Hündin wird immer unsicherer - Gassi-Frust

  • Hallo ihr Lieben,

    heute wende ich mich an euch weil ich langsam wirklich gefrustet bin und ihr vielleicht ein paar gute Ideen und Tipps habt.

    Also, es geht hauptsächlich um meine Lotte (2,5 Jahre, Podenco Mix).

    Lotte macht mich im Moment wahnsinnig und ich bin einfach nur gefrustet. Sie ist schon immer ein unsicherer Hund, aber in letzter Zeit werden die Probleme massiv.
    Ich habe das Gefühl es kommen wöchentlich neue Baustellen dazu, dabei war das früher nicht so. Im 1. Jahr war Lotte total unkompliziert und seit einiger Zeit fällt mir auf dass sich ständig neue Baustellen eröffnen.
    Ich schreibe euch mal auf was im Moment unsere größten Baustellen sind.

    - Angst vor Kindern. Teilweise reicht es wenn sie Kinderstimmen hört dass sie bellt. Rennende, schreiende Kinder sind für sie Horror. Sie fängt an zu bellen und hört sich wirklich furchteinflößend an
    - Terror bei Hunden die sich schnell bewegen. Lotte flippt aus wenn uns Hunde am Fahrrad, neben Joggern, neben Pferden begegnen. Wenn es dann zu Kontakt mit dem Hund kommt ist alles ok.
    - nächtliches Leinenpöbeln. Die Abendrunde ist eine Katastrophe, sobald Lotte nur einen Hund erblickt flippt sie aus. Teilweise reicht schon der Geruch und ich habe einen bellenden, kreischenden Hund an der Leine.
    - fremde Menschen. Teilweise werden fremde Menschen angebellt die Lotte ansprechen. Je mehr Lotte beachtet wird, desto mehr reagiert sie. Bei manchen Menschen ist alles kein Thema, andere Menschen werden angebellt. (z.b. auf Geburtstagen usw.)
    - territoriales Verhalten. Je näher fremde Hunde an unserem Haus sind desto eher die Gefahr dass Lotte reagiert. Hunde vor unserem Haus gehen garnicht. Am Wochenende war ich mit meinen Eltern wandern, wir haben Pause gemacht am Wegrand auf einer Bank. Auch in solchen Situationen kommt es vor dass Lotte vorbeigehende Menschen anbellt.

    Ich habe keine Ahnung wie wir diese Probleme angehen sollen. Meiner Meinung nach ist das 90% reine Unsicherheit. Lotte geht nicht nach vorne. Ohne Leine würde sie zwar bellend hinrennen, aber sie würde nie beißen. bedroht man sie dann geht sie zurück, aber sie bellt.
    Die Probleme treten in 95% der Fälle nur auf wenn ich Emma und Lotte gemeinsam dabei habe. Wir haben das schon getestet und sind die Abendlichen Gassirunden getrennt gegangen, beide Hunde sind völlig problemlos.
    Leider übernimmt Emma das Verhalten von Lotte. D.h. flippt Lotte aus, dann flippt auch Emma inzwischen aus. Emma hatte bevor Lotte damit angefangen hat überhaupt kein Problem aber beim nächtlichen Leinenpöbeln und beim verbellen von sich schnell bewegenden Hunden steigt sie mit ein. Alles Andere ist für Emma kein Problem (Kinder, fremde Menschen usw. ist für Emma garkein Thema, da lässt sie sich nicht anstecken)

    Durch was können solche sich steigernde Unsicherheiten denn ausgelöst werden?
    Und wie trainiert man wenn das Problem nur mit Beiden Hunden auftritt? Wenn die Zwei ausflippen dann ist jedes "Training" zwecklos. Da das nächtliche pöbeln nur innerhalb des Ortes vorkommt kann ich da auch keine riesen Bögen laufen um Abstand zu bekommen.

    Ich bin im Moment einfach nur noch genervt, weil ich inzwischen echt schon angespannt bin und immer schaue "wo könnte etwas kommen was meine Hunde ausflippen lässt".

    Hat irgendjemand sinnvolle Trainingstipps?

    Danke
    Sam mit Emma und Lotte

  • Gesundheitlich ist bei Lotte alles okay? (Ist zwar keine "Krankheit" aber war/wird sie läufig?; meine war vom Verhalten recht ähnlich - ich war echt verzweifelt - die TA hat dann eine subklinische SDU diagnostiziert)

  • Ich hab jetzt auch gleich an eine Schilddrüsenunterfunktion gedacht. Ist sie kastriert? Dann ist eine SDU um einiges wahrscheinlicher als bei unkastrierten Hunden.
    Mein letzter Dackel hatte auch eine subkl. SDU.

  • Ich glaube, das Hauptproblem ist die Unsicherheit, ich würde daran arbeiten parallel zu den anderen Baustellen.
    Bei Filou (war nicht ganz so schlimm bei ihm, bei ihm warens/sind z.T. noch Kinder, Fahrräder, jogger und Menschen v.a. im Dunkeln, da bellt er auch) haben wir ihm einiges an Unsicherheit genommen, indem wir ihn einige Zeit konsequent bei den Spaziergängen für wirklich alles,was er gut gemacht hat, gelobt haben (und wenns auch nur das pinkeln war). Auch spielen mit für ihn besonderen Spielzeug, dass er dann eine Zeit lang behalten durfte während desSpaziergangs, hat ihm geholfen, er hats dan eine zeitlang im Maul ganz stolz vor sich hingetragen und das hat ihn davon abgelenkt jogger oder Kinder anzubellen.
    Gleichzeitig haben wir ein "Guck mal dort" und ein"alles ok" aufgebaut, heißt, wenn wir was sehen, bevor Filou das sieht , deuten wir drauf hin, so dass er das wahrnehmen kann, schirmen ihn ab wenn nötig oder gehen ein Stück weiter wenn möglich, halten ihn an der kurzen Leine und beruhigen ihn mit "alles ok". Das hat sich sehr schnell eingespielt, er bleibt dann meistens,ohne dass wir ihn festhalten müssen von alleine hinter uns und schaut sich das ganze an. Seitdem wir das so machen, hat sich das rumgebelle v.a. wenns dunkel ist gebessert. Die Leute schauen zwar manchmal schräg, wenn ich zu meinem Hund "guck mal" rufe und auf sie zeig, aber was solls :roll:

    Wenn Emma das Verhalten von Lotte übernimmt, dann würde ich (wenn möglich) erstmal nur mit Lotte üben und alleine mit ihr raus, und da für jede Situation, in der sie normalerweise bellen würde, und es nicht tut, ganz viel loben, party feiern, Leckerlis etc. und mit Emma bzw. wenn sie dabei ist, natürlich auch.

    Wünsch dir viel Erfolg mit den beiden

  • Die Probleme treten in 95% der Fälle nur auf wenn ich Emma und Lotte gemeinsam dabei habe. Wir haben das schon getestet und sind die Abendlichen Gassirunden getrennt gegangen, beide Hunde sind völlig problemlos.

    Da gibst Du Dir selber den ersten Traininstipp....Du musst eine zeitlang getrennt gehen, denn je länger die Hunde dieses Verhalten zeigen, desto schwieriger wird es, das zu ändern

    Leider übernimmt Emma das Verhalten von Lotte. D.h. flippt Lotte aus, dann flippt auch Emma inzwischen aus.

    Rudeldynamik

    Da Lotte im ersten Jahr unauffällig war, muss ja irgendetwas passiert sein, was Lotte so verändert hat. Überlege mal, ob Dir ein Auslöser einfällt

  • Hast du die Augen schonmal kontrollieren lassen?
    Wenn sie hauptsächlich bei sich schnell bewegenden Menschen und auch im Dunkeln unsicher reagiert, könnte es sein, daß sie schlecht sieht und deshalb unsicher ist.

  • mh, klingt sehr nach einem ähnlichen Problem was die Plüschs hatten...

    Als erstes würde ich in jedem Fall getrennt gehen, einfach damit sich das Verhalten nicht festigt. Dann würde ich an einem Alternativverhalten arbeiten welches du sicher abrufen kannst. Was weiss ich, z.B bei Hundesichtung ein Handtouch (->umorientierung vom Auslöser weg hin zu dir) oder was sich eben anbietet.
    Dann das ganze irgendwie zusammen fügen sodass es auch mit beiden Hunden funktioniert.


    Mehr kann ich Dir leider nicht sagen, bei Rider hat sich das Problem von alleine gelöst als er mit 3 Jahren seinen letzten Entwicklungsschub hatte :ka:
    Aber ich bin überzeugt, dass uns Z&B sehr geholfen hat.
    Ist er sich unsicher, sage ich "dass ist nur ein Mensch/Fahrrad/Auto" (er geht ja nur noch auf Hunde ab) und der Hund hakt es ab.

  • Mehr kann ich Dir leider nicht sagen, bei Rider hat sich das Problem von alleine gelöst als er mit 3 Jahren seinen letzten Entwicklungsschub hatte

    So war es bei Tex auch. Mit Umorientierung haben wir auch gearbeitet (Schau-Kommando mit leichter Entfernung vom Reiz durch Bogen laufen) und er wurde von mir wirklich für jeden Furz gelobt, bei dem er ruhig geblieben ist. Das Problem war vom einem auf den anderen Tag wie in Luft aufgelöst. :ka: Da war er auch etwa 3 Jahre alt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!