Rüde aufgrund von Kastration unverträglich?

  • Ich weiß es nicht, aber Tatsache ist dass er zuvor noch nie gepöbelt hat und seitdem macht er es bei jedem unbekannten Rüde

    Es wird Deinem Hund noch nicht gut gehen und mit diesen Attacken versucht er sich, fremde Hunde vom Hals zu halten.
    Die Hormonumstellung geht nicht so schnell, dass man eine Verhaltensveränderung bereits nach ein paar Tagen bemerkt

    Er hat nen stark vergrößerten Hodensack (Gewebeeinblutungen)

    und der wird Schmerzen verursachen und die werden das Verhalten Deines Hundes auslösen.


    Warte mal ab, bis die Fäden gezogen sind, er wieder normal rennen darf, die Schmerzen weg sind und dann wird alles gut sein.

  • Ich schätze, dass Du durch die Kastration die erzieherische Baustelle einfach nur woanders hin verschoben hast.

    mit der Erziehung hatten wir nie Probleme. Er war auch neben läufigen Hündinnen noch gut händelbar außer bei einer jungen Hündin einer Freundin, auf die er aber immer schon extrem abfuhr :)
    Es war in diesem Sinne keine Erziehungserleichterung sondern ich wollte ihm, so blöd es klingt, ein stressfreieres Leben ermöglichen. Wenn er draußen ne gut duftende Hündin wahrgenommen hat, war er tagelang danach noch fertig mit den Nerven, hat nicht gefressen, nur gejammert, hetzte draußen von einem Grasbüschel zum anderen um Urin zu lecken. Er war todunglücklich und ich wollte ihm in dem Zustand nicht die wohl bald anfallende Läufigkeit meiner Hündin antun.



    Was mich am meisten wundert ist, dass er mit dem Hormonchip keinerlei Verhaltensveränderung aufwies, bis auf die fehlende sexuelle Motivation, was wir ja auch wollten. Er kam mit Chip immer gut mit allen aus und ging Streitereien gezielt aus dem Weg

  • Narkosemittel brauchen unter Umständen ziemlich lange bis sie vollständig abgebaut sind.
    Die Leber leidet da arg und das kann schon zu Unpässlichkeit beim Hund führen.
    Natürlich sehe ich ein, dass es sonderbar ist, dass sich das aggressive Verhalten nicht gegenüber Hundedamen zeigt.
    In möglichster Gelassenheit noch Abwarten.


    LG, Friederike

  • Frust wäre ja erst mal offensichtlich und es passiert ja gefühlsmäßig etwas mit ihm.


    Ich würde ihm noch etwas Zeit und Ruhe gönnen und dann anfangen, ernsthaft zu arbeiten. Wenn das sexuelle Verhalten jetzt raus fällt und der Hund sich daher seine Glückshormone (Dopamin) geholt hat, ist er jetzt quasi auf Entzug.


    Dopamin kann er sich aber auch durch entsprechende, rassegerechte Arbeit mit Dir holen. Wenn Du dann jetzt nichts in Richtung weitere Erziehung/Arbeit mit ihm unternimmst, ist die Gefahr groß, dass er sich an anderer Stelle verselbstständigt (zum Beispiel im Jagdverhalten, das auch Dopamin ausschütet).

  • Frust wäre ja erst mal offensichtlich und es passiert ja gefühlsmäßig etwas mit ihm.


    Ich würde ihm noch etwas Zeit und Ruhe gönnen und dann anfangen, ernsthaft zu arbeiten. Wenn das sexuelle Verhalten jetzt raus fällt und der Hund sich daher seine Glückshormone (Dopamin) geholt hat, ist er jetzt quasi auf Entzug.


    Dopamin kann er sich aber auch durch entsprechende, rassegerechte Arbeit mit Dir holen. Wenn Du dann jetzt nichts in Richtung weitere Erziehung/Arbeit mit ihm unternimmst, ist die Gefahr groß, dass er sich an anderer Stelle verselbstständigt (zum Beispiel im Jagdverhalten, das auch Dopamin ausschütet).

    Zustimmung!


    Ich finde rassetypische Beschäftigung beim Labrador sehr wichtig. Sonst kommen sie oft auf doofe Ideen.


    Bestell dir doch mal bei fünf, sechs Dummys von Mystique und mache mit ihm mal ne großflächige Suche. Newton macht das total viel Spaß. Innerhalb von 20 Minuten sammelt er mir alle Dummys ein und ist dann platt wie ne Flunder... :)

  • Wahrscheinlich passte die Erziehung vorher schon nicht ganz (zeigt sich ja recht deutlich in seinem Verhalten vor der Kastra). Jetzt hatte er ein paar Tage Schongang, Schmerzen und natürlich die OP.
    Das er danach "explodiert" ist ja kein Wunder.
    Also intensiv an der Erziehung arbeiten und damit leben, dass man sich Verträglichkeit selbst kaputt gemacht hat. Ich würde damit rechnen, dass es in den nächsten Wochen schlimmer wird, wenn das Hormonsystem endgültig durcheinander ist.


    Ich bin da sicher nicht neutral aber an mangelnder Erziehung hat es nie gelegen.
    Er war bis auf eine einzige Situation neben einer läufigen Hündin immer ansprech-, händel- und abrufbar. Eine einzige Ermahnung von mir und er hat das Objekt der Begierde sofort in Ruhe gelassen und kam zu mir, auch wenn dieses gerade in den Stehtagen und seeehr bereitwillig war. Es fiel mir nur auf dass er mit keiner Hündin mehr unvoreingenommen spielen konnte sondern jeder mit der Nase voraus im Schritt hing, das meine ich übrigens mit bedrängen. Er hat nie bei Weibchen aufgeritten.


    Niemals würd ich ne OP anordnen anstatt mich selbst an der Nase zu packen und mit ihm zu üben. Ich bin eine absolute Kastrationsgegnerin, wenn es nicht medizinisch impliziert ist. Und nach 2 Jahren, in denen ich meinen Hund leiden sah nur weil draußen ne duftende Hündin uriniert hat, sah ich auch einen medizinischen Grund. Er hatte bis zur Kastra auch ne Vorhautentzündung die stets weißlich getropft hat weil er sich in Stresssituationen immer dort unten leckt.

  • Frust wäre ja erst mal offensichtlich und es passiert ja gefühlsmäßig etwas mit ihm.


    Ich würde ihm noch etwas Zeit und Ruhe gönnen und dann anfangen, ernsthaft zu arbeiten. Wenn das sexuelle Verhalten jetzt raus fällt und der Hund sich daher seine Glückshormone (Dopamin) geholt hat, ist er jetzt quasi auf Entzug.


    Dopamin kann er sich aber auch durch entsprechende, rassegerechte Arbeit mit Dir holen. Wenn Du dann jetzt nichts in Richtung weitere Erziehung/Arbeit mit ihm unternimmst, ist die Gefahr groß, dass er sich an anderer Stelle verselbstständigt (zum Beispiel im Jagdverhalten, das auch Dopamin ausschütet).


    DAS ist jetzt ein Ansatz mit dem ich wirklich was anfangen kann, danke dafür!


    Wir machen bereits Dummysuche, das liebt er wirklich und geht dabei richtig ab. Dann werd ich das jetzt ausbauen und die Begeisterung, die vorher Weibchen galt, gezielt darauf lenken :) ein richtig toller Tipp, danke nochmals!

  • Wir machen bereits Dummysuche, das liebt er wirklich und geht dabei richtig ab.

    Ich kenne mich mit dem medizinischen Problem nicht aus, aber hierzu hätte ich einen Tipp. Wenn dein Hund jetzt noch Schmerzen hat und sich nicht so viel bewegen kann/will bzw. noch nicht so flott unterwegs ist – kennst du ZOS (Ziel-Objekt-Suche)? Das kann man auch im Haus oder in der Wohnung machen, man braucht kaum Zubehör und es fordert die grauen Zellen ohne allzu körperlich belastend zu sein. :smile: Ich hab' das mit meinem Rüden nach seiner Darm-OP angefangen und es hat gut gegen aufkommenden Frust geholfen.


    Gute Besserung für deinen Hund auf jeden Fall!

  • Ich bin da sicher nicht neutral aber an mangelnder Erziehung hat es nie gelegen.
    Er war bis auf eine einzige Situation neben einer läufigen Hündin immer ansprech-, händel- und abrufbar. Eine einzige Ermahnung von mir und er hat das Objekt der Begierde sofort in Ruhe gelassen und kam zu mir, auch wenn dieses gerade in den Stehtagen und seeehr bereitwillig war. Es fiel mir nur auf dass er mit keiner Hündin mehr unvoreingenommen spielen konnte sondern jeder mit der Nase voraus im Schritt hing, das meine ich übrigens mit bedrängen. Er hat nie bei Weibchen aufgeritten.

    Irgendwas passt da nicht. Deiner Beschreibung nach war er bei Hündinnen völlig gaga, egal welcher Hormonstatus. Jetzt war er auf einmal immer händelbar?


    Am Nummernschild schnüffeln ist normales Hundeverhalten, spielen ohne so etwas eher nicht.


    Aber musst du selbst wissen. Ich sehe da das übliche: Mein Hund ist hypersexuell, schnell ab mit den Eiern. Hupps, nach der Kastra funktioniert er immer noch nicht.
    Aber ich kann nur das beurteilen, was du hier schreibst :ka:

  • Das sehe ich wie Eva, denn Dummyarbeit kurz nach einer OP wäre auch nicht die Beschäftigung meiner Wahl. Warte damit, bis die Fäden gezogen sind und Dein Hund schmerzfrei ist.


    ZOS ist in jedem Fall toll. Kannst Du im Haus machen, es kommt kein Schmutz in die Wunde

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