Sehr ängstlicher Südländer. Gassi momentan eher nicht möglich.
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Hallo zusammen,
wir haben gestern einen Tierschutzhund aus Griechenland aufgenommen. Ca. 9-10 Monate alt. Hat eine Zeit als Straßenhund hinter sich und hat nun etliche Wochen bei einer Tierschützerin in Griechenland gewohnt zusammen mit ca. 10 - 15 anderen Hunden.
Dort konnte er sich frei in Haus und Garten bewegen, wurde aber wohl nicht auf Spaziergänge mit genommen.Gestern holten wir ihn ab und brachten ihn direkt nach Hause. Nachdem er mal alles beschnüffelt hat in Haus und Garten zeigte er sich uns gegenüber sehr aufgeschlossen. Noch vorsichtig aber nicht abweisend (liegt schon rudelkuschelnd mit uns auf der Couch).
Auch im Garten bewegt er sich sicher. Erschrickt noch vor allen ungewohnten Geräuschen (Rollladen des Nachbarn usw.) aber ansonsten ok.
Was gar nicht geht sindSpaziergänge. Nach dem 2. Versuch gestern haben wir uns entschlossen jetzt erstmal nur Haus und Garten für die nächsten paar Tage zu lassen und auf ein ausbruchsicheren Hundegeschirr zu warten (bereits bestellt).
Er hat Angst vor allem (Zug, Auto, Geräusche, viele Menschen auf einmal, einzelne gehen, wird eben vorsichtig beäugt).
Das alles äußerst sich entweder in Fluchtversuchen oder absolute Bremse. In beiden Fällen reagiere ich gar nicht auf ihn und bleibe einfach stehen und warte, bis er sich etwas beruhigt hat. Wenn er von sich aus ein paar Meter weiter läuft (oder ich ihn mit Leckerli locken kann) gebe ich ihm Zuspruch. Fas die ganze Zeit außerhalb des Grundstückes hat er den Schwanz eingeklemmt.Was auch ein Phänomen ist, er löst sich nicht.
Er hat gestern einmal gepieselt, gekotet gar nicht.
Pieseln war aber im Garten, nicht beim Spaziergang. Ich hab ihn danach ausgiebig gelobt und belohnt.Da ich das erste mal so einen Tierschutzhund habe bzw einen solch ängstlichen Hund, würde ich mich freuen, wenn ihr mir Tipps zum Umgang mit dem Hund gebt bzw feedback ob ich richtig handele.
Da er recht schnell auf uns fixiert war und sehr aufgeschlossen gegenüber der ganzen Familie ist denke ich, dass das ein super Hund werden kann wenn ich ihm die Angst nehmen kann.Danke im Voraus und Gruß,
Draggy - Vor einem Moment
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Hi,
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Ach ja, ich kenne es und kann dich sehr gut verstehen!
Da es ihm im Garten anscheinend besser geht, würde ich auf Spaziergänge erstmal verzichten.
Und wenn es dann mal besser geht: am Anfang ganz kleine und immer die selben Runden!!Vor euch hat er keine Angst, ist also bloß beim Gassi gehen?
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Hast du dich im Vorfeld denn überhaupt nicht informiert?
Alles was du schilderst ist völlig normal und zu erwartendes Verhalten eines Hundes der nichts kennengelernt hat.
Und zum Thema Sicherheitsgeschirr: ein Unding, dass solch ein Hund euch ohne Sicherheitsgeschirr übergeben wurde.
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Lasst ihn erstmal ankommen. Wenn er den Garten kennt ist doch super...lasst ihn erst einmal dort lösen..und dann kann es durchaus einige Zeit brauchen, bis er sich traut wo anders zu lösen. Es ist immerhin "fremdes Territorium" in das er vielleicht ungern seine Markierung setzen möchte.
Immer die gleichen Wege gehen wurde ja schon vorgeschlagen und ist wirklich sinnvoll.
Wenn ihr ihn sichert, dann nehmt ein ausbruchssichers Geschirr und ein Zughalsband in Kombination. Sichert ihn doppelt, grade wenn ihr wisst dass er bereits versucht hat zu flüchten. -
Viele Hunde aus dem Ausland verhalten sich erst mal so. Sie haben halt vorher ganz anders gelebt als unsere Hunde hier und haben zusätzlich den Stress des Transports und den Kulturschock noch zu verarbeiten.
Die ersten Wochen würde ich erst mal nur im Garten spazieren gehen, und zwar MIT Leine. Dass er sich noch nicht traut, sein Geschäft außerhalb zu machen, ist auch völlig normal.
Und ansonsten gar nicht viel machen, nichts erwarten und den Hund viel ruhen und schlafen lassen.Erst, wenn er etwas angekommen ist, kannst Du an , die ersten Ausflüge außerhalb des Gartens denken. Und da vielleicht erst immer auch nur ein paar Meter, dem Hund Zeit geben, die Reize zu verarbeiten und dann wieder ab ins sichere Haus.
Den Hund auf jeden Fall doppelt sichern mit Halsband, Panikgeschirr und am besten zwei Leinen.Eigentlich alles erst mal so machen, wie bei einem Welpen.
Den Rest bringt dann die Zeit.
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Das wird sich bald ändern. So waren meine beiden "Migranten" auch zu anfangs.
Lass sie - wie bereits meine Vorschreiberinnen bemerken - erst einmal ankommen und gehe mit Hundi nur kurz zum Lösen raus. Sobald er merkt, dass ihm nichts passiert, kannst Du langsam anfangen, die Gassigänge etwas auszuweiten. Ganz wichtig wie immer, alles schön langsam angehen lassen, gib dem Tier Zeit, Vertrauen aufzubauen, seine neue Umgebung kennen zu lernen und dann klappt es.
Einen Angsthund hast Du jedenfalls Deinen Schilderungen nach keinen erwischt. Wenn er sich schon auf der Couch breit macht ... das hat bei meinen beiden Hunden fast ein Jahr gedauert - die lagen immer untendrunter.
In vier Wochen sieht die Welt ganz bestimmt anders aus - für Dich und vor allem für Deinen "Streuner".
Sichern würde ich ihn mit einem ausbruchssicheren Geschirr. Halsbänder gingen bei meinen beiden übrigens gar nicht, Panik pur. Ruffwear hat ganz tolle ausbruchssichere Geschirre, die ich sehr empfehlen kann. Das Geschirr ist eh eine lebenslange Investition, da sollte man gute Qualität bevorzugen.
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Vielen Dank für die bisherigen Antworten.
@ Junimond:
Natürlich habe ich mich informiert und ich kannte den Hund auch vorher schon (im Sept. vor Ort kennen gelernt).
Das Sicherheitsgeschirr war abgesprochen, dass ich das besorge. Da alles recht kurzfristig verlief konnte ich es gestern erst bestellen weil Fressnapf & Co so etwas nicht führt. Ich habe mir dann geholfen mit 2 Leinen, eine am Geschirr, eine am Halsband.Mir geht es rein drum ob ich mich richtig verhalte und erhoffe mir hier noch den ein oder anderen Tipp von Menschen, die schon Erfahrungen mit solchen Hunden haben.
Ich habe mich zwar im Vorfeld informiert, bin auch nicht Hundeunerfahren, aber Theorie und Praxis sind schließlich 2 Sachen.Also nochmal vielen Dank für die Antworten und wenn jemand noch Tipps hat, ich bin für alles offen.
Gruß
Draggy.P.S. Achja, vor uns hat er keine Angst. Ist vorsichtig, fast behutsam, aber richtig zutraulich.
Schaut immer wo wir uns bewegen, wedelt mit dem Schwanz wenn wir kommen, usw. -
Hallo Draggy,
ich schließe mich den Posts meiner Vorschreiber an und weiß wie es ist, so einen kleinen Schisser zu haben....wir haben auch so ein Kerlchen aus SpanienEr hat Angst vor allem (Zug, Auto, Geräusche, viele Menschen auf einmal, einzelne gehen, wird eben vorsichtig beäugt).
Das alles äußerst sich entweder in Fluchtversuchen oder absolute Bremse. In beiden Fällen reagiere ich gar nicht auf ihn und bleibe einfach stehen und warte, bis er sich etwas beruhigt hat.Da er nichts kennen gelernt hat, sind diese Reaktionen normal und es ist gut, dass er flüchten will und nicht nach vorne geht.
Allerdings würde ich ihm schon zeigen, dass Du seine Angst wahrnimmst. Du sollst ihn nicht betüddeln, ihm nur ruhig sagen "alles in Ordnung", da hat bei Faro mehr gebracht, als Ignoranz.Ich wünsche Dir ganz viel Glück und für Fragen sind wir ja da

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Huhu,
Wegen der Sicherung beim Gassi gehen...
Am besten eine Leine in die Hand nehmen und eine um den Bauch binden.
Denn so eine Leine fliegt schnell mal aus der Hand.
Ansonsten, habt gaaanz viel Geduld, habe hier eine Hündin sitzen, die ein Jahr nur schüchtern irgendwo herum saß, bis sie sich getraut hat, selber die Welt zu erkunden.
Und falls ihr jemanden mit einem ruhigen, souveränen Hund kennt, vielleicht mal bei euch, und später zum Gassigehen treffen.
Vielleicht nimmt das eurem Hund etwas Angst vor "draußen".
LG
P.s. Wenn meine Hündin draußen Panik bekommt, nehme ich sie so kurz, das die Leine stramm ist (am Geschirr).
Das gibt ihr jedesmal Sicherheit und sie kommt besser wieder runter. -
Hallo,
ich will mal einen Statusbericht abgeben.
Gestern ist er immer weiter aufgetaut. Er sucht unsere Nähe, freut sich wenn wir kommen, wenn wir den Raum verlassen geht er gleich hinterher. In dem Moment ignorieren wir ihn damit er merkt, dass es ok ist wenn wir mal raus gehen.
Er hat einen sehr guten Appetit (ich vergleiche ihn mittlerweile mit einem Staubsauger ohne Saugkraftverlust) und ist mit allem total behutsam. Ich habe ihm ein Spielzeug mitgebracht, welches er ganz behutsam erstmal mit auf seinen Platz genommen hat und irgendwann mit den Zähnen bearbeitet hat. Wenn ich versuche ihm das Spielzeug wieder zu entziehen lässt er das problemlos geschehen und wenn ich es ihm wieder gebe "greift" er ganz vorsichtig danach, als ob er nicht will, dass aus Versehen ein Finger von mir zwischen den Zähnen hängt ;-)Die Nächte sind super entspannt, er liegt ruhig und brav neben dem Bett auf einer Decke.
Lösen im Garten ist auch kein Problem mehr, Stubenrein ist er auf jeden Fall.
Gestern war er nur im Haus und im Garten, man kann erkennen, dass er sich hier schon viel sicherer bewegt (und auch schon ein wenig frecher wird).
Heute werden wir mal bei unserem Tierarzt vorstellig, mal gespannt wie das verläuft.
Gruß Draggy
- Vor einem Moment
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