Hund krank - "blau machen"?

  • Bei einem echten Notfall, z.B. Hund hat Magendrehung und ist damit lebensbedrohlich erkrankt, würde ich auf der Arbeit anrufen und ehrlich den Notfall schildern. Ich würde dann auch frei bekommen, müsste dafür aber einen anderen freien Tag reinkommen.
    Dass Hazel Durchfall hatte und sowohl mein Lebensgefährte als auch ich arbeiten mussten, hatten wir schon. Sonst gings ihr allerdings blendend.
    Da wurde der Flur (der gefliest ist) mit Zeitung ausgelegt, ein großer Wassernapf in den Flur gestellt und dann musste der Hund halt klar kommen für die vier Stunden, die er alleine war. Wegen sowas mach ich keinen Aufriss. Da wird halt geputzt, wenn ich wieder komme.
    Sorry, aber so sehr ich meinen Hund liebe, meine Existenzsicherung, d.h. mein Job, geht einfach vor. Und ich riskiere bestimmt nicht meine sehr gute Arbeitsstelle, weil mein Hund ein bisschen Dünnpfiff hat.
    Auf die Idee, mich krankschreiben zu lassen, obwohl ich in Wahrheit gesund bin, würde ich niemals kommen. Da muss man sich doch nicht wundern, wenn immer mehr Vorgesetzte kein Entgegenkommen mehr zeigen wollen. Solche Arbeitnehmer braucht schließlich niemand.

    Ich hatte auch schon eine Chefin, mit der ich überhaupt nicht gut zusammen arbeiten konnte. Ich habe auf meine Rechte gepocht (Als Jurastudent weiß man ja was einem zusteht. ;) ) und mir so schnell wie möglich eine neue Stelle gesucht. Aber das ist natürlich mit Aufwand verbunden. Über den Chef schimpfen und blau machen, ist natürlich einfacher.

  • @RedPaula:Und wenn das nicht akzeptiert würde?

    Bei mir würde es gehen, ich habe Kollegen die selber einen Hund haben, Kollegen, die mir gerne einen Gefallen tun und einen BigBoss der selber einen Hund hat xD
    Da es bei mir noch nie vorgekommen ist, wissen alle, wenn ich so ein Anliegen habe, das es wirklich brennt.
    Woher habe ich meine ganzen Gutstunden ? Ja, ich bin für andere Kollegen eingesprungen oder wenn viel los war eher gekommen, zusätzlich gekommen oder länger geblieben.
    Und ich weiß, ich kann mich auf meine Leute verlassen :bindafür:

  • In einem guten Team ist sowas auch möglich.

    Da muss sich un den dementen Vater gekümmert werden, ein Kollege hatte mal ne psychisch instabile Frau, da hat er auch mal ne Woche frei bekommen- nach Gespräch mit dem Chef.

    Notfälle waren bisher immer händelbar.

    " Verlangen" kann ich sowas aber noch lange nicht.
    Wenn es klappt ist es schön.

  • Es geht doch darum, was macht man wenn der Arbeitgeber eben kein Verständnis hat. Es würde doch ansonsten hier jeder anrufen, ob man einen Tag frei haben oder sich irgendwie mit Kollegen einigen.
    Wenn man aber an dem Tag absolut keine Betreuung hat und auch eben auch einen verständnislosen Arbeitgeber was macht man dann?
    Ich könnte bei der Arbeit anrufen und sagen ich komme später oder brauch einen Tag frei. Mal abgesehen davon ist meine Hündin wenn mein Freund und ich arbeiten bei meinen Eltern und meine Mutter war auch schon mit ihr beim Tierarzt, außerdem könnte sie auch noch ab und zu mal zu den Eltern meines Freundes, also ich hätte theoretisch immer wen.
    Aber ich kann schon diejenigen verstehen die im Notfall nicht wissen was sie machen sollen. Es gibt in meinem Verwandten und Bekanntenkreis auch ganz andere Arbeitgeber.

  • Ich hatte noch nie den Fall, dass ich Zuhause bleiben musste weil der Hund krank war.
    Bei Durchfall haben Hunde und Ich eben Pech, wenn die Bude nach der Arbeit voll ist aber auch das hatte ich erst einmal. Hund raus, alles sauber gemacht und fertig.
    Wenn etwas akutes ist - Hund muss in die Klinik, OP oderso - würde ich auf Arbeit anrufen und nach einem spontanen Urlaubstag fragen.
    So habe ich es auch geklärt, dass ich spontan einen Tag frei bekomme um bei den Zuchtrelevanten Untersuchungen meines Rüden dabei zu sein. Kein Problem, rechtzeitig Bescheid geben wann das sein soll und dann geht das.
    Ich würde nicht blau machen im Sinne von lügen, das würde mir eh keiner glauben, ich war noch nie Krank xD

  • Da ich noch zur Schule gegangen bin oder immer noch gehen werden, istes für mich selbstverständlich zuhause zu bleiben wenn eins Krank ist .
    Mein Pferd war 3 Wochen in der Klinik und da war ich komplett Zuhause ! Und danach auch immer wieder ...
    Verständlich das es in der Arbeit nicht über so langen Zeitraum geht ! Aber einen Tag auf jeden Fall !

  • Es geht doch darum, was macht man wenn der Arbeitgeber eben kein Verständnis hat. Es würde doch ansonsten hier jeder anrufen, ob man einen Tag frei haben oder sich irgendwie mit Kollegen einigen.
    Wenn man aber an dem Tag absolut keine Betreuung hat und auch eben auch einen verständnislosen Arbeitgeber was macht man dann?
    Ich könnte bei der Arbeit anrufen und sagen ich komme später oder brauch einen Tag frei. Mal abgesehen davon ist meine Hündin wenn mein Freund und ich arbeiten bei meinen Eltern und meine Mutter war auch schon mit ihr beim Tierarzt, außerdem könnte sie auch noch ab und zu mal zu den Eltern meines Freundes, also ich hätte theoretisch immer wen.
    Aber ich kann schon diejenigen verstehen die im Notfall nicht wissen was sie machen sollen. Es gibt in meinem Verwandten und Bekanntenkreis auch ganz andere Arbeitgeber.

    Ich denke, wenn man seinen Arbeitgeber anruft und ehrlich sagt, dass der Hund in Lebensgefahr schwebt, gibt es wenig Chefs, die nicht wenigstens zustimmen, dass man später kommt und die Arbeit nachholt, in dem man wann anders die Stunden macht.
    Dass ein Chef nicht freigibt, weil der Hund z.B. Durchfall hat, kann ich vollkommen nachvollziehen. Dafür gibt es auch andere Lösungen und sei es putzen im Nachhinein.
    Hat man wirklich einen Chef, der auch bei einem todkranken Hund nicht frei gibt, sucht man sich entweder eine andere Stelle oder man sorgt dafür, dass man einen Sitter hat, der im Notfall den Hund in die Tierklinik bringt.
    Ich bin einfach dagegen Unrecht mit Unrecht zu begegnen. Da muss man sich nicht wundern, dass sich die Gesellschaft immer weiter in die entsprechende Richtung entwickelt.

  • Wir haben das Glück, dass Schwiegermuttern in der Nähe wohnt. Und meine Gassigeherin ist in der Nachbarschaft. Also, es kam jetzt vielleicht zwei Mal vor, dass wir Milo nicht hätten allein lassen können. Ein Mal bei seiner Kastration und ein Mal als er brachialen Durchfall hatte.... Bei der Kastration wussten wir ja schon vorher Bescheid, dass Milo nicht allein bleiben soll, also wurde das im Vorfeld abgeklärt mit der Betreuung.

    Beim Durchfall musste ad hoc eine Lösung her... Zuerst informierte ich meinen Arbeitgeber, dass ich etwas später kommen würde, weil mein Hund mir die Bude vollgek.... hat und ich dies erst bereinigen müsste und dann gab ich meiner Nachbarin Beschscheid, dass es Milo nicht gut geht und sie nahm ihn dann mit zu sich rüber.

    So ein Glück hat natürlich nicht jeder..... schon klar.

    Krank gemacht, wegerm Hund, hab ich noch nie. Zum Glück war dies noch nie nötig. Habe aber auch einen Arbeitgeber, der nicht herumzickt. Klar und offen kommunizieren. Ein Arbeitgeber, der keinerlei Verständnis für die Situation seines Mitarbeiters hat, ist ein schlechter Arbeitgeber. Und schlechte Arbeitgeber werden eben angelogen, weil man eh weiß, dass man kein Verständnis von ihnen erwarten kann.

    Also, ich kann es absolut nachvollziehen, wenn jemand "krank" macht, weil es seinem Hund dreckig geht, wenn der Arbeitgeber kein Verständnis dafür hätte, man nicht spontan zu Hause bleiben könnte, oder es keine Möglichkeit auf spontane Betreuung geben würde.... was sollste denn sonst machen? Den Hund alleine lassen und brav zur Arbeit gehen während es dem Hund zu Hause madig geht, er schlimmen Durchfall hat, oder irgendetwas hat, dass er ohne menschliche Hilfe nicht gebacken bekommt? Welcher Hundehalter würde dann einfach zur Arbeit gehen?

  • Es ist ja doch völlig egal, WESWEGEN man arbeitsunfähig ist. Der AG hat kein Recht den Grund zu erfahren. Wenn mein Arzt mich wegen psychischer Belastung krankschreibt, ist das so.

    Nochmal zur Erinnerung: Es ging um Blau-Machen wegen mittelschwerer Krankheitsfälle (Durchfall etc.)

    Wenn das einen Arbeitsnehmer derart psychisch belasten würde, dass er nicht arbeitsfähig wäre, sollte er vielleicht andere Wege beschreiten.

  • sucht man sich entweder eine andere Stelle

    Ich frage mich, wie du dir das konkret vorstellst... Soll ich meinen Job direkt kündigen, weil mein Hund in der Nacht eine Magendrehung hatte und ich tagsdrauf nicht in die Arbeit gehen kann, weil er unter Beobachtung sein muss? In der Regel gilt eine Kündigungsfrist von drei Monaten...

    Weiterhin ist man doch grundsätzlich auf sein Gehalt angewiesen. Klar, hat man vmtl irgendwo finanzielle Reserven. Aber ob das direkt drei Monatsgehälter sind, die man auf der Seite hat, wage ich zu bezweifeln.

    Zudem fallen neue Jobs doch nicht einfach so vom Himmel. Oft gibt es eine längere Bewerbungsphase, weil man nicht direkt was findet.

    Und wenn man dann den neuen Job hat, wer garantiert einem, dass es dort in dieser Hinsicht besser sein wird? Soll man gleich beim Vorstellungsgespräch fragen, wie es aussieht mit frei nehmen wegen Hund? Macht bestimmt einen super Eindruck. Zudem hat man in einem neuen Job meist eine Probezeit von 6 Monaten, in denen man keinen Urlaub nehmen darf.

    Also ich finde, dieses Argument "Dann such dir doch einen anderen Job." das zieht für mich überhaupt nicht. Weil es (für den Notfall, und um den geht es hier) total unrealistisch ist.

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