Wenn Menschen Angst haben...

  • Ich unterscheide deutlich zwischen Angst und Hysterie.

    Wenn jemand wirklich Angst hat, dann nehme ich meine Hunde an die kurze Leine und schicke sie ins Platz (dann wirken sie nicht mehr so groß und bedrohlich). Die meisten trauen sich dann ohne Weiteres vorbei, sobald sie sehen, das man den Hund im Griff hat.

    Manches mal (zb bei Joggern) wenn ich den entgegenkommenden nicht schnell genug sehe werden die Hunde auch aus der Bewegung ins Platz geschickt weil nicht genug Zeit bleibt sie ranzurufen.

    Bis jetzt hatte dann auch noch niemand ein Problem an den Hunden vorbeizulaufen/mit zb dem Fahrrad an ihnen vorbeizufahren.

    Wenn jemand völlig hysterisch wird, rumschreit, furchtelt oder was auch immer veranstaltet nehme ich die Hunde ebenfalls an die Leine und wir gehen ohne denjenigen eines Blickes zu würdigen vorbei. Glücklicherweise lassen sich meine Hunde beiden da nicht mehr aus der Ruhe bringen, kenne aber Exemplare die durch solches Verhalten erst recht aufmerksam werden und zu der Person hinwollen.

    Aber wie einige andere auch: Ich kann, will und werde mich nicht in Luft auflösen. Meine Hunde werden bestmöglich erzogen sodass sie niemanden gefährden oder belästigen.

    Mit Kindern und alten Menschen gehen sie extrem vorsichtig um. Meine Hündin ist auf den Umgang mit Kindern trainiert.

    Es gibt also nicht den geringsten Grund für Befindlichkeiten :ka:

    Aber leider erlebe auch ich immer wieder, dass Eltern ihren Kindern die Angst geradezu anerziehen...kleiner Junge (vielleicht 4) kommt ganz fröhlich auf mich zu und fragt ob er den Hund streicheln darf. Ich schicke Zera ins Platz und der Junge darf streicheln.
    Auf einmal schreit die Mutter (die bestimmt 2 Minuten fröhlich schwatzend mit einer anderen Mutter da stand) kommt angerannt, reißt das Kind hoch, tritt nach dem Hund und fängt an mich anzuschreien wie es wagen könnte meinen Köter auf ihren Sohn loszulassen.
    Da wurde ich dann sehr sehr direkt. Da sagte sie dann irgendwann nix mehr.

    DA sehe ich dann jede Form der Rücksicht nicht mehr ein.

    Wenn jemand hier her kommt frage ich immer ob derjenige Angst vor Hunde hat. War bisher einmal der Fall und ich habe sofort angeboten die Hunde in ein anderes Zimmer zu bringen. Diejenige sagte sie wollte sich die Hund vorher erstmal anschauen. Ich habe beiden Hunde gesagt sie sollen langsam hingehen (kennen sie als Kommando) und alles war super, sie hat sich sogar getraut die Hunde zu streicheln. Aber ich hätte die Hunde auch weggebracht wenn jemand wirklich Angst hat. Ich bin da schon sehr tolerant.


    Alles in allem kommts immer auf das Gegenüber an wie ich mich verhalte

  • @Czarek Aber als erwachsener Mensch weiß ich doch, wenn ich - sagen wir mal aus 100m Entfernung - einen Hund sehe und Angst habe, gleich in den Panik-Modus verfalle? Ich habe total viel Verständnis dafür, dass man, wenn man erst mal in einer beängstigenden Situation "feststeckt", nicht mehr rational reagieren kann. Ich stimm' dir auch zu, dass dann solche Sachen wie "Aber der tut nix!" oder ein Geschirr am Hund nicht helfen.

    Aber man kann doch, bevor man in diesen Zustand kommt, und wenn der Hund quasi erst am Horizont auftaucht, schon mal freundlich rufen, dass der HH den Hund bitte rannehmen sollte. Damit wäre doch allen schon mal ein bisschen geholfen. (Und darum ging's mir in den Situationen, die ich häufig erlebe.) Also quasi nter der "Reizschwelle" schon mal kommunizieren, solange das noch geht. :smile:

  • Seltsamerweise sind die echten Phobiker in meinem Umfeld wesentlich umgänglicher als die Hysteriker. Meine Lieblingsphobikerin unterhält sich mit mir, während Spuk neben mir steht, und sie möchte ihre Phobie auch bekämpfen, indem sie sich von mir Hundeverhalten erklären lässt und auch innerhalb ihrer Möglichkeiten mit meinem Hund agiert. Die Hysteriker dagegen werden meiner Erfahrung nach viel eher pampig und und stellen überzogene Forderungen.

  • @Czarek ich glaube du hast das mit den Kindern falsch verstanden
    Ich meinte das gewisse Ängste alleine durch das Theater was um etwas normales wie eine Spritze bekommen veranstaltet wird den Kindern die Angst begünstigt. Muss ja schlimm sein wenn man da so ein Theater drumrum machen muss.

    Was das mit Todesängsten zu tun hat verstehe ich nicht...

    Und nochmal, wenn ich wirklich eine Phobie habe die mich in meinem Alltag einschränkt, dann arbeite ICH daran.

  • Seltsamerweise sind die echten Phobiker in meinem Umfeld wesentlich umgänglicher als die Hysteriker. Meine Lieblingsphobikerin unterhält sich mit mir, während Spuk neben mir steht, und sie möchte ihre Phobie auch bekämpfen, indem sie sich von mir Hundeverhalten erklären lässt und auch innerhalb ihrer Möglichkeiten mit meinem Hund agiert. Die Hysteriker dagegen werden meiner Erfahrung nach viel eher pampig und und stellen überzogene Forderungen.

    Bist du sicher, dass er Phobiker ist und nicht nur einfach Angst vor Hunden hat? Ein Mensch mit wirklicher Phobie würde die Nähe nur sehr schwer aushalten und diese auch vermeiden. Angst ist ja auch nicht angenehm, ich kenne auch jemanden mit Hundeangst, der ist normal solange der Hund nicht zu ihm geht. Phobie ist nicht nur etwas Angst vor etwas zu haben, dass ist schlimmer.

    Phobie ist auch nicht, wenn ein Mensch fast in den Hund reinläuft und dann schreit er habe Angst. Ein Phobiker würde dem Hund so gut es geht aus dem Weg gehen.

  • Da man niemandem vorschreiben kann ob er gegen seine Ängste/Phobien (letzteres ist ja eher selten) etwas machen will/kann und ich Ängste immer ernst nehme, handle ich dementsprechend rücksichtsvoll. Bei einem schwarzen Schäferhund bleibt einem sowieso nichts anderes übrig, denn da weichen die Leute, auch bei entspanntem laufen mit Hund an der Häuserseite, manchmal auf die Strasse aus. Daran kann ich natürlich nichts ändern, denn auflösen kann ich mich nunmal nicht.
    Im Freilauf allerdings wird zu niemandem hingelaufen und ich lasse sie im deutlichen Fuß, vom Menschen abgewand, vorbeilaufen.

    Sehe ich Angst, leine ich an! Schön sind dann immer Gespräche, die sich nach einem leider seltenen Dankeschön, teilweise entwickeln. Dort bekommt man dann auch mit, daß viele Ängste nicht aus der Luft gegriffen sind, sondern manche HH den schlechten Ruf, den wir alle bei vielen Nichthundehaltern haben, durch ihre Rücksichtslosigkeit selbst verursachen. Welcher Jogger, Radfahrer ist nicht schon von Hunden angegangen worden und die Besitzer waren irgendwo weiter weg oder gleichgültig? Ist mir auch schon passiert und schön ist anders!

    Bis jetzt ist Honda in unserem Haus immer ohne Leine die Treppe aus dem ersten Stock runtergelaufen. Nun wohnen über uns neue Nachbarn und die Tochter hat sogar vor kleinen Hunden Panik. Logischerweise geht Honda jetzt an der Leine die Treppe runter, das habe ich dem Mädel versprochen. Wäre es meine Tochter, wäre ich darüber auch froh. Und beim Gespräch haben wir mit den Eltern überlegt an ihrer Angst zu arbeiten. Besser gehts ja nicht.

    Im Zweifel ist für mich Rücksicht immer die richtige Entscheidung und das gilt nicht nur für Hundehalter!

    Und hier jeden Einzelfall zu diskutieren ist albern, denn jeder nimmt anders wahr und niemand von uns war bei Vorkommnissen eines Anderen persönlich dabei.

  • Mhh...ich selber habe Angst vor Spinnen und kann daher die Reaktion einiger die Angst vor Hunden haben gut nachvollziehe2n. Würde mir jemand sagen " stell dich nicht so an, die Spinne tut doch gar nix" würde ich trotzdem keinen Schritt weiter gehen und definitiv nicht ruhig bleiben können.

    Yep. Hier auch Angst vor Spinnen. Von daher bin ich ganz bei dir. Ich verstehe die Angst vor Hunden und reagiere entsprechend.

  • Zitat

    Fängt schon in der Kindheit an. Die Kinderimpfungen bekamen wir von der Schulschwester, ein Pieks und ab in die Pause. Jetzt bekommen Kinder betäubungssalbe auf die Impfstelle, die halbe Familie ist anwesend, usw.

    ... und wehe, es gibt eine Beule; dann wird der Arzt auf Schmerzensgeld verklagt.

    Zitat


    Klar wird so eine Angst begünstigt. Bei uns damals hieß es "nun stell dich nicht so an, bei einem Piekser ist noch niemand gestorben".

    So ist es. Und das war auch besser so. Ich hätte wahrscheinlich heute noch Spinnenangst, wenn mein Vater das toleriert und mich am Ende noch getröstet hätte. So musste ich mich zusammenreißen, weil es bei einem hysterischen Anfall Ärger gegeben hätte.

    Und heute wird den Kindern in keiner Hinsicht Grenzen gesetzt. Wen wundert es, wenn da eine Generation von Weicheiern und Egomanen heranwächst.

  • Ich bin gern bereit anzuleinen, auszuweichen, abzulegen, etc., wenn ich sehe, dass der Gegenüber Angst hat und sich unsicher fühlt. Nett zulächeln, ein freundliches "Alles gut, die machen nichts und bleiben hier bei mir" und weiter.
    Bei "Hektikern", die direkt mit den Armen fuchteln, herumkreischen und sinnbefreite Forderungen stellen bin ich dazu ehrlich gesagt nicht bereit. Da werden die Hunde rangerufen und es wird dran lang gegangen, ohne dem Gegenüber eines Blickes zu würdigen.

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