Gibt es aggressive Welpen?

  • Wie stellt ihr euch denn das "ungeschliffene" (Ergo, noch nicht durch Erziehung gelenkte) Verhalten eines Welpen vor, der später mal an seine Grenzen (oder darüber hinaus) für sein Triebziel gehen, etwas verteidigen was man ihm wegnimmt, auf Provokation nicht mit Rückzug sondern offensiv reagieren soll ?

    Waren das deine Fragen?

    Wie ich mir das Verhalten vorstellte? Gar nicht, ich habe es z. T. schmerzhaft kennengelernt :D

    Idefix, Rasse DJT-Mischling zog hier im Alter von 8 Wochen ein. Ein damals 3 kg Hundchen, zu einem 72 kg Neufundländer Rüden. Zu meiner Ehrenrettung, warum ich solch einen Mischling nahm, das Tierheim hatte ihn mir als Schnauzer-Mischling verkauft. Meine drei TÄ lachten sich schief und erklären unisono, Deutscher JagdterrierXUnbekannt.

    Ein einziges Mal wollte der Neufundländer schauen, was der Welpe wohl im Napf hat. Nein, er wurde nicht nur angeknurrt, er wurde weggebissen und weil das nicht reichte, wurde auch noch nachgesetzt und vertrieben.

    Ich schob den Welpen mit der Hand zur Seite, zack hing er in dieser. Ihn mal einfach so hochheben, tja, das hat jeder nur einmal gemacht. Ihm Spielzeug wegnehmen, das hatte wüste Attacken zur Folge.

    Er war 12 Wochen und ich bekam auf einem Spaziergang bald einen Herzanfall nach dem anderen. Versuchte irgendein größerer Hund ihn zu bedrängen, er biß zu, hing am Hals desjenigen. Ein Spaziergänger wollte ihn mittels Fußaufstampfen verjagen. Dem hing er an der Hose. Dreimal habe ich ihn über Gartenzäune geschmissen, weil große Hunde sich auch mal wehren wollten. Jedesmal hatte ich blutige Finger. Hatte Quincy mal eine Auseinandersetzung mit anderen großen Rüden, dreimal dürft ihr raten, wer den Großen raushauen wollte. Seine 5 letzten Lebensjahre verbrachte er mit 3 Neufundländer Rüden und war der nie angezweifelte "Chef".

    Ich könnte seitenlang von ihm erzählen, nur so viel, daß er uns bei der geringsten Kleinigkeit biß, konnten wir ihm abgewöhnen, daß er auf fremde Provokationen reagierte, sei es von Hund oder Mensch, nicht.
    Noch einen Tag vor seinem Tod mit 16 1/2 Jahren, jagte er die verhaßten Müllmänner in ihren LKW zurück. Keiner vergreift sich an unserer Tonne :D

  • Joa, das waren sie... ;)


    Und mich würden da wie gesagt immer noch Antworten der "das geht ja gaaaarnicht" Fraktion drauf interessieren. Nachdem die nach eigener Aussage ja so viel Einblick haben, dürfte das ja nicht so schwer sein....

  • Ich habs bei den zwei Herderwürfen unserer Züchterin nie gesehen dass sich da Welpen ernsthaft gefetzt hätten.
    Ja, die haben sich mal angeknurrt, mal kurz Getöse gemacht, aber wenn einer gequitscht hat, ging der andere runter, lies den anderen aufstehen und man hat weitergespielt.

    Ressourcen verteidigt haben sie auch, aber nicht bis aufs Blut.

    Wobei ich Bordys Argument wirklich nachvollziehen kann, es stimmt schon dass so ein Zwergenmonster halt sicher über die Stränge schlägt, so ohne Feinschliff.

    Aber ich selbst würde vermutlich auch mal schlucken wenn die Welpen getrennt werden müssen.
    Ich wüsste nicht, ob ich einen Welpen nehmen würde, einfach weil ich selbst nicht unbedingt einen solchen Hund brauche (was Triebigkeit und Durchsetzungsvermögen betrifft).
    Ich weiß, wie Ally da is und wie die als Baby war, das reicht mir ;)

  • Darum steht der "Chef" in Anführungszeichen.
    Chef vons Janze bin nämlich ich, damals und heute :D

    Danke.

    Denn ich kenne auch solche enormen Beispiele, deren Konfliktstrategie eigentlich immer fight ist. Meiner war lange nicht so heftig wie dein Beispiel, aber er hat als Welpe schon immer Contra gegeben, wenn ihn einer provoziert hat und das gab auch richtige Raufereien wie die Kommentkämpfe in fortgeschrittenem Alter, wenn ich nicht dazwischen gegangen bin.
    War auch egal welches Alter das Gegenüber hatte.
    Heute hat er auch eine sehr geringe Frustrationstoleranz und seine Konfliktstrategie ist nach wie vor die Offensive.
    Es wird ein richtig langwieriges hartes Training, ab und zu hab ich aber leider Rückschritte wie gestern mit einem genau so explosiven Terrier, die werfen mich dann immer einige Schritte zurück....

  • meine Mieterin züchtet jagdlich geführte Foxterrier, häufig ist da ab der 5./6. Woche richtig Stress zwischen den Welpen und häufig sind eben diese Hunde auch im Erwachsenalter so drauf das sie alles angehen was nicht bei drei auf den Bäumen ist, und wenn sie Das Objekt ihrer Begierde nicht kriegen gehen sie sich reglmäßig gegenseitig an die Gurgel, oft genug muss sie auch im Erwachsenenalter trennen und hat auch in den letzten Jahren ein Hündin wegen einer Beisserei im eigenen Rudel verloren, ihrer Meinung nach müssen jagdliche Hunde so sein...
    Ich hab kein Problem mit heftigen Rangeleien und Ressourcen verteidigen etc, wenn aber das Hobby das ich mit einem Hund ausüben will, dazu führen sollte das es regelmäßig zu ernsthaften Verletzungen unter den Welpen (und später erwachsenen Hunden) kommt , ist das für mich schlicht nicht zu rechtfertigen

  • Und darauf haette ich ebenfalls keine Lust und ich kenne auch keinen HF, der das moechte/braucht/geil findet.

    Sollte ich einen Hund haben, der Fremdhunde dumm findet, dann lernt der diese zu ignorieren. Am liebsten sind mir persoenlich Hunde, die das nicht lernen muessen.
    Das bedeutet aber nicht, dass meine Hunde keine Ansagen machen duerfen etc. Aber sie haben grundlos keinen Hund anzumachen und da zaehlt bei mir bereits poebeln an der Leine dazu.

    Ausserdem muessen meine Hunde (und die Hunde von Freunden) in Gruppen leben. Da ist nichts mit Einzelhaltung. Allein schon deswegen koennen 'wir' keine Hunde gebrauchen, die unfaehig sind sich ordentlich in einem Sozialverband zu verhalten!

  • Moah, mit Farbe drin ist das antworten dann auf das farbige etwas schwer...
    Das fast totbeißen lest ihr da raus. Es gab exakt 1 Post, der von Marula mit den DJT Welpen. Das ist, wie schon mehrfach gesagt wurde nicht die Norm.
    Warum ihr aus "Kloppen das auch Blut fließt" rauslest das die sich umbringen versteht von uns anderen auch keiner.

    Das Leben im Sozialverband, tja. Nur ist es halt so das der Hund den Menschen als Sozialpartner hat, braucht und will.
    Und das wird ihm nicht genommen, im Gegenteil! So Rassen brauchen den eigenen Menschen eben früher als andere. Die vegetieren nicht in nem Kellerloch herum, die kommen mit 8 Wochen zu nem Menschen und werden da zu einem völlig normalen rassetypischen Hund.
    Da ist einfach kein Problem da, außer das hier einige Menschen unbedingt da ein Problem reinlesen wollen.

    Der Mops, ja, darauf hab ich gewartet.
    Hier geht es nicht um Dinge von denen die Gesundheit dauerhaft eingeschränkt ist!
    Davon ab soll der Mops nicht so sein wie er ist, das ist in jedem Rassestandard nachzulesen. Tut bloß leider kaum einer.

    Nicht erlenbares Sozialverhalten??? Samma, ehrlich jetzt, was liest du denn bitte hier? Die Worte könnens nicht sein.
    Mehrfach wurde gesagt das alle Welpen zu völlig normalen Hunden mit völlig normalen Sozialverhalten wurden! Wie oft sollen wirs denn noch schreiben?

    Aber wenn es in bestimmten Rassen regelmäßig vorkommt, dass man Geschwister im frühesten Alter separieren muss, das finden einige hier halt nicht so erstrebenswert.

    Frühestes Alter?
    Seit wann ist fürs Futter trennen mit 5 Wochen denn frühestes? Da sind die Welpen keine rumkrauchenden, hilflosen Babys mehr. Und halt fürs Füttern, nicht dauerhaft.
    Dauerhaft ab Woche 8, wenns sein muss. Joah, da gehören die Kleinen aber auch dringend zu ihrem Menschen und nicht mehr zu ihrer Mutter. Jedenfalls bei den Rassen.


    Ist mir auch wurscht, ob 4 Wochen oder 6 Wochen oder 8 Wochen. Immer muss auch gar nicht sein, mir reicht da schon "oft".

    Warum ist das denn wurscht? Da liegen Welten in Sachen Entwicklung zwischen den Wochen!
    Ist das bei Retrievern so anders? Sind die mit 8 Wochen noch hilflose Würmchen?

    ihrer Meinung nach müssen jagdliche Hunde so sein...

    Man darf nunmal nicht vergessen das es da meist um Hunde geht die auf die Wildsau gehen.
    Und Hunde die sich auf ein über 100 Kilo schweres, sehr wehrhaftes Wild stürzen haben völlig andere Anforderungen an Trieb und Impulskontrolle als der normale Hundehalter.
    Die meisten Terrier haben es als Erbe, einen im Vergleich dazu sehr abgeschwachten "Größenwahn" der aber relativ leicht zu händeln ist wenn man mit umgehen kann.
    Jagdhunde die so gezüchtet werden sind absolut nichts für den normalen Hundehalter. Die sind einfach... Ja, durchgeknallt. Das mögen die Jäger sehr nützlich finden, aber "Haushunde" in unserem Sinne sind das nicht.

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