Umstellung auf Futterselbstregulation - positive Erfahrungen?

  • Würde mich mal interessieren, ob es irgendjemanden auf dieser Welt gibt, der diese Fütterrungsvariante mit einem Golden Retriever macht.
    Und der dann nicht 70 KG wiegt und sich wegen des dauervollen Magens keinen Meter vom Napf entfernen kann.

    ... oder einem Labrador.


    So schön wäre es, wenn ich es bei Charly auch so machen könnte, wie seit Jahrzehnten mit meinen Katzen. NaFu und TroFu und Rohfleisch hinstellen und nachfüllen, wenn es irgendwann alle ist. Wobei es bei Katzen immer Reste gibt, die keine mehr fressen mag, weil zu "abgestanden" ... also gibts so ca. alle vier Stunden ne neue Portion NaFu/Fleisch und das alte wird entsorgt. Noch nie hatte ich eine übergewichtige oder gar fette Katze. Das zum Thema positive Erfahrung - aber andere Spezies ...


    Charly frisst alles sofort was ihm vor der Schnauze kommt - und bei versehentlicher Doppelfütterung (also meint Mann meint, ich hätte noch nicht gefüttert oder umgekehrt) von dann über einem Kilo Barf oder Nassfutter im Bauch verlangt er mit halbverhungerten Augen seinen gewohnten Nachtisch, den der "arme" Hund natürlich dann bekommt, weil die Doppelfütterung erst später klar wird. So was kommt zwar sehr selten vor, zeigt aber, dass unser Labrador kein Maß kennt. Solange ich in der Küche stehe und koche, sitzt er davor und hofft, was abzukriegen, obwohl er seine Portion längst hatte und eigentlich todmüde ist. Manchmal (!) bekommt er ja auch was, wenn ich Fleisch schneide oder die Nudeln abschütte usw. Wenn nix abfallen wird, sag ich ihm das auch - aber nein, erst wenn ich die Küche verlasse und wir uns zum Essen hinsetzen, geht er in sein Bett. Der tut auch alles für ein dämliches Stück TroFu-Leckerli - was natürlich die Erziehung einfacher macht - aber trotzdem irgendwie (zumindest für eine Katzenfrau wie mich) widerlich verfressen rüberkommt. Der säuft einen Liter Wasser aus, bloß um an ein Stück irgendwas zu kommen, was da am Grund liegt ... könnte ja essbar sein. Frage mich oft, warum in aller Welt das so ist ... er musste noch nie Hunger leiden, ganz im Gegenteil ...


    Ein Pott pures Gemüse/Obst dagegen wird ignoriert ... das wäre verdorben und vertrocknet, bevor er es in seiner Hungernot fressen würde ... nur als Welpe/Junghund ließ er sich für so was begeistern.


    Eine Fütterung wie von der Threadstarterin angedacht, kann ich mir eh nur bei überwiegender TroFu-Fütterung vorstellen, die ja bei vielen Hunden längst nicht so schmackhaft rüberkommt, wie Fleisch oder Nafu. Hört man oft, dass da die morgens hingestellte Tagesration in Etappen gefressen wird. Da könnte man wirklich beim Junghund immer nachfüllen und hoffen, dass der Hund von sich aus das nach einigen Wochen selber regelt und nur noch die Portion Körner frisst, die er wirklich braucht. Nur dann zu futtern, wenn man Hunger hat und nur so viel bis das Sättigungsgefühl sich meldet - ist mit Sicherheit sehr gesund und magenfreundlich. Im nächsten Leben mit meinem nächsten Hund würde ich es auf jeden Fall von Junghund an probieren.

  • Shiva ist zwar nur zu 50% Labrador, aber sie hat zum Glück ein "normales" Verhältnis zum Futter. Entweder kommt das von den 50% Ca de bestiar (mallorquinischer Hütehund) oder weil sie es im Rudel so gelernt hat.

  • Das hängt sicherlich vom Hund ab. Miri hat den ganzen Tag ihr Trofu zur freien Verfügung, davon frisst sie nur wenn sie wirklich Hunger hat. Da es bei mir manchmal auch Selbstgekochtes gibt, wartet sie manchmal auch bis zum Abend ob es nicht doch noch was Bessres gibt, und nibbelt nur ab und an ein Bröckchen.
    Aber auch wenn es was gibt auf das sie richtig abfährt, isst sie nicht bis zum Erbrechen. Als sie neu bei uns war hat sie das noch gemacht, aber nachdem sie entspannter geworden ist hat sie angefangen selbst zu regulieren und wir musste nicht mehr so aufpassen. Sie ist aber auch nicht kastriert, von daher weiss ich nicht ob sie nach einer Kastration ihr Freßverhalten beibehalten würde.

  • Nur wenige leise Stimmen, dass es scheinbar gerade in Mehrhundehaushalten (wo es früher vielleicht Probleme gab) zu weniger Futterneid/Recourcenverteidigung untereinander führt, wenn jeder Hund weiß, dass immer genug zu Futtern da ist. Auch scheint es gerade in den Haushalten keine Probleme mit Übergewicht zu geben (Kastraten dabei?).

    Also bei mir fördert herumliegendes, frei verfügbares Futter die Ressourcenverteidigung einiger der Hunde. Auch, und vor allem wenn sie satt sind - ist ja auch ein nettes Hobby.
    Auf Dauer würde eine solche Fütterung darauf hinauslaufen, dass ich oft zum Tierarzt müsste... die eine Hälfte der Hunde wäre völlig abgemagert, die andere Hälfte müsste wohl häufiger genäht werden, zwei wären ganz sicher schneckenfett und meine Hundeoma wäre nach kurzer Zeit verhungert.


    Abgesehen wird das Futter schlecht, wenn das hier den ganzen Tag rumgammelt. Bei mir gibt es nämlich keine Pellets ;)


    Viele Grüße
    Corinna

  • Shiva und Kyra sind intakt, meine Jungs sind 3 3 Monaten alle kastriert. Da es aber Vater und 2 Söhne sind (aus 2 verschiedenen Würfen) war die Rangfolge von vorne an klar. Als Shiva dazukam war ich am Anfang dabei und jedes noch so leise grummeln wurde unterbunden.


    Bzgl. Hundeoma. Sami bekam in ihren letzten Jahres als einzige jeden Tag Nassfutter und wog ca. 3. kg. Keiner der anderen Hunde hätte es auch nur gewagt ihr das Futter zu klauen. Sie hatten alle Respekt vor Ihr, selbst wenn sie das 10-fache gewogen haben. Sie bekam das Futter allerdings 2 Mal am Tag zugeteilt.

  • Die haben vor meiner Hundeoma auch Respekt, wenn die das mitbekommt, das einer was klauen will. Aber das bekommt die nicht mehr mit, wenn sich von hinten einer anschleicht und sie gerade den Kopf hochgenommen hat, weil sie ein Stück kaut.

  • Ich finde das Thema total interessant und bin fasziniert, dass es bei vielen hier so gut klappt. Vor allem bei denen mit mehreren Hunden. Zwei Freundinnen von mir machen das bei ihren Hündinnen auch so. Das TroFu steht dort den ganzen Tag zur freien Verfügung. Allerdings bekommen beide auch frisches Fleisch bzw. Nassfutter zusätzlich. Das Trofu scheint keinen soo großen Stellenwert zu haben, denn das wird wirklich über den Tag verteilt geknuspert, die frische Portion in windeseile verputzt. Bei meinem Hund würde das hingegen gar nicht klappen, der inhaliert alles und ich könnte ihn nach kurzer Zeit rollen... Wenn ich bei besagten Freundinnen zu besuch bin müssen auch erstmal die Näpfe außer Reichweite gebracht werden sonst werden sie in einem unbeobachteten Moment sofort ausgeräumt.

  • Meine streiten sich auch um Futter und ich weiss schon wer da den kürzeren ziehen würde. Wenn ich genug Roh oder Nass füttere, ist klar, dass das Trofu stehen bleibt.

  • Ich habe letztens was dazu gelesen: hundemagazin.ch/rassentypische…monprobleme-bei-hunden-4/
    Bei Zeitmangel bisschen runterscrollen zu "Wer jagen muss, braucht Energie"

    Danke Alina - ein sehr interessanter Artikel.


    Charly wird bei uns seit Welpe ja relativ robust gehalten - also überdurchschnittlich viel draußen an der Luft, egal bei welchem Wetter - und schwimmen übers ganze Jahr durch. Käme dann hin, dass sein Körper stets bestrebt ist, entsprechende Reserven und Wärmepolster auch für kalte Wassertemperaturen zu haben.


    Er ist auch wirlich kein typischer Sofahund - der liegt am liebsten "kühl" - Kuscheldecken findet er widerlich ... lol

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