"Fehler" in der Erziehung anderer Hunde - Raushalten? Gespräch suchen? Oder bin ich einfach zu empfindlich?

  • Solang alles ok ist und nur nicht meiner Meinung entspricht, würde ich mich raushalten.


    Die Tritte, sind das wirklich Tritte oder nur ein Anstupsen? Anstupsen find ich je nach Hund ok, denn das tut ihm nicht weh und manch ein Hund reagiert anfangs draußen nicht auf reine Ansprache, sondern man muss ihn schon berühren.


    Und mit Leckerchen arbeiten ist prima. Gibt aber Hunde, die null verfressen sind. Da kann man noch so viele Leckerchen werfen, die reagieren nicht. Da muss man sich dann ja zwangsläufig was anderes überlegen.


    Und unser Hund wurde hauptsächlich über Lob/Belohnung erzogen. Aber ja, er wurde auch manchmal angeschnauzt. Schon aus Affekt. Er steht auf dem Esstisch und frisst alles weg. Da kam dann ein lautes und sehr wütendes: Bist Du bescheuert? Runter da!!!!!!!!!!!
    Das hat er aber nicht übel genommen, er hatte auch keinen Knacks weg. Er hat nur verstanden: ok, da darf ich nicht drauf.


    Ich setze jedenfalls auf eine Erziehung aus beidem: belohnen, was positiv ist, aber auch mal schimpfen. Unser Hund kapiert das und ist null traumatisiert und auch keine tickende Zeitbombe.


    In anderer Leute Erziehungsmethoden würde ich mir nur einmischen, wenn der Hund kurz davor steht, misshandelt zu werden. Nur weil jemand was anders macht als ich, hab ich noch lang nicht das Recht, mich einzumischen und zu erklären, wie man alles besser machen müsste.

  • Mir fiel beim Lesen etwas ganz anderes auf, natürlich ohne den Hintergrund Deines Hundes zu kennen: Er ist unsicher und ängstlich? Ganz sicher, dass Deine Art, ihn zu erziehen und zu führen, die richtige für das Tier ist? Bzw. dass Du ihm das richtige Zuhause gibst (wenn es z. B. ein traumatisiertes Tier aus dem Tierschutz ist)?


    Wenn der auch erst ein paar Monate alt ist, ist das normalerweise eigentlich die Sturm- und Drangzeit, und man muss sie oft eher bremsen als bestärken in dem Alter.


    Will sagen: Jeder macht sich seinen eigenen Reim auf das, was er von seiner Umwelt mitbekommt, und nicht alles, was sich nicht mit den eigenen Vorstellungen deckt, muss zwangsweise negativ sein.


    Caterina

  • Ich würde ihn nicht ansprechen. Du kennst deinen Bekannten, er ist ein netter vertrauenswürdiger Mann, oder?


    Trau einem anderen Menschen doch einfach mal zu, dass er sein Tier, das er am besten kennt, auch gut erziehen kann (oder so erziehen kann, dass er mit dem Hund klar kommt). Welche Methode dabei angewandt wird, ist halt Geschmackssache. Wer sagt denn, dass du ihn belehren darfst und deine Erziehungsmethode das Nonplusultra ist und du der große Hundeexperte? Es muss doch jeder seinen eigenen Weg finden.


    Ich würde an seiner Stelle echt allergisch auf "gut gemeinte Ratschläge" reagieren. Sowas muss ja heute jeder Mensch an jeder Ecke an den Mann bringen. Ob gefragt odee ungefragt. Und es nervt tierisch.

  • @RafiLe1985: Wir kennen uns schon seit einigen Jahren, prinzipiell wäre ein Austausch da durchaus denkbar; wir unterhalten uns ja auch sonst über viele Dinge. Umgekehrt hat er mir auch schon ein Retrieverhalsband empfohlen, um meinem Hund das "Fuß" beizubringen, aber je nach Außenreiz springt meiner doch auch manchmal noch ziemlich in die Leine, einfach aus Angst oder weil er sich erschreckt. Wenn er da auch noch ein Halsband trüge, das absichtlich so eingestellt ist, dass es sich "unangenehm" zuziehen kann... Da hab ich dann auch mal gesagt, dass ich da nicht so viel von halte, aber ich hab den Eindruck, das überträgt er nicht auf seinen Hund. Es soll ja unangenehm sein...

    Das wäre doch DIE Gelegenheit, Deine Kommentare anzubringen: Enges Halsband? Am Hund rumzerren? Ne, das hab ich nicht nötig, da gibts andere Möglichkeiten, mit denen das Training dem Hund auch noch Spaß macht.


    Wie heißt der Spruch so schön - wo Wissen aufhört (zgl. Erziehungsmethoden), da fängt die Gewalt an....


    Man kanns auch neutraler rüberbringen: "Hat Dein Trainer keine gewaltfreien Alternativen fürs Training?? Also, da würd ich mich ja nochmal nach nem Anderen umgucken...."

  • Ich bin ehrlich:
    Ich persönlich finde es ein Armutszeugnis, einem 4,5 Monate alten Junghund Leinenführigkeit über "Tritte" (egal wie feste) und eine etwas zu enge Retrieverleine beizubringen. Das sind für mich wenig empathische "Methoden" und es zeugt meiner Meinung nach von wenig Wissen und Geduld.
    ......

    :bindafür: Na, Gottseidank - ich hab schon gedacht ich les im falschen Forum......
    Ja, Armutszeugnis idrückt am besten aus, was ich davon halte....


    Ich bin weiß Gott net weichgespült, und mit meinem Terrier gibt´s schon auch mal ne Ansage, wenn der nen Sturkopf haben zu müssen glaubt. Aber bei nem 4-5 Monate alten Junghund?? Ne, echt net.... Da brauchts keine solchen Methoden. Liebe TS, da kannst Du Deinem Gefühl vollkommen vertrauen - sprich den drauf an!

  • Das wäre doch DIE Gelegenheit, Deine Kommentare anzubringen: Enges Halsband? Am Hund rumzerren? Ne, das hab ich nicht nötig, da gibts andere Möglichkeiten, mit denen das Training dem Hund auch noch Spaß macht.
    Wie heißt der Spruch so schön - wo Wissen aufhört (zgl. Erziehungsmethoden), da fängt die Gewalt an....


    Man kanns auch neutraler rüberbringen: "Hat Dein Trainer keine gewaltfreien Alternativen fürs Training?? Also, da würd ich mich ja nochmal nach nem Anderen umgucken...."

    Das dick geschriebene würde ich persönlich nicht sagen. Das kann ganz schnell abwertend verstanden werden. Ich würde eher sagen: " He, ich hab eine tolle Technik zum Bei Fuß beibringen gefunden, was ist deine Meinung dazu" Das ist neutral, der andere fühlt sich nicht angegriffen und man kann so Tipps geben. Oder eben Seiten empfehlen, wo es um positive Erziehung geht.

  • Ähm....dazu sollte die "erfundene" Technik aber auch funktionieren. Also, wenn man hier das Gespräch sucht.
    Tut sie aber ja scheinbar nicht.
    Von daher, wäre das wohl eher kontraproduktiv.

  • Ein sehr bekannter und erfolgreicher Hundeführer sagte kürzlich etwas zu mir, das ich auch jedem Privathundehalter ans Herz legen möchte:


    Ich helfe jedem, aber nur wenn er mich darum bittet. Denn wenn ich meinen ungefragt Rat aufdränge, wird er nicht befolgt werden.


    Es ist eine immer weiter um sich greifende Unsitte, dass jeder meint, er müsse einschreiten und belehren, sobald seiner Meinung nach etwas falsch läuft. Dem Hund hilft man damit nicht, man kommt sich höchstens selber wichtig und gut vor. Denn um etwas zu ändern, muss beim Gegenüber die Bereitschaft dazu da sein. Die erzeuge ich aber nicht, in dem ich den anderen mit meiner Meinung belehre.
    Werde ich nach meiner Meinung oder einem Rat gefragt, dann helfe ich und sage ehrlich, was ich davon halte. Ansonsten muss jeder selbst seinen Weg finden und so lange wir nicht von echter Tierschutzrelevanz oder Gefährdung dritter sprechen, halte ich den Mund.

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