Superrückruf - Aufbau, Mittel, Belohnung?

  • Wir haben auch einen "Superrückruf" mit Pfeife.
    Habe ich aufgebaut, als Mia ca. 1 Jahr alt war.
    Paar Tage lang einfach Doppelpfiff, wenn sie eh neben mir steht (egal ob Wohnung oder draußen). Dann Rinderlunge (die ausm Wichtelpaket :p ) reinstopfen - auf das Zeug fährt sie voll ab und das gibt's nur bei der Pfeife.
    Dann beim Spaziergang komplett ohne Ablenkung Pfiff - Jackpot. Das hab ich ein paar Wochen lang so gemacht.
    Also mMn ist das A und O wirklich, dass man nicht vorschnell denkt "ach er/sie hat's begriffen, jetzt klappt". Lieber wochen- bzw. monatelang komplett ohne Ablenkung, drölfhundert mal.
    Was ich auch gemacht habe, dass ich sie dann richtig "geil" auf den Pfiff gemacht habe. Absitzen lassen, bleib - und ganz weit weg gehen. Ich bin dann richtig weit weg, teils später außer Sicht. Mia kann es dann jedenfalls gar nicht erwarten, endlich her rasen zu dürfen. Bisschen ausreizen, Pfiff - Jackpot und Superparty. Habe das Gefühl, dass der Pfiff so für sie nochmal hammermäßiger wurde.


    Wir haben große Erfolge mit der Pfeife. Und was ich auch bemerkenswert fand: Habe irgendwann aus Faulheit (immer Pfeife und Jackpot mitnehmen und der normale RR tut's ja eig auch...) die Pfeife nicht mehr benutzt. Gute 2 Jahre lang gar nicht mehr.
    Vor paar Monaten habe ich sie wieder rausgeholt und durfte feststellen, dass es noch exakt so funzt wie früher. :bindafür:


    Achja: Ich habe sie NIE nach dem Pfiff angeleint, immer Jackpot und danach Freigabe.

  • Noch was: Ich habe sowohl bei der Konditionierung als auch im Alltag dann immer drauf geachtet, dass der Pfiff nur selten zum Einsatz kommt. Nicht jeden Tag üben. Und auch wenn's dann sitzt, nicht bei jedem Spaziergang pfeifen. Ich nutze die Pfeife jetzt im Schnitt vll 1x in zwei Wochen oder sogar noch seltener.


    Bzgl. Jackpot: Ich würde immer dasselbe verwenden, dass der Hund den Pfiff wirklich mit DER supergeilen Sache verknüpft. Aber das ist jetzt mein Gefühl, ka, was da besser ist.

  • Ich habe den Superrückruf mit der Pfeife zweimal aufgebaut. Beim ersten Mal war ich leider ein wenig "schlampig" und habe zu selten geübt, sodass es irgendwann nicht mehr geklappt hat. Damals habe ich, während Rex Leberwurst aus der Tube bekam, gepfiffen, natürlich zuerst innerhalb der Wohnung ohne jede Ablenkung. Dann gingen wir nach draußen und haben eben auch dort geübt.
    Und dann wurde ich eben faul und nachlässig *hust*


    Also neue Pfeife besorgt und den Superrückruf gemeinsam mit meiner Hundetrainerin aufgebaut. Gemacht haben wir das so, dass wir einfach ein wenig über das Grundstück der HuSchu spaziert sind, bis Rex ein wenig langweilig wurde und er nicht mehr an uns klebte (macht er sonst gerne, weil er weiß ,dass er in der HuSchu eben viel Aufmerksamkeit und Leckerlis kriegt). In dem Moment habe ich gepfiffen und sowohl die Trainerin als auch ich sind johlend und hüpfend (der Hund soll ja merken ,dass da was "Besonderes" abgeht) in eine Richtung gelaufen. Rex ist uns natürlich gefolgt und wurde daraufhin sehr hochwertig mit Käse belohnt, den er sonst nicht bekommt (BabyBell-Käse).


    Ich übe das mehrmals die Woche mit ihm, aber nicht jeden Tag, damit sich der Superrückruf nicht abnützt. Zweimal konnte ich ihn schon abrufen, als er lossstürmen wollte, um Tauben/Krähen zu verjagen, und neulich im Wald verschwand er mal außer Sichtweite und war, als ich pfiff, sofort wieder da, einfach super :hurra:


    Rex ist nicht so auf Spielzeuge fixiert, damit kann ich ihn nicht so gut loben. Für den Superrückruf gibt es wirklich immer den Käse, da weiß ich, dass er ihn toll findet und eben so scharf drauf ist, weil er den sonst nicht bekommt.


    Zusätzlich dazu laufe ich, wenn ich pfeife (zumindest jetzt noch), oftmals in die entgegengesetzte Richtung. Rex hat dann Spaß daran, mir nachzulaufen, und einen größeren Anreiz, zu mir zu kommen.


    Ich wünsche dir viel Spaß beim Üben. Der Rückruf mit Pfiff ist eine tolle Sache :dafuer:

  • Ich habe für meine Hündin den Superpfiff (mit den Fingern), damit lässt sie sich sogar zurückpfeiffen, wenn sie bereits das Jagen begonnen hat.
    Ich spiele mit ihr nie mit einem Ball, sondern mit anderen Sachen, daher ist für sie ein Ball etwas ganz Besonderes. Den Ball werfe ich ihr nur nach diesem Pfiff, sonst nie. Den Superpfiff habe ich schon bei meinem letzten Dackel so aufgebaut, da hat das auch funktioniert.


    Der Aufbau war ganz einfach: Pfiff, Ball fliegt. Das Ganze 2-3 Mal hintereinander, dann wird der Ball wieder eingeschoben.

  • Zusätzlich dazu laufe ich, wenn ich pfeife (zumindest jetzt noch), oftmals in die entgegengesetzte Richtung.

    Das ist körpersprachlich sehr wichtig. Viele Hundehalter rufen ihren Hund und schauen und stehen in seine Richtung. Sind ihm also frontal zugewandt, stehen meist gerade. Das ist für Hunde aber eher ein blocken (für einen sensiblen Hund ist es das ganz sicher).
    Whiskey reagiert da auch recht sensibel drauf. Wenn er gerade "nur" schnüffelt und ich ihn so rufen will, kann ich das total vergessen. Ich muss mich eindrehen (auch die Füße!), etwas kleiner machen. Helfen kann auch klatschen, schnelle Wiederholung einzelner kurzer Laute. Beim Abruf aus dem Laufen muss man einfach abschätzen, ob das den Hund noch anstachelt weiter (weg) zu rennen, oder ob ihn das motiviert zu einem zu kommen. Wenn er hetzt/läuft ist Whiskey meine Körpersprache tatsächlich egal. Da würde nur Rennen motivieren, aber da hätte ich dann vermutlich ein Loch im Arm. Da ist er leider nicht so einfach :fear:


    Wir haben einen langen Piff als Umorientierungssignal und mehrere kurze als "Anker". Zusätzlich arbeite ich eben mit meiner Körpersprache und es gibt entweder Futter, oder ein Zerrspiel. An irgendwas werfen brauche ich da nicht denken. Das fände er zwar richtig geil, er würde dann aber hinter dem Ball oder was auch immer herhetzen, es fangen, umdrehen und wieder dem eigentlichen Reiz hinterher. Nun noch ein bisschen mehr aufgepusht (an dieser Stelle danke ich dem Erfinder der Schleppleine!! :gott: ).

  • Vielen Dank für eure Anregungen!


    @QueenyQ: Bei mir ist es mit dem Pfeifen gleich und ich bin mir nicht sicher, ob ich jedesmal pfeifen kann.


    @Chatterbox: Mir ist ein langsamer Aufbau auch sehr wichtig. Ich werde, wie du schon schreibst, lieber länger in reizarmen Umgebungen üben. Eventuell wirklich 2 Monate lang (oder länger). Als Mindestzeit setze ich 2 Monate an. Nach dem Ruf würde ich sowieso nicht anleinen, das vermeide ich jetzt schon beim Rückruf. Und ich werde es natürlich vermeiden, dass ich die Pfeiffe zu oft einsetze. Dank dir habe ich ja schon die richtigen Leckerlis!


    @Dackelbenny: Ball war auch mein Gedanke, aber den benutze ich meistens wenn ich UO übe für schnelles Fuß gehen und schnelles Platz/Sitz. Daher weiß ich nicht, ob das so geeignet ist.


    @Millemaus: Ich hab zwar schon eine Ahnung, wie ich ihn zum Nachlaufen bringen kann, werde aber zuerst ein paar Sachen ausprobieren.


    @tinybutmighty: Vielen Dank, ich hoffe wir werden viel Spaß haben!


    @queenofconvenience: In welchen Abständen waren die 2 Pfiffe? Hast du gepfiffen - belohnt - wieder gepfiffen oder war eine Zeitspanne dazwischen?


    Ich werde morgen oder nächste Woche damit anfangen.

  • Mal ne Frage an die Leute mit normalem und doppeltem Rückruf:


    Reicht nicht im Prinzip das Umorientierungssignal als normaler Rückruf und in "wichtigeren" Situationen wird der Anker zusätzlich benutzt und auch höherwertiger belohnt? Hab bisher immer nur den normalen trainiert und benutzt, aber könnte mir vorstellen, dass der Effekt vom Umorientierungssignal ohne Anker erstmal genauso funktioniert wie der normale. Oder schmälert das in irgendeiner Weise die Effektivität?


    Danke schonmal! :)

  • Hmm, also ich finde einen Superrückruf mit Pfeife am effektivsten. Unsere Stimme hört der Hund so oft, dass er die in Situationen, in denen er sehr erregt ist (z.B. jagen will), schon mal "ausblendet." Ich persönlich habe das Gefühl, die Pfeife erreicht das Hundehirn auch in solchen Situationen noch, im Gegensatz zu unserer Stimme.


    Es kommt aber auch auf den Hund drauf an. Die Hündin einer Freundin entfernt sich generell nie weit von ihr und ist super abrufbar, obwohl das nie wirklich geübt wurde. Darum braucht sie auch keinen Pfiff als Supersignal.


    Meiner hingegen ist ziemlich eigenständig und wenn ich ihn rufe, kommt es schon mal vor, dass er sich halt erst mal überlegt, ob er jetzt wirklich kommen soll.

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen, wollte aber als Alternative das Ankersignal vorschlagen. Vllt wäre das was für deinen Hund. Newton kommt da angeflitzt wie ein Irrer. :D

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