Wutbürgertum - Ursachenforschung
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Hallo!
Wir haben ein Problem mit unserem 5-jährigen Rauhaardackel.
Kuni ist ein Wutbürger. Er zerstört Sachen und rammelt teils heftig. Unser Problem ist allerdings, dass wir kein Muster erkennen können, zumindest nicht vollständig.
Es gibt Situationen, da erkennen wir den Zusammenhang, z. B. wenn unsere anderen beiden spielen (recht laut und körperlich), fängt er erst an zu bellen und rammelt und zerbeißt dann das nächstbeste Kissen/Decke/Körbchen.
Wir kommen vom Gassi heim, er fängt an, Kissen zu rammeln. Hier vermute ich, dass sein Erregungs-/Stresslevel einfach so hoch ist, dass er den Stress mit rammeln und zerbeißen kompensiert. Wir haben konditionierte Entspannung eingeführt vor ca. 6 Monaten, aber darauf spricht er leider nur ganz schlecht an.
Beim alleine bleiben zerstört er auch, was ihm zwischen die Zähne kommt. So bekommt Kuni, wenn er alleine bleiben muss, einen separaten Bereich mit seiner Box. Dort hat er keine Möglichkeit, etwas kaputt zu machen. Wir haben ihn mal gefilmt, während wir weg waren, und da hat er durchgehend in seiner Box geschlafen und wirkte auch nicht gestresst. Das passt nun für mich aber wiederum nicht dazu, dass er nicht alleine bleiben kann.
Andererseits reichen zwei Minuten Wäsche aufhängen und er hat sich wieder an was "vergangen". An Kauspielzeug geht er übrigens in solchen Situationen nicht, er nimmt es allerdings, wenn wir dabei sind.Neuerdings fängt er auch nachts an, Dinge kaputt zu beißen. Zuletzt hat er ein Fell aus dem Hundekörbchen komplett zerlegt und von den Sofakissen die Ecken abgekaut.

Er tut mir einfach leid, weil ich oft das Gefühl habe, dass er nicht weiß, wohin mit sich... Abgesehen davon, dass es für ihn gefährlich sein kann, wenn er doch mal was verschluckt und es für uns ärgerlich ist, wenn wieder was kaputt ist.
Dieses Verhalten zeigt er übrigens schon vom Welpenalter an, hat also vorrangig nichts mit den zwei anderen Hunden zu tun, die ich mit in die Beziehung gebracht habe.
Hat von Euch jemand eine Idee, was der Grund für dieses Wutbürgertum sein kann? Selbst unsere Hundetrainierin ist da mittlerweile ratlos. Körperlich gesund ist er, wir haben ihn erst vor kurzem komplett durchchecken lassen.
Lieben Dank Euch!
- Vor einem Moment
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Hi,
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Liest sich, als ob der Hund Frust hätte.
Was mich interessiert, wird mit dem Rauhaardackel gearbeitet?
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Also es ist wohl nicht genau dasselbe Problem, aber etwas ähnlich schon:
Joshi kann gut bis um 4 Stunden alleine bleiben und schläft dann auch tief und fest - wenn er dabei in seiner Box ist!
Ist er frei auf der Couch bzw. im Wohnzimmer (das nicht eben riesig ist) alleine, und manchmal reicht da schon sein Verdacht ich könnte weggehen, dann veranstaltet er eine Party, bei der seine Opfer Kugelschreiber (holt er sich vom Tisch und Schreibtisch) und Papiere sind. Feinsäuberlich wird das dann zerkleinert.
Bei anderen Begebenheiten dagegen ist er brav, wie neulich als ich mich ausgesperrt hatte, und er eine Stunde alleine war - da hat er absolut nichts zerstört.Jedenfalls, richtig Ruhe scheint er dennoch nur in der Box zu finden, also nutzen wir die immer, wenn er länger alleine bleiben soll. Die Box wirkt auch gut gegen kurzfristige Heulattacken, wenn ich nicht da bin, aber der Rest der Familie - er entspannt sich darin praktisch sofort und es ist ok.
Ist es eine Option euren Hund über Nacht in seine Box zu geben? Idealerweise mit Einrichtung, die er nicht zerstören kann, oder etwas, das er zerstören darf wie Papprollen etc.?
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Ich könnte mir auch vorstellen, dass Kuni Frust hat und generell vielleicht auch ein Problem damit zur Ruhe zu kommen. Darum interessiert mich auch ob ihr an seiner Frustationstoleranz arbeitet und auch wo ihr ihn her habt?
Mein Balou war als er jünger war auch ziemlich aufgedreht und mit mittlerweile vier Jahren ist er ein recht entspannter Hund. Ich bin leider auf einen Welpenhändler reingefallen und glaube dass da in den ersten zwölf Wochen seines Lebens bis ich ihn bekommen habe schon etwas schief gelaufen ist. Er verhält sich manchmal auch "seltsam".
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Ist es eine Option euren Hund über Nacht in seine Box zu geben?
"zu geben"?
Ist das eine Aufforderung den Hund einzusperren, wenn er nicht "funktioniert"??!

Bei einem fünfjährigen Hund, der so reagiert, ist von Anfang an was schief gelaufen. Zu oft alleine, unterfordert, überfordert, schlecht erzogen, schlecht gehalten, fehlernährt, misshandelt, unentdeckt krank (Schmerzen, Juckreiz) usw.
WAS soll da das Einsperren in eine Box positives bewirken??
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Was mich interessiert, wird mit dem Rauhaardackel gearbeitet?
Er ist Familienhund, d. h. wir gehen Gassi, apportieren, Such- und Schnüffelspiele. Auf Tricks hat er keine Lust. Er wird nicht jagdlich geführt.Natürlich hat er Frust, aber ich kann nicht genau lokalisieren, woher dieser Frust kommt. Ist ihm langweilig, wutbürgert er. War es zuviel Programm, wutbürgert er. War der Tag eher chillig, wutbürgert er. Wobei hier eher die Tendenz zu "nach müde kommt doof" da ist, d. h. war viel Action und ist die Grundstimmung erregter, rammelt und zerbeißt er mehr.
Klar könnten wir ihn auch nachts in sein "Kuntanamo" setzen, wo er wie gesagt seine Box (mit Stroh) hat und wo er auch ruhig ist. Aber irgendwie gefällt mir das nicht so richtig bzw. es würde mir leid tun für ihn.
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"zu geben"?
Ist das eine Aufforderung den Hund einzusperren, wenn er nicht "funktioniert"??!
Bei einem fünfjährigen Hund, der so reagiert, ist von Anfang an was schief gelaufen. Zu oft alleine, unterfordert, überfordert, schlecht erzogen, schlecht gehalten, fehlernährt, misshandelt usw.
WAS soll da das Einsperren in eine Box positives bewirken??
Holla, komm mal runter! Und bitte das Gesamte lesen, nicht nur einen einzigen Punkt rausziehen

Manche Hunde brauchen eine gewisse Begrenzung um sich besser beruhigen zu können, und wenn das hilft, und nur für kurze Zeit der Fall ist, was spricht denn dagegen?
Er wird nachts ja ohnehin die meiste Zeit über schlafen
Vielleicht ist es ja auch genau das das Problem, dass er alleine mit sich nicht klarkommt und die TA schreibt ja, in seiner Box ist er ruhiger. Dann muss man sowas halt neu aufbauen, aber dass er vieles zerstört und sich dabei ggf. durch Verschlucken von Stücken auch selbst schadet, kanns ja nun auch nicht sein!
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Also misshandelt wurde er definitiv nicht!

Kuni kommt aus einer DTK-Zucht, hat Papiere.
Vom Grundtemperament her ist er unser "Autist", im Grunde sehr ruhig, eher trödelig, schwer zu motivieren. Und so war er wohl als Welpe schon. -
Manche Hunde brauchen einige gewisse Begrenzung um sich besser beruhigen zu können, und wenn das hilft, und nur für kurze Zeit der Fall ist, was spricht denn dagegen?
Als Erziehungshilfe beim Welpen/Junghund geb ich Dir recht.
Aber nicht bei einem fünfjährigen Hund, der so verrückt spielt und "schon immer so war" ... das Problem ist hausgemacht.Ich kenne mittlerweile so viele Halter, die ein ähnliches Problem haben - bei genauerer Analyse stellen sich eine Menge Fehler raus, die von Anfang an gemacht wurden und die eben zu diesem Ergebnis geführt haben --- einem Hund, der sich nicht benehmen kann, nicht runterkommt, Sachen zerstört, insgesamt total links läuft.
Die Grunderziehungsarbeit wurde nicht ordentlich geleistet. Das hat eben Folgen.
Leider habe ich keinen Tipp - aber die Box kanns nicht sein. Ich würde vielleicht nach einem Hundepsychologen bzw. Hundetrainer Ausschau halten ... dann muss man eben Geld in die Hand nehmen, um das nochmal gerade zu biegen. Wenn es überhaupt noch geht.
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dann muss man eben Geld in die Hand nehmen, um das nochmal gerade zu biegen. Wenn es überhaupt noch geht.
Ich finde, jetzt wirst Du gerade ein wenig ungerecht. :/ Eine Hundetrainerin haben wir, die uns leider in der Sache bisher nicht weiterhelfen konnte.
Kuni wird geliebt, nicht misshandelt und nicht in eine kleine Box gesperrt. Der abgegrenzte Bereich, in dem er ist, wenn wir nicht da sind, ist 6 qm groß. Er kann sich also auch durchaus mal die Beine vertreten. Diesen Bereich hat er zu seiner eigenen Sicherheit.
Sicherlich hat mein Freund da erziehungstechnisch keine Glanzleistung vollbracht - er war halt Hundehalter alter Schule. Hier das jetzt so darzustellen, als wäre das alles total katastrophal gelaufen, ist nicht nett.Wie gesagt, mir geht es vorrangig gar nicht mal um das Zeug, das er zerbeißt. Das ist ärgerlich, aber es lässt sich ersetzen. Ich sehe es wirklich so, dass der Dicke leidet und ich wüsste gerne warum, um ihm helfen zu können.
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