Den falschen Welpen ausgesucht?

  • Das Bauchgefühl muss stimmen, aber es muss nicht der "total-verliebt-Schmetterlinge-im-Bauch"-Aspekt dabei sein.


    Vielleicht hilft dir die Geschichte von meiner Hündin und mir weiter.


    Da die Züchterin eine sehr gute Freundin ist, hatte ich das Vorrecht schon sehr früh zu den Welpen zu dürfen und hatte auch das Erstwahlrecht.
    Direkt nach der Geburt bekam ich Fotos von den 5 Zwergen geschickt - drei Rüden zwei Hündinnen.
    Mein optischer Favorit war ein dunkler Rüde, aber da ich eine Hündin wollte, kam er nicht in Frage. Die eine Hündin hatte einen markanten Punkt auf dem Kopf, wäre die andere ganz "langweilig" total klassisch gezeichnet war und für mich einfach uninteressant war. So gab es schon rein von den Fotos her deutliche Tendenzen zu der Hündin mit dem Punkt.


    Ich durfte bereits nach einer Woche zum Welpen anschauen fahren und erkannte "Pünktchen" beim ersten Blick in die Wurfkiste. In diesem Moment hat sich alles in mir aufgebäumt und ganz klar gesagt "diesen Hund will ich nicht und wenn ich in 8 Wochen keinen mit nach Hause nehme".
    Nach einer langen schlaflosen Nacht (doch ein Rüde?) entschied ich mich für die zweite "langweiligere" Hündin. Es war keine Liebe auf den ersten Blick, aber mein Bauch und mein Kopf meinten es passt. Das Gefühl bestätigte sich auch im Laufe der nächsten Wochen immer wieder (ich hätte auch nochmals umschwenken dürfen, denn eigentlich war es viel zu früh um auszusuchen) und ich bereue keinen Tag mich für die "Langweilige" entschieden zu haben.


    Es ist jetzt 7 Jahre her und ich habe weiterhin Kontakt zu Sjadlas Schwester. Mit Pünktchen (die natürlich anders heißt) wäre ich niemals glücklich geworden und das zeigte sich bereits deutlich im Alter von 5-8 Wochen.
    Sie ist extrem unabhängig und eigenständig, braucht ihren Menschen nicht zwingend und ist im Vergleich zu meiner ziemlich hart (für einen Border Collie). Ein toller Hund, aber nicht für mich.

  • Das Bauchgefühl muss stimmen, aber es muss nicht der "total-verliebt-Schmetterlinge-im-Bauch"-Aspekt dabei sein.

    Das ist es wahrscheinlich.


    Wenn du dir vorstellst, dass du absagst, und es stellt sich bei dem Gedanken ein Gefühl der Erleichterung ein, dann würde ich absagen.

  • Wir haben auch erwachsene Hunde aus dem Tierschutz. Jako wurde uns damals als Pflegestelle zugeteilt, auf dem Foto hat er mir gar nicht so gefallen. Hier war es tatsächlich so, dass er aus dem Transporter kam, auf mich zuging, hochsprang und ganz vorsichtig die Pfoten an meine Schultern legte. Ein Blick wie ein kleines Schäfchen, um mich war es geschen. Habe sofort zu meinem Mann gesagt, der wird nicht mehr hergegeben.


    Er ist mein Seelenhund und kostet uns wirklich jede Menge Nerven mit all seinen Baustellen!!! Aber seit dem bin ich der Meinung, dass es schon diese Liebe auf den ersten Blick gibt.


    Lissy haben wir im Tierheim geholt und haben Jako aussuchen lassen. Wir haben nur darauf geachtet das es sich um ein 'vermeindlich' ruhigeres Temprament handelt und uns der Hund nicht irgendwie komplett unsympatisch ist. Trotzdem wollte mein Mann so gar nicht, er wollte eigentlich gar keinen 2. Hund und wie das so ist, sie liebt ihn abgöttisch und er sie inzwischen auch. Die kleine Zaubermaus hat ihn komplett um den Finger gewickelt. Da bin ich auch nicht eifersüchtig.

  • Ich möchte Dir erst einmal sagen, dass ich Dein Anliegen und Deine Zweifel durchaus nachvollziehen kann und ich finde auch, dass Du Dich sehr selbstreflektiert und ehrlich damit auseinander setzt - meinen :respekt: .


    Ich denke auch, dass hier viele Beiträge gepostet wurden, die hilfreich sein können.
    Mutmachend, wenn andere ähnliche Gefühle hatten und sich so oder so entschieden haben.
    Rosarot oder himmelblau - spirituell angehaucht oder Bauchgefühl oder auch schlichtweg als Auswahlkriterium.
    Pragmatisch, weil doch noch nichts endgültig entschieden ist.
    Realitätsnah, weil's immer anders kommt, als man denkt.


    Die Beiträge, die zu persönlich werden und angreifend wirken auch - es ist ein HUNDE-Forum hier und da gehts manchmal eben emotional und weniger sachlich zu. :D



    Wir hatten zeitlebens Tierschutztiere und ich habe sie alle abgöttisch geliebt, aber ja, nachdem ich sehr lange den Wunsch nach einem Hund habe, mein ganzes Leben hundegerecht umgestellt habe, mich wirklich tiefgehend informiert habe (manchmal denke ich, das hätte ich lieber lassen sollen) und nicht zuletzt auch viel Geld bezahle und weit fahre - da wollte ich einfach den Welpen aussuchen, bei dem es "Klick" macht.

    Ich denke, dass trifft es doch gut - Informieren ist gut, aber manchmal ist's auch gut.
    Wer auch immer entscheidet - Seele, Bauch oder Kopf - quäle Dich nicht mehr, schlaf vl. noch mal drüber und spare Dir die Energie für die Welpenzeit und Deinen Welpen auf.
    Die ist nämlich - bei aller Liebe - anstrengend genug, da können einem schnell sämtliche Spiritualität, alle rosaroten Brillen dieser Welt und vor allem wertfreie Disskussionen mal gepflegt den Buckel runterrutschen... :ugly:


    Ich bin überzeugt, Du triffst für Dich die richtige Entscheidung.
    Und wenn es nicht DEIN Welpe ist, dann ist er es eben nicht.
    Er wird ganz bestimmt sein Herrchen/Frauchen finden.
    So, wie Du Deinen Hund.
    :smile:

  • Ich bin auch kein Fan von diesem "Klick", da ich drei meiner 6 Hunde (die ich alle gleich geliebt habe) nicht genommen hätte, hätte ich Wert darauf gelegt.
    Aber die Menschen sind ganz unterschiedlich, und vielleicht kann das nicht jeder. Egal, ob ich´s verstehe oder nicht.

  • Die Entscheidung für einen Hund sollte meiner Meinung nach ganz klar sein. Gibt es Zweifel, würde ich mich immer dagegen entscheiden. Klar kann Zuneigung wachsen, aber eine Garantie dafür gibt es nicht.
    Die Entscheidung für einen Hund trifft man für die nächsten 15 Jahre. Wenn man da mit einem schlechtem Gefühl reingeht, können Kleinigkeiten zu Grossen Problemen führen. Ich finde es wichtig, dass man von Anfang an 100% emotional hinter dem Hund steht. Ich würde auch der Hündin die Chance zugestehen, zu jemandem zu kommen, der das richtige Bauchgefühl bei ihr hat und weiter suchen. Der richtige Hund wird euch irgendwann begegnen. Einer der dich und deinen Mann gleichermassen begeistert. Nimm dir die Zeit.
    Eine gute Züchterin wird das auch verstehen.

  • Hallo
    ich hätte bevor ich meinen Fand die Möglichkeit gehabt aus einen Tierheimwurf zu entscheiden....
    ich war dort und sie waren süß aber die eizige die ein tieferes Gefühl auslöste hatte definitiv einen Defekt (und ich hab mich als neuling davon abschrecken lassen)---warum
    weil die vom Tierheim meinte es is nix.


    Später dann fand ich Lino er war sofort meiner (a mit 4 Wochen schon)
    er ist noch immer ruhig (aber ao Dickschädlig wie wenns ein Dackel wär)
    und er hatte mich sofort gehabt, jetzt ist er mein Universum (fast).


    Und hat inzwischen eine Gefährtin bekommen.
    Auch diese war sofort mein Bussibaby
    (davor hab ich no andere gesehenen aber a dort kein ja Gefühl gehabt).


    Ich kenne mich jeder Hund hätte es gut gehabt bei mir und vielleicht wäre es a Liebe geworden aber es gibt halt bei der Liebe a unterschiedliche.

  • Ich habe nun die anderen Kommentare nicht gelesen, aber das ist denke ich auch nicht notwendig.


    Bei all meinen 3 Hunden, war es nicht "liebe auf den ersten Blick" und doch sind sie alle die MEHR als perfekten Hunde jetzt für mich!


    Bei dem ersten war ich 12/13 Jahre alt und sollte mir einen Jack Russell aus dem Wurf aussuchen, mein Herz hat gleich eine kleine flippige Hündin erwärmt. Da meine Mama aber ein wenig Angst vor Hunden hatte, war die Hündin ihr viel zu wuselig. Mir wurde dann mehr oder weniger der zurückhaltenste aus dem Wurf aufgequatscht.
    Ich war erst sehr traurig darüber, aber das war SO schnell weg! Als ich erst mal zuhause mit ihm gekuschelt und gespielt habe, war alles vergessen!


    Dann bin ich mit dem ersten zusammen ausgezogen und habe mir einen dazu geholt, da hat die Züchterin mir zwei vorgeschlagen, die zu meinem Vorhaben passen würden (es handelt sich um einen Labbi aus der Arbeitslinie) beide Welpen waren die dicksten aus dem Wurf und ich hatte (wenn auch nur optisch) so ANGST, das die hinterher noch aussehen wie die dicken Showlabbi Klopper :D daher war ich eigentlich mit beiden nicht so begeistert, dabei war es ja völliger Unsinn, denn sie waren einfach noch mini klein. Ich habe mich dennoch an den Vorschlag gehalten und einen von den beiden genommen. Er ist der aller tollste Hund auf Erden! Er ist mein Fels in der Brandung, mein Ruhepohl aber zu gleich auch mein verrückter lustiger Freund mit dem man allen quatsch machen kann.


    Dann sollte der dritte einziehen, wieder ein Arbeitslabbi. Da wurde mir einer ausgesucht vom Züchter und dann quasi "in die Hand gedrückt". In meinem Kopf zweifel ob es wirklich richtig war einen dritten dazu zu holen und dann nicht mal mit ausgesucht zu haben. Wie ist der Welpe überhaupt drauf? usw.
    Er ist eine Granate! Ein witziger, verschmuster, triebiger, Teufelsclown. Er rundet mein Rudel ab, bringt leben rein und ist einfach nur der HAMMER!


    Lange rede kurzer Sinn! "Man bekommt den Hund, den man braucht, nicht den, den man will" ich glaube da ist wirklich was dran!
    Warte ab bis die süße Maus erst mal bei euch ist, die wird sich sehr schnell ins Herz schleichen und da fest verankern! Es geht gar nicht anders :D
    Das was du nun hast sind einfach Zweifel die gar nicht unnormal sind, weil man nie weiß ob es der "perfekte" Welpe ist.
    Sie wird es für euch sei! Man wächst zusammen!

  • Die Entscheidung für einen Hund sollte meiner Meinung nach ganz klar sein. Gibt es Zweifel, würde ich mich immer dagegen entscheiden. Klar kann Zuneigung wachsen, aber eine Garantie dafür gibt es nicht.
    Die Entscheidung für einen Hund trifft man für die nächsten 15 Jahre.

    Kann auch sein (ist vermutlich auch so), dass das bei einem Welpen anders ist als z. B. bei einem alten Hund. Bei letzterem sind andere Dinge wichtig. :smile:
    Das wäre auch etwas, das mich überfordern würde, glaube ich.

  • Bei meinem Hund hat es auch nicht "Klick" gemacht. Er hat noch 3 Geschwister, 1 Schwester (die schon vergeben war) und 2 Brüder. Als ich mit meiner Mutter und meinem damalige Freund hingefahren bin dachte ich auch: "Ich werde merken welcher zu mir gehört!". Habe mir das ganz romantisch vorgestellt, dass MEIN Hund gleich zu mir kommen wird. Tatsächlich kam auch gleich einer der kleinen Rüden zu mir und ließ sich von mir durchkuscheln. Ein Anderer (Milo) ging zu meinem Exfreund :D Milo war der hübschere von Beiden und war der frechste der Bande. So entschied ich mich für ihn :smile: ab da war es MEIN Hund und ich habe es nie bereut, auch wenn ich nicht weiß wie es mit einem anderen Hund gewesen wäre

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!