Wutbürgertum - Ursachenforschung
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Da du vermutest, dass es nicht an zu wenig Auslastung liegt: spricht was dagegen, mal den Vorschlag von Nightstalcer in Betracht zu ziehen?
Da müsste ich wieder meinen Freund überzeugen... Ansprechen werde ich es auf jeden Fall noch mal.
ZitatIch kann leider nicht helfen, mich würde aber sehr interessieren, was die Trainerin bis jetzt "ausprobiert" hat (außer konditionierter Entspannung und Thundershirt.)
Die beiden Sachen plus den Rat, dass wir das Alleine bleiben noch einmal komplett neu aufbauen sollen. Aber auch da sperrt sich mein LG, weil er meint, dass Kuni ja eben auch oft so quer läuft, wenn wir Zuhause sind oder direkt daneben sitzen. - Vor einem Moment
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"Die beiden Sachen plus den Rat, dass wir das Alleine bleiben noch einmal komplett neu aufbauen sollen. Aber auch da sperrt sich mein LG, weil er meint, dass Kuni ja eben auch oft so quer läuft, wenn wir Zuhause sind oder direkt daneben sitzen."
Mein Pflege-Dobi machte das auch. Lag auf dem Sofa und schlief, solange ich am PC saß. Ich ging dann in die Küche und machte das Kinder-Gitter zu, weil er sonst versucht hätte, auf die Arbeitsfläche zu springen oder so und er merkte, dass er keine Aufmerksamkeit bekommt und suchte gezielt nach etwas zum kaputt machen, kletterte dazu sogar auf Kommoden oder Regale, um sich ein Basecap oder so was zum Zernagen runter zu holen.
Bei ihm war das wirklich nach dem Motto "Auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit". Weil er zu früh zu viel alleine bleiben musste. Von daher finde ich den Rat mit dem alleine bleiben neu aufbauen wirklich gut.
Gimmy bekam in solchen Situationen z.B. einen leeren Milchkarton mit Trockenfutter gefüllt, also nicht nur etwas zum Kauen, sondern etwas zum Futter erarbeiten.Vielleicht ist das ja noch eine Idee für euch.
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Hallo,
Habt ihr schon in Betracht gezogen, dass Kuni einen Kontrollzwang hat und den über sein “Wutbürgertum“ (übrigens ein tolles Wort)zwangsweise abbaut, weil er überfordert ist?
Da er solches Verhalten nur zeigt, wenn es Aktionen gibt, die er vielleicht kontrollieren möchte, aber nicht weiss wie, könnte ich mir vorstellen, das er dadurch ganz schön gefrustet ist. -
Ja, absolut!
Es gab mal folgende Situation: Wir hatten einen potenziellen Nachmieter zur Besichtigung da. Während wir im Garten waren, war Kuni alleine im Wohnzimmer. Als ich mit der Dame wieder rein kam sah es aus, als hätte es geschneit - Kuni hat sein Kissen innerhalb weniger Minuten komplett zerlegt. Auf das entsetzte Gesicht der Dame sagte ich nur: "Kuni ist Autist. Der kann seine Emotionen anders nicht kanalisieren."
Mag jetzt erst mal witzig klingen, aber etwas wahres ist dran. Er ist wahnsinnig schnell gestresst, bellt recht viel und lässt sich schwer unterbrechen. Oft hab ich das Gefühl, er weiß selbst gar nicht so genau, warum er bellt, weil er z. B. ins Leere bellt... Ich kann das gar nicht richtig erklären. Für mich hat sein Verhalten tlw. was autistisches, als wenn er nicht weiß, wohin mit sich.
Aber dennoch weiß ich nicht, wie man ihm diesen Stress nehmen kann...Allerdings zeigt er dieses Verhalten auch, wenn es gar nichts zu kontrollieren gibt, so wie gestern Abend zum Beispiel. Mein Freund und ich haben auf der Couch gesessen, Kalle lag auf dem Teppich und Bert hat neben mir gepennt und Kuni lief rastlos hin und her und rammelte alles, was ihm irgendwie unter kam. Hab ihn dann zu mir geholt und gestreichelt bis er entspannt wirkte...und dann ist er aufgestanden und hat weiter gemacht.

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Manchmal ist der Kontrollzwang so gross, dass es schon reicht sich im selben Raum zu befinden.
So nach den Motto :“Was machen die, warum bewegen die sich nicht, warum sitzen die da und nicht woanders, was soll ich machen, oh, Gott, oh Gott, jetzt hat sie sich bewegt, was soll ich tun?“
Das,gleiche passiert wenn ihr den Raum verlasst:“ Wo gegen die hin, was,machen die dann, ich kann nicht sehen was die tun...“ usw.
Klingt erstmal heftig, kann aber möglich sein.
Einige Hunde steigern sich so extrem rein, das sie sich völlig verlieren und nur noch handeln.
Wart ihr mal bei einem Verhaltenstherapeuten? -
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5 Jahre aufgestaute Energie eines Dackels, der ggf. denkt, für anderes geboren zu sein.
Meine Rauhhaardackel tun Zuhause... nichts. Schlafen, Fressen, liegen. Auch einige Tage ohne Beschäftigung stecken sie ok weg.
Ein Hund aus der Zucht, aus der auch meine kommen, kam zu Leuten, die ihn nur als Haushund hielten... er verhielt sich nach Jahren wirklich übel, hohe Zerstörungswut, Bellen und auch Schnappen.Irgendwann zurück zum Züchter und der Hund ist noch mit mehreren Jahren wieder aufgeblüht, ist ein extrem guter Stöberer und daheim liegt er nur flach. Beissen? Zerstören? Nerven? Nix mehr. Er darf sich jetzt jagdlich ausleben, das ist ihm genug.
Sucht euch doch mal einen Jagdhundverein in eurer Nähe und macht mal das mit dem Kerl, wofür er gemacht ist: Schweissarbeit, Kaninchenschleppe, Apport und Wasserapport mit echtem Wild, Training am Kunstbau. Ein Tag "richtige Dackelarbeit" und meine sind für ein paar Tage bedient.
Ein bisschen "Schnüffelarbeit" und "Suchspielchen", das ist Welpenkram. Ein Hund in eurem Alter kann eine 1 km lange Spur aus Rinderblut durch schwieriges Gelände erschnüffeln, die am Vortag ausgebracht wurde. DAS ist Arbeit, DAS ist Auslastung. -
"Kuni ist Autist. Der kann seine Emotionen anders nicht kanalisieren."
Mag jetzt erst mal witzig klingen, aber etwas wahres ist dran. Er ist wahnsinnig schnell gestresst, bellt recht viel und lässt sich schwer unterbrechen. Oft hab ich das Gefühl, er weiß selbst gar nicht so genau, warum er bellt, weil er z. B. ins Leere bellt... Ich kann das gar nicht richtig erklären. Für mich hat sein Verhalten tlw. was autistisches, als wenn er nicht weiß, wohin mit sich.
Aber dennoch weiß ich nicht, wie man ihm diesen Stress nehmen kann...Genau das habe ich auch immer gesagt, Fussel ist ein Autist!
Ob zu wenig, falsche Auslastung oder doch eher Ruhe besser tut, das kann hier aus der Entfernung keiner sagen, da wäre ich auch vorsichtig.
Bei Fussel haben meine beschriebenen Wege nachhaltig geholfen und bei ihm waren Ruhetage dienlich, doch das gilt eben für unseren Hund.LG Sabine
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Meiner Erfahrung nach entstehen zunehmend solche RHDs weil die gemäßigte Begleithundedackelriege mit jagdlich geführten Leistungshunden ohne Sinn und Verstand gekreuzt werden... aber das sind nur meine eignen Gedanken dazu.
Na, also dass ist ja vielleicht eine Aussage!
Gerade die Jagdbebrauchshundezüchter, speziell die Rauhaarzüchter, treiben es manchmal mit ihrer Hochleistungs-Jagdzucht auf die Spitze.
Da wird nach Leistungszeichen und nach Härte (Bauprüfungen) verpaart und wenn dann der Absatz für diese auf Hochleistung gezüchtete Welpen im jagdlicher Hinsicht nicht da ist, werden die auch an jagdlich nicht interessierte Familien abgegeben.
Werden so einem Welpen nicht gleich die Hausregeln mitgeteilt, wird er zum Haustyrann, der lange Jahre den Ablauf in seiner Familie bestimmt.
Die Welpenzeit mag ja noch einigermaßen erträglich sein, aber spätestens mit der Geschlechtsreife sucht der geplagt Hundehalter Erziehungshilfe. Und da ist bereits schon vieles an Unarten konditioniert. Den ein Dackel liest seine Menschen viel besser, als der Mensch sich selbst kennt.
Ich befürworte die Übungsstunden, denn das ist auch für einen Dackel eine gute Teil-Auslastung.
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Na das ist ja nun starker Tobak und auch irgendwie frech diese Unterstellungen, denn du kennst weder den Hund noch die TS!
Was heißt hier Unterstellungen? Es gibt durchaus spezialisierte Rassen, dazu gehören auch Dackel-Linien, die in Otto-Normalhalter-Händen zu wahren Terroristen werden ...Es liegt am Züchter die richtigen Käufer für seinen talentierten Nachwuchs zu finden - leider kaufen viele ahnungslose Käufer nur nach der Optik und haben gar keine Ahnung, wie sie den Hund rassegerecht beschäftigen, so dass aus ihm ein angenehmer ausgeglichener Begleiter wird.
In dem Fall hat der Züchter daneben gelegen oder es war ihm egal, wo sein Welpe landet. Der Käufer hat sich nicht genügend informiert und hat schon lange einen verhaltensauffälligen Hund, was ihn scheinbar immer noch nicht sonderlich aufregt. Seine jetzige Lebensgefährtin macht sich Gedanken, wie man da nach fünf Jahren noch was gerade biegen kann.Wo liegt mein Vorwurf oder meine Frechheit an sie?
Und das bei extremen Verhaltensauffälligkeiten (und so stufe ich den Hund der TS durchaus ein) eine Kastration in über 95 % aller Fälle keinen Erfolg hat, ist mittlerweile durch Langzeit-Studien mehr als belegt.
Ihr Freund liegt in der Pflicht, dem Hund endlich gerecht zu werden - ein Kastrationschip könnte es ihm einfacher machen, wenn dieser nach ein paar Wochen greift, denn der Sexualtrieb lässt erstmal gründlich nach, das schafft Raum an den anderen Baustellen konsequent zu arbeiten. Aber wie es scheint, hat er dazu wenig bis keine Lust.
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Stressreaktionen verselbständigen sich. Dh wenn der Hund sich nie wirklich entspannt, dann zeigen sich die Stresssymprome ohne direkten Zusammenhang zum Auslöser.
Was er braucht wird irgendwie ne Mischung sein aus
mehr echte Ruhe und Entspannung (ungestört - mal schauen wie es mit den anderen Hunden ist viell.? Hat er ruhe?)
richtige Auslastung, dosiert und nichts was hochdreht.
ruhige gleichmässige Bewegung, kein hetzen (Ball)
ganz klare Ansprache durch seine Bezugsperson (bist du das oder der Freund?) klare Regeln, klare Strukturen
medizinisch gucken, obs da ne Ursache gibt
und das alles ins richtige Verhältnis bringen.
Und dann 1 Jahr Geduld haben. Sowas dauert.
- Vor einem Moment
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