Warum der Hund der Zukunft vegan isst...

  • Ich frage mich, wieso man heute Kinder immer von allem fernhalten will? Egal, von was. Die Kinder dürfen ja nicht irgendwas negatives mitkriegen.

    Ich habe meine Kinder nicht von allem ferngehalten, aber ich entschied, was, wann, wo und in welcher Form ihnen erklärt, gezeigt wurde.

    Das Argument "früher" zieht nicht, denn es gibt unendlich viel, was es früher gab oder nicht gab, was es heute gibt und vielleicht morgen nicht mehr.

    Früher dachte man sich auch nichts dabei, Kindern den Hintern zu versohlen und heute, da ist sogar beim Hund ein Klaps ein Unding.

  • Es gibt aber (hier zumindest) auch viele Leute, die ihr Fleisch noch vom Bauern holen und die Tiere
    vorher auch lebend auf der Wiese rennend gesehen haben.

    Ich finde deshalb die Diskussion: Nur Vegan hat Zukunft auch ein bisschen über einen Kamm geschoren.

    Ich glaub, du würfelst da was durcheinander. Bei der Argumentation, dass es in naher Zukunft nur ohne bzw. zumindest mit nur noch deutlich reduziertem Fleischkonsum funktioniert, geht's um den Punkt Ressourcenverschwendung bzw. Überbewirtschaftung. Natürlich machen die Haltungsbedingungen für die Tiere selbst einen Unterschied, aber die Kuh auf der Weide muss letztendlich ebenso viel fressen und stößt ebenso viel Methan aus wie eine, die nur im Stall steht. In Bezug darauf, dass wir irgendwann schlichtweg nicht mehr in der Lage sein werden, 7 Milliarden Menschen und 20 Milliarden Nutztiere zu ernähren, macht das halt keinen Unterschied.

    Zitat von Cattlefan

    Was würde denn für ein Aufschrei kommen, wenn "von oben" als per Gesetz verordent würde, dass JEDER Bürger einmal in der Woche Fleisch essen MUSS, weil irgendein Guru behauptet, es wäre wichtig für die Gesundheit der Menschen usw... nur mal rein hypothetisch.

    Find ich jetzt nicht wirklich vergleichbar. Das eine ist vor dem faktischen Hintergrund, dass die Erde dank unserer Ausbeutung langsam vor die Hunde geht, absolut sinnvoll und im Grunde sogar dringend notwendig, das andere ist keins von beidem (und gerade selbsternannten Gurus sollte man eh mit einer gesunden Skepsis begegnen ;-))

  • Wenn wir von Kühen für die Fleischproduktion reden, leben die aber ein paar Monate länger, bevor sie geschlachtet werden. Was also allein die Bilanz der Kuh angeht (nicht ihrer Futterproduktion) dürfte das Null auf Null rauskommen. Ähnlich mit Milchkühen, für die Leistung einer Hochleistungskuh bräucht man dann halt zwei "normale" Milchkühe. Plusminus.

  • @just2dun Das mag sein, wobei ich die Differenzierung etwas problematisch finde. Eine Kuh auf der Weide kann ja trotzdem auf eine enorme Milchleistung hochgezüchtet und mit Regenwald-Soja zu gefüttert werden. Gibt da doch sicherlich auch Mischhaltungen?! Ändert aber leider auch nichts daran, dass wir gar nicht die Flächen hätten, um alle oder wenigstens den Großteil aller Kühe auf Wiesen und Weiden herumlaufen zu lassen.

  • Ich glaube, dass sehr früher kontakt mit schlachtungen nicht kindgerecht sind und auch nicht zu einer höhreren Tierethik führen, sondern eher abstumpfen. So wie die Bauernhofkinder, die dabei sind, wenn den Hennen der Kopf angeschlagen wird. Die stumpfen in dem bereich emotional ab. Da gibts kein Mittleid, kein Fleischverweigern, das ist normal. Alles andere wäre auch für die Psyche schädlich.

  • Find ich jetzt nicht wirklich vergleichbar. Das eine ist vor dem faktischen Hintergrund, dass die Erde dank unserer Ausbeutung langsam vor die Hunde geht, absolut sinnvoll und im Grunde sogar dringend notwendig, das andere ist keins von beidem

    Es geht nicht um "Notwendigkeiten" (derer gibt es viele, man kann alternativ dann ja auch Autofreie Tage verordnen, ersetz es ganz einfach durch irgendwas) Es geht (mir) lediglich darum, dass man in den Köpfen von Menschen NICHTS ändern wird, indem man etwas gesetzlich anordnet.

  • Ich glaube, dass sehr früher kontakt mit schlachtungen nicht kindgerecht sind und auch nicht zu einer höhreren Tierethik führen, sondern eher abstumpfen. So wie die Bauernhofkinder, die dabei sind, wenn den Hennen der Kopf angeschlagen wird. Die stumpfen in dem bereich emotional ab. Da gibts kein Mittleid, kein Fleischverweigern, das ist normal. Alles andere wäre auch für die Psyche schädlich.

    Hm, doch, bei mir gabs Fleischverweigerung.
    Ich finde das Beispiel mit der Henne aber überhaupt nicht relevant, ehrlich gesagt. Wie hoch mag wohl der Prozentsatz an Suppenhühnern sein, denen noch auf dem eigenen Hof der Kopf abgeschlagen wird?
    Das ist doch einfach keine Realität mehr. Ich würde mal schätzen 99% oder mehr leben und sterben unter den ekelhaftesten Bedingungen. Inklusive knochenbrechender Verladung und Transports und am Schluss darf man kopfüber aufgereiht am Fließband hängen um maschinell mehrmals mehr oder weniger erfolgreich schockbetäubt und ausgeblutet zu werden.
    Das ist irgendwie so Saw III mäßig, wenn man drüber nachdenkt... :ka:

  • Ich glaube, dass sehr früher kontakt mit schlachtungen nicht kindgerecht sind und auch nicht zu einer höhreren Tierethik führen, sondern eher abstumpfen. So wie die Bauernhofkinder, die dabei sind, wenn den Hennen der Kopf angeschlagen wird. Die stumpfen in dem bereich emotional ab. Da gibts kein Mittleid, kein Fleischverweigern, das ist normal. Alles andere wäre auch für die Psyche schädlich.

    Da ist schon was dran. Allerdings glaube ich, dass die Abstumpfung dann eintritt, wenn man dauerhaft über lange Zeit mit so etwas konfrontiert ist und es eben vielleicht sogar geliebte Menschen sind, die da töten. Dann ist das sicher der normale Mechanismus.
    Aber wenn man so etwas MAL anschaut und das davor weder kannte, noch danach oft sehen wird, führt das nicht zur Abstumpfung, denke ich.

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