Hund ignoriert Rückruf: Wie freundlich reagieren?

  • Ich hab hier auch so ein Exemplar. Mein letzter Dackel war auch schon ein Spur- und Sichtjäger wie meine jetzige Hündin auch. Da ist es mit dem Freilauf nicht so einfach.Sie darf daher kontrolliert frei laufen, d.h., ich leine sie ab und dann ist meine volle Konzentration beim Hund und ich beschäftige mich mit ihr, sei es, dass ich mir ihr um die Wette laufe, oder dass wir Ball spielen oder ich sie absitzen lasse und dann hier rufe usw. usw.. Sobald ich mich nicht mehr intensivst mit ihr beschäftige, kommt sie wieder an die Flexileine.

    Teletakt ist für mich auch keine Option, obwohl ich einige Hunde kannte, die sich nach einmaliger Anwendung (vorausgesetzt, es wurde im richtigen Augenblick angewendet) abrufen ließen, wenn sie bereits durchgestartet waren. Da wurde halt im richtigen Augenblick sehr vehement bestraft, was ich vom Prinzip her richtig finde, nur ist das ohne irgendwelche Hilfsmittel nur sehr schwer umsetzbar.

    Beim Bretone hätte Kopfstand und Salto rückwärts machen können - der war draußen einfach in seiner eigenen Welt.
    Kamen wir aus dem Wald zurück guckte er mich echt manchmal an als wolle er sagen: Na huch! Du auch hier? Wie schön! :roll:

    Bei Henry jetzt habe ich einen Glücksgriff - der ist nie so ganz weg und lässt sich super einfach wieder umlenken mit seiner Konzentration auf mich - bisher konnte ichs mir aber nicht abgewöhnen, immer voll auf ihn konzentriert zu sein, wenn er offline ist. Das steckt zu sehr in mir drin nach Paule.

  • Meine Hündin maßregelt wie gesagt. Und zwar alle Hunde mit denen sie oft zu tun hat und sie wirklich kennt.

    Und auch nur, wenn öfter gerufen wird und klar merkt sie, dass die Erregung des Halters steigt. Trotzdem nicht unpraktisch ihr Handeln.
    Beim normalen Rufen macht sies nicht und aus anderen Gründen rennende Hunde fängt sie auch nicht ab - außer Spiele werden unverhältnismäßig, da greift sie durchaus auch ein.

  • Der dicke ist beim jagen schon in nen e- Zaun gerannt. Hat mords gejault und ist weiter. Lerneffeekt Null. Meine ganz persönliche Überzeugung ist, dass einem Hund, dem man so billig (mit einem stromstroß) das jagen völlig verleiden kann, man auch mit andren Methoden beigekommen wäre.
    Ein Hund der richtig drauf ist, nimmt den Schmerz nicht wahr.

  • Meine Hündin maßregelt wie gesagt. Und zwar alle Hunde mit denen sie oft zu tun hat und sie wirklich kennt.

    Und auch nur, wenn öfter gerufen wird und klar merkt sie, dass die Erregung des Halters steigt. Trotzdem nicht unpraktisch ihr Handeln.
    Beim normalen Rufen macht sies nicht und aus anderen Gründen rennende Hunde fängt sie auch nicht ab - außer Spiele werden unverhältnismäßig, da greift sie durchaus auch ein.

    Ich nenne das nicht Massregelung (wofür denn - der andere Hund hat der Hündin ja nix getan), sondern Rüpelei aus Übererregung. Sie übernimmt deine Stimmung und tut, was du gerne tun möchtest - deine Zustimmung hat sie ja. also kann sie einfach mal am andern die Sau rauslassen.

  • Ich hatte die Situation mit meiner anderen Hündin 2x. Die anderen waren Hunde aus der Social Walk Gruppe die sie seit Welpen an kennt.
    Und ja, den Rest des Spazierganges blieb sie da, aber eben auch wieder gesichert.

    Und wieso sollte der RR dann besser funktionieren. Sie checken, dass das grad Mist war. Auf das Nichtbefolgen des Rückrufs werden sies kaum beziehen, so komplex denken Hunde nicht.

    Und keine Sorge, ich trainier meinen Rückruf nicht darüber dass ich die Hunde sich gegenseitig anrempeln lass, ich arbeite extra dran und mit Absicherung. Mir is es nur aufgefallen, dass die erwachsenen Hunde solche Aktionen durchaus auch blöd finden, aus welcher Situation heraus auch immer. Ist ja nicht mein erstes Mittel der Wahl sondern eine reine Beobachtung.

  • Beim Bretone hätte Kopfstand und Salto rückwärts machen können - der war draußen einfach in seiner eigenen Welt.Kamen wir aus dem Wald zurück guckte er mich echt manchmal an als wolle er sagen: Na huch! Du auch hier? Wie schön! :roll:

    Bei Henry jetzt habe ich einen Glücksgriff - der ist nie so ganz weg und lässt sich super einfach wieder umlenken mit seiner Konzentration auf mich - bisher konnte ichs mir aber nicht abgewöhnen, immer voll auf ihn konzentriert zu sein, wenn er offline ist. Das steckt zu sehr in mir drin nach Paule.


    Naja, so wie Du Deinen Hund beschreibst ist der ja auch als Jagdhund nicht zu gebrauchen. Auch in Jägerhand soll der Hund sich ja nicht einfach verabschieden und machen, was er will. Das funktioniert velleicht noch am Ehesten bei einem Schweisshund, der immer am Riemen ist, oder Windhunden und Terriern, die eh selbständig arbeiten, aber ein Vorsteh- oder Apportierhund ist so unbrauchbar.

    Zwischen Trieb und Kontrolle ist es halt immer ein schmaler Grat, und manche Jäger gehen da bei der Ausbildung mit recht brutalen Methoden ran - hilft aber trotzdem manchmal nicht.

    Zum vernünftigen Aufbau von Jagdhunden kann ich die Lektüre von Fichtlmeiers Büchern empfehlen. Hilft auch als Nicht-Jäger.

  • Und wieso sollte der RR dann besser funktionieren.

    Das wollte ich von dir wissen, da du geschrieben hast "sie checken, dass es Mist war". Ich ging davon aus, das du damit das nichtbefolgen des RR meinst. Aber du schreibst ja jetzt:

    Auf das Nichtbefolgen des Rückrufs werden sies kaum beziehen, so komplex denken Hunde nicht.

    Mich hat nur irritiert, was du meinst damit meinst, dass sie verstehen das es Mist war. Ausgangslage war ja, dass du deinem Hund einen "verbalen Einlauf gibst", wenn er vom nichtbefolgtem RR zurückkommt, deine Hunde würde es ja untereinander auch tun.

  • Da springe ich doch gleich mal mit rein in das Thema:)
    Meine kleine Jagdsemmeline ist mittlerweile so gut drauf, dass sie auch im Wald frei laufen kann und sie auf dem Weg bleibt, bzw. auf eine freundliche Erinnerung ihre "in-den-Wald-verschwinden"-Pläne nochmal überdenkt. Auch wenn sie eine Fährte entdeckt hat, kann ich sie mit einem (leider noch recht scharfen) "Nein" stoppen, dann kommt sie für die nächsten Minuten an die Leine, aber positiv, damit ihr Jagdgedanke wieder komplett das Hirn verlässt und dann darf sie wieder frei laufen.

    Nun war neulich leider die Situation, dass ich abgelenkt war und zu spät mitbekommen hab, dass sie loszischte und da stand ich nun...und philosophierte darüber, ob warten oder weitergehen. Wir wohnen in einer straßenlosen Gegend, das wäre als kein Argument. Also warum bei einem jagenden Hund auf ihn warten und bei einem "ich-hab-dich-grad-nicht-gehört"-Hund weitergehen...?
    Ich fand, je länger ich drüber nachdachte, es ziemlich paradox, artig auf den jagenden Hund zu warten und ihn dann überschwänglich zu begrüßen, wenn er von seinem Abenteuer zurückkommt....warum "darf" er nicht erfahren "Wenn ich jage, zieht mein Rudel weiter, das ist doch blöd"?

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