13-jährigen Hund aufnehmen?

  • Ophelia, eine Frage, ohne es jetzt böse zu meinen: Wie viele solcher Hunde hast du schon kennengelernt?


    Also Hunde, die viele Jahre im Tierheimzwinger eingesperrt waren (oder wie hier auf dem Dach) und dann in eine neue Umgebung vermittelt wurden?


    Davon nehme ich jetzt ausdrücklich die Hunde aus, die nachweislich sehr ängstlich/scheu oder gar depriviert sind. Für die muss man tatsächlich besondere Plätze finden, sie ggf. auch dort lassen, wo sie sind.
    Und das muss man einfach vorher beurteilen und austesten.

  • Vielleicht fänd er es in einem Garten mit gut ausgestattetem Zwinger, der ständig offen ist, damit er wählen kann: rein oder raus, und wo er regelmäßig gefüttert wird und versorgt und ein wenig Ansprache hat ja viel schöner.

    Ich bin 100%ig sicher, dass ein Hund wie Mäxchen dir im Zwinger die Ohren vollheulen würde , kreuzunglücklich wäre und schneller bei dir auf dem Sofa läge als du bis drei zählen kannst.

  • Ich bin 100%ig sicher, dass ein Hund wie Mäxchen dir im Zwinger die Ohren vollheulen würde , kreuzunglücklich wäre und schneller bei dir auf dem Sofa läge als du bis drei zählen kannst.

    Über die Brücke gehe ich nicht.


    Und ich finde, Du lehnst dich da ganz schön weit aus dem Fenster.


    Ich kenne den Fall eines Neufundländers, der 8 Jahre auf einem Hof an der Laufkette gehalten wurde. Erst als der Besitzer starb, die "Erben" kein Interesse an dem Hund hatten, konnte er da raus geholt werden.


    Bis zu seinem Tod mit gut 13 Jahren, hat dieser Rüde sich geweigert, das Haus seiner neuen Familie auch nur besuchsweise zu betreten. Ihm wurde ein Hundehaus im Garten gebaut, mit permanent freien Zugang zum Grundstück, das hat er dann irgendwann akzeptiert.


    Es ist einfach nicht vorhersehbar, wie der 13 jährige Hund sich entscheiden wird. Darum würde ich bei einem Hund dieses Alters, dieser Herkunft, immer nur für eine Unterbringung in Haus mit Garten und keinesfalls Mietwohnung in der Innenstadt, plädieren.

  • Natürlich ist das vorhersehbar, zumindest in einem gewissen Rahmen (und das ist ja immer so). Ein Neufundländer ist vielleicht auch nochmal was anderes als ein Bretone.
    Und ich habe ja mehrmals geschrieben, dass man sich den Hund vorher genau und in verschiedenen Situationen ansehen muss.


    Weißt du, ich erzähle das ja nicht aus einer Laune heraus, sondern aus meiner Erfahrung, und die betrifft nicht nur meine eigenen Hunde, sondern auch viele andere.
    Ich bin nun seit 10 Jahren quasi auf alte Jagdhunde spezialisiert.


    Bitte vermischt das nicht: Ich sage nicht, dass es für JEDEN Hund das Richtige ist. Aber ich wehre mich einfach gegen Aussagen, die das grundsätzlich in Frage stellen.
    Insofern nehme ich die 100% zurück und sage: Ich bin mir aus meiner Erfahrung mit solchen Hunden heraus ziemlich sicher, dass...


    Gut, ihr kennt weder mich noch die Hunde, auf die ich mich beziehe. Wenn ich mich und meine Hunde nicht selbst kennen würde, wer weiß, vielleicht wäre ich dann selbst skeptisch.


    Nie würde ich mich trauen, etwas zum Gesundheitszustand, zum Jagdtrieb, zur Stubenreinheit zu sagen, aber zu diesem Punkt schon.

  • Ich glaube, dass die Threadstarterin bei den Haltungsbedingungen, die sie bieten kann, das Mäxlein den Hund vom Dach erst gar nicht bekommen wird.


    Ich hab mir mal die Seite angeschaut, auf der Mäxchen vertreten ist. Wenn man dort ein bisschen rumliest, könnte man davon ausgehen, dass die betreibenden Tierschützer Interessenten schon klar machen, was geht und was nicht. Sie scheinen auch großen Wert darauf zu legen, dass das neue Zuhause das letzte im Leben des vermittelnden Hundes sein soll - und nicht nur eine (weitere) Zwischenstation.


    Sind schon arme und sehr geschundene Hunde dabei ... da blutet einem wirklich das Herz und am liebsten würde man sie alle nehmen ... *heul*

  • Ophelia hat in ihrem letzten Posting am Ende einen wichtigen Punkt angesprochen, der hier scheinbar noch gar nicht so auf den Tisch kam: (Ich zitiere mal :D ) "Ob man einem alten Tier einen Gefallen tut mit derart vielen Veränderungen? Vielleicht wär es glücklicher, so weiterleben zu können wie bisher."



    -> Das bisherige Leben als Karlsson auf dem Dach wird es für Mäxchen ja so oder so nicht mehr geben.


    Für das alte Männlein ist bestimmt schon die Unterbringung in der Pension eine extreme Umstellung. Und da ist noch lange nicht gesagt, dass das eine für den Hund positive Umstellung sein muss. Gut möglich, dass für diesen Hund ein Leben bei der TE tausendmal besser und viel weniger "Kulturschock" wäre, als in der Pension oder an anderen TS-Stellen. Vielleicht aber auch nicht. Das kommt auf Mäxchen an.


    Und mal ganz abgesehen davon, ob der jeweils konkrete Hund sowas überhaupt will und braucht, diese Idealstellen mit Haus und Garten in der Wallachei, dazu Geld, Zeit und menschlicher Kompetenz in Perfektion gibt es leider nicht wie Sand am Meer.


    Da gilt es dann (allgemein auf die breite Masse und nicht bloß auf Mäxchens Fall bezogen) eben abzuwägen, was besser für so einen alten Knopf ist...dauerhaft in der Pension bzw. im TS warten, ob er vielleicht das Glück hat, an so eine Idealstelle zu geraten (und im Zweifel auch im TS zu sterben, weil sich keine Idealstelle meldet oder es nach dem Motto "es könnte ja noch jemand Perfekteres kommen können" läuft) oder aber gucken, ob das vielleicht nicht ganz perfekte Zuhause für den jeweiligen Hund nicht immerhin besser als die aktuelle Stelle ist.


    Schön und gut, nach dem Optimum für "solche Hunde" zu suchen...doof wäre es nur dann, wenn man ihnen dadurch ein sicheres "deutlich besser" nimmt.
    Für die Alten gilt vermutlich umso mehr ein "lieber den Spatzen in der Hand, als die Taube auf dem Dach".


  • Ja aber eben genau das ist ja nicht möglich...


    Du kannst dir aber anschauen


    - wie er auf verschiedene Menschen reagiert (Männer, Frauen, bedrohlich wirkende Fremde, mehrere Menschen)
    - auf verschiedene andere Hunde
    - auf Katzen
    - auf Autos (die wird er kennen, nehme ich an - es wäre auch interessant zu wissen, wo das Haus steht, auf dem er gelebt hat
    - wie er sich an der Leine verhält (hat er die Nase nur auf dem Boden, ist er überdreht oder eher ruhig, schaut er nur nach Vögelchen, ist er ansprechbar, wie reagiert er, wenn man mit einem Stofftier herumwedelt etc.)
    - hört und sieht er noch gut
    usw.
    Wenn er das alles souverän meistert oder zumindest nicht ängstlich erscheint, und den Menschen zugetan ist, dann wird er den Umzug auch verkraften und sich hier wohlfühlen (lernen).


    Wenn nicht, dann würde ich ihn auch nicht in diese Umgebung vermitteln.
    Vielleicht machen sie es ja auch gar nicht, schon gar nicht, wenn sie vielleicht noch andere Interessenten mit Haus und Garten haben (wobei das auch nicht immer ein Vorteil ist, Hunde können aus Gärten entlaufen, der Wald ist vielleicht voller Wild etc.).


    Mehr Bauchschmerzen als die Wohnlage bereiten mir die Katzen und die Treppen.

  • An der Leine ist Mäxchen wohl eher schwierig, zumindest ist das auf der Tierschutz-Page nachzulesen.


    "Er kann daher nicht an der Leine gehen und zieht ganz ungemein (ich durfte mit ihm spazieren gehen) – doch wer will es ihm verdenken? Sein ganzes Leben hat er auf dem Dach eines Hauses verbracht, nur wenn er sein Herrchen bei der Jagd begleiten sollte, dann durfte er es verlassen."

  • Naja, sie kann es sich nicht anschauen, wenn sie nicht nach Griechenland reist, soweit ich das verstanden habe, ist die Pension auch in Griechenland. Also müssten Videos gemacht werden, wenn man sich einen persönlichen Eindruck machen will und nicht auf das vertrauen will, was einem erzählt wird.

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