, finde ich persönlich am schwierigsten. Sie wollen immer aber sie wollen manchmal so sehr dass sie eben nicht mehr wirklich was können. Dieser Drahtseilakt zwischen Höchstleistung und Übersprung bzw Umweltsensibilität finde ich sehr anstrengend.

    Sehr passende Beschreibung! :bindafür:
    Ich persönlich finde es zwar nicht anstrengend, aber die Grenzen zischen Genie und absolutem Wahnsinn sind (zumindest bei meinen beiden Hütis) sehr fließend. Man muss genau ein Auge darauf haben, was unterfordert oder überfordert sie in diesem Moment und man muss im richtigen Moment aufhören.
    Wenn man das beachtet sind Hütis wundervolle Hunde.

  • Interessanter Thread :gut: Ich persönlich habe festgestellt, daß gerade oft Rassen, denen plumpe Sturheit nachgesagt wird eigentlich mit zu den intelligenten gehören. Bestes Beispiel die Bassethündin meiner Mutter. Wenn man 100% konsequent mit ihr um geht ist sie genial. Erarbeitet auch gerne schnell eigenständige Lösungen bei Suchspielen usw. Aber wehe man ist nicht 100% konsequent (wie meine Eltern), dann heisst es schnell sturer dummer Hund.

  • Ich höre öfter das Vourteil, das Frenchies dumm sind.
    Gut, ich kenn auch ein paar, die für Gehorsam und Tricks nicht soo viel übrig haben.
    Aber so eine gewisse Ignoranz und "Gelassenheit" im Lernen kann mMn auch ein Zeichen von großer Intelligenz sein, halt auf andere Weise. ;)

  • Ich finde es kommt auch immer drauf an wie der Hund gefördert wurde, ob er gelernt hat zu lernen und etwas anbietet, kreativ ist. Das hat für mich zwar auch nicht direkt etwas mit Intelligenz zu tun, aber kommt eben erst mal dümmer rüber, wenn nichts zu holen ist :roll:

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