Schulhund aus dem Tierschutz
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Hallo liebe Forumsnutzer,
ich bin neu hier und habe gleich zu Beginn eine Frage an die "alten Hasen". Nach sorgfältiger Überlegung soll ein kleiner Welpe meinen Alltag bereichern, insbesondere später den Schulalltag. Keine Sorge, ich habe mich bereits gründlich informiert und nehme keinen Junghund einfach so in die Klasse mit. ;-)
Da ich mich schon immer sehr für den Auslandstierschutz begeistert habe, überlege ich nun, einem Welpen aus einem rumänischen oder italienischen "Tierheim" ein neues Zuhause zu geben. Habt ihr hier schon Erfahrungen bezüglich des Schulhundeinsatzes von Hunden aus dem Auslandstierschutz? Was war vielleicht problematisch bei euch (z.B. in Bezug auf die Sozialisation der Hunde)?
Aufgrund der Gesetzteslage ist es ja nur möglich, den Hund mit frühestens 15 Wochen nach Deutschland zu holen, eher sogar ein wenig älter je nach Organisation vor Ort.
Wäre für Erfahrungen, Ratschläge und auch Erfolgsgeschichten sehr dankbar. :-)Eure
BataviaDog -
- Vor einem Moment
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Hallo,
in Bezug auf Schulhunde (Hunde im Einsatz bei der Arbeit mit Jugendlichen) könnten dir vielleicht @RafiLe1985 und @AnjaNeleTeam weiterhelfen. Soweit ich weiß haben die beiden junge Hunde im Einsatz und von Anfang an ausgebildet. Ich hoffe, es ist okay, dass ich euch verlinke, auch wenn die Hunde ursprünglich vom Züchter kommen
Ich persönlich denke schon, dass auch ein Tierschutzhund als Schulhund arbeiten kann. Ich studiere auch Lehramt im Endstadium und habe eine Hündin aus dem Tierschutz und habe mich recht intensiv mit der Thematik beschäftigt. Wenn du wirklich damit leben könntest, dass dein Hund sich absolut nicht für den Schuldienst eignet, denn das kann dir - so denke ich - sowohl mit einem Welpen als auch mit einem erwachsenen Tierschutzhund passieren, dann steht deiner Wahl nichts im Wege. Wenn du für dich und deine Zukunftsplanung definitiv einen Schulhund möchtest, dann würde ich dir anraten, dir doch noch einmal zu überlegen, einen Welpen von einem erfahrenen und seriösen Züchter in deine Obhut und Ausbildung zu nehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dann doch nicht klappt (aus was für Gründen auch immer) ist einfach deutlich geringer. -
Danke fürs verlinken :)
@BataviaDog
Ich erzähl dir einfach mal meine Überlegungen.
Ich wollte auf jeden Fall einen Hund vom Züchter mit einer guten Sozialisation, weil ich in meiner Familie 2 Auslandshunde habe, die schlecht sozialisiert wurden und einen Knacks fürs Leben haben.
Eine Hündin kommt aus Griechenland. Kam mit 12 Wochen zu meiner Mutter, aber die Zeit hat gereicht, dass sie unsicher/aggressiv bei Fremden war und alles gefressen hat was halbwegs ins Maul passte. Und das war trotz gutem Training nur in den Griff zu kriegen, aber nicht wegzubekommen.
Der andere kam erst mit zwei Jahren zu mir und hat bis dahin schon so viel schlechte Erfahrungen gemacht, dass es dementsprechend schwierig war ihn zu erziehen. Allerdings war er ein Megaschatz mit Kindern. Die durften alles mit ihm. Stress hat er nur nicht so gut abkönnen, widersprach sich also etwas.
Man darf das nicht unterschätzen, wie viel die kleinen Dropse schon im Alter von ein paar Wochen vermittelt bekommen, was sie ihr ganzes Leben lang prägt. Das bekommt man auch nicht weg, so viel Mühe man sich gibt. Hatte die Mutter Angst vor Menschen oder nur Männern/Kindern usw. dann wird sie das sehr sicher schon an die Welpen übertragen haben. Und meist weiß man sowas nicht.
Mit 15 Wochen kannst du den Hund auch nicht mehr so gut sozialisieren, was ich für den Einsatz als Therapiehund schon kritisch sehe. Ich bin total froh drum, dass mein kleiner mit 11 Wochen schon ins Juz mitkam. Der hat heute kein Problem mit der Lautstärke o.Ä.
Also wenn es nur ein Zuckerle wäre, dass der Hund auch für den Einsatz als Schulhund geeignet ist, dann würde ich es wagen. Wenn man aber fest vor hat den Hund einzusetzen und damit plant, dann käme für mich nur ein Hund vom guten Züchter in Frage. -
Einen Welpen als Schulhund zu holen, ist schon relativ schwierig, da man ja nie weiß, wie sich der Welpe entwickelt. Beim Züchter oder bei Welpen aus dem örtlichen Tierschutz kann man sich aber zumindestens einigermaßen die Welpen ansehen und denjenigen, mit dem am besten passendsten Charakter auswählen. Ob das später passt, ist auch wieder fraglich.
Bei einem Hund aus Rumänien hast du aber das volle Überraschungspaket.
Dann würde ich ehrlich gesagt eher einen erwachsenen Hund aus dem Ausland nehmen oder einem deutschen Tierschutzverein, denn für dich wäre es ja besser, da du den Hund dann nach dem Charakter aussuchen kannst.
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Hi, ich habe eine Hündin aus Rumänien, die auch als Schulhund eingesetzt wurde. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass sie nicht der perfekte Hund für dieses Arbeit ist. Sie kann sehr gut mit Kindern, aber nicht mit Erwachsenen, vor allem nicht mit großen Männern. Die verbellt sie auch mal, und wenn sie das bei Kollegen oder Eltern tut ist das weniger lustig...Inzwischen arbeitet sie nur noch in kleineren Schülergruppen mit c.a. Zehn Kindern mit. Dort trainieren wir dann mit Kindern dir keine Erfahrung haben den richtigen Umgang mit Hunden. Dafür eignet sie sich sehr gut, den einfach hinrennen und streicheln ist nicht.
Mein Fazit: mit viel Training und noch mehr Management ist diese Arbeit mit Einschränkungen auch mit einem Hund aus dem Tierschutz möglich.
Würde ich aber jetzt gezielt erinnern Schulhund suchen, würde ich sehr gezielt nach einer geeigneten Rasse, Verpaarung und Aufzucht suchen. -
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Huhu,
so, ich habe es nun auch her geschafft. Danke für die Verlinkung.
Ich möchte erstmal ganz kurz schildern, wie mein Vorgehen war: Ich habe Newton in der Mitte der Pfingstferien 2014 vom VdH-Züchter im Alter von acht Wochen geholt. Dann hatte er eine Woche Eingewöhnungszeit bei mir zuhause. Im Alter von neun Wochen war er bereits mit in der Schule. Und zwar "all day, every day". [Allerdings muss ich hier dazu sagen, dass ich in diesem Jahr ganze vier Abschlussklassen hatte, die nach Pfingsten schon vom Unterricht freigestellt waren. Also hatte ich lediglich noch 12 Stunden Unterricht verteilt auf fünf Wochentage.]
Auch wenn ich für dieses Vorgehen damals viel Kritik geerntet habe, muss ich sagen, dass ich es rückblickend immer wieder so machen würde. Newton hat sich super schnell an meinen Schulalltag gewöhnt und fühlt sich in der Schule pudelwohl.
Allerdings muss ich auch sagen, dass es für mich als Halterin gerade im ersten Jahr sehr sehr anstrengend war. Bei einem Welpen ist es ja so, dass du den unschlagbaren Vorteil eines quasi unbeschriebenen Blattes hast. Du kannst ihn so erziehen, dass es später für seine Aufgabe als Schulhund passt.
Da ich von tiergestützter Pädagogik absolut überzeugt bin, wollte ich es auf jeden Fall hinbekommen. Und daher konnte ich eben manche Sachen nicht so locker sehen, wie ich es vllt bei einem "normalen" Welpen getan hätte. Beispielsweise musste die Stubenreinheit quasi nach einer Woche funktionieren. Weiterhin musste Newton in der ersten Woche bei mir lernen, längere Zeit am Stück (mind. 90 Minuten) Ruhe zu halten. Wenn du dir hier mal die ganzen "Hilfe, mein Welpe..."-Threads durchliest, bekommst du einen Eindruck davon, was das für Aufgaben sind...So, nun mal zu deiner Frage. Ich denke du musst dir hier auf jeden Fall erstmal eine Priorität setzen: Ist es dir persönlich wichtiger, einem Welpen aus dem Auslandstierschutz ein neues Zuhause zu geben ODER ist es dir wichtiger, dass dein Welpe später regelmäßig "im Schuldienst" ist. Schließlich ist es vor allem DEIN Hund. Du solltest erstmal für DICH entscheiden. Je nachdem was für eine Entscheidung du getroffen hast, kannst du dann darauf aufbauen.
Bei einem Welpen aus dem Auslandstierschutz sehe ich die Gefahr, dass er nicht gut genug sozialisiert worden sein könnte bzw. schlimmstenfalls Deprivationsschäden mitbringt. Ob sich so ein Welpe dann für den Einsatz in der Schule eignet, ist meines Erachtens mehr als fraglich. Was jetzt aber auch nicht heißen soll, dass das grundsätzlich so ist. Genauso eignet sich vermutlich auch nicht jeder Welpe vom VdH-Züchter für den Schulalltag.
Wobei du beim Welpen aus einem VdH-Wurf ja die Auswahl aus mehreren Welpen und damit auch einen unmittelbaren Vergleich hast. Beim Auslanfstierschutzwelpen stelle ich mir das schwieriger vor. Ich war zum Beispiel bevor ich Newton ausgewählt habe, zweimal über mehrere Stunden bei der Züchterin und hab die Welpen beobachtet. Erst dann war ich mir sicher, welcher es werden sollte. Dabei stand damals nur das Geschlecht fest. Die Farbe war mir dann erstmal egal.
Was ich auch etwas problematisch finde, beim Auslandstierschutzwelpen ist, dass du ihn erst mit 15 Wochen nach Deutschland holen kannst. Da ist gerade noch eine Woche von der wichtigen Prägephase über. Mir wäre das eindeutig zu kurz gewesen. Ich bin froh, dass ich mit Newton da noch acht Wochen bzw. sieben Schulwochen Zeit hatte.
So, ich hoffe nun, dass ich auf alle deine Fragen eingegangen bin. Falls nicht, frag gerne nochmals nach.
Grüße,
Rafaela -
Hallo,
ich habe einen Hund aus dem Auslandstierschutz, der Schulhund/Besuchshund werden soll. Bekommen habe ich ihn mit 8/9 Monaten.
Warum also das Pferd nicht von hinten aufzäumen? Ich habe mich damals bei der Orga gemeldet und gesagt, dass ich einen Hund suche, der "schultauglich" ist.
Konkret habe ich gesagt, dass ich einen aufgeschlossenen Hund suche, der frei von Ängsten und Aggressionen ist, der gut mit Kindern kann.
Mir wurden dann mehrere Hunde in Bild und Video vorgestellt. Auch Videos, wie die Hunde mit Kindern umgehen waren dabei. Loki ist genauso wie beschrieben. Er liebt Kinder und ist insgesamt ein unaufdringlicher Typ. Wenn du also einen Hund aus dem Auslandstierschutz willst, musst du dir die Orga genau anschauen, aber das müsstest du ja bei einem Züchter auch.BG
Geckolina -
Ich kann dir nicht zum Thema Schulhunde sagen, aber ich kann dir berichten dass ich 2 Hunde als Welpen (eben mit 15 Wochen) direkt aus Spanien übernommen habe. Beide Hunde sind im Alltag total problemlos, aber keine der Zwei würde als Schulhund taugen.
Warum?!
Meine Lotte hat, ohne dass ich wüsste warum, Angst vor Kindern. Sie sind ihr suspekt und ich denke selbst wenn ich das jetzt wirklich gezielt trainieren würde würde sie sich nicht wohl fühlen in einer Schule. Ich glaube nicht dass sie je etwas schlechtes erlebt hat mit Kindern, dafür ist sie zu früh in Spanien auf einer Pflegestelle gelandet.
Meine Emma hat zwar keine Angst vor Kindern, ist aber auch kein Fan von Ihnen. Also kein Hund der wie ein Goldi freudenstrahlen zum kuscheln zu allen hin rennt. Sie ist fremden gegenüber distanziert und sucht einfach keinen Kontakt. Absolut friedlich und sozial, aber sie braucht fremde Menschen nicht. Das kann natürlich sehr Rassebedingt sind, man sieht den Galgo & Podenco Anteil, das sind einfach keine Hunde die "retriver-Typisch" alle Fremden liebe und sich gerne streichen lassen.
Für mich sind die Zwei perfekt und auch im Alltag absolut unkompliziert, hätte ich aber das Ziel gehabt sie als "Schulhund" einsetzen zu wollen wäre das wohl in die Hose gegangen.
Ich finde es absolut toll wenn Welpen aus dem Ausland aufgenommen werden, 95% entwickeln sich problemlos, denn mit 15-16 Wochen kann man selbst schlechte Erfahrungen (falls es denn welche gegeben hat, was ja sehr, sehr häufig garnicht der Fall ist) wieder ausbügeln. Allerdings sollte man sich eben immer im klaren sein dass man nie sicher sein kann was für Rassen da mitgemischt haben, man muss sich auf alles einstellen. Wie oft ist gerade bei Hunden aus Russland ein HSH irgendwo dabei, bei dem sich dann Eigenschaften zeigen die man vielleicht selbst garnicht wollte? Genauso wie in Spanien, bei sehr vielen Hunden ist irgendwo Podenco oder Galgo dabei, d.h. der Hund kann sich zu einem ausgesprochenen Jäger entwickeln der dann eventuell dann ein Leben lange nicht einfach offline laufen kann. Wenn man sich über soewas vorher Gedanken macht und überlegt ob man mit dem schlimmsten Fall leben könnte dann finde ich es toll einen solchen Welpen oder auch ausgewachsenen Hund aufzunehmen. Aber falls man spezielle Pläne hat ist das schon ein ziemliches Glückspiel. Wenn es dann ein Hund aus dem Ausland sein soll dann würde ich nach Vereinen mit Pflegestellen schauen. Und vermutlich nach einem schon etwas älteren Hund. Die Pflegestellen können meist sehr gut beurteilen ob der Hund sich für so etwas eignet oder nicht. Ich hab schon viele tolle Hunde aus dem Ausland erlebt die als "Schulhund" geeignet wären, aber das weiß man halt leider bei einem Welpen nicht vorher. -
Wenn Du Dich für den Auslandstierschutz begeisterst, hast Du Dich dann mal gefragt, wieso es da so viele Welpen gibt?
Ich sehe das sehr kritisch und würde nicht unterstützen wollen, dass für den Export produzierte Welpen eine hervorragende Einnahmequelle für die "Tierschützer" sind...
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Wenn Du Dich für den Auslandstierschutz begeisterst, hast Du Dich dann mal gefragt, wieso es da so viele Welpen gibt?
Ich sehe das sehr kritisch und würde nicht unterstützen wollen, dass für den Export produzierte Welpen eine hervorragende Einnahmequelle für die "Tierschützer" sind...
Sorry, aber so etwas ist wohl absoluter Schwachsinn!!!!
Wir reden hier nicht vom polnischen Vermehrer sondern von Tierschutz! Es gibt 100te seriöser Tierschutzorgas die mit Welpen überschwemmt sind die in Ländern wie Spanien und Italien täglich auf der Straße gefunden werden. Keine dieser Orgas "produziert" Welpen!
Sorry, aber solche unqualifizierten Aussagen kann man sich sparen! Fahr in eines der jeweiligen Länder und schau dir das Elend an, dann weißt du woher die Welpen kommen . . . bestimmt nicht daher dass Tierschutzorgas Welpen produzieren um sie dann für einen Schutzgebühr von ca. 280€ zu "verkaufen" und damit REICH zu werden! -
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