Zweithundüberlegungen (Labbi + x)

Was mir zum Cavalier noch einfällt nachdem ich deinen Startpost nochmal durchgelesen habe: Gerade die Rüden haben meistens doch einen ordentlichen Behang und sind in der Pflege schon aufwändiger als kurzhaarige Rassen. Wenn ich meine Mäuse nach einer Matschrunde nur mal eben abrubbel, steht beim Cocker meiner besten Freundin und beim Cavalier meiner Tante meist schon erstmal eine Dusche an und gerade 'untenrum' fängt es einfach mal schnell an zu müffeln.

Einen Beagle könnte ich so rein von den Beschreibungen her aber tatsächlich ganz gut bei dir sehen. Labbi-Beagle ist eigentlich eine tolle Kombi, die richtig gut funktioniert. Beim Beagle sollte man, um die Grundvoraussetzungen zumindest schon mal in die richtigen Bahnen zu lenken, darauf achten, dass es nicht unbedingt eine der wirklich jagdaffinen Linien ist. Klar, eine gewisse Portion Jagdtrieb steckt immer drin. Mit Konsequenz und je nach Hund mit mehr oder weniger Arbeit verbunden, lässt sich dieser in den meisten Fällen gut händeln. Ich handhabe es so, dass ich die Mädels an vielen unser täglichen Strecken frei laufen lasse. Das geht aber auch nur so lange ich die Umgebung kenne und eine relativ freie Sicht habe. Im Wald kann ich nicht weit gucken, daher bleiben sie an der Leine oder Schleppleine. In fremden Gebieten bleiben sie auch erstmal an der Schleppleine und dann entscheide ich je nach Umgebung und Tagesform wie es mit Freilauf aussieht.

Zitat von Dreamy

Ernsthaft? Harte, unabhängige Fakten wären für mich, gerade wenn es um die Gesundheit meines zukünftigen Wegbegleiters ginge, immer wertvoller als die subjektive und daher immer (!) kognitiv verzerrte Wahrnehmung irgendeines Züchters. Menschen können viel erzählen, wenn der Tag lang ist. Und wenn vor 8 Jahren mit wissenschaftlichen Methoden belegt werden konnte, dass 90 % der Population von einer bestimmten Erkrankung betroffen ist, dann wird sich daran bis heute nicht viel geändert haben, denn genetisch gesehen ist das ein Todesurteil für die Rasse.

Ja ernsthaft. Ich kann @katniss gut verstehen, dass man keine Lust habt über so ein Thema zu diskutieren. Wissenschaftlich belegt wurde im Grunde nicht sehr viel, habe die Arbeit durchgelesen und im Grunde haben zwar 90% der CKCS im CT + MRI Veränderungen, aber nur ein kleinerer (leider bin ich nicht ganz schlau geworden wieviel) Prozentsatz wirklich Symptome. Bei der Krankheit ist nicht 100% sicher wie sie ausgelöst wird und ob es ein direkter Zusammenhang mit dem zu kleinen Schädel resp Druck auf dem Kleinhirn gibt. Viel mehr Sorgen würde mir die MVD machen. Obwohl die Krankheit behandelbar ist. Aber denke @RafiLe1985 wird sich gut informieren.

Wenn es wirklich nur um zwei längere Reisen geht, würde ich persönlich einen 4-Jahres-Abstand einem von 8 Jahren vorziehen.

Meiner Beobachtung nach haben vierjährige Hunde in aller Regel mehr Spaß an einem Kumpel als achtjährige. Und das schöne an der Mehrhundhaltung ist ja nicht dass du als Mensch zwei Hunde hast - sondern die Hunde nen Team sind.

Zitat von Disney92

Zum CKCS kann @Dogs-with-Soul sicherlich etwas sagen. Ihre Familie hat solche gezüchtet, wenn ich mich recht erinnere. Denke ein guter + ehrlicher Züchter kann mehr sagen als eine 8 Jahre alte Doktorarbeit...

Ja da kann ichw as zu schreiben :)

Meine Großmama hat CKCS seit ich denken kann gezüchtet. Nicht zu verwechseln mit den "King Charles Spaniel" (kurzschnäuzig).
Es sind wirklich fantastische Hunde, und hätte sich mein Freund nicht durchgesetzt, würde hier wieder einer sitzen...

Gesundheit:
An sich ist der Cavalier ein robuster Hund, aber es ist leider nicht abzustreiten, dass Cavaliere ihre Krankheiten haben Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich mich bei unserer Zucht nicht erinnern kann, dass wir einen kranken Cavalier hatten oder auch neue Besitzer über solche klagten (kann ich aber nicht zu einhundert Prozent sagen). Jedenfalls muss man sich bewusst machen, dass man seit einigen wenigen Jahren schon selektiert, um vor allem die Krankheit "SM - Syringomyelie" zu minimieren und irgendwann komplett zu verbannen.

Ich war jahrelang in Cavalierforen unterwegs, die Anzahl der betroffenen Hunde war eher gering, aber es gibt sie und das muss man leider sagen. Die Zuchtvereine legen großen Wert darauf, Hunde auszuschließen die Anzeichen diverser Krankheiten aufweisen. SM kann man mittels MRT feststellen.

Weiterhin gibt es, wie bei den meisten Schlappohrhunden, PSOM (Mittelohrentzündung).

Hier kannst du weitere Infos zur Gesundheit finden:
Cavalier King Charles Spaniel | Fairytale Beauties - Gesundheit
Gesundheit Cavaliere

Hört sich alles so unglaublich schlimm an und man könnte meinen der Cavalier ist absolut kaputt gezüchtet, was jedoch nicht der Fall ist. Man findet im ICC oder CCD sehr wohl gute Züchter, die viel viel Wert darauf legen, gesunde Cavaliere zu züchten und dafür würden sie alles mögliche tun. Mein Seelenhund z.b. wurde 15,5 Jahre alt und hatte nie Krankheiten, bis auf einen Tumor am Hals der sie die letzten 2 Jahre begleitete. Auch so kenne ich einige Cavaliere, die alt geworden sind oder alt sind.

Charakter:
Ein Traumhund wie er im Buche steht. Ich kenne eigentlich keinen einzigen Cavalier, der aggressiv ist oder ne geringe Reizschwelle hat. Sie sind absolute Familienhunde und vor allem für Anfänger geeignet (ich würde sagen: sie gelingen immer ). Sie sind nicht stur, sondern lernwillig, intelligent und wollen ihren Besitzer gefallen und ständig um sich haben (na ok, manchmal verziehen sie sich auch wenn es denen zu viel ist). Aber irgendwie sind sie immer fröhlich, die Rute ist ständig am rotieren

Fazit: Ich kann diese Rasse wärmstens empfehlen

Falls noch Fragen sind, einfach fragen.

P.S.: ich finde es absolut eine Frechheit Besitzer eines Cavaliers als pervers zu bezeichnen. @katniss ist eine erfahrene und gut informierte Cavalierbesitzerin, deren Geschriebenes glauben schenken kann. Das Wort pervers ist schlichtweg unterste Schublade. Aber sicher Ansichtssache.

Aber so müssen sich eben viele Rassebesitzer rechtfertigen, egal ob Schäferhund, Bulldogge oder eben andere Rassen. Man wird in den foren selten Zuspruch finden bzw. gibt es immer Menschen die Rassen absolut schlecht machen und schlimmer hinstellen als es ist.

Mit Lesen habt ihrs nicht so oder?

@Disney92 Darum geht es nicht...nahezu alle Cavaliere haben eine chiari malformation. Beim Menschen geht das sehr oft mit Kopfschmerzen einher. Leichte bis mittelstarke Kopfschmerzen sind sehr schwer beim Hund festzustellen. Er kann es uns nicht sagen...das ist das Problem

PS..hier würde jederzeit bei Kapazität ein Cavalier aus dem Tierschutz einziehen.

Die bewusste Zucht der Tiere halte ich für..grenzwertig

Was mir ein bisschen fehlt in den Überlegungen ist, warum du einen Zweithund möchtest und welchen Mehrwert du dir für dich und/oder Newton wünschst.

Dann hätte ich es etwas leichter, die Frage nach dem Wann und dem Was zu beantworten.

Die bisherige Rasseauswahl finde ich zum Beispiel etwas diffus, zwischen einem ESS und einem CKCS liegen ja nun Welten. Letzteren würde ich persönlich (!) definitiv zu den Qualzuchtrassen zählen, aber da zieht jeder seine Grenze woanders.

Alle drei von Dir genannten Rassen sind hier in GB ja recht häufig vertreten.

Cavaliere erlebe ich so gut wie nie "in freier Wildbahn", sondern eher als Bürgersteig- und Schoßhündchen.

Was ich täglich treffe sind Cocker. Wenn man hier nicht gerade zum Working Cocker oder AL greift, sind das absolut nette Hunde mit wenig Jagdtrieb und auch generell geringer Triebigkeit. Ich kenne einen aus AL, der als Familienhund (noch dazu Ersthundebesitzer, keine Erfahrung, inkonsequent) völlig unterfordert ist und echt eine hyperaktive Knalltüte. Nicht geschenkt würde ich den haben wollen.
Aber die anderen 50-60 Cocker sind sehr sympathische Hunde.

Gleiches gilt für den ESS, wobei die insgesamt ruhiger und gelassener erscheinen.

Zum aktiven Labbi passen sie alle, wobei ich den Cocker bei deinen Wünschen als am besten empfinde.

Zitat von Disney92

Ja ernsthaft. Ich kann @katniss gut verstehen, dass man keine Lust habt über so ein Thema zu diskutieren. Wissenschaftlich belegt wurde im Grunde nicht sehr viel, habe die Arbeit durchgelesen und im Grunde haben zwar 90% der CKCS im CT + MRI Veränderungen, aber nur ein kleinerer (leider bin ich nicht ganz schlau geworden wieviel) Prozentsatz wirklich Symptome.

Und alleine das findest du nicht zutiefst besorgniserregend?

Finde die Verharmlosungen in diesem Thread bezeichnend und...erschreckend.