Kein Training hilft :-(

  • Meiner war, aus anderen Gründen, draußen auch ein totaler hibbel, total überfordert mit allem. Wir haben, neben der Tatsache das ich sein Programm drastisch runtergefahren habe, auch über Körpersprache trainiert. Ich schiebe Knightley auch zurück in dem ich mich eindrehe. Wenn er vorbei springen wollte bin ich auf ihn zu und hab ihn notfalls zurück gedrückt. Er läuft in der Leinenführung auch an einer maximal 1m Leine und hat eigentlich keinen großen Spielraum. Es gibt kein Schnüffeln, Makieren etc. Er läuft einfach 'nur' mit mir mit. Mit der Zeit lockert sich das.
    Allerdings gibt es meinem auch Sicherheit bei mir zulaufen. Jetzt ist das natürlich nicht das gleiche, aber vielleicht hilft es dir ja trotzdem. :smile:

    Und noch von Großhundehalter zu Großhundehalter, bevor du dir deinen Rücken kaputt machen lässt, da würde ich deinem einen Halti oder ein spezielles Führgeschirr oder eines mit Ring an der Brust drauf tun. Einigen hilft auch Halsband plus Geschirr. Das macht natürlich keine gute Leinenführung, aber du brauchst weniger Kraft wenn Hundi mal reinbrettern will oder dauer zieht. ;)

  • Dann würde ich die Spaziergänge wirklich streichen. Die sind für deinen Hund der blanke Stress und für euch beide ungesund. Laste ihn auf eurem Hof aus und such dir in Ruhe einen neuen Trainer/Verhaltenstierarzt, der den Hund auf den Kopf stellt. Mit euren alten Trainern hattest du leider anscheinend viel Pech, aber es gibt auch wenige sehr gute. Vielleicht kann dir hier im Forum jemand empfohlen werden. Das zugrundeliegende Problem ist ja nicht die Leinenführigkeit, sondern dass der Hund mit den Reizen draußen nicht umgehen kann. Da braucht er Hilfe.

  • Ja das mit den Hormonen kommt mir auch so vor aber was kann man da machen?!

    Warst du schonmal bei nem Tierheilpraktiker? Es erinnert mich ein wenig an meine Hündin, auch wenn deiner nochmal eine Spur krasser ist. Bei ihr muss ich auch alles vermeiden, was aufputscht (zB auch Werfspiele). Sie reagiert extrem sensibel auf allen möglichen Stress. Seit einem Jahr haben wir striktes "Ballverbot" und arbeiten mit einer THP zusammen. Die Spaziergänge sind vergleichsweise langweilig und unspektakulär gestaltet (anders als vorher). Ausgelastet wird sie durch Nosework oder Mantrailing. Seit dem ist der Hund viel viel entspannter geworden (und die Leinenführigkeit ist auch etwas besser geworden).
    Aber ganz ehrlich, das hört sich bei euch so krass an, dass ich das wirklich abklären lassen würde.

    Und die Aussage von deinen Trainern find ich ja auch mal unverschämt! Was heißt denn hier "selbst Schuld"? Wollen die jetzt Geld verdienen oder nicht? Sorry, das geht mal gar nicht!

    Kannst du versuchen den Stress zu vermeiden, indem du den Hund ins Auto packst und irgendwohin fährst, wos ruhig ist? Das mache ich auch häufiger und meiner tut es sehr gut.

  • Hallo,

    ich antworte direkt auf den Eingangspost. Ich würde dringend an der Bindung arbeiten. Meiner Meinung nach orientiert sich euer Hund in für ihn stressigen Situationen nicht an euch. Deswegen ist er draußen so aufgekratzt und kaum mehr ansprechbar, weil er keinen "Halt" findet und damit keine Möglichkeit hat, dem Stress zu entfliehen.

    Arbeitet ihr denn mit dem Hund? Was habt ihr bisher zur Förderung der Bindung unternommen?


    Grüße,
    Rafaela

  • Ach so weiss was du meinst das mach ich sowie mit ihm in der Halle so wie auch mit meinem Pferd aber das funktioniert nicht er rennt ja einfach kopflos los...

    Dann würde ich über einen Trainer mal Deine Körpersprache und Dein Timing bei dieser Situation ansehen lassen.

  • Ich würde das Leinentraining erstmal außen vor lassen und rein daran arbeiten, dass der Hund draußen ansprechbar ist, ich wüsste nicht wie man einen nicht ansprechbaren Hund der so gestresst ist, dass er nicht fressen kann, zur Leinenführigkeit trainieren soll - Absolut sinnloses Unterfangen meiner Meinung und meiner Erfahrung nach.

    Ich habe selbst einen Hund der ähnliche Probleme hat/te, allerdings ist es mittlerweile gut im Griff solange die Reize nicht zu stark sind.

    Wichtig wäre für den Anfang die Reize draußen möglichst gering zu halten und am besten immer die gleichen reizarmen Wege zu laufen. Und dann würde ich daran arbeiten, dass er dich anschaut, wenn du ihn ansprichst, was du dann belohnst - Nimmt er keine Leckerlis(bei großem Stress können Hunde nichts fressen)/oder Spielzeug ist der Stress schon zu groß und man muss in einer Situation weiterüben wo er weniger gestresst ist. Das wird wohl Arbeit genug sein und wenn das klappt und er ansprechbar bleibt, dann kann man an der Leinenführigkeit arbeiten.

    Als Auslastung würde ich eher ruhige Nasenarbeit oder etwas anderes wo er ruhig arbeiten kann empfehlen, wenn dein Hund aber ständig so gestresst ist, wird er wahrscheinlich nicht sooo viel zusätzliche Auslastung brauchen, weil der ständige Stress schon sehr anstrengend ist. Gut wären vielleicht auch Tage zwischendurch wo er keinem Stress ausgesetzt ist, damit er sich von dem regelmäßigen Stress erholen kann.

    Eventuell helfen ihm auch pflanzliche Stresstabletten für Hunde oder wenn du ihm zusätzlich Magnesiumpulver ins Futter gibst, meinem hilft das ein wenig - Es ist kein Heilmittel aber uns hilft es, dass der Hund nicht ganz so schnell die Nerven verliert.

  • Hi,
    ich schätze mal, das RafiLe1985 den Nagel auf den Kopf getroffen hat.

    Der Hund war außergewöhnlich stark hormongesteuert, dies bedeutet sowieso das er lange draußen in seinem eigenen Film gelebt hat, sprich auf seinen Besitzer kaum geachtet hat. Dies konnte wohl auch nicht eingefordert werden. Wie auch.
    Die Hormone sind ja jetzt weg, aber das Denken des Hundes hinsichtlich seiner eigenen Unabhängigkeit nicht. Und darin verläuft er sich im Augenblick. irgendwie muß man den Hund jetzt klarmachen, hey hier gibts ein Rudel und wie die Dinge stehen bin ich sprich der HH jetzt für Sicherheit und Ordnung zuständig. Und auch ob der Hund Spass hat, nach links oder nach rechts geht.
    ( Vielleicht übertrieben)

    Im Prinzip arbeiten wir hier im Moment an derselben Sache. Sino ist und war zwar nicht hormongesteuert aber irgendwie hat er immer das Gefühl gehabt draußen Boss zu sein. Wir sind dabei ihm Zuständigkeiten abzunehmen und ihn abhängiger von uns zu machen. Er kann dann besser loslassen, entspannen und zieht auch weniger bis gar nicht. Bei Sino ist einer der Knackpunkte Sicherheit.

    Vor jeder Einmündung lasse ich ihn absitzen und prüfe die Lage ob irgendwoe ein Hund kommt. Kein Witz ,völlig ernst. 4 mal bereits konnte ich so große Hunde vor ihm entdecken und etwas zurück gehen. Den Blick von Sino hätte man festhalten müssen. Er war tief beeindruckt und traut mir mittlerweile zu ihn schützen zu können. Er lässt los und schon ist auch die Leine entspannter. Ob jetzt hier Sicherheit ein Faktor ist oder vielleicht etwas anderes, ein guter Trainer solte das eigentlich rauskriegen können. Ich hoffe ich konnte den Ansatz einigermassen erklären...Für die beziehung ist das ganz wichtig.

    LG

    Mikkki

  • Ihr seid Klasse Danke Euch viel mal ;-) Ihr habt es grau auf den Punkt gebracht!

    Die Trainer ( bis auf eine die haben wir noch) meinten sie selbst schuld das wir ihn nicht früh kastrieren liessen wie die Klinik empfohlen hat!
    Er hatte / hat ja wirklich ein Hormon Problem das war mein Fehler da ich mir einfach nicht vorstellen kann das ein Frühkastra gesund und gut sein soll?!

    Unsere letzen Rüden ( Rotti und Dalmi ) wurden gar nicht kastriert und es ging sehr gut. Aber natürlich ist jeder anders und mir wurde ja auch klar das Kastieren ihm helfen kann er bekam auch zuerst ein Chip und da merkte man schon eine Verbesserung! Ich wollte einfach nicht vor 2,5 Kastrieren und jetzt meinen die Tainer selbst Schuld da er sich jetzt nicht mehr ändern kann!

    Wir sind mit dem Kleinen beim Health Balance ist ein Gesundheitszentrum. Ich hab grad da angerufen die Therapeutin wird vorbei kommen und mal sehen wie man ihn wieder unterstützen kann. Er bekam schon mal Zyklenen als er noch unkastriert war und Nux Vomica plus Globulin. Mal sehen was sie meint!

    Wir gehen im Moment auf anraten der Trainerin morgens um 5 im Dunkeln ( zum Glück jagt er nicht) 45 Minuten spazieren. Dann am Mittag 20 Minuten und Abends 20 Minuten zum Pipi machen. 4 mal pro Woche kommt seine Freundin ( bei ihr ist er nie aufgeregt, sie wurde aber auch schon mit 6 Monaten kastriert) zum spielen das sie sich richtig auspowern kann. Danach ist er zufrieden kommt aber gut runter ich kann auch beide beim Spiel unterbrechen und auf den Platz schicken und sie schlafen da ganz entspannt ohne zu Quengeln ( sie ist erst 1,5 und sehr Energie geladen;-))

    Sonst machen wir zwischendurch Nasenarbeit und arbeiten am Pferd das heisst ich reite auf dem Platz oder in der Halle und schicke ihn nach links oder Rechts. Ich kann ihn ins Platz schicken, er muss warten und ich galoppiere eine Runde dann darf er einmal Recht und einmal links mit galoppieren. Und da sieht man wieder er gehorcht einfach super ist total konzentriert und macht super mit einfach ein Traumhund ;-) Er überholt auch nicht er rennt schön auf Schulterhöhe und achtet auf mein Pferd wirklich schön die zwei...

    Stadt, Dorf Spaziergänge sind im Moment komplett gestrichen da waren wir aber von Anfang an vorsichtig ihn nicht zu überfordern er fuhr auch noch nie Bahn denke da muss er zuerst runter komme.

    Er kennt auch Kommandos wie aufpassen dann muss er mich ansehen auch das klappt zuhause auf unserem Gelände super ;-)

    Spazieren wo es keine Hunde hat gibt es bei uns halt nicht wir sind umkreist und ich fahr kein Auto. Aber ihr habt mir wieder Mut gemacht ;-) Hatte einfach ein Tief gestern….

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