Das Essen und die Kilos

  • Bei mir ist es wie bei Lagarus und jennja. Es gibt ja Untersuchungen, die zeigen, dass die Ernährung einen Einfluss darauf hat, wie stark man in gewissen Arealen des Gehirns auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert. Menschen, die sich seit längerer Zeit "schlecht" ernähren, reagieren stark auf Fastfood, Chips, Torten, Süßigkeiten etc., Menschen, die sich gesund ernähren, eher bei gesunden Lebensmitteln.
    Das Gute ist, dass sich das ändern kann, je nachdem, wie man sich ernährt! Es dauert eben eine gewisse Zeit.
    Ich esse zwar nach wie vor gerne Pizza etc., aber so eine fettige, dick belegte finde ich eher abstoßend. Allerdings war ich nie ein Fan davon, habe es aber durchaus auch mal mit Appetit gegessen. Jetzt richte ich uns jeden Morgen etwas "Grünzeug" auf einem schönen Teller an (Tomaten, Paprika, Ruccola, Sprossen, Gurke), das mit aufs Brot kommt. Wenn ich diesen Teller sehe, freut sich mein Herz! Wahrscheinlich (hoffentlich) im doppelten Sinne.
    Mein Kryptonit ist/war Schokolade, und da hoffe ich einfach, es so beibehalten zu können wie jetzt und sie ab und zu mal als besondere Leckerei zu genießen.
    Das ist mir auch wichtig, weil ich eben nicht in diese Spirale geraten will, die Lucy_Lou beschrieben hat.

    Genießen kann ich mein Essen jedenfalls jetzt wieder, früher war das oft sinnlose Stopferei, die einen bestimmten Zweck erfüllen sollte, aber nicht dazu geführt hat, dass ich mich wohl fühle. Das ist jetzt viiiiiel besser!

    A propos gesunde Ernährung: Ist ja manchmal nicht so ganz einfach, das richtig zu machen, da es so viele Tipps und Ratschläge gibt, die sich zum Teil widersprechen. In der Zeit, als ich ein großes Kaloriendefizit hatte, habe ich Vitamine etc. genommen. Inzwischen esse ich ja etwas mehr und fast ausschließlich frisch, mit reichlich Gemüse und mit Blick auf die Makros, und bei den Fetten achte ich auf ein gutes Verhältnis von Omega3 und 6.
    Bei dem Makros liege ich übrigens bei Fett 35 g, Eiweiß 80 g, KH 150 g.

    Meine Ernährung ist jetzt mit Sicherheit besser als früher, aber reicht das?
    Wie haltet ihr das?

  • Zum Thema "Die Macht der Gewonheit beim Essverhalten" und dass man das einfach auch umprogrammieren kann, gibt es interessantes Buch, ich habe es noch nicht gelesen, aber es steht auf meiner Wunschliste:

    Meine Ernährung ist jetzt mit Sicherheit besser als früher, aber reicht das?
    Wie haltet ihr das?

    Was meinst du mit reicht das? Reicht was wofür? Die Makros überprüfe ich bei mir gar nicht so wirklich, ich hab stichprobenartig überprüft, ob ich genug Eiweiß zu mir nehme, dass war fast immer gegeben, seitdem gucke ich da nicht mehr so drauf ich habe eher ein Auge auf die Mikronährstoffe.

  • Reicht das in Bezug darauf, dass man eben alle Mikronährstoffe bekommt, nach dem Motto: Wenn man sich gesund und abwechslungsreich ernährt, dann passt das schon.

    Das Buch habe ich schon gelesen, danke! :)

    (Sorry, bin in Eile, muss zu Arbeit)

  • Ich kann nur von mir als Veganer und meinen Essgewohnheiten sprechen, da reicht es nicht sich einfach nur abwechslungsreich und gesund nach Lust und Laune zu ernähren, ich muss schon drauf achten, dass ich gewisse Dinge häufiger einbaue, sonst wird es für mich nicht so leicht Zink und Eisen und sowas zu decken. Aber irgendwann wird das dann auch wieder zur Gewohnheit, wenn man die Dinge öfter einbaut.
    Ob die Mikronährstoffe mit intuitiver Ernährung ausreicht, hängt einfach immer davon ab, zu was man so aus Gewohnheit am liebsten greift, gerade wenn man noch im Defizit ist, muss man schon drauf achten, dass das dann Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte sind, wenn man alle Mikros mit relativ wenig Kalorienzufuhr abdecken will. Wenn das kurzfristig mal nicht passt, ist das sicher ok, wenn man aber über viele Monate oder sogar Jahre im Defizit lebt, würde ich da schon mal genauer dokumentieren, was ich so zu mir nehme und ob das passt.

  • Zum Thema Eisgenwahrnehmung bin ich auch ein schönes Beispiel:
    Ich fühle mich zb jetzt mit 68 kg (bmi etwa 24/25 also etwa Obergrenze Normalgewicht) definitiv fetter als ich mich mit 78 kg gefühlt habe.
    Einfach weil ich mit 78 kg das ganze nicht wahr haben wollte, es vor mir selbst geleugnet habe und dann in meinem Gedanken oft nur unvorteilhafte Kleidung oder der falsche kamerawinkel Schuld daran war, dass ich so dick aussehe.

    Dieselbe Erfahrung zur Wahrnehmungsverschiebung hatte ich auch gemacht.

    Ich bin nur 1,58 groß und mein höchstes Gewicht lag bei knapp unter 70 kg. Als junge Erwachsene wog ich ca. 50 kg. Die Zunahme kam schleichend, jedes Jahr ein paar Kilo drauf, aber auch nach dem dritten Wechsel in der Kleidergröße hatte ich für mich den Eindruck, dass ich zwar mal "was tun" sollte, aber da habe ich mir immer eine Abnahme von ein paar Kilos vorgestellt, so 3 - 5 meinetwegen. Als wirklich übergewichtig habe ich mich nicht wahrgenommen. Ich hatte nicht mal eine Waage.

    Nach einem Vereinstreffen habe ich mal ein wunderbares Foto von mir gesehen. Auf dem Bild stehe ich am Kuchenbuffet, ein Stück liegt schon auf dem Teller und leicht nach vorn gebeugt, zeige ich auf ein zweites. Ich hatte für den Tag eine Bluse mit Seitenschlitzen gewählt, von der ich meinte, dass sie gut fällt und die Silhouette schlank macht. Vor dem Spiegel war das der Fall, auf dem Foto nicht. Ich dachte, dass ich doof getroffen bin und gerade eine unvorteilhafte Haltung hatte, alle anderen auf dem Foto sahen aber so aus, wie ich sie kenne. Da war mir dann schon klar, dass es mit 3-5 kg wohl nicht getan ist.

    Ein paar Wochen nach Abnahmestart habe ich mich dann in einer Apotheke gewogen. Mein Gewicht lag da bei 68 Kilo. Ich hatte so die Vorstellung, 58 kg zu wiegen, früher waren es ja immer 50 und 8 Kilo mehr kamen mir schon unwahrscheinlich viel vor. Mein Erscheinungsbild zu der Zeit war aus meiner Sicht feist und matronenhaft, ab 60 Kilo moppelig und ab 55 Kilo war es für mich in Ordnung.

    Danach war die Selbsttäuschung beendet. Ich hatte also einen BMI von 27 und war damit satt im übergewichtigen Bereich. Ein paar Kilo mehr - in meinem Fall 75 - und ich wäre bereits adipös gewesen. Da war ich dann schon unangenehm überrascht.

    Ich halte mich weder für bescheuert, noch für blind und klar hätte ich wissen müssen, dass es nach mehreren Wechseln in der Kleidergröße nicht um ein paar Kilo geht. Durch die schleichende Zunahme ließ sich das aber prima verdrängen und durch die weite Verbreitung von Übergewicht war ich in bester Gesellschaft. In einer immer dicker werdenden Umgebung war ich ja tatsächlich im normalen Bereich.

    Seit 2011 wiege ich wieder einigermaßen konstant zwischen 50 und 52 Kilo und bin wieder wesentlich fitter und zufriedener.

  • Bei mir hat das mit dem umprogrammieren halt nicht geklappt :ka: Wäre tragisch, wenn das bei allen gleichermaßen funktionieren würde, oder? Und wenn jeder auf Studie XYZ zutreffen würde.
    Heute gibt es Kartoffelbrei mit Sauerkraut - mehr Sauerkraut als Kartoffelbrei ;)

  • Bei Schokolade bin ich zur Zeit auf 99% umgestiegen. Bis 80% esse ich eine Tafel am Stück auf (und mehr, wenn ich mehr kaufe), 99% schmeckt mir immer noch, aber da esse ich ein Stück, und kann den Rest wieder zurück in den Schrank legen.

  • Das mit der Wahrnehmungsverschiebung seh ich in meiner Familie auch. Ständig bekomm ich zu hören wie dünn, gar mager ich doch sei und das kann ja nicht gesund sein und blabla, aber das stimmt nicht. Ich bin alles andere als mager, allerhöchstens schlank ... aber in meiner Familie sind bis auf meinen Bruder und jetzt auch meine Mutter alle übergewichtig, also kein Wunder, dass ich in ihren Augen fast magersüchtig bin ^^

  • Zum Thema "Die Macht der Gewonheit beim Essverhalten" und dass man das einfach auch umprogrammieren kann, gibt es interessantes Buch, ich habe es noch nicht gelesen, aber es steht auf meiner Wunschliste: Kopfsache schlank: Wie wir über unser Gehirn unser Gewicht steuern

    Berichte doch mal bitte. Ich finde das Cover ja nicht sehr ansprechend.

    Ich mache es aehnlich.
    Bei den Makros habe ich nur mal auf Eiweiss geschaut, aber das passt schon.
    Mikros finde ich super schwierig.

    Allein schon die Beispiele:

    Zink und Eisen

    Zink weiss ich jetzt so nicht, aber bei Eisen gibt es ja so viele Faktoren. Tierisches wird besser aufgenommen als pflanzliches, aber Vitamin C erhoeht die Aufnahme stark. Koffein bewirkt das Gegenteil und man kann pro Mahlzeit nur eine begrenzte Menge aufnehmen, sollte also aufteilen. Da weiss ich echt nicht wie ich das pruefen soll.
    Also habe ich eigentlich aufgegeben.

  • Berichte doch mal bitte. Ich finde das Cover ja nicht sehr ansprechend.

    Das Cover finde ich auch blöd, aber da @Fusselnase es schon gelesen hat, kann sie ja berichten :smile:

    Da weiss ich echt nicht wie ich das pruefen soll.
    Also habe ich eigentlich aufgegeben.

    Ich überprüfe dass nun auch nicht Milligramm genau, aber wenn ich jeden Tag weit unter dem geforderten Wert bin, dann kann ich ziemlich sicher davon ausgehen, dass ich nicht genug aufnehme.

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