Hund soll nicht in die Küche

  • Wenn Leckereien nur durch einen Strich auf dem Boden und einen leicht zu öffnenden Deckel vom Hund getrennt sind und stundenlang keiner ein Auge drauf hat, würde auch ein mustergültiger Streber das Naheliegende tun und sich den Snack genehmigen.

    Außer, man bringt dem Hund bei, dass er sich unter keinen Umständen selbstständig Essen nehmen darf. Finde ich sinnvoller als die Küche als solche zu verbieten.

  • Wenn Leckereien nur durch einen Strich auf dem Boden und einen leicht zu öffnenden Deckel vom Hund getrennt sind und stundenlang keiner ein Auge drauf hat, würde auch ein mustergültiger Streber das Naheliegende tun und sich den Snack genehmigen.

    Außer, man bringt dem Hund bei, dass er sich unter keinen Umständen selbstständig Essen nehmen darf. Finde ich sinnvoller als die Küche als solche zu verbieten.

    Und was ist, wenn man mal wo zu Besuch ist, wo der Hund nicht in die Küche darf?

  • Meine große Hündin hat eingeschränktes Küchenverbot. Sie darf nur rein, wenn ich dabei bin und/oder es sowieso Futter für die Hunde gibt. Ansonsten muss sie vor dem Kindergitter warten. Würde ich versuchen, das nur per Kommando durchzusetzen, käme ich bei ihr nicht weit... Futter ist ihr wichtiger als Kooperation |) Die klaut wie ein Rabe, egal ob der Topf voll oder leer ist, vom Herd stibitzt wird er trotzdem. Könnten ja noch Moleküle vom Essen drin sein. Darum gibt's für sie nur Küchenzugang unter Aufsicht. Die anderen beiden sind zu klein, um in der Küche wirklich was klauen zu können, da mach ich mir keine Sorgen drum.


    So ein Kindergitter nimmt echt viel Stress raus - auf beiden Seiten. Du musst nicht 24/7 den Hund korrigieren, der Hund merkt ganz klar "Ok, hier komm ich nicht weiter" ... Thema gegessen.

  • Wenn Leckereien nur durch einen Strich auf dem Boden und einen leicht zu öffnenden Deckel vom Hund getrennt sind und stundenlang keiner ein Auge drauf hat, würde auch ein mustergültiger Streber das Naheliegende tun und sich den Snack genehmigen.

    Außer, man bringt dem Hund bei, dass er sich unter keinen Umständen selbstständig Essen nehmen darf. Finde ich sinnvoller als die Küche als solche zu verbieten.

    Es gibt Hunde, bei denen sowas recht leicht geht, weil Futter/Essen ihnen einfach nicht so wichtig ist.

    Und dann gibt es ganze Reihe Hunde für die das eine einzige Tortur ist und die alleine trotzdem nicht widerstehen können.
    Dazu ist das bei vielen Hunden eigentlich nur mittels Strafe zu erreichen, und zwar einer, die den Hund langfristig und auch in Abwesenheit beeindruckt.
    Nun kann man sich trefflich streiten über Strafen, mein Standpunkt ist in dem Fall ist klar: eine Barriere ist rundum die bessere Lösung, sofort effektiv, es passiert was ich will ganz unabhängig vom Hund ohne Diskussionsspielraum, und das Fehlerpotential liegt praktisch bei null (erfolgreich und effektiv Strafen ist wesentlich schwieriger, erfordert einfach viel mehr Präzision, perfektes Timing und perfekte Dosierung der Strafe). Nicht selten brettert der Hund in so einem Modell nur von einer Strafe in die Nächste ohne je zu verstehen, worum es wirklich geht, weil die Menschen nicht rallen, dass Strafe auch für den der straft ganz enge Regeln hat.

    Ansonsten kann da alles bei rauskommen, von funktioniert halt gar nicht bis Hund traut sich nicht mehr an seine eigenen Sachen. Und dann weiß natürlich keiner woher das plötzlich kommt...


    Und ein bisschen was kann man auch selber tun, nicht nur vom Hund erwarten. Essen zum Beispiel wegräumen bevor man geht. Ist doch Wahnsinn, der Hund soll so ne Riesenleistung erbringen, weil wir, die Intelligenzbratzen unter den Säugern, zu faul sind unser Essen/Essenreste/Vorbereitungen ordentlich zu verräumen? Sorry, aber da kommt mir persönlich die Messlatte auch verschoben vor.


    Thor

    ich lass meinen Hund gar nicht bei unseren Gastgebern durch die Bude rennen, dann landet er auch nicht in der Küche, macht keine peinliche Beute im Schlafzimmer, adoptiert kein fremdes Spielzeug etc.

  • Kommt bei uns Tucker darauf an wo wir zu Besuch sind.

    Bei meinen Eltern beispielsweise darf mein Hund rumlaufen, bei Freunden zu Besuch nicht.

    Natürlich kann ein Hund Dinge unterscheiden lernen.

  • Es gibt keinen Weg das sinnvoll zu trainieren, wenn man nicht immer einschreiten kann. Ein stark futtermotivierter Hund wird es immer wieder mal versuchen. Normalerweise hasse ich Wolfsvergleiche, aber stellt euch mal vor, ein Wolf würde das Jagen aufgeben, weil er 20 Misserfolge hatte.


    Und ein Hund, der ein bisschen schlau ist, wird auch irgendwann checken wann ihr wirklich Zuhause seid um einzugreifen und wann nicht.

    Ja, bei manchen Hunden mag es funktionieren, wenn man den Hund mal 1-2 Monate rund um die Uhr davon abhält an die Mülleimer zu gehen. Diese Hunde gibt es. Andere werden es trotzdem immer wieder versuchen.


    Stellt den Mülleimer hoch, kauft einen besseren Mülleimer oder begrenzt den Hund räumlich.

  • Essen zum Beispiel wegräumen bevor man geht. Ist doch Wahnsinn, der Hund soll so ne Riesenleistung erbringen, weil wir, die Intelligenzbratzen unter den Säugern, zu faul sind unser Essen/Essenreste/Vorbereitungen ordentlich zu verräumen?

    Nö, auch zum Schutz des Hundes. Wenn er gelernt hat, dass er nichts essen darf ohne zu "fragen", dann sollte das auch für draußen gelten.

    Ansonsten sehe ich es auch so: Wozu "Küchenverbot" trainieren, wenn man auch einfach die Tür zumachen oder sonst irgendeine mechanische Barriere installieren kann. Wenn man denn schon meint, sein Leben nicht (uneingeschränkt) mit seinem Hund teilen zu wollen.

  • mein Standpunkt ist in dem Fall ist klar: eine Barriere ist rundum die bessere Lösung,

    Ich bin auch der Meinung, dass eine Barriere die beste Lösung ist, aber ich weiß, dass das bei einer offenen Küche nur schwer machbar ist. In meiner Wohnung wäre es annähernd unmöglich, die Küche dauerhaft abzutrennen. Ich müsste zwei Wände einbauen und dann bliebe nicht viel Wohnbereich übrig. Oder ich installiere dauerhaft Welpengitter um den Küchenbereich herum - auch das würde die Hälfte meines Wohnzimmers quasi unbenutzbar machen. Und zwar genau die Hälfte, die ich gleichzeitig als Arbeitsplatz nutze. Das wäre mir echt zu viel Einschränkung.


    Deshalb lebe ich damit, dass Dina immer wenn sie allein ist, die Küchenzeile inspiziert. Bisher hat sie da noch nie was gefunden. ;)



    Natürlich kann ein Hund Dinge unterscheiden lernen.

    Genau deshalb kann ein Hund auch unterscheiden lernen, dass er zu Hause Dinge darf, die er in fremden Wohnungen nicht darf.

    Ich verbiete doch meinem Hund nicht alles, was er eventuell, möglicherweise woanders nicht darf. So doof sind Hunde nicht, die können das gut unterscheiden.


    Dazu kommt: ein Küchenverbot im eigenen Haushalt ist für Hunde keineswegs gleichbedeutend mit einem Küchenverbot in jedem Haushalt. ;)

  • Essen zum Beispiel wegräumen bevor man geht. Ist doch Wahnsinn, der Hund soll so ne Riesenleistung erbringen, weil wir, die Intelligenzbratzen unter den Säugern, zu faul sind unser Essen/Essenreste/Vorbereitungen ordentlich zu verräumen?

    Nö, auch zum Schutz des Hundes. Wenn er gelernt hat, dass er nichts essen darf ohne zu "fragen", dann sollte das auch für draußen gelten.

    Natürlich macht dieses Training Sinn, mache ich mit meinen auch.


    Aber nehmen wir mal die Situation "nachts". Es ist 22 Uhr, du bist oben im Schlafzimmer, dein Hund zeigt den Mülleimer in der Küche an. Denkst du, ein wirklicher Essensdieb zeigt das dann morgens bis 7 an oder gibt auf? Nein, irgendwann versucht er es einfach. -> keine Konsequenz, erfolgreich gelernt


    Ja, es gibt genug Hunde, die ihr ganzes Leben nie einen Mülleimer plündern. Genug, bei denen man das Haus verlassen kann und Essen auf dem Tisch stehen lassen kann. Meine Freundin hatte immer Schokonikoläuse unter dem Weihnachtsbaum stehen und der Hund wäre niemals nie dran gegangen - so ganz ohne Training.


    Und dann gibts die, die jeden Versuch Essen halbherzig wegzuräumen als nächste lustige Challenge sehen, Schubladen öffnen, unverschlossene Türen öffnen, scheinbar unüberwindbare Hindernisse überwinden. Und natürlich alles dazwischen. Manchmal bleibt eben nur den Zugang zu Essbarem in Abwesenheit zu verhindern.

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