Das Essen und die Kilos

Gerade beim Wort "fett" ist da bei den allermeisten Menschen ein ganz großer Unterschied zwischen "fett sein" und "fett fühlen".

Ich bin mir auch sicher, dass sich viele Leute mit normalem BMI fett fühlen, aber das bedeutet im Gegenzug in keinster weise, dass diese Menschen auch andere Menschen in ihrem Umkreis mit noch höherem BMI auch fett finden. Die Eigenwahrnehmung ist ja doch oft sehr verschroben.

Zum Thema Eisgenwahrnehmung bin ich auch ein schönes Beispiel:
Ich fühle mich zb jetzt mit 68 kg (bmi etwa 24/25 also etwa Obergrenze Normalgewicht) definitiv fetter als ich mich mit 78 kg gefühlt habe.
Einfach weil ich mit 78 kg das ganze nicht wahr haben wollte, es vor mir selbst geleugnet habe und dann in meinem Gedanken oft nur unvorteilhafte Kleidung oder der falsche kamerawinkel Schuld daran war, dass ich so dick aussehe.

Bei Klamotten hatte ich auch die Regel "wenn ich reinkomme, passt es". So habe ich mit 78 kg bei Oberteilen Größe S getragen (völlig bekloppt ) und trage jetzt mit 68kg eher Größe M oder manchmal sogar L.

Ich habe mir auch mal bei 78/79kg eine Hose in Größe 42 gekauft und war der Meinung dass die passt ( - ich bin ja schließlich reingekommen! ). Die habe ich danach aber nie getragen und sie jetzt nochmal mit 68 kg anprobiert. Ich komme natürlich nach wie vor rein, aber sie ist mir immer noch trotz -10 kg deutlich zu klein/knapp/eng und wird mir wahrscheinlich erst bei 60kg passen. Ich habe mir also bei knapp 80 kg eine Hose gekauft und war der Meinung, dass die passt obwohl ich dafür 20 kg (!!!) zu dick war. Völlig bekloppt.

Die bisherigen 10kg Abnahme sind bei mir definitiv nicht ultra viel, aber dadurch, dass ich immer alles zu klein gekauft habe, passe ich sowohl jetzt als auch ziemlich sicher noch bei nochmal -10kg in alle meine Klamotten rein. Ist so gesehen auch ein Vorteil, weil ich mich wahrscheinlich erst bei <55 kg komplett neu einkleiden muss.

Als ich mit dem abnehmen angefangen habe, hatte ich kein richtiges Zielgewicht, ich wollte einfach nur dünner sein. Ich bin ca 168 cm groß und mein erstes Ziel waren erstmal 65 kg weil ich die immer als Teenie hatte und zwar auch moppelig war, aber mich damit einigermaßen ok gefühlt habe. Und unter 60 war auch immer schon ein Traum, weil ich das noch nie (bzw zuletzt mit 12) gewogen habe.

Aber umso mehr ich darüber nachdenke und mir verschiedene Menschen ansehe, umso besser gefallen mir die richtig dünnen Mädels und umso mehr möchte ich auch schlank mit sportlicher Definition sein. Mein aktuelles Ziel ist also irgendwas im Bereich Größe 36/38 und unter 55 kg, je nach dem wie ich dann aussehe.
Größe 34 bei Jeans wäre mir wohl schon zu mager, aber ich setzte definitiv viel mehr Fett an den Beinen an als am Oberkörper, ich denke auf Größe 34 wäre ich darum sowieso erst bei <50 kg.

Ich setze leider nur am Bauch und an den Oberarmen an. Ich find' das schrecklich.
Meine Beine und mein Hintern sind sehr schlank- waren sie schon immer!
Ich konnte mit den Babydoll-Shirts (nennt man doch so, oder?) sehr gut kaschieren und meine Problemzonen gut überdecken. So hab ich mich jahrelang vorm Abnehmen gedrückt.

Bezüglich Ziele:
Mein Ziel waren eigentlich wieder um die 65 KG, dann 62 KG, dann 60 KG, bei 58 KG wollte ich dann stehen bleiben aber es funktioniert jetzt auch gerade gut mit 56/57 KG. Mehr als 58 KG bitte nie mehr wieder- denn dann sieht man das wieder am Bauch

Ich habe leider auch so eine Hummelfigur - bei mir konzentriert sich alle im Rumpf und andere mit denselben Eckdaten (Größe, Gewicht, Fitnesszustand) sehen immer viel schlanker aus als ich.

Zitat von BlueDreams

Mein aktuelles Ziel ist also irgendwas im Bereich Größe 36/38 und unter 55 kg, je nach dem wie ich dann aussehe.

Hm, mit 55 kg könntest du aber durchaus auch eine kleinere Größe haben, oder? Ich bin ja ein Stückchen kleiner als du, aber ich trage jetzt schon Hosen in 38, und wenn die Konfektionsgrößentabellen stimmen, bin ich da schon an der Grenze zu 36.
Obenrum habe ich allerdings leider noch 40-42, aber das liegt z. T. (oder komplett?) noch an meinem trommeligen Brustkorb, der sich hoffentlich noch etwas zurückbilden wird.
Naja, du wirst es ja sehen, wenn du das Ziel erreicht hast, was du auf jeden Fall schaffen kannst!

Ich bin auch 1,58 und habe mich vor ca 1 1/2 Jahren mit 57-59 kg wohl gefühlt. Habe damals viel Sport gemacht und alles war recht straff, aber nicht muskulös. Leider ( ) habe ich das nicht halten können... jetzt war ich vor ca. 3 Wochen wieder bei knapp 62 kg. Durch Ostern, eine Fresswoche und Krankheit bin ich jetzt leider wieder bei 65 kg.
Mir fällt es wirklich extrem schwer, bei unter 60kg zu bleiben. Ich habe dann sehr oft Hunger... ich liebe einfach Nutella, Nudeln & co. Und kann dann um bei unter 60kg zu bleiben nur kleine Mengen essen. Außerdem habe ich nicht mehr so viel Zeit für Sport wie damals.
Mein Ziel sind bis Ende Mai wieder unter 60 kg. Eigentlich hatte ich das für Ende April angestrebt, aber da ich ja jetzt wieder bei 65kg bin...

Ich kann mir für mich persönlich nicht vorstellen, unter 50kg zu wiegen. Da würde ich wirklich hungern müssen (oder nur Dinge essen, die mir nicht schmecken)

So wirklich Ziele habe ich gar nicht. Ich war viele Jahre lang schlank, also so um die 58kg bei etwa 1,70m. Ich wog zu meinen dünnsten Erwachsenen-Zeiten mal 54kg, da fand ich mich allerdings zu dürr . So generell mag ich sowohl bei mir selbst als auch bei anderen ein sehr dünnes Äußeres nicht, also für mich sieht es nicht attraktiv aus. Aber wie andere schon schrieben, ist ja immer eigene Empfindungssache (und mit genug Muskeln wirkt es ja auch noch mal anders, als nur "mager").
Mit etwa 30 Jahren kam dann einiges zusammen bei mir, was mich mit den Jahren zunehmen ließ, man bekommt das ja irgendwie auch erst mal kaum mit, wenn man sich nie irgendeinen Kopf um Ernährung machen musste und es doch recht langsam geht mit der Gewichtszunahme. Vor knapp 2 Jahren stand ich dann erstmals wieder auf einer Waage und war selbst entsetzt . Es war zu dem Zeitpunkt allerdings nicht so, dass ich irgendeinen Kopf dafür gehabt hätte, Smillas Krankheit brach aus und im Job lief es zunehmend schlechter. Ich habe meine Arbeit dann gewechselt, mich berufsbedingt sehr viel mehr bewegt und so rund 5kg wieder abgenommen in etwa 1,5 Jahren (wie mir meine neu erstandene Waage letzte Woche mitgeteilt hat ), trotz sehr reichlicher und vor allem fettreicher Ernährung. Und das nach dem "faulen" Winter... Also an sich scheine ich bei genug Bewegung auch recht viel an Kalorien vertragen zu können. Im Moment fühle ich mich sehr fit und wohl, aber doch hat mich der Ehrgeiz gepackt, die Fettpölsterchen noch ein wenig weiter einzuschmelzen. Ich würde gerne rund 5kg noch abnehmen (gut, ich könnte einfach noch 2 Jahre warten, wenn ich Glück hab ), aber gesünder leben ist ja eh ein gutes Ziel. Unter 60kg will ich gar nicht mehr, aber so knapp drüber wär schön

Was ich schade finde, ich erlebe es bei einer Freundin von mir (und die ist für mein Empfinden echt dünn), wenn sich irgendwie so vieles nur noch ums Essen, Kalorien, Body formen dreht... Da bleibt das Genießen so außen vor, für mich hat das irgendwie was von Selbtgeißelung, nur um einer äußeren Form zu entsprechen und es gehen so viele Gedanken dafür drauf jeden Tag, auch viele negative, "wenn man sich mal was gönnt".

Daher tu ich mich auch immer noch etwas schwer, das Gewicht jeden Tag irgendwie im Hinterkopf zu haben. Wir testen uns fröhlich durch neue Gerichte, ersetzen Fettreiches, aber bei mir wird es eh nur dauerhaft funktionieren, wenn ich mich glücklich an leckeren Dingen satt essen kann

Zitat von Saaaraaah

Ich kann mir für mich persönlich nicht vorstellen, unter 50kg zu wiegen. Da würde ich wirklich hungern müssen (oder nur Dinge essen, die mir nicht schmecken)

Das hat sich bei mir automatisch mit der Abnahme mit-verändert.
Früher hab ich solche Dinge wie Spinat, Linsen,.. nicht runter gebracht und wollte immer was deftiges Abend‘s essen, erst dann war ich richtig gesättigt und zufrieden. Ohne Wurst konnte ich teils gar nichts essen. Mittlerweile esse ich zu 95% nur mehr Käse.
Nun esse ich außerdem sogar nichts lieber als Tunfisch, Linsen, Omelette, Spinat, anderes Gemüse,... Das kam irgendwie ganz von allein.
Wenn man mir das vor Oktober 2017 gesagt hätte, ich hätte es nicht geglaubt!

Zitat von Lucy_Lou

Was ich schade finde, ich erlebe es bei einer Freundin von mir (und die ist für mein Empfinden echt dünn), wenn sich irgendwie so vieles nur noch ums Essen, Kalorien, Body formen dreht... Da bleibt das Genießen so außen vor, für mich hat das irgendwie was von Selbtgeißelung, nur um einer äußeren Form zu entsprechen und es gehen so viele Gedanken dafür drauf jeden Tag, auch viele negative, "wenn man sich mal was gönnt".

Daher tu ich mich auch immer noch etwas schwer, das Gewicht jeden Tag irgendwie im Hinterkopf zu haben. Wir testen uns fröhlich durch neue Gerichte, ersetzen Fettreiches, aber bei mir wird es eh nur dauerhaft funktionieren, wenn ich mich glücklich an leckeren Dingen satt essen kann

Hm, ich muss hier ehrlich zugeben, dass ich wohl genauso bin.
Bei mir dreht sich mittlerweile sehr viel um das Thema Sport und vorallem Ernährung.

Zum Thema „genießen“. Ich genieße auch Lebensmittel, aber ich achte schon sehr drauf, welche das sind. Zucker vermeide ich- kann man zwar nicht zu 100%, aber dennoch.
Mir fehlt aber auch nichts- das ist der Vorteil- mir geht nichts ab!

Heute habe ich zum Beispiel wieder genau zusammen gerechnet und eingetragen, wie viele Kalorien es waren. Ich hab derzeit, wie immer einmal im Monat, Wassereinlagerungen und die gefallen mir gerade gar nicht. Obwohl mein Waagenergebnis heute top war (genau 57 KG, Muskelmaße und Fett waren davon schön aufgeteilt, sowie ich das möchte).

Bei mir dreht sich auch viel ums Essen, aber geißele mich damit nicht, im Gegenteil, ich esse so abwechslungsreich wie nie zu vor. Ich genieße jeden Tag mein Essen, koche auch täglich frisch und es dreht sich viel um gesundes aber auch leckeres Essen. Mein Geschmack hat sich einfach auch verändert, hätte mir früher jemand gesagt, ich würde mich mal auf einen Salat zum Mittagessen freuen, hätte ich ihm wohl einen Vogel gezeigt Ein Essen ohne Gemüse ist für mich kein anständiges Essen mehr. Allerdings bin ich auch null mäkelig und kann mich einfach an vielen Sachen geschmacklich erfreuen. Ich habe allerdings auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich mal reinhaue, ich gleich das dann am nächsten Tag problemlos einfach aus.

Zitat von Gina23

Das hat sich bei mir automatisch mit der Abnahme mit-verändert.Früher hab ich solche Dinge wie Spinat, Linsen,.. nicht runter gebracht und wollte immer was deftiges Abend‘s essen, erst dann war ich richtig gesättigt und zufrieden. Ohne Wurst konnte ich teils gar nichts essen. Mittlerweile esse ich zu 95% nur mehr Käse.
Nun esse ich außerdem sogar nichts lieber als Tunfisch, Linsen, Omelette, Spinat, anderes Gemüse,... Das kam irgendwie ganz von allein.
Wenn man mir das vor Oktober 2017 gesagt hätte, ich hätte es nicht geglaubt!

bei mir hat sich das leider nicht geändert. Ich habe bei meiner Abnahme damals vieles probiert und ja, ich mag vieles was ich früher nicht gegessen hätte. Zum Beispiel Spinat. Aber ich mag es nicht gerne genug, um es „permanent“ zu essen. Ich würde es essen/esse es, aber es stellt mich nicht wirklich zufrieden und es ist nicht wo ich „mich drauf freue“. Also es ist nicht so, dass ich sage „Boa, heute Abend mache ich mir eine leckere Genüsepfanne mit ...“ Verstehst du, wie ich meine?

ist bei mir eher wie bei @Lagurus.
Ich liebe gesundes Essen. Die üblichen Verdächtigen, die so richtig reinhauen (fettige Pizza, Burger, Weißbrot mit Nutella und sowas, eigentlich das, was überwiegend als "normale" Ernährung gilt *sorry*) macht mich gar nicht an. Ja, ich freue mich auf meine Gemüsepfanne, ich freu mich drauf, was neues zu probieren, was ich noch nicht kenne usw.. Da hat aber die Umstellung vor 3 Jahren auf rein pflanzlich (mit Tendenz zu HCLF) ihr übrigens dazu beigetragen. Das war vorher nicht unbedingt so. Da hab ich eigentlich immer das gleiche gegessen und wenn ich dann abnehmen wollte, mal ne Weile FDH gemacht oder mir alles mögliche verboten.
Jetzt verbiete ich mir nichts mehr, was ich mag. Ich genieße mein Essen jeden Tag. Ich freu mich morgens schon auf mein gekeimtes Müsli mit Hafermilch und Obst Und so geht's weiter.. Ich würde nie wieder anders essen wollen. Das einzige "Laster" sind bei mir eben die kalorienreichen Zwischendurchsnacks in Form von Nüssen, Scholokade und Keksen. Die reguliere ich ein wenig und fertig. Ich muss nicht jeden Tag Schokolade essen, ich kann mich auch mal drauf freuen.
Da hat sich tatsächlich der Blickwinkel aufs Essen geändert. Ich bin viel entspannter als früher, was mir aber irgendwie keiner glaubt, weil man immer meint, ich würde mir alles mögliche verbieten... Nö. Ich will halt einiges nicht mehr essen, und darum vermisse ich es auch nicht. Ist wie mit dem Rauchen. Tut mir nicht gut, mach ich nicht mehr, trauere ich aber auch nicht hinterher.
Klar, ich mach mir schon auch viele Gedanken um's Essen. Aber, und da liegt wohl der Knackpunkt: in positiver Richtung. Ich denke nicht: oooch, das und das darf ich nicht mehr essen.. Sondern: yeah, dieses Chili con Buchweizen ist ja viel geiler als ich gedacht hätte, wie könnte ich das denn noch abwandeln, damit ich es NOCH lieber mag